1Zu der Zeit hörte auch Herodes[1], der Herrscher über Galiläa, von Jesus und seinen Taten. (Mk 6,14; Lk 3,19; Lk 9,7)2Da sagte er zu seinen Dienern: »Das muss Johannes der Täufer sein. Er ist von den Toten auferstanden! Deshalb kann er solche Wunder tun.«3Herodes hatte Johannes nämlich verhaften, fesseln und ins Gefängnis werfen lassen. Der Grund dafür war, dass der König die Frau seines eigenen Bruders Philippus geheiratet hatte; sie hieß Herodias.4Daraufhin hatte Johannes ihm vorgehalten: »Es ist nicht richtig, dass du die Frau deines Bruders geheiratet hast!«[2] (3Mo 18,16; 3Mo 20,21)5Herodes hätte Johannes am liebsten umbringen lassen; aber er wagte es nicht, weil er sich vor den vielen Menschen fürchtete, die in Johannes einen Propheten sahen.6Als nun Herodes Geburtstag feierte, tanzte die Tochter von Herodias vor den Gästen. Herodes war so begeistert,7dass er ihr mit einem Schwur versprach: »Bitte mich, um was du willst; ich will es dir geben!«8Von ihrer Mutter angestiftet, bat sie den König: »Dann lass mir sofort den Kopf von Johannes dem Täufer auf einem Teller herbringen.«9Der König war bestürzt. Aber weil er sein Versprechen gegeben hatte – noch dazu vor allen Gästen –, willigte er ein und befahl,10Johannes im Gefängnis zu enthaupten.11Man brachte den Kopf auf einem Teller, überreichte ihn dem Mädchen, und die gab ihn ihrer Mutter.12Die Jünger von Johannes holten seinen Leichnam und bestatteten ihn. Danach gingen sie zu Jesus und berichteten ihm, was geschehen war.13Als Jesus das hörte, fuhr er mit einem Boot in eine entlegene Gegend. Er wollte allein sein. Aber die Leute aus den umliegenden Orten merkten, wohin er gehen wollte, und folgten ihm in Scharen auf dem Landweg.
Fünftausend werden satt
14Als Jesus aus dem Boot stieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen und heilte ihre Kranken. (Mk 6,30; Lk 9,10; Joh 6,1)15Gegen Abend kamen die Jünger zu ihm und sagten: »Es ist spät geworden, und die Gegend hier ist einsam. Schick die Leute weg, damit sie in die Dörfer gehen und dort etwas zu essen kaufen können!«16Aber Jesus antwortete: »Das ist nicht nötig. Gebt ihr ihnen zu essen!«17»Wir haben doch nur fünf Brote und zwei Fische hier«, wandten seine Jünger ein.18»Dann bringt sie mir her!«, sagte Jesus.19Er forderte die Leute auf, sich ins Gras zu setzen, nahm die fünf Brote und die beiden Fische, sah zum Himmel auf und dankte Gott. Dann teilte er das Brot, reichte es seinen Jüngern, und die Jünger gaben es an die Menge weiter.20Alle aßen und wurden satt. Als man anschließend die Reste einsammelte, da waren es noch zwölf Körbe voll.21Etwa fünftausend Männer hatten zu essen bekommen, außerdem noch viele Frauen und Kinder.
Jesus geht auf dem Wasser
22Gleich darauf drängte Jesus seine Jünger, in ihr Boot zu steigen und an das andere Ufer des Sees vorauszufahren. Er selbst blieb zurück, denn er wollte erst noch die Leute verabschieden. (Mk 6,45; Joh 6,15)23Dann ging er auf einen Berg, um ungestört beten zu können. Bei Einbruch der Nacht war er immer noch dort, ganz allein.24Die Jünger waren schon weit draußen auf dem See, als ein Sturm heraufzog. Der starke Gegenwind peitschte die Wellen auf und machte dem Boot schwer zu schaffen.25In den frühen Morgenstunden[3] kam Jesus über den See zu ihnen.26Als die Jünger ihn auf dem Wasser gehen sahen, waren sie zu Tode erschrocken. »Es ist ein Gespenst!«, meinten sie und schrien voller Entsetzen.27Aber Jesus sprach sie sofort an: »Habt keine Angst! Ich bin es doch, fürchtet euch nicht!«28Da rief Petrus: »Herr, wenn du es wirklich bist, dann befiehl mir, auf dem Wasser zu dir zu kommen.«29»Komm her!«, antwortete Jesus. Petrus stieg aus dem Boot und ging Jesus auf dem Wasser entgegen. Kaum war er bei ihm,30da merkte Petrus, wie heftig der Sturm um sie tobte. Er erschrak, und im selben Augenblick begann er zu sinken. »Herr, hilf mir!«, schrie er.31Sofort streckte Jesus ihm die Hand entgegen, hielt ihn fest und sagte: »Vertraust du mir so wenig, Petrus? Warum hast du gezweifelt?«32Sie stiegen ins Boot, und der Sturm legte sich.33Da fielen sie alle vor Jesus nieder und riefen: »Du bist wirklich der Sohn Gottes!«
Heilungen in Genezareth
