Richter 15

Lutherbibel 2017

1 Es begab sich aber nach einigen Tagen, um die Weizenernte, dass Simson seine Frau besuchte mit einem Ziegenböcklein. Und als er sprach: Ich will zu meiner Frau in die Kammer gehen, da wollte ihn ihr Vater nicht hineinlassen2 und sprach: Ich meinte wirklich, du wärest ihr gram, und habe sie deinem Gesellen gegeben. Sie hat aber eine jüngere Schwester, die ist schöner als sie; die nimm statt ihrer. (Ri 14,20)3 Da sprach Simson zu ihnen: Diesmal bin ich frei von Schuld, wenn ich den Philistern Böses tue.4 Und Simson ging hin und fing dreihundert Füchse, nahm Fackeln und kehrte je einen Schwanz zum andern und tat eine Fackel je zwischen zwei Schwänze5 und zündete die Fackeln an und ließ die Füchse in das Korn der Philister laufen und zündete so die Garben samt dem stehenden Korn an und Weinberge und Ölbäume.6 Da sprachen die Philister: Wer hat das getan? Da sagte man: Simson, der Schwiegersohn des Timnaïters, weil er ihm seine Frau genommen und seinem Gesellen gegeben hat. Da zogen die Philister hin und verbrannten sie samt ihrem Vater mit Feuer.7 Simson aber sprach zu ihnen: Wenn ihr das tut, so will ich nicht ruhen, bis ich mich an euch gerächt habe.8 Und er zerschlug ihnen alle Knochen mit mächtigen Schlägen und zog hinab und wohnte in der Felsenkluft von Etam.9 Da zogen die Philister hinauf und lagerten sich in Juda und breiteten sich aus bei Lehi.10 Aber die Männer von Juda sprachen: Warum seid ihr gegen uns heraufgezogen? Sie antworteten: Wir sind heraufgekommen, Simson zu binden, dass wir ihm tun, wie er uns getan hat.11 Da zogen dreitausend Mann von Juda hinab in die Felsenkluft von Etam und sprachen zu Simson: Weißt du nicht, dass die Philister über uns herrschen? Warum hast du uns denn das angetan? Er sprach zu ihnen: Wie sie mir getan haben, so hab ich ihnen wieder getan.12 Sie sprachen zu ihm: Wir sind herabgekommen, dich zu binden und in die Hände der Philister zu geben. Simson sprach zu ihnen: So schwört mir, dass ihr selber mir nichts antun wollt.13 Sie antworteten ihm: Nein, sondern wir wollen dich nur binden und in ihre Hände geben und wollen dich nicht töten. Und sie banden ihn mit zwei neuen Stricken und führten ihn aus der Felsenkluft hinauf.14 Und als er nach Lehi kam, jauchzten die Philister ihm entgegen. Aber der Geist des HERRN geriet über ihn, und die Stricke an seinen Armen wurden wie Fäden, die das Feuer versengt hat, sodass die Fesseln an seinen Händen zerschmolzen. (Ri 13,25)15 Und er fand einen frischen Eselskinnbacken. Da streckte er seine Hand aus und nahm ihn und erschlug damit tausend Mann.16 Und Simson sprach: Mit eines Esels Kinnbacken habe ich sie über den Haufen geworfen; mit eines Esels Kinnbacken habe ich tausend Mann erschlagen.17 Und als er das gesagt hatte, warf er den Kinnbacken aus seiner Hand, und man nannte die Stätte Ramat-Lehi[1].18 Als ihn aber sehr dürstete, rief er den HERRN an und sprach: Du hast solch großen Sieg gegeben durch die Hand deines Knechts; nun aber muss ich vor Durst sterben und in die Hände der Unbeschnittenen fallen.19 Da spaltete Gott die Höhlung im Kinnbacken, dass Wasser herausfloss. Und als er trank, kehrte sein Geist zurück, und er lebte wieder auf. Darum heißt der Ort »Quelle des Rufenden«; die ist in Lehi bis auf den heutigen Tag. (2Mo 17,6; 4Mo 20,11)20 Und er richtete Israel zu den Zeiten der Philister zwanzig Jahre.

