Psalm 49

Lutherbibel 2017

1 Ein Psalm der Korachiter, vorzusingen, nach der Weise »Jugend«.2 Höret zu, alle Völker; merket auf, alle, die in dieser Zeit leben,3 einfache Leute und Herren, Reich und Arm, miteinander!4 Mein Mund soll Weisheit reden, und was mein Herz sagt, soll verständig sein.5 Ich will einem Spruch mein Ohr neigen und mein Rätsel kundtun beim Klang der Harfe.6 Warum sollte ich mich fürchten in bösen Tagen, wenn mich die Missetat meiner Widersacher umgibt,7 die sich verlassen auf Hab und Gut und pochen auf ihren großen Reichtum?8 Kann doch keiner einen andern auslösen oder für ihn an Gott ein Sühnegeld geben (Mi 6,6; Mt 16,26)9 – denn es kostet zu viel, ihr Leben auszulösen; er muss davon abstehen ewiglich –,10 dass er immer weiterlebe und die Grube nicht sehe.11 Denn man wird sehen: Auch die Weisen sterben, / so wie die Toren und Narren umkommen; sie müssen ihr Gut andern lassen. (Pred 2,16; Pred 6,2)12 Gräber sind ihre Häuser immerdar, ihre Wohnungen für und für, wenn sie auch ihre Namen ausrufen über Länder.13 Der Mensch kann nicht bleiben in seiner Pracht, sondern muss davon wie das Vieh. (Pred 3,19)14 Dies ist der Weg derer, die so voll Torheit sind, und das Ende aller, denen ihr Reden so wohl gefällt. Sela.15 Sie liegen im Totenreich wie Schafe, der Tod weidet sie, aber die Frommen werden am Morgen über sie herrschen; ihre Gestalt wird vom Totenreich verschlungen; sie hat keinen Bestand.16 Aber Gott wird mich erlösen aus des Todes Gewalt; denn er nimmt mich auf. Sela. (Ps 73,24; Hos 13,14)17 Fürchte dich nicht, wenn einer reich wird, wenn die Herrlichkeit seines Hauses groß wird. (Hi 21,7)18 Denn er wird nichts bei seinem Sterben mitnehmen, und seine Herrlichkeit wird ihm nicht nachfahren. (Pred 5,14; 1Tim 6,7)19 Er freut sich wohl dieses guten Lebens, und man preist dich, wenn es dir gut geht. (Lk 12,16; Lk 16,19)20 Aber doch fahren sie ihren Vätern nach und sehen das Licht nimmermehr.21 Der Mensch kann nicht bleiben in seiner Pracht, sondern muss davon wie das Vieh.

Psalm 49

Das Buch

1 Für den Musiker. Ein Gotteslied von der Familie Korach.2 Hört euch das an, all ihr Völker! Achtet genau darauf, all ihr Bewohner der Welt!3 Ihr alle, hoch und niedrig, arm und reich:4 Mein Mund soll Weisheit sprechen und das Nachdenken meines Herzens bringe Einsicht hervor!5 Ich will mein Ohr für Weisheitssprüche öffnen und mein Rätsel beim Spiel der Zither auflösen.6 Warum sollte ich mich fürchten an bösen Tagen, wenn mich die Bosheit meiner Verfolger umgibt?7 Sie verlassen sich auf ihr Vermögen und prahlen mit ihrem großen Reichtum.8 Doch freikaufen kann keiner den anderen, niemand kann vor Gott das Sühnegeld für ihn zahlen.9 Zu hoch ist der Preis für ihr Leben. Das kann niemals gelingen,10 dass einer für immer weiterlebt und niemals das Grab zu sehen bekommt.11 Ja, man kann es sehen: Selbst die Weisen sterben, genauso wie die Dummen und Unbelehrbaren vergehen sie, ihren Besitz müssen sie anderen überlassen!12 Sie bilden sich ein, ihre Häuser stünden für immer, ihre Wohnstätten blieben bestehen durch alle Generationen hindurch. Ländereien haben sie nach sich selbst benannt.13 Doch selbst der Mensch im größten Prunk, er bleibt nicht, er ist doch gleich dem Vieh, das am Ende getötet wird.14 So geht es denen, die sich auf sich selbst etwas einbilden, und so enden auch die, die ihren Worten Beifall spenden. SELAH!15 Wie Vieh sind sie auf dem Weg in die Unterwelt, dort weidet sie der Tod. Doch die Aufrechten triumphieren über sie am Morgen. Ihre Gestalt zerfällt, im Totenreich müssen sie hausen.16 Doch Gott wird mich freikaufen aus der Unterwelt, ja, er nimmt mich bei sich auf. SELAH!17 Mach dir nichts daraus, wenn einer reich wird, wenn sein Haus immer prunkvoller wird,18 denn wenn er stirbt, kann er das alles nicht mitnehmen und sein Prunk kann ihm dorthin nicht folgen.19 Er mag sich selbst glücklich preisen, solange er lebt. So ist es ja: Man lobt dich, wenn du es dir gut gehen lässt.20 Er kommt dann doch dorthin, wo seine Vorfahren sind, zu denen, die niemals mehr das Licht sehen.21 Wenn ein Mensch auch im größten Prunk lebt, doch keine Einsicht besitzt, so gleicht er dem Vieh, das am Ende verstummt.

