1Jeremia empfing eine Botschaft für alle Judäer in Unterägypten – in Migdol, Tachpanhes und Memfis – und in Oberägypten:2»So spricht der HERR, der allmächtige Gott Israels: Ihr habt mit eigenen Augen gesehen, welches Unheil ich über Jerusalem und die anderen Städte Judas hereinbrechen ließ. Nun liegen sie in Trümmern und sind menschenleer,3denn ihre Einwohner haben mit ihrer Bosheit meinen Zorn herausgefordert. Sie brachten anderen Göttern Opfer dar und verehrten Götzen, die weder sie noch ihr oder eure Vorfahren jemals gekannt haben.4Immer wieder habe ich meine Boten, die Propheten, zu ihnen gesandt und sie gewarnt: ›Hört auf mit diesem abscheulichen Götzendienst, denn ich hasse ihn!‹5Aber sie haben mich nicht ernst genommen und nicht auf mich gehört. Sie sind nicht von ihren falschen Wegen umgekehrt, sondern haben weiterhin anderen Göttern geopfert.6Da bekamen sie meinen glühenden Zorn zu spüren. Er zerstörte die Städte Judas und verwüstete die Straßen Jerusalems. Noch heute liegen sie in Trümmern, niemand wohnt mehr dort.7Ich, der HERR, der allmächtige Gott, der Gott Israels, frage euch nun: Warum beschwört ihr wieder ein so schreckliches Unheil herauf? Wollt ihr unbedingt, dass Mann und Frau, Kind und Säugling aus dem Volk Juda ausgerottet werden, bis keiner von euch mehr übrig ist?8Mit euren Taten fordert ihr mich heraus. Auch hier in Ägypten, wo ihr Zuflucht gesucht habt, bringt ihr anderen Göttern Opfer dar. Wollt ihr wirklich ausgerottet werden, wollt ihr ein abschreckendes Beispiel sein, verhöhnt und verspottet von den anderen Völkern der Erde?9Habt ihr schon vergessen, wie schlimm ihr es in Juda und auf den Straßen Jerusalems getrieben habt, ihr und eure Frauen, eure Vorfahren, eure Könige und deren Frauen?10Bis heute hat keiner von euch seine Schuld zugegeben, keiner erweist mir Ehrfurcht und lebt nach meinem Gesetz, nach den Geboten, die ich euch und euren Vorfahren gegeben habe.11Darum sage ich, der HERR, der allmächtige Gott Israels: Ich bin fest entschlossen, Unheil über euch zu bringen und das ganze Volk von Juda auszurotten.12Ich lasse alle von euch umkommen, die sich in Ägypten in Sicherheit bringen wollten. Jung und Alt werden im Krieg oder an Hunger sterben. Man wird entsetzt sein über euer Schicksal, von allen werdet ihr verhöhnt und verachtet. Wer einen anderen verfluchen will, wünscht ihm das gleiche Los, das euch getroffen hat.13Euch Judäer in Ägypten werde ich ebenso strafen wie damals die Einwohner von Jerusalem: durch Krieg, Hunger und Seuchen.14Das Unheil wird alle treffen, die hier in Ägypten Schutz gesucht haben. Niemand von euch wird nach Juda zurückkehren, wo ihr so gerne wieder leben würdet, niemand außer ein paar Flüchtlingen!«
»Wir haben die Himmelskönigin viel zu wenig verehrt!«
15Alle Judäer in Unter- und Oberägypten, Männer und Frauen, hatten sich zu einer großen Versammlung eingefunden. Die Männer wussten sehr wohl, dass ihre Frauen anderen Göttern Opfer darbrachten. Sie alle entgegneten Jeremia:16»Was du uns da im Auftrag des HERRN sagst, werden wir auf keinen Fall befolgen!17Wir wollen weiterhin der Himmelskönigin[1] Räucheropfer und Trankopfer darbringen, so wie wir, unsere Vorfahren, unsere Könige und führenden Männer es schon früher getan haben. Wir stehen zu dem, was wir versprochen haben, und lassen uns durch niemanden davon abbringen! Als wir die Himmelskönigin noch in der Heimat verehrten, ging es uns gut. Wir hatten genug zu essen und blieben vom Unglück verschont. (Jer 7,18)18Aber seit wir mit dem Opfern aufgehört haben, geht es uns in jeder Hinsicht schlecht, viele von uns sind im Krieg umgekommen oder verhungert.«19Dann sagten die Frauen: »Unsere Männer erlauben uns schließlich, der Himmelskönigin zu opfern. Wir verbrennen Weihrauch für die Göttin, wir backen Kuchen, die sie darstellen sollen, und gießen Wein als Trankopfer für sie aus.«