Richter 15

Das Buch

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Richter 15

Einheitsübersetzung 2016

1 Und es geschah einige Zeit danach, zur Zeit der Weizenernte, da besuchte Simson seine Frau mit einem Ziegenböckchen und sagte: Ich will zu meiner Frau in die Kammer. Aber ihr Vater ließ ihn nicht hinein,2 sondern sagte: Ich war fest überzeugt, dass du sie wirklich hasst. Darum habe ich sie deinem Gefährten gegeben. Aber ist nicht ihre jüngere Schwester noch schöner als sie? Die kannst du an ihrer Stelle haben.3 Simson sagte zu ihnen: Diesmal bin ich frei von Schuld, wenn ich den Philistern etwas Böses antue.4 Simson ging weg und fing dreihundert Schakale. Dann nahm er Fackeln, kehrte Schwanz zu Schwanz und steckte je eine Fackel mitten zwischen zwei Schwänze.5 Er zündete die Fackeln an und ließ sie in die Getreidefelder der Philister laufen. So verbrannte er die Garben und das noch stehende Korn, ebenso die Weingärten und die Ölbäume.6 Als die Philister fragten: Wer hat das getan?, antwortete man: Simson, der Schwiegersohn des Timniters, weil dieser ihm seine Frau weggenommen und seinem Gefährten gegeben hat. Da zogen die Philister hinauf und verbrannten die Frau und ihren Vater.7 Darauf sagte ihnen Simson: Wenn ihr es so macht, dann werde ich nicht mehr aufhören, bis ich an euch Rache genommen habe.8 Und er schlug ihnen mit gewaltigen Schlägen die Knochen entzwei. Dann ging er hinab und hauste in der Felsenkluft von Etam.[1]9 Die Philister zogen hinauf, schlugen in Juda ihr Lager auf und streiften in Lehi umher.10 Die Männer von Juda fragten sie: Warum seid ihr gegen uns heraufgezogen? Sie antworteten: Um Simson zu fesseln, sind wir heraufgezogen, um es mit ihm so zu machen, wie er es mit uns gemacht hat.11 Da zogen dreitausend Männer aus Juda zur Felsenkluft von Etam hinab und sagten zu Simson: Weißt du nicht, dass die Philister unsere Herren sind? Was hast du uns da angetan? Er antwortete ihnen: Wie sie es mit mir gemacht haben, so habe ich es mit ihnen gemacht.12 Sie sagten zu ihm: Um dich zu fesseln, sind wir herabgezogen, und dich in die Hand der Philister zu geben. Simson sagte zu ihnen: Schwört mir, dass ihr selber nicht über mich herfallen werdet!13 Sie antworteten ihm: Nein, wir wollen dich nur fesseln und in ihre Hand geben, aber töten wollen wir dich nicht. Sie fesselten ihn also mit zwei neuen Stricken und führten ihn vom Felsen hinauf.14 Als er nach Lehi hinaufkam, liefen ihm die Philister mit Triumphgeschrei entgegen. Da kam der Geist des HERRN über ihn. Die Stricke an seinen Armen wurden wie Flachsfäden, die vom Feuer versengt werden, und die Fesseln schmolzen von seinen Händen. (Ri 3,10)15 Er fand den noch blutigen Kinnbacken eines Esels, streckte seine Hand aus, ergriff ihn und erschlug damit tausend Männer.16 Damals sagte Simson: Mit dem Kinnbacken eines Esels einen Haufen, zwei Haufen! Mit einem Eselskinnbacken habe ich tausend Männer erschlagen.17 Und es geschah, als er ausgeredet hatte, warf er den Kinnbacken aus seiner Hand weg; daher nannte man den Ort Ramat Lehi.18 Weil er großen Durst hatte, rief er zum HERRN und sagte: Du hast durch die Hand deines Knechtes diesen großen Sieg gegeben; jetzt aber muss ich vor Durst sterben und den Unbeschnittenen in die Hände fallen.19 Da spaltete Gott die Höhle von Lehi und es kam Wasser daraus hervor, sodass Simson trinken konnte. Seine Lebensgeister kehrten zurück und er lebte wieder auf. Deshalb nennt man die Quelle bei Lehi bis zum heutigen Tag Quelle des Rufers.20 Er richtete Israel in den Tagen der Philister zwanzig Jahre lang. (Ri 16,31)

