1»So spricht der HERR, der allmächtige Gott Israels, über Moab: Verloren ist die Stadt Nebo, sie liegt in Trümmern! Kirjatajim ist erobert worden, seine Bergfestung wurde niedergerissen. Nun hat man nur noch Verachtung für sie übrig.2Moabs Ruhm ist dahin! In Heschbon haben die Feinde seinen Untergang geplant. ›Kommt und lasst uns die Moabiter ausrotten!‹, sagen sie. Auch du, Stadt Madmen, wirst vom Erdboden verschwinden! Der Feind wird dich überrollen.3In Horonajim rufen sie schon: ›Unser Land ist verwüstet, alles liegt in Trümmern!‹4Ja, die Moabiter sind geschlagen. Hört ihr, wie ihre kleinen Kinder schreien?5Weinend schleppen sich die Menschen den steilen Weg nach Luhit hinauf. Sie klagen laut über ihren Untergang, auf der Flucht nach Horonajim rufen sie:6›Flieht! Lauft, so schnell ihr könnt! Kämpft in der Wüste ums Überleben![1]‹7Ihr Moabiter habt euch auf eure Stärke und euren Reichtum verlassen, und gerade darum wird euer Land jetzt erobert. Euren Gott Kemosch wird man in die Verbannung bringen, zusammen mit den Priestern und den führenden Männern.8Der Feind zieht heran und verwüstet ganz Moab; keine Stadt bleibt verschont. Ob unten im Jordantal oder auf der Hochebene – alle trifft das gleiche Los, so wie ich, der HERR, es angekündigt habe.9Gebt den Moabitern Flügel, denn sie werden Hals über Kopf fliehen müssen.[2] Ihre Städte werden zu Ruinen, in denen keiner mehr wohnt.10Verflucht sei, wer meinen Auftrag nachlässig ausführt! Verflucht sei, wer nicht zuschlägt und das Blut der Moabiter vergießt!11Sie haben seit jeher in Sicherheit gelebt, nie mussten sie in Gefangenschaft ziehen. Sie gleichen einem Wein, der lange gelagert und nicht von einem Fass ins andere umgegossen wurde. So ist er in Ruhe ausgereift, sein Duft und sein Geschmack konnten sich voll entfalten.12Doch hört: Es kommt die Zeit, in der ich, der HERR, den Moabitern Leute schicke, die den Wein ausschütten, die Fässer leeren und die Weinkrüge zerschlagen!13Dann wird Moab von seinem Gott Kemosch bitter enttäuscht sein, so wie das Nordreich Israel enttäuscht wurde, als es auf seine Götzen in Bethel vertraute.14Wie könnt ihr Moabiter nur prahlen: ›Wir sind Helden und kampferprobte Soldaten‹?15Ich, der HERR, sage euch: Euer Land wird zur Wüste, bald sind eure Städte erobert! Eure Elitetruppen werden zur Schlachtbank geführt. Denn ich bin König der ganzen Welt; ›allmächtiger Gott‹ lautet mein Name.«
Moabs Macht ist gebrochen
16»Moabs Untergang steht kurz bevor, das Unheil lässt nicht mehr lange auf sich warten!17Sprecht den Moabitern euer Beileid aus, ihr Nachbarvölker und alle, die ihr sie kennt! Klagt: ›Moabs Macht und Ruhm ist dahin! Sein Zepter ist zerbrochen!‹18Ihr Einwohner von Dibon, steigt herab von eurem hohen Ross und setzt euch in den Staub! Denn der Feind, der Moab verwüstet, zieht auch gegen euch heran und zerstört eure Festungen!19Stellt euch an die Straße und seht euch um, ihr Einwohner von Aroër! Fragt die Flüchtlinge und die Vertriebenen, was geschehen ist.20›Moab ist erobert, Angst und Schrecken herrschen überall‹, klagen sie und fordern euch auf: ›Weint und schreit! Sagt den Leuten am Fluss Arnon, dass ihr Land verwüstet ist!