Nur ein kleiner Rest von euch wird übrig bleiben
20Jeremia erwiderte den versammelten Judäern, allen Männern und Frauen, die ihm widersprochen hatten:21»Meint ihr, der HERR wüsste nicht, was ihr in den Städten Judas und auf den Straßen Jerusalems getrieben habt? Er hat es genau gesehen: Anderen Göttern habt ihr Opfer dargebracht, ihr und eure Vorfahren, die Könige, die führenden Männer und das ganze Volk.22Schließlich konnte der HERR eure Bosheit und euren abscheulichen Götzendienst nicht länger ertragen. Darum hat er euer Land zu einer trostlosen Wüste und zu einem Bild des Schreckens gemacht, so wie es heute ist. Wer einen anderen verfluchen will, wünscht ihm dasselbe Schicksal, das euch getroffen hat.23Das Unheil ist über euch hereingebrochen, gerade weil ihr anderen Göttern geopfert und damit gegen den HERRN gesündigt habt. Ihr wolltet nicht auf ihn hören und habt nicht nach seinem Gesetz, nach seinen Geboten und Weisungen gelebt.«24Dann verkündete Jeremia dem ganzen Volk und besonders den Frauen: »Hört, was der HERR euch sagt, ihr Judäer, die ihr nach Ägypten gezogen seid!25So spricht der HERR, der allmächtige Gott Israels: Ihr und eure Frauen habt geschworen, der Himmelskönigin Räucheropfer und Trankopfer darzubringen, und ihr habt euer Gelübde erfüllt. Ja, haltet euch nur an eure Versprechen, tut, was ihr geschworen habt!26Aber hört, was ich, der HERR, euch sage, ihr Judäer in Ägypten: Ich, der HERR, schwöre bei mir selbst: Es wird in diesem Land bald keinen mehr von euch geben, der in meinem Namen einen Eid leistet und sagt: ›So wahr Gott, der HERR, lebt.‹27Ja, ich sorge dafür, dass euch nur noch Leid und nichts Gutes mehr geschieht. Ihr Judäer werdet alle im Krieg fallen oder verhungern, bis niemand mehr von euch übrig ist.28Nur wenige werden den Schwertern der Feinde entkommen und aus Ägypten nach Juda zurückkehren. Dann werden sie erkennen, wessen Ankündigung sich erfüllt hat – ihre oder meine.29Ich, der HERR, gebe euch ein Zeichen, damit ihr wisst: Meine Drohungen sind keine leeren Worte, hier in diesem Land trifft euch meine Strafe.30Ihr werdet sehen: Wie ich König Zedekia seinem Todfeind Nebukadnezar ausgeliefert habe, so werde ich auch Pharao Hofra in die Gewalt seiner Todfeinde geben. Mein Wort gilt!«
Jeremia 44
Gute Nachricht Bibel 2018
Die Entronnenen haben nichts gelernt
1Das Wort des HERRN erging an Jeremia; der HERR gab ihm eine Botschaft an alle Leute aus Juda, die in Ägypten wohnten, in Migdol, Tachpanhes, Memfis und im südlichen Teil des Landes. Jeremia musste ihnen ausrichten:2»So spricht der HERR, der Herrscher der Welt,[1] der Gott Israels: ›Ihr habt das Unglück miterlebt, das ich über Jerusalem und alle Städte in Juda gebracht habe. Heute sind sie nur noch verlassene Trümmerfelder.3Das haben ihre Bewohner durch ihr schlimmes Treiben verschuldet; denn sie haben fremde Götter verehrt, die niemand von euch früher gekannt hat, auch eure Vorfahren nicht. Sie haben ihnen Opfer dargebracht und mich damit zum Zorn gereizt. (Jer 25,6)4Immer wieder habe ich meine Diener, die Propheten, zu euch geschickt mit der Mahnung: Tut doch nicht so etwas Abscheuliches, ich hasse es! (Jer 25,4)5Aber ihr habt nicht darauf gehört und euch nicht von eurem bösen Tun abgewandt. Nein, ihr habt darauf beharrt, diesen Göttern Opfer darzubringen.6Darum habe ich meinem Zorn freien Lauf gelassen. Er wütete in den Städten von Juda und in den Straßen Jerusalems, sodass sie zu Trümmerfeldern und zu Schutthaufen wurden, wie sie es heute noch sind.