Richter 15

Elberfelder Bibel

1 Und es geschah nach einiger Zeit, in den Tagen der Weizenernte, da suchte Simson seine Frau mit einem Ziegenböckchen auf, und er sagte: Ich will zu meiner Frau in die Kammer hineingehen. Aber ihr Vater gestattete ihm nicht hineinzugehen.2 Und ihr Vater sagte: Ich habe fest angenommen, dass du sie nur noch hasst, da habe ich sie deinem ⟨Braut⟩begleiter gegeben. Ist nicht ihre jüngere Schwester schöner als sie? Sie soll dir an ihrer Stelle gehören. (Ri 14,20)3 Da sagte Simson zu ihnen: Diesmal bin ich ohne Schuld an den Philistern, wenn ich ihnen Übles tue. (Ri 14,4)4 Und Simson ging hin und fing dreihundert Füchse. Und er nahm Fackeln und kehrte Schwanz zu Schwanz und befestigte eine Fackel zwischen je zwei Schwänzen in der Mitte.5 Dann zündete er die Fackeln mit Feuer an, ließ ⟨die Füchse⟩ los in das stehende Getreide der Philister und steckte ⟨alles⟩ in Brand vom Garbenhaufen bis zum stehenden Getreide, ja, bis zum Weinberg ⟨und⟩ Olivenbaum. (2Sam 14,30)6 Da sagten die Philister: Wer hat das getan? Und man sagte: Simson, der Schwiegersohn des Timniters, weil er ihm seine Frau weggenommen und sie seinem ⟨Braut⟩begleiter gegeben hat. Da zogen die Philister hinauf und verbrannten sie und ihren Vater mit Feuer. (Ri 12,1)7 Und Simson sagte zu ihnen: Wenn ihr es so macht – erst wenn ich mich an euch gerächt habe, ⟨erst⟩ danach will ich aufhören!8 Und er schlug sie gründlich zusammen[1] – ein gewaltiger Schlag. Und er ging hinab und blieb in der Felsspalte von Etam. (2Chr 11,6)9 Und die Philister zogen herauf und lagerten in Juda und breiteten sich in Lehi aus.10 Da sagten die Männer von Juda: Warum seid ihr gegen uns heraufgezogen? Sie sagten: Um Simson zu binden, sind wir heraufgezogen, um ihm zu tun, wie er uns getan hat. (Ri 15,8)11 Da zogen dreitausend Mann von Juda zur Felsspalte von Etam hinab und sagten zu Simson: Weißt du nicht, dass die Philister über uns herrschen? Was hast du uns da angetan? Er sagte zu ihnen: Wie sie mir getan, so habe ich ihnen getan. (Ri 14,4; Ps 106,41; Joh 8,33)12 Da sagten sie zu ihm: Um dich zu binden, sind wir herabgekommen, um dich in die Hand der Philister auszuliefern. Simson sagte zu ihnen: Schwört mir, dass nicht ihr selber über mich herfallen werdet!13 Und sie sagten zu ihm: Nein, sondern wir wollen dich nur binden und dich in ihre Hand ausliefern, aber töten wollen wir dich nicht. So banden sie ihn mit zwei neuen Stricken und führten ihn vom Felsen herauf.14 Als er nach Lehi kam, da jauchzten ihm die Philister entgegen. Aber der Geist des HERRN kam über ihn, da wurden die Stricke, die an seinen Armen waren, wie Flachsfäden, die vom Feuer versengt sind, und seine Fesseln schmolzen von seinen Händen weg. (Ri 3,10; Ri 16,9; Ri 16,24; 1Sam 10,6)15 Und er fand einen ⟨noch⟩ frischen Unterkiefer eines Esels, und er streckte seine Hand aus, nahm ihn und erschlug damit tausend Mann. (3Mo 26,8; Ri 3,31; 2Sam 23,8)16 Und Simson sprach: Mit dem Unterkiefer des Esels ⟨schlug ich⟩ einen Haufen, zwei Haufen[2]! Mit dem Unterkiefer des Esels erschlug ich tausend Mann!17 Und es geschah, als er ausgeredet hatte, warf er den Unterkiefer aus seiner Hand. Und man[3] nannte jenen Ort Ramat-Lehi[4].18 Und er hatte großen Durst. Da rief er zu dem HERRN und sagte: Du hast durch die Hand[5] deines Knechtes diese große Rettung gegeben, nun aber muss ich vor Durst sterben und in die Hand der Unbeschnittenen fallen! (Ri 14,3)19 Da spaltete Gott die Höhlung, die bei Lehi ist[6], sodass Wasser aus ihr hervorkam. Und er trank, und sein Geist kehrte zurück, und er lebte ⟨wieder⟩ auf. Daher gab man ihr den Namen: Quelle des Rufenden[7]; die ist bei Lehi bis auf diesen Tag. (4Mo 20,11; 1Sam 30,12; Ps 50,15; Ps 110,7; Jes 41,17)20 Und er richtete Israel in den Tagen der Philister zwanzig Jahre. (1Mo 49,16; Ri 16,31; 1Sam 4,18)

