Hiob 20

Lutherbibel 2017

1 Da antwortete Zofar von Naama und sprach: (Hi 15,1; Hi 18,1)2 Darum muss ich antworten, und deswegen kann ich nicht schweigen;3 denn ich muss hören, wie man mich schmäht und tadelt, aber der Geist aus meiner Einsicht lehrt mich antworten.4 Weißt du nicht, dass es allezeit so gegangen ist, seitdem Menschen auf Erden gewesen sind,5 dass das Frohlocken der Gottlosen nicht lange währt und die Freude des Ruchlosen nur einen Augenblick?6 Wenn auch sein Hochmut in den Himmel reicht und sein Haupt an die Wolken rührt, (Ps 37,35)7 so wird er doch für immer vergehen wie sein Kot, und die ihn gesehen haben, werden sagen: Wo ist er? (Mi 7,10)8 Wie ein Traum wird er verfliegen und nicht mehr zu finden sein und wie ein Nachtgesicht verschwinden.9 Das Auge, das ihn gesehen hat, wird ihn nicht mehr sehen, und seine Stätte wird ihn nicht mehr schauen. (Ps 37,10)10 Seine Söhne werden bei den Armen betteln gehen, und seine Hände müssen seine Habe wieder hergeben.11 Sind auch seine Gebeine voll Jugendkraft, so müssen sie sich doch mit ihm in den Staub legen.12 Wenn ihm auch das Böse in seinem Munde wohlschmeckt, dass er es birgt unter seiner Zunge,13 dass er es hegt und nicht loslässt und es zurückhält in seinem Gaumen,14 so wird sich doch seine Speise verwandeln in seinem Leibe und wird Otterngift in seinem Bauch.15 Die Güter, die er verschlungen hat, muss er wieder ausspeien, und Gott treibt sie aus seinem Bauch heraus.16 Er wird Otterngift saugen, und die Zunge der Schlange wird ihn töten.17 Er wird nicht sehen die Ströme noch die Bäche, die mit Honig und Milch fließen.18 Er wird erwerben und doch nichts davon genießen und über seine eingetauschten Güter nicht froh werden. (5Mo 28,30)19 Denn er hat unterdrückt und verlassen den Armen; er hat Häuser an sich gerissen, die er nicht erbaut hat.20 Denn sein Wanst konnte nicht voll genug werden; mit seinem köstlichen Gut wird er nicht entrinnen.21 Nichts entging seiner Fressgier; darum wird sein gutes Leben keinen Bestand haben.22 Wenn er auch die Fülle und genug hat, wird ihm doch angst werden; alle Gewalt der Mühsal wird über ihn kommen.23 Es soll geschehen: Damit er genug bekommt, wird Gott den Grimm seines Zorns über ihn senden und wird über ihn regnen lassen seine Schrecknisse.24 Flieht er vor dem eisernen Harnisch, so wird ihn der eherne Bogen durchbohren!25 Es dringt das Geschoss aus seinem Rücken, der Blitz des Pfeiles aus seiner Galle; Schrecken fahren über ihn hin. (5Mo 32,41)26 Alle Finsternis ist für ihn aufgespart. Es wird ihn ein Feuer verzehren, das keiner angezündet hat, und wer übrig geblieben ist in seiner Hütte, dem wird’s schlimm ergehen. (5Mo 32,22)27 Der Himmel wird seine Schuld enthüllen, und die Erde wird sich gegen ihn erheben.28 Die Flut wälzt sein Haus fort, Regengüsse am Tage seines Zorns.29 Das ist der Lohn eines gottlosen Menschen bei Gott und das Erbe, das Gott ihm zugesprochen hat.