34Nach ihrer Überfahrt legten sie in Genezareth an. (Mk 6,53)35Als die Leute Jesus erkannten, schickten sie Boten in die benachbarten Orte, und man brachte alle Kranken zu ihm.36Diese baten Jesus, wenigstens ein Stück seiner Kleidung[4] berühren zu dürfen; und alle, die das taten, wurden gesund. (4Mo 15,37)
Matthäus 14
Zürcher Bibel
Herodes und der Täufer
1Zu jener Zeit hörte Herodes, der Tetrarch, was man über Jesus erzählte,2und sagte zu seinem Gefolge: Das ist Johannes der Täufer! Er ist von den Toten auferweckt worden, und darum wirken solche Kräfte in ihm. (Mt 13,54; Mt 16,14)3Herodes hatte nämlich Johannes gefangen nehmen, in Ketten legen und ins Gefängnis werfen lassen wegen Herodias, der Frau seines Bruders Philippus. (Lk 3,19)4Denn Johannes hatte zu ihm gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, sie zu haben. (3Mo 18,16)5Darum wollte er ihn töten lassen, fürchtete aber das Volk, weil es ihn für einen Propheten hielt. (Mt 21,26; Mt 21,46)6Als dann aber der Geburtstag des Herodes gefeiert wurde, tanzte die Tochter der Herodias vor ihnen und gefiel dem Herodes so sehr,7dass er schwor, ihr zu geben, was immer sie sich wünschte.8Da sagte sie, von ihrer Mutter gedrängt: Gib mir hier auf einer Schale den Kopf des Täufers Johannes!9Das schmerzte den König, doch wegen seines Schwurs und wegen der Gäste befahl er, ihr den Kopf zu geben,10und er liess den Johannes im Gefängnis enthaupten. (Mt 23,37)11Und sein Kopf wurde auf einer Schale gebracht und dem Mädchen gegeben, und sie brachte ihn ihrer Mutter.12Und seine Jünger kamen, holten den Leichnam und begruben ihn; dann gingen sie und erzählten es Jesus.
Die Speisung der fünftausend
13Jesus, der davon gehört hatte, fuhr in einem Boot von dort weg und zog sich an einen einsamen Ort zurück, wo er für sich war. Als die Leute das erfuhren, folgten sie ihm zu Fuss aus den Städten.14Als er ausstieg, sah er viel Volk versammelt. Da hatte er Mitleid mit ihnen, und er heilte die Kranken unter ihnen. (Mt 9,36)15Als es Abend wurde, traten seine Jünger zu ihm und sagten: Abgelegen ist der Ort und die Stunde vorgerückt. Schick die Leute in die Dörfer, damit sie sich etwas zu essen kaufen können! (2Kön 4,42)16Jesus aber sagte zu ihnen: Sie brauchen nicht wegzugehen, gebt ihr ihnen zu essen!17Sie aber sagten zu ihm: Wir haben hier nichts ausser fünf Broten und zwei Fischen.18Er sagte: Bringt sie zu mir!19Und er befahl den Leuten, sich im Gras niederzulassen, nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern, und die Jünger gaben sie den Leuten. (Mt 26,26)20Und alle assen und wurden satt. Und sie sammelten die übrig gebliebenen Brocken, zwölf Körbe voll.21Es waren an die fünftausend Männer, die gegessen hatten, Frauen und Kinder nicht mitgezählt.
Der Gang auf dem Wasser
22Gleich darauf drängte er seine Jünger, ins Boot zu steigen und ihm ans andere Ufer vorauszufahren, während er die Leute entlasse.23Und als er die Leute entlassen hatte, stieg er auf den Berg, um ungestört zu beten. Am Abend war er allein dort.24Das Boot aber war schon viele Stadien vom Land entfernt, als es von den Wellen hart bedrängt wurde, denn der Wind stand ihnen entgegen.25In der vierten Nachtwache kam er zu ihnen; er ging über den See. (Hi 9,8)26Als die Jünger ihn auf dem See gehen sahen, erschraken sie, weil sie meinten, es sei ein Gespenst, und sie schrien vor Angst.27Sogleich aber redete Jesus mit ihnen: Seid getrost, ich bin es. Fürchtet euch nicht!28Petrus aber entgegnete ihm: Herr, wenn du es bist, so heisse mich über das Wasser zu dir kommen!29Er sprach: Komm! Da stieg Petrus aus dem Boot, und er konnte auf dem Wasser gehen und ging auf Jesus zu.30Als er aber den Wind spürte, fürchtete er sich, und als er zu sinken begann, schrie er: Herr, rette mich!31Sogleich streckte Jesus seine Hand aus, hielt ihn fest, und er sagt zu ihm: Du Kleingläubiger! Warum hast du gezweifelt? (Mt 8,26)32Und als sie ins Boot stiegen, legte sich der Wind.33Die aber im Boot waren, fielen vor ihm nieder und sagten: Ja, du bist wirklich Gottes Sohn! (Mt 16,16)
Heilungen in Gennesaret
34Und sie fuhren über den See und gingen in Gennesaret an Land.35Und als die Leute an jenem Ort ihn erkannten, schickten sie in die ganze Umgebung, und man brachte alle Kranken zu ihm,36und die baten ihn, wenigstens den Saum seines Mantels berühren zu dürfen; und alle, die ihn berührten, wurden gerettet.
