1Da sprach Samuel zu ganz Israel: Siehe, ich habe eurer Stimme gehorcht in allem, was ihr mir gesagt habt, und habe einen König über euch gesetzt. (1Sam 8,7; 1Sam 8,22; 1Sam 11,15)2Siehe, nun wird euer König vor euch herziehen; ich aber bin alt und grau geworden, und meine Söhne sind bei euch. Ich bin vor euch hergegangen von meiner Jugend an bis auf diesen Tag.3Siehe, hier stehe ich. Nun sagt gegen mich aus vor dem HERRN und seinem Gesalbten! Wessen Rind oder Esel hab ich genommen, wem hab ich Gewalt oder Unrecht getan? Aus wessen Hand hab ich ein Geschenk angenommen, um mir damit die Augen blenden zu lassen? Ich will’s euch zurückgeben. (4Mo 16,15; 5Mo 16,19)4Sie sprachen: Du hast uns weder Gewalt noch Unrecht getan und von niemand etwas genommen.5Er sprach zu ihnen: Der HERR sei Zeuge euch gegenüber, und sein Gesalbter sei Zeuge am heutigen Tage, dass ihr nichts in meiner Hand gefunden habt. Sie sprachen: Ja, Zeuge sollen sie sein.6Und Samuel sprach zum Volk: Der HERR ist’s, der Mose und Aaron eingesetzt und eure Väter aus Ägyptenland geführt hat.7So tretet nun her, dass ich mit euch rechte vor dem HERRN wegen aller Wohltaten des HERRN, die er an euch und euren Vätern getan hat.8Als Jakob nach Ägypten gekommen war, schrien eure Väter zu dem HERRN, und der HERR sandte Mose und Aaron, dass sie eure Väter aus Ägypten führten und sie an diesem Ort wohnen ließen. (2Mo 2,23; 2Mo 3,7)9Aber als sie den HERRN, ihren Gott, vergaßen, verkaufte er sie in die Hand Siseras, des Feldhauptmanns von Hazor, und in die Hand der Philister und in die Hand des Königs von Moab; die kämpften gegen sie. (Ri 3,12; Ri 4,2; Ri 10,7; Ri 13,1)10Und sie schrien zum HERRN und sprachen: Wir haben gesündigt, dass wir den HERRN verlassen und den Baalen und den Astarten gedient haben; nun aber errette uns aus der Hand unserer Feinde, so wollen wir dir dienen. (4Mo 21,7; Ri 10,10; Dan 9,9)11Da sandte der HERR Jerubbaal, Barak[1], Jeftah und Samuel und errettete euch aus der Hand eurer Feinde ringsum und ließ euch sicher wohnen. (Ri 4,6; Ri 6,14; Ri 6,32; Ri 11,29; 1Sam 7,3)12Als ihr aber saht, dass Nahasch, der König der Ammoniter, gegen euch zog, spracht ihr zu mir: Nein, sondern ein König soll über uns herrschen!, obwohl doch der HERR, euer Gott, euer König ist. (1Sam 8,19; 1Sam 11,1)13Nun, da ist euer König, den ihr erwählt und erbeten habt; denn siehe, der HERR hat einen König über euch gesetzt.14Werdet ihr nun den HERRN fürchten und ihm dienen und seiner Stimme gehorchen und dem Munde des HERRN nicht ungehorsam sein, so werdet ihr und euer König, der über euch herrscht, dem HERRN, eurem Gott, folgen.15Werdet ihr aber der Stimme des HERRN nicht gehorchen, sondern seinem Munde ungehorsam sein, so wird die Hand des HERRN gegen euch sein wie gegen eure Väter. (Ri 2,15)16So tretet nun herzu und seht, was der HERR Großes vor euren Augen tun wird.17Ist nicht jetzt die Weizenernte? Ich will aber den HERRN anrufen, dass er soll donnern und regnen lassen, damit ihr innewerdet und seht, dass ihr getan habt, was dem HERRN sehr missfiel, als ihr euch einen König erbeten habt.18Und als Samuel den HERRN anrief, ließ der HERR donnern und regnen an demselben Tage. Da fürchtete das ganze Volk den HERRN und Samuel gar sehr.19Und das ganze Volk sprach zu Samuel: Bitte für deine Knechte den HERRN, deinen Gott, dass wir nicht sterben; denn zu allen unsern Sünden haben wir noch das Unrecht getan, dass wir uns einen König erbeten haben. (4Mo 21,7)20Samuel aber sprach zum Volk: Fürchtet euch nicht! Ihr habt zwar all das Unrecht getan, doch weicht nicht vom HERRN ab, sondern dient dem HERRN von ganzem Herzen21und folgt nicht den nichtigen Götzen nach, die nichts nützen und nicht retten können, denn sie sind nichtig. (Jes 41,29)22Der HERR verstößt sein Volk nicht um seines großen Namens willen; denn es hat dem HERRN gefallen, euch zu seinem Volk zu machen. (2Mo 19,6; Ps 106,8)23Es sei aber auch ferne von mir, mich an dem HERRN dadurch zu versündigen, dass ich davon abließe, für euch zu beten und euch zu lehren den guten und richtigen Weg! (1Mo 18,23; 2Mo 32,11)24Nur fürchtet den HERRN und dient ihm treu von ganzem Herzen; denn seht doch, wie große Dinge er an euch getan hat. (5Mo 6,4; Jos 24,14)25Werdet ihr aber Unrecht tun, so werdet ihr und euer König verloren sein.