Hiob 20

Elberfelder Bibel

1 Und Zofar von Naama antwortete und sagte: (Hi 11,1)2 Darum geben meine beunruhigenden Gedanken mir Antwort, und deswegen bin ich innerlich erregt[1]:3 Eine Mahnung, mir zur Schande, höre ich, aber Geist aus meiner Einsicht lässt mich antworten[2].4 Hast du nicht von jeher das erkannt, seitdem ⟨Gott⟩ Menschen auf die Erde gesetzt hat,5 dass der Jubel der Gottlosen von kurzer Dauer und die Freude des Ruchlosen für einen Augenblick war? (2Sam 18,14; Hi 18,5; Hi 27,19; Ps 94,4)6 Stiege auch seine Hoheit bis zum Himmel hinauf, und rührte sein Haupt an die Wolken, (Jes 14,13; Ob 1,4)7 gleich seinem Kot vergeht er auf ewig. Die ihn gesehen haben, sagen: Wo ist er? (Hi 14,10; Hi 21,28; Ps 112,10)8 Wie ein Traum verfliegt er, und man findet ihn nicht, und er wird weggescheucht wie eine Vision in der Nacht. (Est 7,10; Ps 73,20; Ps 90,5; Spr 10,25; Jes 29,7)9 Das Auge hat ihn erblickt, doch nun nicht mehr, und seine Stätte gewahrt ihn nicht mehr. (Hi 7,8; Ps 37,10)10 Seine Söhne müssen die Geringen gütig stimmen[3] und seine Hände sein Vermögen zurückgeben.11 Waren seine Glieder ⟨auch⟩ voll seiner Jugendkraft, so liegt sie ⟨nun⟩ mit ihm im Staub. (Hi 17,16)12 Wenn das Böse auch in seinem Mund süß schmeckte, er es verbarg unter seiner Zunge, (Spr 20,17; Offb 10,9)13 es aufsparte und nicht fahren ließ und es zurückhielt unter seinem Gaumen,14 so hat sich seine Speise ⟨doch⟩ in seinen Eingeweiden verwandelt. Viperngalle[4] ist in seinem Innern. (Spr 20,17; Offb 10,9)15 Reichtum hat er verschlungen, doch erbricht er ihn ⟨wieder⟩: Aus seinem Bauch treibt Gott ihn heraus. (Jer 51,44)16 Viperngift sog er ein; die Zunge der Giftschlange bringt ihn um. (Spr 11,17)17 Nicht sehen darf er die Bäche, die flutenden Ströme von Honig und Milch[5].18 Den Ertrag gibt er zurück und darf ihn nicht verschlingen. An dem Reichtum, den er erwarb[6], darf er sich nicht freuen. (5Mo 28,30)19 Denn die Geringen hat er misshandelt, verlassen. Häuser[7] hat er an sich gerissen und wird sie[8] nicht ausbauen[9]. (Ps 12,6; Am 5,11)20 Denn er kannte keine Ruhe in seinem Innern; mit seinem Kostbarsten wird er nicht entrinnen.21 Vor seiner Fressgier gab es kein Entrinnen[10]; darum wird sein Wohlstand keinen Bestand haben. (Jes 5,8; Am 3,10)22 In der Fülle seines Überflusses wird er in Bedrängnis geraten; die Hand jedes Notleidenden wird über ihn kommen[11].23 Es wird geschehen: Um seinen Bauch zu füllen, wird Gott[12] die Glut seines Zorns gegen ihn senden und ⟨sie⟩ auf ihn regnen lassen, auf seinen Körper[13].24 Flieht er vor eisernen Waffen, durchbohrt ihn der Bogen aus Bronze. (Jes 24,18)25 Er[14] zückt ⟨den Pfeil⟩, da tritt er ⟨schon⟩ aus dem Rücken hervor[15] und das blitzende Eisen[16] aus seiner Galle! Er geht dahin, Schrecken über ihm![17] (Hi 18,11)26 Alle Finsternis ist aufgespart für seine aufgesparten ⟨Schätze⟩[18]. Ein Feuer, das nicht angefacht ist, wird ihn fressen. Übel wird es dem ergehen, der[19] in seinem Zelt übrig geblieben ist.27 Der Himmel wird seine Schuld enthüllen, und die Erde wird sich gegen ihn erheben.28 Der Ertrag seines Hauses muss fortgehen, wird zerrinnen[20] am Tag seines[21] Zorns. (Spr 11,4)29 Das ist das Teil des gottlosen Menschen von Gott und das ihm von Gott zugesprochene Erbe. (Hi 18,21; Hi 22,20; Hi 27,13; Jer 13,25)