Matthäus 14
Einheitsübersetzung 2016
Die Meinung des Herodes über Jesus
1Zu dieser Zeit hörte der Tetrarch Herodes, was man von Jesus erzählte.[1] (Mk 6,14; Lk 9,7)2Er sagte zu seinem Gefolge: Das ist Johannes der Täufer. Er ist von den Toten auferweckt worden; deshalb wirken solche Kräfte in ihm. (Mt 16,14; Mk 8,28; Lk 9,19)
Die Enthauptung des Täufers
3Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen und in Ketten ins Gefängnis werfen lassen wegen der Herodias, der Frau seines Bruders Philippus. (Mk 6,17; Lk 3,19)4Denn Johannes hatte zu ihm gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, sie zur Frau zu haben. (3Mo 18,16; 3Mo 20,21)5Dieser wollte ihn töten lassen, fürchtete sich aber vor dem Volk; denn man hielt Johannes für einen Propheten. (Mt 21,26)6Als aber der Geburtstag des Herodes war, tanzte die Tochter der Herodias vor ihnen. Und sie gefiel Herodes,7sodass er mit einem Eid zusagte, ihr zu geben, was immer sie sich wünschte.8Sie aber, angestiftet von ihrer Mutter, sagte: Gib mir hier auf einer Schale den Kopf Johannes des Täufers!9Und der König, der traurig wurde wegen der Eide und wegen der Gäste, befahl, den Kopf zu bringen.10Und er schickte und ließ Johannes im Gefängnis enthaupten.11Man brachte seinen Kopf auf einer Schale und gab ihn dem Mädchen und sie brachte ihn ihrer Mutter.12Und seine Jünger kamen, holten den Leichnam und begruben ihn. Dann gingen sie und berichteten es Jesus.
Die Speisung der Fünftausend
13Als Jesus das hörte, zog er sich allein von dort mit dem Boot in eine einsame Gegend zurück. Aber die Volksscharen hörten davon und folgten ihm zu Fuß aus den Städten nach. (Mt 15,32; Mk 6,31; Mk 8,1; Lk 9,10; Joh 6,1)14Als er ausstieg, sah er die vielen Menschen und hatte Mitleid mit ihnen und heilte ihre Kranken. (Mt 9,36)15Als es Abend wurde, kamen die Jünger zu ihm und sagten: Der Ort ist abgelegen und es ist schon spät geworden. Schick die Leute weg, damit sie in die Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen!16Jesus aber antwortete: Sie brauchen nicht wegzugehen. Gebt ihr ihnen zu essen!17Sie sagten zu ihm: Wir haben nur fünf Brote und zwei Fische hier.18Er antwortete: Bringt sie mir her!19Dann ordnete er an, die Leute sollten sich ins Gras setzen. Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern; die Jünger aber gaben sie den Leuten20und alle aßen und wurden satt. Und sie sammelten die übrig gebliebenen Brotstücke ein, zwölf Körbe voll. (2Kön 4,44)21Es waren etwa fünftausend Männer, die gegessen hatten, dazu noch Frauen und Kinder.
Die Offenbarung des Gottessohnes auf dem Wasser
22Gleich darauf drängte er die Jünger, ins Boot zu steigen und an das andere Ufer vorauszufahren. Inzwischen wollte er die Leute nach Hause schicken. (Mk 6,45; Joh 6,15)23Nachdem er sie weggeschickt hatte, stieg er auf einen Berg, um für sich allein zu beten. Als es Abend wurde, war er allein dort. (Lk 6,12)24Das Boot aber war schon viele Stadien vom Land entfernt und wurde von den Wellen hin und her geworfen; denn sie hatten Gegenwind.25In der vierten Nachtwache kam er zu ihnen; er ging auf dem See.26Als ihn die Jünger über den See kommen sahen, erschraken sie, weil sie meinten, es sei ein Gespenst, und sie schrien vor Angst.27Doch sogleich sprach Jesus zu ihnen und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht!28Petrus erwiderte ihm und sagte: Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme!29Jesus sagte: Komm! Da stieg Petrus aus dem Boot und kam über das Wasser zu Jesus.30Als er aber den heftigen Wind bemerkte, bekam er Angst. Und als er begann unterzugehen, schrie er: Herr, rette mich!31Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? (Mt 8,26)32Und als sie ins Boot gestiegen waren, legte sich der Wind.33Die Jünger im Boot aber fielen vor Jesus nieder und sagten: Wahrhaftig, Gottes Sohn bist du. (Mt 16,16; Joh 1,49; Joh 11,27)
Heilungen in Gennesaret
34Sie fuhren auf das Ufer zu und kamen nach Gennesaret. (Mk 6,53)35Als die Leute jener Gegend ihn erkannten, schickten sie in die ganze Umgebung. Und man brachte alle Kranken zu ihm36und bat ihn, er möge sie wenigstens den Saum seines Gewandes berühren lassen. Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt. (Mt 9,21)