1.Samuel 12
Elberfelder Bibel
Samuels Abschiedspredigt
1Und Samuel sprach zu ganz Israel: Siehe, ich habe auf eure Stimme gehört in allem, was ihr zu mir gesagt habt, und habe einen König über euch gesetzt. (1Sam 8,7; 1Sam 10,24; Hos 13,11)2Und nun siehe, der König zieht vor euch her. Ich aber bin alt und grau geworden, und meine Söhne, siehe, sie sind bei euch. Und ich bin vor euch hergegangen[1] von meiner Jugend an bis auf diesen Tag. (Jos 23,2; 1Sam 8,1)3Hier bin ich, zeugt gegen mich vor dem HERRN und vor seinem Gesalbten! Wessen Rind habe ich genommen, oder wessen Esel habe ich genommen? Wen habe ich übervorteilt? Wem habe ich Gewalt angetan? Aus wessen Hand habe ich Bestechungsgeld[2] genommen, um ⟨damit⟩ meine Augen zu verhüllen? So will ich es euch zurückgeben. (3Mo 5,24; 4Mo 16,15; 5Mo 16,19; 1Sam 24,7; 1Sam 26,9; Ps 15,5; Apg 20,33)4Sie aber antworteten: Du hast uns nicht übervorteilt und uns keine Gewalt angetan und hast von niemandem irgendetwas angenommen[3]. (1Thess 2,5)5Und er sagte zu ihnen: Der HERR ist Zeuge euch gegenüber, und ebenso ist sein Gesalbter heute Zeuge, dass ihr nichts in meiner Hand gefunden habt! Und sie sagten[4]: Er ist Zeuge! (1Mo 31,50; Hi 16,19; 2Kor 1,23)6Und Samuel sprach zu dem Volk: Der HERR ist es, der Mose und Aaron eingesetzt und eure Väter aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat! (2Mo 6,26)7Und nun tretet her, dass ich vor dem HERRN mit euch vor Gericht trete über alle Wohltaten[5] des HERRN, die er an euch und an euren Vätern erwiesen hat! (Mi 6,5)8Als Jakob nach Ägypten gekommen war, schrien eure Väter zu dem HERRN um Hilfe. Und der HERR sandte Mose und Aaron, und sie führten eure Väter aus Ägypten heraus und ließen sie in dieser Gegend[6] wohnen. (2Mo 2,23; 2Mo 6,26; Jos 21,43)9Aber sie vergaßen den HERRN, ihren Gott. Und er verkaufte sie in die Hand Siseras, des Heerobersten von Hazor, und in die Hand der Philister und in die Hand des Königs von Moab, und sie kämpften gegen sie. (Ri 3,7; Ri 3,12; Ri 4,2; Ri 10,7)10Da schrien sie um Hilfe zu dem HERRN und sagten: Wir haben gesündigt, dass wir den HERRN verlassen und den Baalim und Astarot gedient haben. Nun aber rette uns aus der Hand unserer Feinde, dann wollen wir dir dienen! (Ri 2,11; Ri 10,15; 1Sam 7,6)11Da sandte der HERR Jerubbaal, Bedan[7], Jeftah und Samuel und rettete euch aus der Hand eurer Feinde ringsum, sodass ihr sicher wohnen konntet. (Ri 4,6; Ri 6,14; Ri 11,1; 1Sam 7,13; 2Kön 13,5)12Als ihr aber saht, dass Nahasch, der König der Söhne Ammon, gegen euch zog, sagtet ihr zu mir: Nein, sondern ein König soll über uns herrschen! – obwohl doch der HERR, euer Gott, euer König ist. (Ri 8,23; 1Sam 8,19; 1Sam 11,1; Jes 33,22)13Und nun siehe, da ist der König, den ihr erwählt und den ihr erbeten habt; denn siehe, der HERR hat einen König über euch gesetzt.14Wenn ihr den HERRN fürchtet und ihm dient, auf seine Stimme hört und dem Mund des HERRN nicht widerspenstig seid und wenn ihr und der König, der über euch regiert, dem HERRN, eurem Gott, nachfolgt ⟨, so wird der Herr mit euch sein⟩! (5Mo 13,5; Ps 105,28)15Wenn ihr aber nicht auf die Stimme des HERRN hört und dem Mund des HERRN widerspenstig seid, so wird die Hand des HERRN gegen euch sein wie gegen eure Väter. (3Mo 26,17; 5Mo 31,27; Ri 2,15; 2Chr 15,2)16So tretet jetzt herzu und seht, was der