‹21Jetzt halte ich Gericht über die Städte auf der Hochebene: über Holon, Jahaz, Mefaat,22Dibon, Nebo, Bet-Diblatajim,23Kirjatajim, Bet-Gamul, Bet-Meon,24Kerijot, Bozra und alle anderen moabitischen Städte nah und fern!25Moab ist machtlos geworden, seine Kraft ist gebrochen![3]26Macht Moab betrunken, bis es sich in seinem Erbrochenen wälzt und selbst von allen verspottet wird, denn es hat mich, den HERRN, herausgefordert!27Ihr Moabiter, ständig habt ihr euch über die Israeliten lustig gemacht. Ihr habt auf sie herabgesehen, als seien sie Diebe, die auf frischer Tat ertappt wurden.28Verlasst eure Städte und haust in Höhlen, lebt wie die Tauben, die ihr Nest am Felsabhang bauen!«29»Wir haben gehört, wie stolz und hochmütig die Moabiter sind. Eingebildet und selbstherrlich benehmen sie sich, hochtrabend und überheblich!«30»Doch ich, der HERR, durchschaue ihre Prahlerei – es ist nichts als Geschwätz! Sie gaukeln anderen nur etwas vor.31Darum klage ich laut über die Moabiter und ihr Land, ich trauere um die Einwohner von Kir-Heres.32Mehr als über die Einwohner von Jaser weine ich über die Stadt Sibma. Sie war berühmt für ihren Wein, ihre Ranken erstreckten sich bis zum Toten Meer, bis nach Jaser. Doch dann fiel der Feind über ihre Weintrauben und ihre ganze Ernte her.33In den Obstgärten und auf den Feldern von Moab singt und jubelt man nicht mehr. Ich habe dafür gesorgt, dass niemand mehr die Trauben presst, kein Wein fließt aus der Kelter. Man hört zwar lautes Rufen – aber Freudenschreie sind es nicht!34In Heschbon rufen die Menschen verzweifelt um Hilfe, sie sind noch in Elale und Jahaz zu hören, und die Schreie in Zoar dringen bis Horonajim und Eglat-Schelischija. Selbst der Bach von Nimrim ist ausgetrocknet.35Ich, der HERR, lasse es nicht mehr zu, dass man in Moab zu den Opferstätten hinaufsteigt, um dort den Göttern Opfer zu bringen. Alle, die dies tun, rotte ich aus!«36Darüber bin ich tief erschüttert. Ich trauere um Moab und die Einwohner von Kir-Heres wie jemand, der ein Klagelied auf der Flöte spielt. Denn sie haben alles verloren, was sie erspart haben.37Vor Kummer und Sorgen haben sich die Männer allesamt den Kopf kahl geschoren und den Bart abrasiert. Sie ritzen sich die Hände blutig und tragen Trauergewänder.38Auf den Dächern der Häuser und auf den Straßen hört man lautes Klagen. So spricht der HERR: »Ich habe Moab zerschmettert wie ein Tongefäß, das niemand haben will.39Ja, Moab ist zerschlagen! Es schreit verzweifelt, vor Scham wendet es sich ab. Bei allen Nachbarvölkern ist es zum Gespött geworden, zum Bild des Schreckens!«
Moab hat den Herrn herausgefordert
40»So spricht der HERR: Seht, der Feind greift schon an, wie ein Adler mit ausgebreiteten Flügeln kreist er über Moab,41er erobert die Städte und Festungen. Dann zittern die mutigen Soldaten vor Angst wie eine Frau in den Wehen!42Ja, Moab wird ausgelöscht, es wird kein Volk mehr sein, denn es hat mich herausgefordert.43Ich, der HERR, sage: Angst und Schrecken werden euch packen, in Fallgruben und Schlingen werdet ihr geraten, ihr Moabiter!44Wer dem Schrecken entfliehen will, stürzt in die Grube, und wer sich daraus noch befreien kann, der verfängt sich in der Schlinge. Ja, es kommt das Jahr, in dem ich Gericht halte über Moab. Mein Wort gilt!45Erschöpft suchen die Flüchtlinge Schutz in der Stadt Heschbon, wo König Sihon früher regierte. Doch von Heschbon geht ein Feuer aus, mitten aus der Stadt lodern die Flammen hervor. Sie versengen den Moabitern, diesen vorlauten Angebern, den Kopf.46Wehe euch, ihr Moabiter! Euer Volk, das Kemosch verehrte, ist zugrunde gegangen. Denn eure Söhne und Töchter wurden in die Gefangenschaft verschleppt.47Doch es kommt die Zeit, da werde ich euer Schicksal wieder zum Guten wenden. Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort!« Hier endet die Gerichtsbotschaft über Moab.