Psalm 49

Einheitsübersetzung 2016

1 Für den Chormeister. Ein Psalm der Korachiter.2 Hört dies an, ihr Völker alle, vernehmt es, alle Bewohner der Welt, (Spr 8,4)3 ihr Leute aus dem Volk und vom Adel, Reiche und Arme zusammen!4 Mein Mund spreche weise Worte; was mein Herz ersinnt, sei voller Einsicht.5 Ich wende mein Ohr einem Sprichwort zu, ich enthülle mein Rätsel beim Leierspiel. (Ps 78,2)6 Warum soll ich mich in bösen Tagen fürchten, wenn mich die Schuld meiner Tritte umgibt?7 Sie verlassen sich ganz auf ihren Besitz und rühmen sich ihres großen Reichtums. (Hi 31,24; Ps 52,9; Jer 9,22)8 Doch kann keiner einen Bruder auslösen, an Gott für ihn ein Sühnegeld zahlen (Spr 11,4; Mt 16,26)9 - für ihr Leben ist jeder Kaufpreis zu hoch, für immer muss man davon abstehn -,10 dass man auf ewig weiterlebt und niemals das Grab schaut.11 Denn man sieht: Weise sterben; / gemeinsam gehen Tor und Narr zugrunde und lassen andern ihren Reichtum. (Ps 49,18; Pred 2,16)12 Sie meinen, ihre Häuser bestehen auf ewig, / ihre Wohnungen von Geschlecht zu Geschlecht, nannten sie auch Länder nach ihrem Namen.[1] (Pred 12,5)13 Doch der Mensch bleibt nicht in seiner Pracht; er gleicht dem Vieh, das verstummt. (Pred 3,19)14 So geht es denen, die auf sich selbst vertrauen, und nach ihnen denen, die sich in großen Worten gefallen. [Sela]15 Sie sind in die Unterwelt gesetzt wie Schafe. / Es weidet sie der Tod. Es herrschten über sie Redliche am Morgen. Und ihr Fels ist da, um die Unterwelt schwinden zu lassen von seiner Wohnung.[2] (Ps 55,16)16 Doch Gott wird mich auslösen aus der Gewalt der Unterwelt, ja, er nimmt mich auf. [Sela] (1Mo 5,24; Ps 9,14; Ps 16,10; Ps 73,24; Hos 13,14)17 Lass dich nicht beirren, wenn einer reich wird und die Herrlichkeit seines Hauses sich mehrt; (Sir 11,18)18 denn im Tod nimmt er das alles nicht mit, seine Herrlichkeit steigt nicht mit ihm hinab. (Ps 39,7; Ps 49,11; Pred 2,18; Pred 5,14; Pred 6,2; Lk 12,20; 1Tim 6,7; Sir 11,18)19 Preist er sich im Leben auch glücklich: Man lobt dich, weil du es dir wohl sein lässt,20 so muss er doch zur Schar seiner Väter hinab, die das Licht nicht mehr erblicken. (Hi 10,21)21 Der Mensch in Pracht, doch ohne Einsicht, er gleicht dem Vieh, das verstummt.

Psalm 49

Elberfelder Bibel

1 Dem Chorleiter. Von den Söhnen Korachs. Ein Psalm. (Ps 42,1)2 Hört dies, ihr Völker alle; nehmt es zu Ohren, alle Bewohner der Welt; (Mi 1,2)3 Söhne der Einfachen wie der Vornehmen[1], Reiche und Arme miteinander! (Ps 4,3)4 Mein Mund soll Weisheit reden, und das Sinnen meines Herzens ist Einsicht.5 Mein Ohr will ich zu einem Spruch neigen, mein Rätsel auflösen zur Zither. (Ps 78,2)6 Warum sollte ich mich fürchten in Tagen des Übels, wenn die Sünde derer, die mich hintergehen[2], mich umringt? (Ps 56,5; Ps 112,7)7 Sie vertrauen auf ihr Vermögen und rühmen sich der Größe ihres Reichtums. (Jer 9,22; Mk 10,24)8 Niemals kann ein Mann seinen Bruder[3] loskaufen, nicht kann er Gott sein Lösegeld geben –9 denn ⟨zu⟩ kostbar ist das Kaufgeld für ihre Seele, und er muss davon ablassen auf ewig –, (Mt 16,26)10 dass er fortlebe immer, die Grube nicht sieht. (Ps 89,49)11 Denn man sieht: die Weisen sterben, der Tor und der Unvernünftige kommen miteinander um, und sie lassen anderen ihr Vermögen. (Ps 39,7)12 [4] Ihr Gedanke ⟨ist⟩, ⟨dass⟩ ihre Häuser in Ewigkeit ⟨stehen⟩, ihre Wohnung von Generation zu Generation[5]; sie hatten Ländereien nach ihren Namen benannt.13 Doch der Mensch, der im Ansehen ist, bleibt nicht[6]; er gleicht dem Vieh, das umkommt. (Pred 3,19)14 Dies ist der[7] Weg derer, die unerschütterlich sind, und das[8] Ende derer, die Gefallen finden an ihren Worten: //15 Wie Schafe weidet sie der Tod, sie sinken zum Scheol hinab; und am Morgen herrschen die Aufrichtigen über sie; ihre Gestalt zerfällt, der Scheol ist ihre Wohnung[9].16 Gott aber wird mein Leben[10] erlösen von der Gewalt des Scheols; denn er wird mich aufnehmen[11]. // (Hos 13,14)17 Fürchte dich nicht, wenn ein Mann sich bereichert, wenn sich vergrößert die Pracht seines Hauses.18 Denn bei seinem Tod nimmt er das alles nicht mit; seine Pracht folgt ihm nicht hinab. (Lk 12,20; 1Tim 6,7)19 Wenn er auch in seinem Leben seine Seele segnet – und man preist dich, wenn du es dir gut gehen lässt –, (Lk 12,19)20 so kommt sie doch zur Generation seiner Väter, die nie mehr das Licht sehen. (Hi 10,21)21 Der Mensch, der im Ansehen ist, hat keine Einsicht, er gleicht dem Vieh, das vertilgt wird. // (Pred 3,19)