1An einem Sabbat ging Jesus mit seinen Jüngern durch die Getreidefelder. Die Jünger rissen einzelne Ähren ab, zerrieben sie zwischen den Händen und aßen die Körner. (Mt 12,1; Mk 2,23)2Da beschwerten sich einige Pharisäer: »Was tut ihr da? Das ist am Sabbat doch gar nicht erlaubt!«3Darauf antwortete Jesus: »Habt ihr denn nie gelesen, was König David tat, als er und seine Männer hungrig waren?4Er ging in das Haus Gottes und aß mit ihnen von dem Brot, das Gott geweiht war und das nur die Priester essen durften.«[1] (1Sam 21,2)5Und Jesus fügte hinzu: »Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat. Er kann somit entscheiden, was am Sabbat erlaubt ist.«6Als Jesus an einem anderen Sabbat in die Synagoge ging und lehrte, war dort ein Mann, dessen rechte Hand verkrüppelt war.7Die Schriftgelehrten und Pharisäer beobachteten aufmerksam, wie Jesus sich verhalten würde. Sollte er es nämlich wagen, auch am Sabbat zu heilen, so könnten sie Anklage gegen ihn erheben.8Jesus wusste, was sie dachten. Er rief dem Mann mit der verkrüppelten Hand zu: »Steh auf und stell dich in die Mitte, damit alle dich sehen können!« Der Mann stand auf und trat vor.9Nun wandte sich Jesus an die Pharisäer und Schriftgelehrten: »Ich will euch etwas fragen: Soll man am Sabbat Gutes tun oder Böses? Soll man das Leben eines Menschen retten oder soll man ihn zugrunde gehen lassen?«10Jesus sah einen nach dem anderen an. Schließlich sagte er zu dem Mann: »Streck deine Hand aus!« Er tat es, und die Hand war gesund.11Die Pharisäer und Schriftgelehrten aber packte eine sinnlose Wut. Sie berieten miteinander, was sie gegen Jesus unternehmen könnten.
Die zwölf Apostel
12In dieser Zeit verließ Jesus die Stadt und stieg auf einen Berg, um zu beten. Die ganze Nacht hindurch sprach er im Gebet mit Gott. (Mt 10,1; Mk 3,13)13Als es hell wurde, rief er seine Jünger zu sich und wählte zwölf von ihnen aus, die er Apostel nannte.14Es waren Simon, dem er den Namen Petrus gab, und Simons Bruder Andreas; dann Jakobus und Johannes, Philippus, Bartholomäus,15Matthäus, Thomas und Jakobus, der Sohn von Alphäus; sowie Simon, der ehemalige Freiheitskämpfer,16Judas, der Sohn von Jakobus, und Judas Iskariot, der Jesus später verriet.
Jesus heilt alle, die zu ihm kommen
17Als Jesus mit seinen Jüngern den Berg hinuntergestiegen war, kamen sie zu einem ebenen Platz. Hier hatte sich eine große Anzahl seiner Jünger versammelt und dazu noch eine riesige Menschenmenge. Die Leute waren aus dem ganzen Land gekommen, auch aus Jerusalem und aus den Hafenstädten Tyrus und Sidon. (Mt 4,23; Mk 3,7)18Sie wollten Jesus hören und von ihren Krankheiten geheilt werden. Alle, die von bösen Geistern beherrscht waren, wurden befreit.19Jeder versuchte, Jesus zu berühren; denn von ihm ging eine Kraft aus, die sie alle heilte.
Wer darf sich glücklich nennen?
20Jesus blickte seine Jünger an und sagte: »Glücklich seid ihr Armen, denn euch gehört Gottes Reich. (Mt 5,1)21Glücklich seid ihr, die ihr jetzt hungern müsst, denn ihr sollt satt werden. Glücklich seid ihr, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen!22Glücklich schätzen könnt ihr euch, wenn euch die Menschen hassen und aus ihrer Gemeinschaft ausschließen, wenn sie euch verachten und Schlechtes über euch erzählen, nur weil ihr zum Menschensohn gehört.23Dann freut euch! Ja, ihr könnt jubeln, denn im Himmel werdet ihr dafür reich belohnt werden. So wie die Leute mit euch umgehen, so haben es ihre Vorfahren auch schon mit den Propheten gemacht.24Doch wehe euch, ihr Reichen! Ihr habt euer Glück schon auf Erden genossen.[2]25Wehe euch, die ihr jetzt satt seid! Ihr werdet Hunger leiden. Wehe euch, die ihr jetzt sorglos lacht! Ihr werdet trauern und weinen.26Wehe euch, die ihr jetzt von allen Leuten umschmeichelt werdet, denn so haben es ihre Vorfahren auch schon mit den falschen Propheten gemacht.«
Liebe deine Feinde!