Jeremia 48
Gute Nachricht Bibel 2018
1Worte über Moab: So spricht der Herrscher der Welt,[1] der Gott Israels: »Wehe den Bewohnern von Nebo; ihre Stadt wird verwüstet. Schande kommt über Kirjatajim; es wird erobert. Moab, die sichere Festung, wird eingenommen und geschleift; (Jes 15,1; Jer 25,21)2mit seinem Ruhm ist es vorbei. In Heschbon haben die Feinde den Plan gefasst, der Moab den Untergang bringt. ›Kommt‹, sagten sie, ›dieses Volk lassen wir von der Erde verschwinden!‹ Auch in deinen Mauern, Madmen, wird bald Totenstille herrschen; die Heere, die dich vernichten, sind schon unterwegs!« (4Mo 21,26)3Horcht! Hilfegeschrei von Horonajim her! Alles wird verwüstet, alles sinkt in Trümmer.4Mit Moab ist es zu Ende. Seine kleinen Kinder schreien laut.5Weinend ziehen die Überlebenden den Aufstieg nach Luhit hinauf. Am Abstieg von Horonajim hört man Menschen schreien in ihrer Not.6»Weg von hier!«, rufen sie. »Bringt euch in Sicherheit! Lauft in die Steppe und fristet dort euer Leben wie der Wacholderstrauch!«[2]7Moab, du hast dich auf deine Festungen und auf deine Vorräte verlassen, gerade deshalb wirst du erobert! Dein Gott Kemosch wird in die Verbannung geführt, er und alle seine Priester und die führenden Männer! (Ri 11,24; Jer 49,3)8Der Feind, der alles vernichtet, kommt über jede Stadt; keine entgeht ihrem Schicksal. Unten am Jordan und oben auf der Hochebene wird alles in Trümmer sinken. So hat der HERR es befohlen.9Setzt Moab einen Grabstein, denn mit ihm ist es aus![3] Seine Städte werden zu Wüsten, in denen keiner mehr wohnt.10Fluch über alle, die nur halbherzig ausführen, was der HERR will! Fluch über jeden, der sein Schwert zurückhält vom Blutvergießen!
Mit Moabs Ruhe ist es vorbei
11Nie wurde Moab von Feinden angegriffen, nie musste sein Volk in Verbannung gehen. Es ist wie ein Wein, der ungestört lagern durfte, der nie umgefüllt wurde von einem Gefäß ins andere und der so seinen Geschmack und seinen Duft voll entfalten konnte.12»Deshalb ist jetzt der Tag nicht mehr fern«, sagt der HERR, »an dem ich Küfer nach Moab schicke, damit sie den Wein umfüllen. Sie leeren alle Krüge aus und schlagen sie in Stücke!13Moab wird von seinem Gott Kemosch genauso im Stich gelassen, wie Israel im Stich gelassen wurde von dem Stierbild in Bet-El, auf das es seine Hoffnung setzte!« (1Kön 12,28; Jer 50,2)14Ihr Leute von Moab, wie könnt ihr sagen: »Wir sind tapfere Kriegsleute, Männer wie geboren zum Kampf«?15Die Feinde, die euer Land verwüsten und seine Städte erstürmen werden, sind schon im Anmarsch. Die besten eurer jungen Männer ziehen ihnen nur entgegen, um abgeschlachtet zu werden! Das sagt der König – »der HERR, der Herrscher der Welt«[4] ist sein Name.16Der Untergang Moabs steht nahe bevor; ganz schnell geht es mit ihm zu Ende.17Auf, ihr Nachbarn und alle seine Bekannten, stimmt die Totenklage an und sagt: »Unfassbar! Dieses mächtige Reich ist zerbrochen, dieses mächtige, ruhmvolle Reich!«
Die Botschaft der Flüchtlinge
18Stadt Dibon,[5] steig herab von deiner stolzen Höhe und setz dich in den Staub! Denn die Feinde, die ganz Moab verwüsten, ziehen zu dir hinauf und zerstören deine Befestigungen.19Ihr Leute von Aroër, stellt euch an die Straße und schaut, was da kommt! Fragt die flüchtenden Männer und Frauen: »Was ist geschehen?«20Sie werden euch sagen: »Mit Moab ist es aus; es ist schmählich zusammengebrochen! Heult! Schreit! Lasst es auch die Leute am Arnon wissen: Moab ist vernichtet!«21Das Strafgericht brach herein über das Hochland nördlich des Arnontals: über Holon, Jahaz und Mefaat,22über Dibon, Nebo und Bet-Diblatajim,23über Kirjatajim, Bet-Gamul und Bet-Meon,24über Kerijot und Bozra und alle übrigen Städte der Moabiter.25»Der stolzen Macht Moabs mache ich ein Ende!«, sagt der HERR.
Moab – Gegenstand verdienten Spottes
26-27Gebt Moab Wein zu trinken, bis es betrunken ist und sich erbrechen muss! Gegen den HERRN hat es sich groß aufgespielt; verspottet habt ihr Moabiter sein Volk Israel. Sooft ihr von ihm spracht, habt ihr höhnisch den Kopf geschüttelt, als handle es sich um Leute, die beim Diebstahl ertappt worden sind. Darum sollt ihr nun selbst zum Gespött werden! (Jer 25,15)28Volk von Moab, verlass deine Städte und richte dich zwischen Felsen ein! Du musst wie die Wildtauben leben, die an den Wänden gähnender Schluchten ihre Nester bauen!
