1»Volk von Juda, eure Sünde ist tief in euer Herz und auf die Ecken[1] eurer Altäre geschrieben. Unauslöschlich ist sie eingraviert, wie von einem Eisengriffel mit einer Spitze aus Diamant. (3Mo 16,18)2Selbst eure Kinder denken schon an die Opferaltäre und an die Pfähle, die der Göttin Aschera geweiht sind. Unter den dicht belaubten Bäumen, auf den Hügeln3und auf den Bergen – überall habt ihr sie aufgestellt. Darum gebe ich euren Besitz und eure Schätze den Feinden zur Plünderung preis,[2] ebenso all eure Opferstätten, denn im ganzen Land habt ihr dort gegen mich gesündigt.4Ich hatte euch dieses Land für immer geschenkt; doch ihr werdet es wieder verlieren, und daran seid ihr selbst schuld! In einem Land, das ihr nicht kennt, werdet ihr euren Feinden dienen müssen. Denn ihr habt meinen Zorn herausgefordert, er brennt wie ein unauslöschliches Feuer.5Ich, der HERR, sage: Mein Fluch lastet auf dem, der sich von mir abwendet, seine Hoffnung auf Menschen setzt und nur auf menschliche Kraft vertraut.6Er ist wie ein kahler Strauch in der Wüste, der vergeblich auf Regen wartet. Er steht in einem dürren, unfruchtbaren Land, wo niemand wohnt.7Doch ich segne jeden, der seine Hoffnung auf mich, den HERRN, setzt und mir ganz vertraut.8Er ist wie ein Baum, der nah am Bach gepflanzt ist und seine Wurzeln zum Wasser streckt: Die Hitze fürchtet er nicht, denn seine Blätter bleiben grün. Auch wenn ein trockenes Jahr kommt, sorgt er sich nicht, sondern trägt Jahr für Jahr Frucht.9Nichts ist so undurchschaubar wie das menschliche Herz, es ist unheilbar krank. Wer kann es ergründen?10Ich, der HERR, durchschaue es; ich prüfe jeden Menschen ganz genau und gebe ihm, was er für seine Taten verdient.11Wer auf unehrliche Weise zu Reichtum gekommen ist, gleicht einem Vogel[3], der Eier ausbrütet, die er nicht gelegt hat. In der Mitte seines Lebens wird er seinen Reichtum verlieren, und am Ende steht er als Narr da!«12Unser Tempel ist der herrliche Thron Gottes, seit jeher hoch erhaben.13HERR, du bist Israels Hoffnung! Wer dich verlässt, der wird scheitern. Wer sich von dir abwendet, dessen Name vergeht so schnell wie ein Wort, das man in den Sand schreibt. Denn er hat dich verlassen, die Quelle mit Leben spendendem Wasser.
Herr, du hast mich berufen – hilf mir jetzt!
14Heile du mich, HERR, dann werde ich geheilt, hilf mir, dann ist mir geholfen! Dich allein will ich preisen!15Immer wieder fragen sie mich: »Wo bleibt das Unheil, das der HERR uns angedroht hat? Soll es doch eintreffen!«16Gott, du hast mich zum Hirten deines Volkes berufen, und diesem Auftrag bin ich nicht ausgewichen. Ich habe ihnen nie den Untergang gewünscht – das weißt du! Alles, was ich verkündigt habe, ist dir bekannt.17Stürze mich nicht in Angst und Schrecken! Du bist doch meine Zuflucht, wenn das Unheil hereinbricht!18Bring Schande über meine Verfolger, aber nicht über mich! Sorg dafür, dass sie das Entsetzen packt, doch mich verschone! Lass den Tag des Unheils über sie hereinbrechen, sie sollen ein für alle Mal vom Erdboden verschwinden!