27»Euch aber, die ihr mir wirklich zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde und tut denen Gutes, die euch hassen. (Mt 5,38)28Bittet Gott um seinen Segen für die Menschen, die euch Böses tun, und betet für alle, die euch beleidigen.29Wenn jemand dir eine Ohrfeige gibt, dann halte die andere Wange auch noch hin. Wenn dir einer den Mantel wegnimmt, dann weigere dich nicht, ihm auch noch das Hemd zu geben.30Gib jedem, der dich um etwas bittet, und fordere nicht zurück, was man dir genommen hat.31Behandelt die Menschen so, wie ihr von ihnen behandelt werden möchtet.32Oder wollt ihr etwa noch dafür belohnt werden, dass ihr die Menschen liebt, die euch auch lieben? Das tun selbst die Leute, die von Gott nichts wissen wollen.33Ist es etwas Besonderes, denen Gutes zu tun, die auch zu euch gut sind? Das können auch Menschen, die Gott ablehnen.34Und was ist schon dabei, Leuten Geld zu leihen, von denen man genau weiß, dass sie es zurückzahlen? Dazu braucht man nichts von Gott zu wissen.35Ihr aber sollt eure Feinde lieben und den Menschen Gutes tun. Ihr sollt anderen etwas leihen, ohne es zurückzuerwarten. Dann werdet ihr reich belohnt werden: Ihr werdet Kinder des Höchsten sein. Denn auch er ist gütig zu Undankbaren und Bösen.36Seid barmherzig, wie euer Vater im Himmel barmherzig ist!«
Verurteilt niemanden!
37»Urteilt nicht über andere, dann wird Gott euch auch nicht verurteilen! Richtet keinen Menschen, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden! Wenn ihr vergebt, dann wird auch euch vergeben. (Mt 7,1)38Gebt, was ihr habt, dann werdet ihr so überreich beschenkt werden, dass ihr gar nicht alles aufnehmen könnt. Mit dem Maßstab, den ihr an andere anlegt, wird man auch euch messen.«39Jesus gebrauchte einen Vergleich und sagte: »Wie kann ein Blinder einen anderen Blinden führen? Werden sie nicht beide in die Grube fallen?40Ein Schüler steht nicht über seinem Lehrer. Im besten Fall kann er werden wie sein Lehrer, wenn er alles von ihm gelernt hat.41Warum siehst du jeden kleinen Splitter im Auge deines Mitmenschen, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht?42Wie kannst du zu ihm sagen: ›Mein Freund, komm her! Ich will dir den Splitter aus dem Auge ziehen!‹, und dabei erkennst du nicht, dass du selbst einen Balken in deinem Auge hast! Du Heuchler! Entferne zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du klar sehen, um auch den Splitter aus dem Auge deines Mitmenschen zu ziehen.«
An den Früchten erkennt man den Baum
43»Ein guter Baum trägt keine schlechten Früchte und ein schlechter Baum keine guten. (Mt 7,15; Mt 12,33)44So erkennt man jeden Baum an seinen Früchten. Von Dornbüschen kann man keine Feigen pflücken und von Gestrüpp keine Weintrauben.45Wenn ein guter Mensch spricht, zeigt sich, was er Gutes in seinem Herzen trägt. Doch ein Mensch mit einem bösen Herzen kann auch nur Böses von sich geben. Denn wovon das Herz erfüllt ist, das spricht der Mund aus!«
Ein festes Fundament
46»Warum nennt ihr mich dauernd ›Herr!‹, wenn ihr doch nicht tut, was ich euch sage? (Mt 7,24)47Wisst ihr, mit wem ich einen Menschen vergleiche, der zu mir kommt, meine Worte hört und danach handelt?48Er ist wie ein Mann, der sich ein Haus bauen wollte. Zuerst hob er eine tiefe Baugrube aus. Dann legte er die Fundamente seines Hauses auf felsigen Grund. Als aber ein Hochwasser kam und die Fluten gegen das Haus brandeten, konnten sie keinen Schaden anrichten, denn das Haus war gut und stabil gebaut.49Wer sich meine Worte allerdings nur anhört und nicht danach lebt, der ist wie einer, der auf das Fundament verzichtet und sein Haus direkt auf die Erde baut. Bei einem Hochwasser unterspülen die Fluten sein Haus, und es wird mit einem Mal einstürzen; kein Stein wird auf dem anderen bleiben.«
Lukas 6
New International Reader’s Version
Jesus is Lord of the Sabbath day
1One Sabbath day Jesus was walking through the cornfields. His disciples began to break off some ears of corn. They rubbed them in their hands and ate them.2Some of the Pharisees said, ‘It is against the Law to do this on the Sabbath day. Why are you doing it?’3Jesus answered them, ‘Haven’t you ever read about what David did? He and his men were hungry.4He entered the house of God and took the holy bread. He ate the bread that only priests were allowed to eat. David also gave some to his men.’5Then Jesus said to them, ‘The Son of Man is Lord of the Sabbath day.’6On another Sabbath day, Jesus went into the synagogue and was teaching. A man whose right hand was weak and twisted was there.7The Pharisees and the teachers of the law were trying to find fault with Jesus. So they watched him closely. They wanted to see if he would heal on the Sabbath day.8But Jesus knew what they were thinking. He spoke to the man who had the weak and twisted hand. ‘Get up and stand in front of everyone,’ he said. So the man got up and stood there.9Then Jesus said to them, ‘What does the Law say we should do on the Sabbath day? Should we do good? Or should we do evil? Should we save life? Or should we destroy it?’10He looked around at all of them. Then he said to the man, ‘Stretch out your hand.’ He did, and his hand had been made as good as new.11But the Pharisees and the teachers of the law were very angry. They began to talk to one another about what they might do to Jesus.