HERR Großes[8] vor euren Augen tun wird!17Ist jetzt nicht die Weizenernte? Ich will den HERRN anrufen, dass er Donner und Regen sendet. Und ihr sollt erkennen und sehen, dass das Böse, das ihr ⟨darin⟩ begangen[9] habt, euch einen König zu erbitten, groß ist in den Augen des HERRN. (2Mo 32,30; 1Sam 2,10; 1Sam 8,6; Spr 26,1)18Und Samuel rief zu dem HERRN, und der HERR sandte an jenem Tag Donner und Regen. Da fürchtete das ganze Volk den HERRN und Samuel sehr. (2Mo 14,31; Jos 4,14; Jos 10,12; 1Kön 18,42)19Und das ganze Volk sagte zu Samuel: Bitte den HERRN, deinen Gott, für deine Knechte, dass wir nicht sterben! Denn zu all unsern Sünden haben wir das Böse begangen[10], einen König für uns zu erbitten. (2Mo 32,30; 4Mo 21,7; 1Sam 8,6; Jer 37,3)20Samuel aber sagte zum Volk: Fürchtet euch nicht! Ihr habt zwar all dieses Böse begangen, doch hört nicht auf, dem HERRN nachzufolgen[11], und dient dem HERRN mit eurem ganzen Herzen! (5Mo 10,12; 1Chr 28,9; Hag 2,5)21Und weicht nicht ab und folgt nicht den nichtigen ⟨Götzen⟩[12] nach, die nichts nützen und nicht retten können, weil sie nichtig sind! (5Mo 11,16; 5Mo 30,17; 2Kön 17,15; Jes 41,29; Jer 2,5; Jon 2,9; Apg 14,15)22Denn der HERR wird sein Volk um seines großen Namens willen nicht verlassen. Denn es hat dem HERRN gefallen, euch zu seinem Volk zu machen. (5Mo 7,6; 5Mo 31,6; 2Kön 14,27; Neh 9,17; Ps 94,14; Ps 106,8; Jes 43,7; Jes 49,15; Jes 63,8; Jer 14,9; Hes 20,9; Röm 11,1)23Auch was mich betrifft – fern sei es von mir[13], dass ich mich an dem HERRN versündigen und aufhören sollte, für euch zu bitten; sondern ich will euch den guten und richtigen Weg lehren. (1Sam 8,6; Ps 34,12; Ps 122,6; Jes 30,21; Jer 15,1; Jer 42,4)24Fürchtet nur den HERRN und dient ihm in Wahrheit[14] mit eurem ganzen Herzen! Denn seht, wie große Dinge er an euch getan hat! (5Mo 29,1; Jos 24,14; 2Kön 17,39)25Wenn ihr aber dennoch böse handelt, so werdet ihr und euer König weggerafft werden. (5Mo 8,19; 5Mo 28,36; Jos 23,16; Jos 24,20; Jes 1,20)
1.Samuel 12
Hoffnung für alle
Samuels Abschiedsrede
1Noch einmal hielt Samuel eine Rede vor den versammelten Israeliten: »Seht, ich habe euren Wunsch erfüllt und einen König über euch eingesetzt.2Er wird euch von jetzt an vorangehen und euch führen. Ich aber stehe hier als ein alter Mann mit grauen Haaren. Meine Söhne sind schon erwachsene Männer und leben mitten unter euch. Von meiner Jugend bis zum heutigen Tag bin ich euch vorangegangen.3Jetzt stelle ich mich eurem Urteil. Vor Gott und seinem auserwählten König frage ich euch: Habe ich je von jemandem ein Rind oder einen Esel genommen? Habe ich irgendeinen von euch schlecht behandelt? Oder habe ich mir auch nur ein einziges Mal durch Bestechungsgelder den Blick trüben lassen und dann ein ungerechtes Urteil gesprochen? Wenn ja, dann will ich alles zurückerstatten.«4Die Volksmenge antwortete: »Nein, niemals hast du uns betrogen oder unterdrückt. Du hast dich auch nie bestechen lassen.«5Darauf sagte Samuel: »Der HERR und sein auserwählter König sind heute Zeugen dafür, dass ihr keinen Grund zur Anklage gegen mich gefunden habt.