Der Sabbat – ein heiliger Tag
19Der HERR sprach zu mir: »Stell dich ans Volkstor[4], durch das die Könige von Juda ein- und ausziehen! Stell dich auch an die anderen Stadttore von Jerusalem20und ruf: Hört die Botschaft des HERRN, ihr Könige von Juda, ihr Bewohner von Jerusalem und ganz Juda, die ihr durch diese Tore geht!21So spricht der HERR: Wenn euch euer Leben lieb ist, dann hütet euch davor, am Sabbat irgendeine Last durch diese Tore hereinzutragen!22Tragt an diesem Tag auch nichts aus euren Häusern, verrichtet am Sabbat keine Arbeit, sondern ehrt ihn als einen Tag, der mir allein geweiht ist. So habe ich es euren Vorfahren befohlen,23aber sie gehorchten mir nicht, ja, sie hörten nicht einmal hin! Sie haben sich stur gestellt und wollten sich nichts sagen lassen.24Ich, der HERR, verspreche euch: Wenn ihr wirklich auf mich hört und am Sabbat keine Lasten durch die Tore dieser Stadt bringt, wenn ihr diesen Tag als heilig achtet und keine Arbeit verrichtet,25dann werden in dieser Stadt auch weiterhin Könige regieren, die Nachkommen von David sind. Mit Pferden und Wagen werden sie durch die Tore ein- und ausziehen, begleitet von ihren obersten Beamten und den Bewohnern von Juda und Jerusalem. Dann wird diese Stadt für immer bewohnt bleiben.26Aus dem ganzen Land werden Menschen hierherkommen: aus den Städten von Juda und den Dörfern um Jerusalem, aus dem Gebiet von Benjamin, vom Hügelland an der Westküste, aus dem Bergland und aus der Wüste Negev im Süden. Sie werden ihre Opfer zum Tempel bringen: Brand- und Schlachtopfer, Speiseopfer, Weihrauch und Dankopfer.27Wenn ihr aber mein Gebot nicht befolgt, wenn ihr den Sabbat nicht als heilig achtet, sondern euch an diesem Tag Lasten aufladet und sie durch die Stadttore von Jerusalem hereintragt, dann werde ich in den Toren ein Feuer entfachen, das die Paläste der Stadt verzehrt. Keiner kann dieses Feuer löschen!«
Jeremia 17
Menge Bibel
Judas unverzeihliche Schuld und Gottes schwere Strafe
1Die Sünde Judas ist aufgeschrieben mit eisernem Griffel, mit diamantener Spitze eingegraben in die Tafel ihres Herzens und an die Hörner ihrer Altäre.2Wie ihrer Kinder, so gedenken sie ihrer Altäre und ihrer Ascheren[1] bei den dichtbelaubten Bäumen, auf den hohen Hügeln.3»Meinen Berg im Gefilde, deine Habe, alle deine Schätze gebe ich der Plünderung preis, deine Höhen als Entgelt für deine Versündigung in allen Teilen deines Gebiets.4Da mußt du denn, und zwar durch eigene Schuld, deinen Erbbesitz fahren lassen, den ich dir verliehen habe, und ich will dich deinen Feinden zum Knecht[2] machen in einem Lande, das du nicht kennst; denn ein Feuer habt ihr in meiner Nase[3] angezündet, das bis in Ewigkeit brennen wird.«
Falsches Menschenvertrauen und rechtes Gottvertrauen und ihre Früchte
5So hat der HERR gesprochen: »Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verläßt und Fleisch zu seinem Arm macht und dessen Herz sich vom HERRN abkehrt!6Der gleicht einem kahlen Baume[4] in der Steppe und wird nicht erleben, daß Gutes kommt; nein, er muß in dürren Wüstenstrichen wohnen, auf dem Salzboden der unwirtlichen Heide.7Gesegnet aber ist der Mann, der sich auf den HERRN verläßt und dessen Zuversicht der HERR ist!8Der gleicht einem Baume, der am Wasser gepflanzt ist und seine Wurzeln nach dem Bache hin ausstreckt; er hat nichts zu fürchten, wenn Hitze kommt, und sein Laub bleibt grün; auch in dürren Jahren ist ihm nicht bange, und ohne Aufhören trägt er Früchte.«
Zwei Sprüche der Lebenserfahrung: des Menschen Herz und die Unsicherheit des ungerechten Gewinnes
9Arglistig ist das Herz, mehr als alles andere, und verschlagen ist es: wer kann es ergründen?10»Ich, der HERR, erforsche das Herz und prüfe die Nieren, und zwar um einem jeden zu vergelten nach seinem Wandel, nach der Frucht seiner Taten[5].«11Wie ein Rebhuhn, das Eier bebrütet, die es nicht gelegt hat, so ist ein Mensch, der Reichtum erwirbt, aber nicht auf rechtmäßige Weise: in der Mitte seiner Lebenstage muß er ihn wieder fahren lassen, und an seinem Ende steht er da als Narr.