Richter 15

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Einige Zeit danach, es war gerade um die Weizenernte, wollte Simson seine Frau besuchen und ihr ein Ziegenböckchen bringen. Er sagte zu ihrem Vater: »Ich möchte zu meiner Frau in die Kammer!«, aber ihr Vater ließ ihn nicht hinein.2 »Ich dachte, du hättest genug von ihr«, sagte er, »deshalb habe ich sie deinem Brautführer gegeben. Aber ihre jüngere Schwester ist doch noch schöner, die kannst du an ihrer Stelle haben!«3 Simson sagte: »Diesmal sind die Philister selber schuld, wenn ich ihnen schlimm mitspiele!«4 Er fing 300 Füchse, band jeweils zwei an den Schwänzen zusammen und steckte eine Fackel in den Knoten.5 Dann zündete er die Fackeln an und ließ die Füchse auf die Getreidefelder der Philister los. So gingen die Garbenhaufen und das reife Getreide auf den Feldern in Flammen auf und auch in die Olivenhaine wurde das Feuer hineingetragen.6 »Wer hat das getan?«, fragten die Philister und es sprach sich herum: »Simson war es, der Schwiegersohn des Mannes aus Timna. Das ist die Rache dafür, dass der ihm die Frau weggenommen und dem Brautführer gegeben hat!« Da zogen die Philister nach Timna hinauf und verbrannten die Frau samt ihrem Vater.7 Simson aber sagte zu ihnen: »Wenn ihr es so treibt, werde ich nicht ruhen, bis ich mich an euch gerächt habe!«8 Er versetzte ihnen einen schweren Schlag.[1] Dann zog er sich in die Felsenhöhle bei Etam zurück.9 Die Philister fielen in Juda ein und schlugen in der Gegend von Lehi ihr Lager auf.10 »Warum zieht ihr gegen uns heran?«, fragten die Männer von Juda. Die Philister antworteten: »Wir wollen Simson gefangen nehmen und ihm heimzahlen, was er uns angetan hat.«11 Da zogen 3000 Männer aus Juda zu der Höhle bei Etam und sagten zu Simson: »Warum hast du uns in solche Gefahr gebracht? Du musstest doch wissen, dass die Philister die Herren im Land sind!« »Ich habe ihnen nur heimgezahlt, was sie mir angetan haben«, erwiderte Simson.12 Da sagten die Männer von Juda: »Wir sind gekommen, um dich zu fesseln und an die Philister auszuliefern.« Simson verlangte von ihnen: »Ihr müsst mir aber schwören, dass ihr selbst mir nichts weiter antun werdet!«13 Sie versicherten: »Wir wollen dich nur fesseln und ausliefern. Wir werden dich gewiss nicht töten.« Sie fesselten ihn mit zwei neuen Stricken und führten ihn aus der Höhle.14 Als Simson nach Lehi gebracht wurde, stimmten die Philister ein Triumphgeschrei an. Da nahm der Geist des HERRN von ihm Besitz, und er zerriss die Stricke an seinen Armen, als wären es Fäden, die vom Feuer versengt sind; die Fesseln lösten sich einfach auf. (Ri 3,10)15 Dann fand er einen frischen Eselsknochen, einen Unterkiefer, nahm ihn und erschlug damit tausend Philister.16 Simson sagte: »Mit einem Eselsknochen hab ich’s ihnen gegeben! Tausend Mann hab ich mit der Kinnbacke eines Esels erschlagen.«17 Dann warf er den Knochen fort. Davon hat der Ort den Namen Ramat-Lehi (Kinnbackenhöhe).18 Simson aber war am Verdursten, deshalb rief er zum HERRN: »Du hast mir, deinem Diener, diesen großen Sieg gegeben. Lass mich jetzt nicht vor Durst sterben und in die Hand dieser Unbeschnittenen fallen!«19 Da ließ Gott in der Mulde bei Lehi einen Spalt entstehen und es floss Wasser heraus. Als Simson davon trank, lebte er wieder auf und seine Kraft kehrte zurück. Die Quelle ist noch heute in Lehi zu finden. Weil Simson hier zum HERRN gerufen hat, wird sie »Ruferquelle« genannt.20 Während der Zeit, als die Israeliten von den Philistern unterdrückt wurden, war Simson zwanzig Jahre der Richter Israels.