Trauer um Moab
29Wir kennen Moabs maßlosen Hochmut; wie überheblich und vermessen ist dieses Volk, wie eingebildet auf seine Macht!30»Auch mir ist bekannt«, sagt der HERR, »wie sehr es von sich eingenommen ist. Ständig führt es das große Wort, aber seine Taten zeigen, dass nichts dahintersteckt.«31Über Moab stimme ich ein Klagelied an; ich schreie um Hilfe für dieses Volk, mich jammern die Leute von Kir-Heres.32Volk von Sibma, um dich weine ich noch mehr als um das Volk von Jaser. Du bist wie ein Weinstock, dessen Ranken hinüberreichen bis ans Tote Meer und hinauf bis nach Jaser.[6] Doch zur Zeit der Obsternte und der Weinlese kommen die Feinde über dich und verwüsten alles.33Dann ist es vorbei mit der Freude und dem Jubel in den Obst- und Weingärten Moabs. Kein Traubensaft fließt in die Bottiche, denn niemand tritt mehr die Kelter, und statt der fröhlichen Rufe ist nur lautes Wehgeschrei zu hören.34Die Leute von Heschbon schreien um Hilfe; ihr Schreien dringt bis nach Elale und Jahaz; von Zoar bis nach Horonajim und Eglat-Schelischija ist es zu hören. Selbst die Oase von Nimrim wird zur Wüste.35»Bald wird es in Moab niemand mehr geben, der auf den Altar hinaufsteigt, um seinen Göttern zu opfern«, sagt der HERR, »ich mache dem ein Ende!«36Darum singe ich mein Klagelied über Moab, über die Leute von Kir-Heres. Es klingt traurig wie die Flöten, die man zum Begräbnis spielt. Denn alle Schätze, die Moab sich gesammelt hatte, sind verloren.37Zum Zeichen der Trauer ist jeder Kopf kahl geschoren, jeder Bart abrasiert, alle Hände sind voll blutiger Einschnitte, alle haben den Sack angezogen. (Jer 16,6)38Auf den flachen Dächern der Häuser und auf den Plätzen der Städte gibt es nur noch Klagen und Weinen. Der HERR sagt: »Ich habe Moab zerbrochen wie einen Krug, den niemand haben will.« (Jer 22,28)39Heult und schreit es hinaus: »Mit Moab ist es zu Ende! In seiner Schmach kehrt es allen den Rücken.« Alle Nachbarvölker werden es verspotten und sich entsetzt von ihm abwenden.
Das abschließende Urteil
40So spricht der HERR: »Wie Adler kommen die Feinde herangeschossen und stürzen sich auf Moab!« (Jer 49,22)41Die Städte und Burgen werden erobert. An jenem Tag werden die tapfersten Männer Moabs Angst haben wie eine Frau, die in Wehen liegt.42Das Volk von Moab wird vernichtet, es wird von der Erde verschwinden, weil es sich gegen den HERRN groß aufgespielt hat. (Jer 48,26)43»Schrecken, Fallgrube und Fangnetz warten auf euch, ihr Bewohner von Moab«, sagt der HERR. (Jes 24,17)44»Wem es gelingt, dem Schrecken zu entfliehen, der fällt in die Grube; wer es schafft, aus der Grube herauszukommen, verfängt sich im Netz. Das ist das Schicksal, das ich euch bereite, wenn ich mit euch abrechne!«45Flüchtlinge kommen nach Heschbon und suchen Schutz. Aber die Stadt steht in Flammen, vom Palast König Sihons geht ein Feuer aus, das ganz Moab verzehrt, dieses Land voller Maulhelden, die Abhänge und die Höhen. (4Mo 21,26; Jer 48,2)46Weh dir, Moab, du Volk des Gottes Kemosch, dein Ende ist da! Deine Männer und Frauen werden in die Gefangenschaft weggeführt.47»Doch später werde ich für die Moabiter alles wieder zum Guten wenden«, sagt der HERR. Hier enden die Gerichtsworte über Moab. (Jer 46,26)
Jeremia 48
Neue evangelistische Übersetzung
Botschaft gegen Moab
1Über Moab.[1] So spricht Jahwe, der allmächtige Gott Israels:
"Wehe den Bewohnern von Nebo, / ihre Stadt ist verwüstet. / Schande über Kirjatajim, / denn es wurde besiegt. / Die Felsburg ist beschämt und geschleift.2Mit Moabs Ruhm ist es vorbei! / In Heschbon[2] hat man seinen Untergang geplant: / 'Kommt, wir rotten sie aus der Völkerwelt aus!' / Auch du, Madmen, wirst bald verschwinden, / das Schwert kommt hinter dir her.3Horch! Aus Horonajim hört man Geschrei: / 'Alles ist verwüstet, ein großer Trümmerhaufen!'4Moab ist gebrochen, / die Kleinen hört man schreien.5Beim Aufstieg nach Luhit weinen sie laut, / am Hang von Horonajim hört man entsetzliches Geschrei.6Flieht und rettet euer Leben, / und bleibt in der Wüste wie der Wacholder!7Weil du auf deine Werke und Schätze vertrautest, / wirst auch du bezwungen werden. / Dein Gott Kemosch wird in die Verbannung geführt, / seine Priester und die Oberen dazu.8Der Verwüster kommt in jede Stadt, / keine kommt davon. / Im Jordantal wird alles vernichtet / und die Hochebene völlig zerstört, / wie Jahwe es befohlen hat.9Gebt Moab Flügel, damit es entfliehe im Flug. / Seine Städte werden zu Wüsten, in denen keiner mehr wohnt.10Verflucht, wer Jahwes Werk nachlässig tut, / verflucht, wer sein Schwert beim Blutvergießen hemmt."11Von Jugend an war Moab sorgenfrei, / wie Wein durfte es ungestört lagern, / niemals umgegossen von Fass zu Fass, / nie musste es in die Gefangenschaft. / So ist ihm sein Geschmack geblieben, / sein Geruch veränderte sich nicht.12"Deshalb ist jetzt der Tag nicht mehr fern", spricht Jahwe, / "da schicke ich ihm Kellermeister. / Diese füllen Moab um. / Sie leeren seine Fässer aus / und zerschlagen die Krüge.13Von Kemosch, ‹seinem Gott›, / wird Moab bitter enttäuscht, / wie Israel von ‹dem Stierkalb in› Bet-El,[3] seiner Zuversicht."14Wie könnt ihr sagen: "Wir sind Helden, / Männer, zum Kampf geboren"?15Moab ist verwüstet, / seine Städte wurden erstürmt, / und seine besten jungen Männer / wurden zur Schlachtbank geführt. / Das sagt der König. / Er heißt "Jahwe, der Allmächtige".16Moabs Untergang steht nahe bevor, / sein Unglück kommt sehr schnell herbei.17Sprecht ihm euer Beileid aus, / ihr Nachbarn und alle Bekannten, und klagt: / "Wie schnell zerbrachen ihm Ruhm und Macht!"18Steig herab von deinem Ehrenplatz / und setz dich in den Staub, / du Einwohnerin, Tochter von Dibon! / Denn Moabs Verwüster kommt auch gegen dich / und wird deine Festungen zerstören.19Stellt euch an die Straße / und schaut, was da kommt, / ihr Leute von Aroër! / Fragt die Flüchtlinge, / sprecht die Entkommenen an! / Fragt: "Was ist passiert?"20Sie werden euch sagen: "Mit Moab ist es aus! / Es ist schmachvoll zerbrochen. / Heult und schreit um Hilfe! / Sagt auch den Leuten am Arnonfluss: / 'Moab ist vernichtet!'"21Das Strafgericht kam über das Hochland, / über Holon, Jahaz und Mefaat,22über Dibon, Nebo und Bet-Diblatajim,23über Kirjatajim, Bet-Gamul und Bet-Meon,24über Kerijot und Bozra und alle Städte Moabs, / die fernen und die nahen.25"Die stolze Macht Moabs brach ab wie ein Horn, / seine Kraft ist gebrochen wie ein Arm", spricht Jahwe.26Macht Moab betrunken – denn gegen Jahwe spielte es sich auf –, damit es hinklatscht in sein Erbrochenes / und selber zum Gelächter wird!27Oder diente Israel dir nicht zum Gespött? / Hast du es denn beim Diebstahl erwischt, / dass du spöttisch den Kopf geschüttelt hast, / sooft du von ihm sprachst?28Verlasst die Städte und wohnt in den Felsen, / ihr Bewohner von Moab! / Macht es wie die Tauben, die nisten / an den Wänden der offenen Schlucht.29Wir haben gehört von Moabs Stolz – denn stolz ist es über jedes Maß –, von seinem Hochmut, seinem Geltungsdrang / und seiner Überheblichkeit.30"Auch mir ist seine Überheblichkeit bekannt", spricht Jahwe, / "und sein unaufrichtiges Geschwätz, / das seinen Taten nicht entspricht."31Darum klage ich laut über Moab, / ich schreie um Hilfe für dieses Volk. / Ja, man stöhnt über Kir-Heres.32Und mehr als