Israels herrlicher Besitz
12O Thron der Herrlichkeit, hocherhaben von Anbeginn an, du Stätte unsers Heiligtums!13O Hoffnung Israels, HERR! Alle, die dich verlassen, werden zuschanden, und die von dir abfallen, deren Namen werden auf die Erde[6] geschrieben; denn verlassen haben sie den Brunnquell lebendigen Wassers, den HERRN.
Jeremias Rachegebet gegen Spötter und Gegner
14Heile mich, HERR, so werde ich heil, hilf mir, so ist mir geholfen! Denn mein Lobpreis[7] bist du.15Siehe, jene sagen zu mir: »Wo bleibt denn das Drohwort des HERRN? Möge es doch eintreffen!«16Ich aber habe mich nicht dem Hirtenamt in deinem Dienst entzogen und habe den Tag des Unheils nicht herbeigewünscht: du weißt es wohl! Was über meine Lippen gekommen ist, liegt offen vor deinen Augen.17Mache mich nicht völlig hoffnungslos, du bist meine Zuflucht am Tage des Unheils!18Laß meine Verfolger zuschanden[8] werden, aber nicht mich! Laß sie verzagt dastehen, aber nicht mich! Bringe über sie den Tag des Unheils und zerschmettere sie mit doppelter Vernichtung!19So hat der HERR mir geboten: »Gehe hin und stelle dich auf im Tor der Söhne des Volkes[9], durch das die Könige von Juda aus- und einziehen, und in allen übrigen Toren Jerusalems20und sage zu ihnen: Vernehmt das Wort des HERRN, ihr Könige von Juda und ihr Judäer insgesamt und alle ihr Bewohner Jerusalems, die ihr durch diese Tore eingeht!21So hat der HERR gesprochen: ›Hütet euch um eures Lebens willen, am Sabbattage eine Last auf euch zu nehmen und sie in die Tore Jerusalems hineinzubringen!22Tragt am Sabbattage auch keine Last aus euren Häusern hinaus und verrichtet überhaupt keinerlei Arbeit, sondern haltet den Sabbattag heilig, wie ich euren Vätern geboten habe!‹23Doch sie haben nicht gehorcht und mir kein Gehör geschenkt, sondern haben sich halsstarrig gezeigt, so daß sie nicht gehorsam gewesen sind und sich nicht haben warnen lassen.24›Wenn ihr nun willig auf mich hört‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN –, ›daß ihr am Sabbattage keine Last durch die Tore dieser Stadt hereintragt, vielmehr den Sabbattag heilig haltet, indem ihr keinerlei Arbeit an ihm verrichtet,25so werden Könige [und Fürsten], die auf dem Throne Davids sitzen, durch die Tore dieser Stadt zu Wagen und zu Roß einziehen, sie samt ihren Fürsten[10], die Männer von Juda samt den Bewohnern Jerusalems, und diese Stadt wird ewig bewohnt bleiben.26Dazu werden aus den Ortschaften Judas und aus der Umgegend von Jerusalem sowie aus dem Stamme Benjamin und aus der Niederung, vom Bergland und aus dem Südgau Leute kommen, die Brand- und Schlachtopfer, Speisopfer und Weihrauch darbringen und mit Dankopfern im Tempel des HERRN erscheinen.27Wenn ihr aber nicht auf mich hört, den Sabbattag heilig zu halten, so daß ihr am Sabbattage keinerlei Last tragt, noch mit einer solchen durch die Tore Jerusalems eingeht, so will ich Feuer an die Tore der Stadt legen, das soll die Paläste Jerusalems verzehren und nicht erlöschen!‹«