Jesus chooses the 12 apostles
12On one of those days, Jesus went out to a mountainside to pray. He spent the night praying to God.13When morning came, he called for his disciples to come to him. He chose 12 of them and made them apostles. Here are their names.14Simon, whom Jesus named Peter, and his brother Andrew James John Philip Bartholomew15Matthew Thomas James, son of Alphaeus Simon who was called the Zealot16Judas, son of James and Judas Iscariot who would later hand Jesus over to his enemies
Jesus gives blessings and warnings
17Jesus went down the mountain with them and stood on a level place. A large crowd of his disciples was there. A large number of other people were there too. They came from all over Judea, including Jerusalem. They also came from the coastland around Tyre and Sidon.18They had all come to hear Jesus and to be healed of their diseases. People who were troubled by evil spirits were made well.19Everyone tried to touch Jesus. Power was coming from him and healing them all.20Jesus looked at his disciples. He said to them, ‘Blessed are you who are needy. God’s kingdom belongs to you.21Blessed are you who are hungry now. You will be satisfied. Blessed are you who are sad now. You will laugh.22Blessed are you when people hate you, when they have nothing to do with you and say bad things about you, and when they treat your name as something evil. They do all this because you are followers of the Son of Man.23‘The prophets of long ago were treated the same way. When these things happen to you, be glad and jump for joy. You will receive many blessings in heaven.24‘But how terrible it will be for you who are rich! You have already had your easy life.25How terrible for you who are well fed now! You will go hungry. How terrible for you who laugh now! You will cry and be sad.26How terrible for you when everyone says good things about you! Their people treated the false prophets the same way long ago.
Love your enemies
27‘But here is what I tell you who are listening. Love your enemies. Do good to those who hate you.28Bless those who call down curses on you. And pray for those who treat you badly.29Suppose someone slaps you on one cheek. Let them slap you on the other cheek as well. Suppose someone takes your coat. Don’t stop them from taking your shirt as well.30Give to everyone who asks you. And if anyone takes what belongs to you, don’t ask to get it back.31Do to others as you want them to do to you.32‘Suppose you love those who love you. Should anyone praise you for that? Even sinners love those who love them.33And suppose you do good to those who are good to you. Should anyone praise you for that? Even sinners do that.34And suppose you lend money to those who can pay you back. Should anyone praise you for that? Even a sinner lends to sinners, expecting them to pay everything back.35But love your enemies. Do good to them. Lend to them without expecting to get anything back. Then you will receive a lot in return. And you will be children of the Most High God. He is kind to people who are evil and are not thankful.36So have mercy, just as your Father has mercy.
Be fair when you judge other people
37‘If you do not judge other people, then you will not be judged. If you do not find others guilty, then you will not be found guilty. Forgive, and you will be forgiven.38Give, and it will be given to you. A good amount will be poured into your lap. It will be pressed down, shaken together, and running over. The same amount you give will be measured out to you.’39Jesus also gave them another example. He asked, ‘Can a blind person lead another blind person? Won’t they both fall into a pit?40The student is not better than the teacher. But everyone who is completely trained will be like their teacher.41‘You look at the bit of sawdust in your friend’s eye. But you pay no attention to the piece of wood in your own eye.42How can you say to your friend, “Let me take the bit of sawdust out of your eye”? How can you say this while there is a piece of wood in your own eye? You pretender! First take the piece of wood out of your own eye. Then you will be able to see clearly to take the bit of sawdust out of your friend’s eye.
A tree and its fruit
43‘A good tree doesn’t bear bad fruit. And a bad tree doesn’t bear good fruit.44You can tell each tree by the kind of fruit it bears. People do not pick figs from thorns. And they don’t pick grapes from bushes.45A good man says good things. These come from the good that is stored up in his heart. An evil man says evil things. These come from the evil that is stored up in his heart. A person’s mouth says everything that is in their heart.
The wise and foolish builders
46‘Why do you call me, “Lord, Lord,” and still don’t do what I say?47Some people come and listen to me and do what I say. I will show you what they are like.48They are like a man who builds a house. He digs down deep and sets it on solid rock. When a flood comes, the river rushes against the house. But the water can’t shake it. The house is well built.49But here is what happens when people listen to my words and do not obey them. They are like a man who builds a house on soft ground instead of solid rock. The moment the river rushes against that house, it falls down. It is completely destroyed.’