über Jaser / weine ich über dich, / du Weinstock von Sibma. / Deine Ranken reichten bis ans Meer, / bis ans Meer von Jaser. / Doch über Sommerobst und Weinernte kam der Verwüster.33Verschwunden sind Freude und Jubelgeschrei / aus dem Garten und dem ganzen Land. / Kein Traubensaft fließt in die Fässer, / kein Winzer keltert, / der laute Ruf ist kein Jubelruf mehr.34In Heschbon rufen die Menschen um Hilfe, man hört sie bis Elale und Jahaz. Man klagt von Zoar bis nach Horonajim, ja, bis nach Eglat-Schelischija, denn auch das Wasser der Oase von Nimrim wird zur Wüste werden.35"So beende ich in Moab", spricht Jahwe, "den Aufstieg zur Opferhöhe und den Götzendienst."36Mein Herz ist tief erschüttert um Moab, es klagt wie eine Trauerflöte um die Leute von Kir-Heres. Sie haben alles verloren, was sie besaßen.37Jeder Kopf ist kahl vor Trauer, und jeder Bart ist geschoren. Alle Hände sind blutig geritzt, der Trauersack ist angezogen.38Über allen Dachterrassen Moabs und auf allen Plätzen hört man es klagen. "Ich habe Moab zerschlagen wie ein Gefäß, das keiner mehr will", spricht Jahwe.39Ach, wie ist Moab zerbrochen! Wie hat es sich schmachvoll zur Flucht gewandt. So ist es allen seinen Nachbarn zum Gespött und zum Entsetzen geworden.40Denn so spricht Jahwe:
"Seht! Wie ein Adler schießt er heran, / breitet seine Flügel gegen Moab aus.41Genommen ist die Stadt, / die Festung ist erobert. / Die tapferen Männer bekommen Angst / wie eine Frau in den Wehen.42Moab wird als Volk vernichtet, / weil es sich gegen Jahwe erhob.43Grauen und Grube und Garn / über dich, Bewohner von Moab", spricht Jahwe.44"Wer vor dem Grauen flieht, / fällt in die Grube. / Und wer es schafft herauszukommen, / verfängt sich im Netz. / Denn ich bringe über Moab / das Jahr ihrer Abrechnung", spricht Jahwe.45Erschöpfte Flüchtlinge / suchen in Heschbon Schutz. / Doch Feuer geht von Heschbon aus, / eine Flamme schlägt aus Sihons Palast. / Sie hat die Schläfen Moabs versengt, / den Scheitel der lärmenden Schreier.46Wehe dir Moab! / Du bist verloren, Volk des Kemosch, / denn deine Söhne kommen in Gefangenschaft, / deine Töchter in die Verbannung.47"Doch am Ende der bestimmten Zeit / wende ich Moabs Schicksal", spricht Jahwe.
Bis hierher geht das Gerichtswort über Moab.
Jeremia 48
Neues Leben. Die Bibel
Eine Botschaft für Moab
1Die folgende Botschaft galt Moab. So spricht der HERR, der Allmächtige, der Gott Israels: »Die Stadt Nebo ist untergegangen, sie liegt in Schutt und Asche. Schande kam über die Stadt Kirjatajim. Sie wurde erobert und ihre Bergfeste ist niedergerissen worden. (4Mo 32,37; Jer 48,22; Hes 25,9)2Der Ruhm Moabs ist endgültig vergangen. Die Feinde in Heschbon haben beschlossen, es zu zerstören. ›Kommt‹, sagen sie, ›wir wollen es vollständig ausrotten, sodass Moab als Volk nicht mehr existiert.‹ Auch die Stadt Madmen[1] wird zum Schweigen gebracht werden, denn das Schwert verfolgt sie. (Jes 15,4; Jes 16,13)3Hört doch das Klagegeheul aus Horonajim: ›Alles ist verwüstet, alles bricht in sich zusammen!‹4Ganz Moab wird zerstört. Hört ihr, wie seine kleinen Kinder laut schreien?5Bitterlich weinend klettern die Flüchtenden die Steigung von Luhit hinauf. Währenddessen hört man am Abhang von Horonajim wegen der Vernichtung Angstschreie: (Jes 15,5)6›Flieht! Lauft um euer Leben! Versucht euer Leben zu retten, indem ihr euch in der Wüste versteckt!