‹7-8Deshalb fragt euch heute der HERR, der Herrscher der Welt, der Gott Israels: ›Habt ihr daraus nichts gelernt? Auch hier in Ägypten opfert ihr fremden Göttern und reizt mich damit zum Zorn! Wollt ihr euch selbst ins Unglück stürzen und das Volk von Juda, Männer, Frauen, Kinder und Säuglinge, vollends bis auf den letzten Rest ausrotten? Mit eurem Tun bereitet ihr euch selbst den Untergang! Unter allen Völkern wird man über euch spotten und euren Namen als Fluchwort verwenden. (Jer 24,9)9Habt ihr denn alles vergessen, womit ihr mich in Juda und in den Straßen Jerusalems beleidigt habt, ihr und eure Vorfahren, eure Frauen, eure Könige und deren Frauen?10Bis auf den heutigen Tag seid ihr unverbesserlich geblieben. Ihr fürchtet euch nicht vor mir und haltet euch nicht an das Gesetz und die Gebote, die ich euch und euren Vorfahren gegeben habe.‹11Deshalb sagt der HERR, der Herrscher der Welt, der Gott Israels: ›Ich bin entschlossen, Unglück über euch zu bringen und das Volk von Juda vollends zu vernichten.12Auch die Überlebenden, die darauf bestanden haben, nach Ägypten auszuwandern, bringe ich jetzt um. Sie alle, Vornehme wie Geringe, werden durch Krieg und Hunger sterben. Die Menschen werden es mit Entsetzen sehen, sie werden über euch spotten und euren Namen als Fluchwort verwenden. (Jer 24,9)13Wie ich Jerusalem bestraft habe, so strafe ich jetzt die Leute aus Juda, die in Ägypten wohnen – mit Krieg, Hunger und Pest.14Niemand wird entrinnen oder überleben. Niemand wird nach Juda zurückkehren, obwohl sie sich danach sehnen, wieder dort zu wohnen. Nur einige wenige werden entkommen und dorthin zurückkehren.‹« (Jer 42,17)
Gott behält das letzte Wort
15Alle Männer, die wussten, dass ihre Frauen fremden Göttern Opfer darbrachten, und alle Frauen, die dabeistanden – es waren sehr viele –, und auch die Leute von Israel, die im südlichen Landesteil wohnten, sagten darauf zu Jeremia:16»Was du da als Botschaft des HERRN zu uns gesagt hast, wollen wir nicht hören!17Wir werden weiterhin treu die Gelübde erfüllen, die wir der Himmelskönigin gemacht haben. Wir werden ihr Räucheropfer und Trankopfer darbringen, so wie wir es früher in Jerusalem und in den Städten Judas getan haben, wir und unsere Vorfahren, auch die Könige und führenden Männer. Damals ging es uns gut, wir hatten Brot genug und litten keine Not. (Jer 7,17)18Aber seit wir aufgehört haben, der Himmelskönigin Opfer darzubringen, fehlt es uns an allem und wir kommen durch Krieg und Hunger um.« (1Mak 1,11)19Und die Frauen fügten hinzu: »Unsere Männer sind ganz damit einverstanden, dass wir der Himmelskönigin Räucheropfer und Trankopfer darbringen und ihr die Opferkuchen backen, die nach ihrem Bild geformt sind.«20Jeremia antwortete dem ganzen Volk, den Männern und Frauen:21»Eben diese Opfer haben euch ins Unglück gestürzt, die ihr in den Städten von Juda und in den Gassen Jerusalems dargebracht habt, ihr selbst, eure Vorfahren, eure Könige und führenden Männer und das ganze Volk! Dafür hat der HERR euch bestraft. (Jer 11,12)22Er konnte euer abscheuliches Tun nicht mehr ertragen, deshalb wurde euer Land ein Trümmerfeld, menschenleer, ein Bild des Grauens, und sein Name muss als Fluchwort dienen. (Jer 15,6)23Das kommt davon, dass ihr der Himmelskönigin Opfer dargebracht habt. Ihr habt gegen den HERRN gesündigt und ihm nicht gehorcht; ihr habt euch nicht an sein Gesetz, seine Gebote und Mahnungen gehalten. Deshalb hat er euch in das Unglück gestürzt, das euch bis heute verfolgt.