Richter 15

Hoffnung für alle

1 Einige Zeit später, als man gerade den Weizen erntete, wollte Simson seine Frau besuchen. Als Geschenk hatte er ihr einen jungen Ziegenbock mitgebracht. Er bat ihren Vater: »Lass mich zu meiner Frau ins Zimmer!« Doch der Vater verweigerte es ihm:2 »Das geht nicht! Ich habe sie dem Brautführer zur Frau gegeben. Glaub mir, ich habe wirklich gedacht, dass sie dir nichts mehr bedeutet. Heirate doch ihre jüngere Schwester! Sie ist sogar noch schöner!«3 »Das werde ich euch Philistern heimzahlen!«, rief Simson. »Und diesmal bin ich wirklich im Recht!«4 Er zog los, fing dreihundert Füchse, band sie paarweise an den Schwänzen zusammen und befestigte Fackeln daran.5 Dann zündete er die Fackeln an und jagte die Tiere in die Felder der Philister. Sie setzten das Getreide auf den Äckern, die Garbenhaufen, die Weinberge und die Olivengärten in Brand.6 Die Philister fragten: »Wer hat das getan?« Und bald fand man heraus: »Es war Simson! Sein Schwiegervater in Timna hat ihm die Frau weggenommen und sie seinem Brautführer gegeben.« Die Philister zogen nach Timna und verbrannten die Frau und ihren Vater.7 Da ging Simson zu ihnen und rief: »Was habt ihr getan! Das schreit nach Rache! Jetzt werde ich euch nicht mehr verschonen!«8 Er schlug auf die Philister ein, bis sie alle am Boden lagen. Dann ging er zum Berg Etam und lebte dort eine Zeit lang in einer Höhle im Felsen.9 Die Philister marschierten mit ihrem Heer ins Stammesgebiet von Juda ein und schlugen ihr Lager bei Lehi auf.10 Die Bewohner von Juda fragten: »Warum zieht ihr gegen uns in den Krieg?« »Wir wollen Simson gefangen nehmen«, erwiderten die Philister. »Wir haben mit ihm eine Rechnung zu begleichen.«11 Da gingen dreitausend Judäer zu der Höhle am Berg Etam und stellten Simson zur Rede: »Warum hast du uns das angetan? Du weißt doch, dass die Philister uns beherrschen!« »Ich habe ihnen nur mit gleicher Münze heimgezahlt, was sie mir angetan haben«, antwortete er.12 Die Männer von Juda erwiderten: »Wir sind hergekommen, um dich zu fesseln und den Philistern auszuliefern.« »Schwört mir, dass ihr mich nicht umbringt!«, bat Simson.13 Sie versprachen: »Wir wollen dich wirklich nur fesseln und ausliefern. Auf keinen Fall werden wir dich töten!« Nun ließ er sich von ihnen mit zwei neuen Stricken binden, aus der Höhle herausführen und nach Lehi bringen.14 Als die Philister Simson sahen, stimmten sie ein Triumphgeschrei an. Da wurde er vom Geist des HERRN ergriffen. Er zerriss die Stricke an seinen Armen, als wären sie angesengte Bindfäden.15 Dann entdeckte er den Unterkieferknochen eines Esels, packte ihn und erschlug damit tausend Philister.16 »Mit dem Kiefer des Esels mähte ich sie nieder!«, rief er. »Mit dem Kiefer des Esels schlug ich tausend Mann!«17 Danach warf er den Knochen weg. Seither heißt der Ort, an dem dies geschehen ist, Ramat-Lehi (»Kinnbacken-Höhe«).18 Simson hatte großen Durst. Er betete zum HERRN: »Ich habe für dich gekämpft, und du hast mir diesen großen Sieg geschenkt! Aber jetzt muss ich verdursten und werde doch noch diesen unbeschnittenen Heiden in die Hände fallen!«19 Da ließ Gott aus einer Bodensenke in der Nähe von Lehi Wasser hervorbrechen. Simson trank davon und kam wieder zu Kräften. Man nennt die Quelle daher En-Hakore (»Quelle des Rufenden«); sie ist noch heute dort.20 Zwanzig Jahre lang führte Simson das Volk Israel, während die Philister das Land beherrschten.