‹7Ihr habt euch auf eure Schätze und eigenen Werke verlassen, deshalb sollst du erobert werden. Euer Gott Kemosch wird mit all seinen Priestern und Fürsten in die Gefangenschaft geführt werden. (4Mo 21,29; Jer 9,22)8Es kommt über deine Städte einer, der alles verwüstet. Keine einzige Stadt wird ihrem Schicksal entgehen. Die Hochebenen werden zerstört, ebenso die Täler. Denn so hat es der HERR angedroht. (Jos 13,10)9Gebt Moab Schwingen, damit es schneller fliehen kann! Seine Städte sollen zur Wüste werden, sodass keiner mehr darin wohnt. (Jes 16,2)10Ein Fluch soll auf dem liegen, der nachlässig den Auftrag des HERRN ausführt, und verflucht soll sein, wer nicht mit seinem Schwert zuschlägt, um Blut zu vergießen! (1Kön 20,42)11Seit Moab gegründet worden ist, lebte es in Sicherheit und ohne Sorgen. Es gleicht einem Wein, der lange ungestört lagern durfte. Nie wurde es von einem Fass in ein anderes gegossen – nie musste es in die Gefangenschaft ziehen. Deshalb wurden sowohl sein Geruch als auch sein Geschmack nicht verfälscht. (Zef 1,12; Sach 1,15)12Trotzdem wird bald die Zeit kommen«, spricht der HERR, »da schicke ich die Durcheinanderwerfer, die werden Moab ausschütten, die Fässer leeren und die Krüge zerbrechen.13Dann wird sich Moab fürchterlich schämen über seinen Götzen Kemosch, genauso wie Israel sich damals über seine Götzen bei Bethel schämte[2]. (1Kön 12,29; Jes 45,16; Hos 10,6)14Ihr Moabiter prahlt: Wir sind Helden und tapfere Krieger! (Ps 33,16; Jes 10,13)15Doch Moab und seine Städte werden jetzt zerstört. Die viel versprechenden jungen Männer werden zur Schlachtbank geführt«, spricht der König, dessen Name der HERR, der Allmächtige, ist. (Jer 46,18; Jer 50,27)16»Das Unheil, das Moab ereilen wird, steht unmittelbar bevor. Schnell wird es mit Moab zu Ende gehen.« (Jes 13,22)17Ihr Nachbarvölker und alle, die ihr Moab kennt, sprecht den Moabitern euer Beileid aus. Stimmt die Totenklage an: »Wie konnte nur dieses Zepter der Macht zerbrechen, der Stab, mit dem Moab geherrscht hat?« (Jes 14,5)18Ihr Einwohner von Dibon, steigt herunter von eurem hocherhobenen Ehrenplatz, setzt euch stattdessen hinunter auf die nackte Erde. Der, der Moab verwüstet, zieht schon gegen euch heran, um auch eure Festungen zu zerstören. (Jos 13,9; Jes 47,1)19Stellt euch an die Straße und haltet Ausschau, ihr Bewohner von Aroër. Erkundigt euch bei den Flüchtlingen und denen, die entkommen sind, was eigentlich passiert ist. (Jos 12,2)20Moab ist vollständig verwüstet; jetzt ist es am Boden zerstört. Stimmt eine Wehklage an, ruft laut um Hilfe, erzählt es an den Ufern des Arnon, dass Moab zerstört worden ist! (4Mo 21,13; Jes 15,4)21Das Strafgericht brach über die weite Hochebene herein, über das Land von Holon, über Jahaz und Mefaat,22Dibon, Nebo und Bet-Diblatajim,23Kirjatajim, Bet-Gamul und Bet-Meon, (Jos 13,19)24Kerijot und Bozra und über alle übrigen Städte Moabs, ob sie fern sind oder nah. (Am 2,2)25»Die Macht Moabs ist zerbrochen, sein Arm ist kraftlos geworden[3]«, spricht der HERR. (Ps 10,15; Ps 75,11; Sach 2,2)26»Gebt Moab zu trinken, dass es taumelt und stürzt wie ein Betrunkener, denn es hat sich gegen den HERRN aufgelehnt. Moab soll kopfüber in sein eigenes Erbrochenes stürzen und von allen verlacht und verspottet werden.27Oder hast du dich etwa nicht über Israel lustig gemacht? Du hast höhnisch über Israel den Kopf geschüttelt, als ob es ein Dieb sei, den man auf frischer Tat ertappt hätte. (Kla 2,15; Zef 2,8)28Ihr Einwohner Moabs, flieht aus euren Städten und Dörfern! Versteckt euch in Höhlen und haust wie die Wildtaube, die sich Nester in schwindelnden Höhen, am Felshang baut. (Ps 55,7; Hl 2,14; Jes 2,19)29Wir haben vom Hochmut und vom Stolz Moabs gehört. Wir erfuhren auch von seiner Überheblichkeit und Eitelkeit. (Ps 138,6; Jes 16,6; Zef 2,8)30›Ich durchschaue Moab‹, spricht der HERR. ›Seine ganze Überheblichkeit und seine Prahlereien sind nichts als erbärmliches Getue.