Hiob 20

Hoffnung für alle

1 Nun fiel ihm Zofar aus Naama ins Wort:2 »Jetzt muss ich dir etwas sagen, Hiob! Ich kann nicht länger warten!3 Dein Gerede beleidigt mich, doch ich bin klug genug, dir die passende Antwort zu geben!4-5 Seit Urzeiten, seit Gott den Menschen auf die Erde setzte, gilt dieses eine Gesetz: Die Freude des Gottlosen ist nicht von Dauer; sein Glück währt nur für kurze Zeit! Weißt du das nicht?6 Steigt er auch in seinem Stolz bis in den Himmel auf und reicht er mit dem Kopf bis an die Wolken,7 wird er doch für immer vergehen, genauso wie sein eigener Kot. Wer diesen Menschen kannte, wird sich fragen: ›Wo ist er nur geblieben?‹8-9 Er wird spurlos verschwinden wie ein Traum, verfliegen wie ein flüchtiger Gedanke; wo er wohnte, wird ihn keiner mehr erblicken.10 Seine Söhne werden bei den Armen betteln gehen, weil er sein Hab und Gut zurückerstatten musste.11 Noch strotzt er vor Kraft, doch bald wird er im Staube liegen.12-13 Böses tun ist ihm ein Vergnügen, ein Leckerbissen, den er sich auf der Zunge zergehen lässt, den er lange im Mund behält, um den Geschmack nicht zu verlieren.14 Doch sobald er ihn verzehrt hat, wird der Leckerbissen zu Schlangengift.15 Das unrechte Gut, das er verschlingt, muss er wieder erbrechen, weil Gott ihn dazu zwingt!16 Was er so gierig in sich aufsaugt, stellt sich als Schlangengift heraus; ein Biss der Viper bringt ihn um.17 Er wird nicht im Überfluss leben; Ströme von Milch und Honig fließen nicht für ihn.18 Was er sich mühevoll erworben hat, muss er zurückgeben; er darf es nicht genießen, an seinem großen Gewinn kann er sich niemals freuen.19 Denn er unterdrückt und beraubt die Armen; Häuser, die er selbst nicht baute, reißt er an sich.20 Seine Habgier, sie kennt keine Grenzen, doch mit seinen Schätzen wird er nicht entkommen!21 Nichts ist seiner Fressgier je entgangen, doch wird sein Wohlstand nur von kurzer Dauer sein.22 Auf der Höhe seiner Macht wird ihm angst und bange, das Unglück trifft ihn mit voller Wucht.23 Soll er sich doch den Bauch vollschlagen! Irgendwann kommt Gottes Zorn auf ihn herab; er lässt seine Schläge auf ihn niederregnen.24 Wenn er dann um sein Leben läuft, weil er dem Schwert entkommen will, wird ihn einer mit dem Bogen niederstrecken.25 Der Bogenschütze zielt auf ihn und schießt: Ein Pfeil durchbohrt sein Herz und tritt am Rücken wieder aus; so stirbt er, voller Angst.26 Seine angehäuften Schätze hat Gott fürs Unglück aufbewahrt; ein Feuer wird sie verzehren, das nicht von Menschenhand entzündet wurde. Und wer in seinem Zelt noch überlebt, dem wird es schlecht ergehen.27 Der Himmel wird seine ganze Schuld enthüllen und die Erde gegen ihn als Zeuge auftreten.28 Was er im Laufe seines Lebens erworben hat, wird in nichts zerrinnen, wenn Gott in seinem Zorn Gericht hält.29 Wer sich Gott widersetzt, hat dieses Ende verdient. Dieses unheilvolle Erbe hat Gott ihm zugedacht.«

Hiob 20

Neue evangelistische Übersetzung

1 Da entgegnete Zofar von Naama:2 "Darauf antworten mir meine Gedanken, / und deswegen stürmt es in mir.3 Ich höre, wie man mich tadelt und schmäht, / doch aus Einsicht erwidert mein Geist."4 "Weißt du nicht, dass immer schon, / seit es Menschen auf der Erde gibt,5 der Jubel der Gottlosen kurz ist, / die Freude der Bösen keinen Augenblick bleibt?6 Reicht sein Stolz auch in den Himmel, / kommt er mit dem Kopf bis an die Wolken,7 wird er vergehen wie sein eigener Kot. / Die ihn sahen, fragen: 'Wo ist er?'8 Wie ein Traum löst er sich unauffindbar auf, / wie ein weggescheuchtes Nachtgesicht.9 Das Auge sah ihn und sieht ihn nicht wieder, / seine Stätte erblickt ihn nicht mehr.10 Seine Kinder müssen den Armen Entschädigung zahlen / und seine Hände den Raub erstatten.11 Seine Glieder waren voll Jugendkraft, / nun liegen sie mit ihm im Staub.12 Schmeckt das Böse in seinem Mund süß, / wenn er es unter der Zunge verbirgt,13 es aufspart und nicht loslassen will, / es im Gaumen zurückhält,14 so wird seine Speise im Leib verwandelt, / in seinem Inneren zu Natterngift.15 Reichtum hat er verschlungen, / nun erbricht er ihn wieder, / aus seinem Bauch treibt Gott ihn heraus.16 Was er sog, ist Viperngift, / die Vipernzunge tötet ihn.17 Er darf sich nicht an Bächen freuen, / an Strömen von Honig und Milch.18 Das Errungene gibt er zurück, / er darf es nicht verschlingen. / Den Reichtum, den er erwarb, / den kann er nicht genießen.19 Denn er knickte die Armen und ließ sie liegen, / raubte ein Haus und baute es nicht aus.20 Weil sein Bauch ihm keine Ruhe gab, / entkommt er mit seinen Schätzen nicht.21 Nichts entging seiner Fressgier, / darum hat sein Gut keinen Bestand.22 Trotz großem Reichtum wird ihm Angst, / die Wucht des Leidens wird über ihn kommen.23 Gott fülle ihm den Bauch mit seinem glühendem Zorn, / dass er als sein Brot auf ihn regne!24 Flieht er vor den eisernen Waffen, / durchbohrt ihn der eherne Bogen.25 Zieht er sich den Pfeil aus dem Rücken, / aus der Galle die blitzende Klinge, / kommt das Grauen über ihn.26 Nur Finsternis ist für ihn aufgespart; / es frisst ihn ein Feuer, das niemand angeblasen hat; / es verzehrt, was übrig blieb in seinem Zelt.27 Der Himmel enthüllt seine Schuld, / die Erde steht gegen ihn auf.28 Der Wohlstand seines Hauses fährt dahin, / wenn Gottes Zorn wie eine Sturzflut kommt.29 So sieht das Schicksal gottloser Menschen aus, / Gott spricht ihnen dieses Erbe zu."