Richter 15

Neue evangelistische Übersetzung

1 Zur Zeit der Weizenernte wollte Simson seine Frau besuchen. Er brachte ihr ein Ziegenböckchen mit und sagte zu ihrem Vater: "Lass mich zu meiner Frau in die Kammer!" Doch der ließ ihn nicht hinein.2 "Das geht nicht!", sagte er. "Ich habe sie deinem Brautführer gegeben, weil ich dachte, du wolltest nichts mehr mit ihr zu tun haben. Aber sieh doch! Ihre jüngere Schwester ist noch viel schöner als sie. Du kannst sie an ihrer Stelle haben."3 "Das werde ich euch Philistern heimzahlen", rief Simson, "und ihr seid selbst daran schuld!"4 Er zog los, fing 300 Schakale[1], band sie paarweise an den Schwänzen zusammen und steckte eine Fackel in den Knoten.5 Dann zündete er die Fackeln an und ließ die Schakale in das stehende Getreide der Philister laufen. So gingen die Garbenhaufen und das reife Getreide auf den Feldern in Flammen auf, ja selbst Weinberge und Olivenhaine.6 "Wer hat das getan?", fragten die Philister. Und bald kam es heraus: "Es war Simson, der Schwiegersohn des Timniters. Das ist die Rache dafür, dass der ihm seine Frau weggenommen und sie dem Brautführer gegeben hat." Da zogen die Philister nach Timna und verbrannten die Frau und ihren Vater.7 "Wenn ihr das so macht", sagte Simson darauf, "werde ich erst aufhören, wenn ich mich an euch gerächt habe!"8 Er schlug sie derartig zusammen, dass ihnen die Knochen brachen, und zog sich dann in die Felsspalte bei Etam[2] zurück.9 Da fielen die Philister in Juda ein und schlugen in der Gegend von Lehi[3] ihr Lager auf.10 "Warum seid ihr gegen uns heraufgezogen?", fragten die Männer von Juda. Sie erwiderten: "Wir wollen Simson gefangen nehmen. Wir haben eine Rechnung mit ihm zu begleichen."11 Da zogen 3000 Judäer[4] zur Felsspalte Etam und sagten zu Simson: "Weißt du denn nicht, dass die Philister über uns herrschen? Warum hast du uns in solche Gefahr gebracht?" – "Ich habe ihnen nur heimgezahlt, was sie mir angetan haben", erwiderte Simson.12 Da sagten die Männer Judas: "Wir sind hergekommen, um dich zu fesseln und den Philistern auszuliefern." – "Schwört mir", erwiderte Simson, "dass ihr mir aber nichts weiter antut!"13 "Nein, wir wollen dich nur fesseln und ausliefern", sagten sie, "töten wollen wir dich nicht!" So ließ er sich von ihnen mit zwei neuen Stricken fesseln und aus der Felsspalte herausführen.14 Als er so nach Lehi kam, schrien die Philister vor Begeisterung. Da kam der Geist Jahwes über ihn. Er zerriss die Stricke an seinen Armen, als wären es von Feuer versengte Flachsfäden. Die Fesseln fielen von seinen Händen.15 Dann fand er einen frischen Eselskinnbacken. Er hob ihn auf und schlug tausend Mann damit nieder.16 "Mit einem Eselsknochen – ein Esel, zwei Haufen –", sagte Simson, "mit dem Kinnbacken eines Esels erschlug ich tausend Mann."17 Danach warf er den Knochen weg. Seitdem heißt der Ort Ramat-Lehi, Kinnbackenhöhe.18 Aber Simson war am Verdursten und rief Jahwe an: "Du hast mir, deinem Diener, diesen großen Sieg geschenkt. Lass mich jetzt nicht vor Durst sterben und in die Hand dieser Unbeschnittenen fallen!"19 Da ließ Gott in einer Bodensenke bei Lehi einen Spalt entstehen, aus dem Wasser herausquoll. Als Simson davon trank, kehrten seine Lebensgeister zurück und er lebte wieder auf. Die Quelle ist noch heute bei Lehi zu finden. Man nennt sie En-Hakore, Ruferquelle.20 Als die Philister das Land beherrschten, war Simson für 20 Jahre Richter in Israel.