‹31Deshalb bin ich so verzweifelt über Moab, deshalb klage ich auch so laut über ganz Moab – und über die Einwohner von Kir-Heres seufzt man nur noch. (Jes 15,5; Jes 16,7)32Sibma, du warst berühmt für deinen Wein. Aber um dich werde ich noch mehr weinen als um Jaser. Die Ranken deines Weinstocks wuchsen einst weit über den See hinweg, ja, bis hin zum toten Meer[4]. Aber jetzt ist der Zerstörer in deine Obsternte und Weinlese hereingeplatzt. (Jes 16,8)33Deswegen ist auch jegliche Freude und aller Jubel aus dem fruchtbaren Moab verschwunden. Ich habe dafür gesorgt, dass ihr keine Trauben mehr erntet, die ihr jauchzend in der Kelter treten könntet. Die fröhlichen Rufe beim Keltern sind verwandelt worden in lautes Klagegeschrei. (Jes 16,10)34Entsetzensschreie sind es nun, die von Heschbon bis nach Elale und Jahaz, von Zoar bis nach Horonajim und Eglat-Schelischija herüber dringen. Selbst die Wasser Nimrims werden versiegen.« (1Mo 13,10; Jes 15,4)35Der HERR spricht: »Ich schreite ein und werde dem ein Ende machen, dass man in Moab zu den heidnischen Schreinen hinaufsteigt, um dort Rauchopfer für irgendwelche Götzen zu verbrennen.«36Das ist der Grund, warum mein Herz laut über Moab klagt – so wie eine Flöte durchdringend ertönt. Genauso bin ich auch tief erschüttert über das Schicksal der Einwohner von Kir-Heres, denn alles, was sie an Besitz erworben hatten, ist dahin. (Jes 16,11)37Ja, jeder Kopf ist jetzt dort zum Zeichen der Trauer kahl geschoren, alle Bärte wurden abrasiert. Sie ritzen sich die Arme blutig und ziehen sich Trauerkleider aus Sacktuch an. (Jes 15,2)38Von allen Dächern Moabs und auf allen seinen Straßen erschallt die Trauerklage. »Denn ich habe Moab zerschmettert wie ein altes, nutzloses Gefäß, das keiner mehr haben will«, spricht der HERR.39Wie ist es jetzt verzweifelt! Oh, klagt doch! Diese Schande! Moab wendet sich vor Scham ab. Es wurde zum Sinnbild des Hohns und des Spotts, alle seine Nachbarn sind über Moab entsetzt.40Nun spricht der HERR: »Wie ein Adler seine Schwingen ausbreitet und über seiner Beute kreist, so kommt der Feind heran. (Jer 49,22)41Moabs Städte fallen; seine Festungen sind so gut wie erobert. An diesem Tag werden selbst die Helden Moabs vor Angst zittern wie eine Frau, die in den Wehen liegt. (Jer 30,6; Jer 49,22)42Moab wird vollständig ausgerottet werden, es wird kein Volk mehr sein, denn es hat sich über den HERRN erhoben.« (Ps 83,5; Jer 48,26)43Der HERR spricht: »Angst und Schrecken werden dich nicht mehr loslassen, Gruben und Schlingen werden dir zum Schicksal, Moab. (Jes 24,17; Kla 3,47)44Wer versucht, dem Schrecken zu entkommen, wird in eine Grube fallen, und derjenige, der es geschafft hat, der Grube zu entkommen, wird sich in einer Schlinge verfangen. Ich selbst werde diese Schrecken über die Moabiter hereinbrechen lassen, und zwar an dem Tag, an dem ich das Strafgericht über sie halte«, spricht der HERR. (1Kön 19,17; Am 5,19)45Die Menschen fliehen und suchen erschöpft Schutz in Heschbon. Doch dort werden sie vom Feuer überrascht: Es bricht aus Heschbon hervor, die Flammen lodern mitten aus dem Palast des früheren Königs Sihon. Die Hitze versengt die Schläfen der Moabiter und die Haare seiner kriegerischen Soldaten. (4Mo 21,28; Ps 135,10)46O Moab, du bist unweigerlich verloren! Dem Volk des Gottes Kemosch ist der Untergang gewiss! Deine Söhne werden in die Gefangenschaft geführt und deine Töchter in die Verbannung. (4Mo 21,29)47»Aber es kommt der Tag, an dem ich das Geschick Moabs wieder zum Guten wenden werde«, verspricht der HERR. Hier endet das Gerichtswort über Moab. (Jer 12,17; Jer 49,39)