« »Ja, so ist es«, stimmte die Menge ihm zu.6Samuel fuhr fort: »Es war der HERR, der einst Mose und Aaron berufen und eure Vorfahren aus dem Land Ägypten hierher nach Kanaan gebracht hat.7Und nun hört mir zu: In der Gegenwart des HERRN erinnere ich euch an alle Wohltaten, die der HERR in seiner Treue euch und euren Vorfahren immer wieder erwiesen hat:8Nachdem euer Stammvater Jakob nach Ägypten gekommen war, riefen eure Vorfahren in äußerster Not zum HERRN um Hilfe. Da schickte er ihnen Mose und Aaron, um das ganze Volk aus Ägypten heraus in dieses Land zu führen.9Doch schon bald vergaßen sie den HERRN, ihren Gott, und alles, was er für sie getan hatte. Darum gab er sie in die Gewalt ihrer Feinde. Sisera, der Heerführer des Königs von Hazor in Kanaan, die Philister und der König der Moabiter kämpften gegen sie.10Dann schrien eure Vorfahren jedes Mal zum HERRN um Hilfe und bekannten: ›Wir haben gesündigt, denn wir haben dich, HERR, verlassen und die kanaanitischen Götter Baal und Astarte verehrt! Bitte befrei uns doch von unseren Feinden! Dann wollen wir dir allein dienen.‹11Da schickte der HERR ihnen erst Gideon[1], ein anderes Mal Barak[2], dann Jeftah und schließlich mich, Samuel. Durch diese Männer half Gott euren Vorfahren und jetzt auch euch: Vorher wart ihr von Feinden umgeben, jetzt könnt ihr ruhig und sicher in eurem Land wohnen. (Ri 6,32)12Doch als der Ammoniterkönig Nahasch gegen euch in den Krieg zog, da kamt ihr zu mir mit der Forderung: ›Wir wollen einen König haben!‹ Dabei wusstet ihr genau, dass Gott, der HERR, euer König ist.13Nun gut, hier ist der König, den ihr wolltet! Der HERR hat euren Wunsch erfüllt und ihn über euch eingesetzt.14Jetzt habt Ehrfurcht vor dem HERRN, dient und gehorcht ihm, und widersetzt euch nicht seinen Geboten. Wenn ihr und euer König dem HERRN treu seid, dann wird er euch beistehen.15Gehorcht ihr ihm aber nicht, sondern missachtet seine Gebote, so wird der HERR sich auch gegen euch stellen wie damals gegen eure Vorfahren.16Und nun passt auf! Vor euren Augen wird der HERR ein großes Wunder vollbringen:17Jetzt ist die Zeit der Weizenernte. Ihr wisst, dass es normalerweise in dieser Jahreszeit nicht regnet. Ich will nun den HERRN bitten, ein Gewitter mit starkem Regen zu schicken. Das soll euch zeigen, wie falsch in den Augen des HERRN euer Wunsch nach einem König war.«18Samuel betete laut zum HERRN, und noch am selben Tag schickte der HERR ein Gewitter; es donnerte laut und regnete heftig. Da bekam das ganze Volk große Angst vor dem HERRN und vor Samuel.19Sie flehten Samuel an: »Bete doch für uns zum HERRN, deinem Gott, dass wir nicht sterben! Wir haben schon so viele Sünden begangen, und jetzt haben wir es auch noch gewagt, einen König zu verlangen!«20»Ihr müsst keine Angst haben«, beruhigte Samuel das Volk. »Ihr habt zwar ein Unrecht begangen. Doch seid von jetzt an dem HERRN treu und dient ihm von ganzem Herzen!21Kehrt ihm nie mehr den Rücken! Lauft nicht toten Götzen nach, die ja doch machtlos sind! Sie nützen euch nichts und können euch nicht helfen.22Der HERR aber macht seinem Namen alle Ehre: Er lässt euch nicht im Stich, denn er hat gerade euch zu seinem Volk erwählt.23Auch ich werde weiterhin für euch beten. Denn wenn ich damit aufhörte, würde ich Schuld auf mich laden. Auch in Zukunft will ich euch lehren, was gut und richtig ist.24Habt Ehrfurcht vor dem HERRN und dient ihm treu von ganzem Herzen! Vergesst nie, wie viel er schon für euch getan hat!25Wenn ihr euch das nicht zu Herzen nehmt und trotzdem weiter Böses tut, werdet ihr samt eurem König vernichtet!«