Richter 15

Neue Genfer Übersetzung

1 Nicht lange danach, zur Zeit der Weizenernte, wollte Simson seine Frau besuchen. Als Geschenk hatte er ein Ziegenböckchen dabei. Er bat ihren Vater: »Lass mich zu meiner Frau in die Kammer gehen.« Doch sein Schwiegervater ließ ihn nicht hinein.2 »Ich dachte, du wolltest nichts mehr von ihr wissen«, sagte er, »deshalb gab ich sie deinem Brautführer zur Frau. Aber ihre kleine Schwester ist noch schöner. Die kannst du an ihrer Stelle haben.«3 »Diesmal kann mir niemand einen Vorwurf machen, wenn ich es euch Philistern heimzahle!«[1], rief Simson.4 Er zog los und fing dreihundert Schakale[2]. Dazu besorgte er Fackeln. Er band je zwei Schakale an den Schwänzen zusammen und befestigte an jedem Paar Schwänze eine Fackel.5 Dann zündete er die Fackeln an und jagte die Tiere in die Getreidefelder der Philister. Sie setzten alles in Brand: die geernteten Getreidegarben, das stehende Getreide und sogar Weinberge und Olivenhaine.6 »Wer hat das getan?«, fragten die Philister, und es hieß: »Das war Simson. Sein Schwiegervater in Timna hat ihm die Frau weggenommen und sie seinem Brautführer gegeben.« Da zogen die Philister nach Timna und verbrannten die Frau samt ihrem Vater.7 Simson aber sagte zu ihnen: »Was ihr getan habt, schreit nach Rache. Jetzt mache ich euch fertig!«[3]8 Er schlug sie zusammen und brach ihnen sämtliche Knochen.[4] Danach zog er sich zum Felsen Etam zurück und wohnte dort in einer Höhle.9 Die Philister fielen ins Stammesgebiet von Juda ein und schlugen ihr Heerlager bei Lehi auf.10 Die Bewohner von Juda fragten sie: »Warum seid ihr bei uns einmarschiert?« »Wir sind hier, um Simson gefangen zu nehmen«, antworteten die Philister. »Wir wollen ihm heimzahlen, was er uns angetan hat.«11 Daraufhin zogen dreitausend Männer[5] aus dem Gebirge Juda zu der Höhle am Berg Etam und stellten Simson zur Rede: »Hast du vergessen, dass wir unter der Herrschaft der Philister stehen? Warum hast du uns in solche Gefahr gebracht?« Simson entgegnete: »Ich habe ihnen nur heimgezahlt, was sie mir angetan haben.«12 Da sagten die Männer von Juda: »Wir sind hergekommen, um dich gefangen zu nehmen und an die Philister auszuliefern.« Simson erwiderte: »Ihr müsst mir aber schwören, dass ihr mich nicht umbringt.«13 »Das tun wir natürlich nicht«, versprachen sie. »Wir wollen dich nur fesseln und den Philistern übergeben. Wir werden dich auf keinen Fall töten.« Dann fesselten sie Simson mit zwei neuen Stricken und führten ihn aus der Höhle.14 Als Simson in Lehi ankam, empfingen ihn die Philister mit lautem Triumphgeschrei. Da kam der Geist des HERRN über ihn. Er zerriss die Stricke an seinen Armen, als wären es angesengte Bindfäden.[6]15 Dann entdeckte er einen frischen Knochen – es war der Unterkiefer eines Esels. Simson hob ihn auf und erschlug damit tausend Philister.16 »Mit einem Eselsknochen habe ich sie haufenweise[7] niedergemäht«, sagte er. »Tausend Mann habe ich mit einem Kieferknochen getötet.«17 Dann warf er den Knochen weg. Seitdem nennt man den Ort Ramat-Lehi[8] (»Kieferknochen-Hügel«).18 Simson war dem Verdursten nahe. Er rief zum HERRN um Hilfe und betete: »Du hast mir[9] diesen großen Sieg geschenkt, aber nun werde ich verdursten und diesen Unbeschnittenen doch noch in die Hände fallen.«19 Da öffnete Gott in der Bodensenke bei Lehi einen Spalt und ließ Wasser herausfließen. Simson trank davon, und seine Lebensgeister kehrten zurück. Deshalb nannte man diese Quelle En-Hakore (»Quelle des Rufenden«). Sie ist bis heute in der Nähe von Lehi zu finden.20 Simson führte die Israeliten zwanzig Jahre als Richter. Sein Richteramt fiel in eine Zeit, in der die Israeliten von den Philistern unterdrückt wurden.[10]

Richter 15

Neues Leben. Die Bibel

1 Einige Tage später, zur Zeit der Weizenernte, wollte Simson seine Frau besuchen. Er brachte eine junge Ziege als Geschenk für sie mit und sagte: »Ich möchte zu meiner Frau ins Zimmer gehen.« Doch ihr Vater ließ ihn nicht hereinkommen.2 »Ich war fest davon überzeugt, dass du sie hasst«, erklärte er, »deshalb habe ich sie mit deinem Brautführer verheiratet. Aber schau, ihre jüngere Schwester ist noch viel schöner. Du kannst sie an ihrer Stelle haben.« (Ri 14,20)3 Simson antwortete ihm: »Diesmal trifft mich keine Schuld, wenn ich den Philistern etwas Böses antue!«4 Er ging weg und fing 300 Füchse, band sie paarweise an den Schwänzen zusammen und befestigte eine Fackel in der Mitte an jedem Schwanzpaar.5 Dann zündete er die Fackeln an und ließ die Füchse in die Getreidefelder der Philister laufen. Auf diese Weise brannte er ihr ganzes Korn nieder – das noch stehende Korn und die Garben. Auch ihre Weinberge und Olivenbäume wurden zerstört.6 »Wer hat das getan?«, wollten die Philister wissen. »Simson, der Schwiegersohn des Timniters«, lautete die Antwort, »weil der ihm seine Frau weggenommen und mit seinem Brautführer verheiratet hat.« Da zogen die Philister los und verbrannten die Frau und ihren Vater. (Ri 14,15)7 »Weil ihr das getan habt«, schwor Simson, »werde ich Rache an euch nehmen, und ich werde erst aufhören, wenn meine Rache befriedigt ist!«8 Und er verprügelte die Philister mit mächtigen Schlägen. Dann ging er weg und zog sich in eine Höhle in den Felsen von Etam zurück.9 Daraufhin marschierten die Philister nach Juda, schlugen dort ihr Lager auf und breiteten sich bei der Stadt Lehi aus.10 Die Männer von Juda fragten die Philister: »Warum seid ihr gegen uns aufmarschiert?« Diese antworteten: »Wir sind gekommen, um Simson zu fangen. Wir wollen uns an ihm rächen für das, was er uns angetan hat.«11 Da zogen 3000 Männer aus Juda zu der Felsenhöhle von Etam hinab. Sie sagten zu Simson: »Ist dir denn nicht bewusst, dass die Philister über uns herrschen? Was hast du uns da angetan!« Aber Simson antwortete: »Ich habe mich nur für das gerächt, was sie mir zugefügt haben.« (Ri 13,1; Ri 14,4; Ri 15,20)12 Die Männer von Juda erklärten: »Wir sind gekommen, um dich zu fesseln und den Philistern auszuliefern.« »Gut«, antwortete Simson, »aber schwört mir, dass ihr selbst nicht über mich herfallen werdet.«13 »Nein, wir werden dich nur fesseln und den Philistern ausliefern«, versprachen sie. »Wir werden nicht über dich herfallen.« Sie fesselten ihn mit zwei neuen Seilen und führten ihn von dem Felsen fort.14 Als Simson nach Lehi kam, brachen die Philister in Triumphgeschrei aus. Doch der Geist des HERRN kam über Simson, und er zerriss die Seile an seinen Armen, als wären es angesengte Flachsfäden, und sie fielen von seinen Gelenken ab. (Ri 14,19)15 Und er fand den frischen Kinnbacken eines Esels, hob ihn auf und erschlug damit tausend Philister. (3Mo 26,8)16 Und er rief: »Mit dem Kinnbacken eines Esels habe ich sie gründlich verprügelt! Mit dem Kinnbacken eines Esels habe ich tausend Männer erschlagen!«17 Als er das gesagt hatte, warf er den Kinnbacken fort. Der Ort wird seither Ramat-Lehi[1] genannt.18 Simson wurde sehr durstig und er schrie zum HERRN: »Du hast deinem Diener diesen großen Sieg geschenkt. Und jetzt soll ich vor Durst sterben und in die Hände dieses unbeschnittenen Volkes fallen?«19 Da ließ Gott Wasser aus einer Höhle bei Lehi sprudeln, und Simson trank und gewann neue Lebenskraft. Er nannte den Ort En-Hakore[2], und diese Quelle ist bis heute in Lehi zu finden. (1Mo 45,27; 1Sam 30,12; Jes 40,29)20 Simson war 20 Jahre lang Richter in Israel, während die Philister über das Land herrschten. (Ri 13,1; Ri 16,31; Hebr 11,32)