« (Jer 24,10)24Dann sagte Jeremia zu dem ganzen Volk, besonders zu den Frauen: »Ihr Leute aus Juda, hört nun, was der HERR euch ankündigt.25So spricht der HERR, der Herrscher der Welt, der Gott Israels: ›Ihr seid Leute, die tun, was sie versprechen! Ihr sagt: Wir haben das Gelübde getan, der Himmelskönigin Räucheropfer und Trankopfer darzubringen, und wir wollen uns genau daran halten. Nun gut, haltet eure Versprechen und erfüllt eure Gelübde!26Aber hört auch, was ich, der HERR, euch sage, allen Leuten aus Juda, die jetzt in Ägypten leben! Ich schwöre bei meinem großen Namen: Keiner von euch soll mehr meinen Namen in den Mund nehmen und sagen: So gewiss Gott, der HERR, lebt! (Jer 4,2; Jer 49,13)27Denn ich werde jetzt nicht mehr für euer Wohlergehen sorgen, sondern nur noch für euren Untergang. Alle Leute aus Juda, die in Ägypten leben, werden durch Krieg oder Hunger umkommen.28Nur wenige werden dem Schwert entrinnen und aus Ägypten in das Land Juda zurückkehren. Die werden dann einsehen, wessen Wort in Erfüllung geht, meins oder das eure!29Ich will euch auch ein Zeichen geben, an dem ihr erkennen könnt, dass ich euch hier in diesem Land strafe und meine Drohungen gegen euch wahr mache:30Ich werde den ägyptischen König Hofra an seine Todfeinde ausliefern, so wie ich damals Zidkija, den König von Juda, an seinen Todfeind Nebukadnezzar, den König von Babylonien, ausgeliefert habe. Das sage ich, der HERR.‹« (Jer 39,5; Jer 46,26)
Jeremia 44
Neue evangelistische Übersetzung
Die Rede in Ägypten
1Wort Jahwes, das zu Jeremia kam und für alle Judäer bestimmt war, die sich in Migdol,[1] Tachpanhes, Memphis[2] und in Oberägypten niedergelassen hatten:2So spricht Jahwe, der allmächtige Gott Israels: "Ihr habt das ganze Unheil gesehen, das ich über Jerusalem und alle Städte Judas gebracht habe. Nun liegen sie in Trümmern und sind menschenleer.3Das haben ihre Bewohner durch ihre Bosheit verschuldet. Sie haben fremden Göttern Räucheropfer gebracht und ihnen gedient, obwohl weder sie noch ihre Vorfahren sie kannten. So haben sie mich zum Zorn gereizt.4Immer wieder habe ich meine Diener, die Propheten, zu euch geschickt, immer wieder von neuem. 'Tut doch nicht diese abscheulichen Dinge, die ich hasse', sagte ich.5Aber niemand hörte auf mich. Sie haben sich nicht darum gekümmert und sind nicht umgekehrt, sondern haben weiterhin diesen Göttern Räucheropfer gebracht.6Da ließ ich meinem Zorn freien Lauf. Er brannte wie ein loderndes Feuer unter ihnen und zerstörte die Städte Judas und die Straßen von Jerusalem. Noch heute liegt alles in Trümmern, niemand wohnt mehr dort."7Und nun spricht Jahwe, der allmächtige Gott Israels: "Warum richtet ihr solch ein großes Unheil gegen euch selbst an? Warum rottet ihr euch selber aus: Männer, Frauen, Kinder, Säuglinge, bis keiner von euch mehr übrig bleibt?8Ihr kränkt mich mit dem, was ihr tut. Auch hier in Ägypten, wohin ihr ausgewandert seid, bringt ihr fremden Göttern Räucheropfer. So rottet ihr euch selber aus und macht euch für alle Völker der Erde zum Fluch und zum Gespött.9Habt ihr denn all das Böse vergessen, das eure Väter getan haben, die bösen Taten der Könige von Juda und ihrer Frauen? Habt ihr auch eure eigenen bösen Taten vergessen, die ihr und eure Frauen in Juda und auf den Straßen Jerusalems getan habt?10Bis heute haben sie sich nicht gebeugt. Sie fürchten sich nicht und leben nicht nach meinen Weisungen und Geboten, die ich euch und euren Vorfahren gegeben habe."11Darum spricht Jahwe, der allmächtige Gott Israels: "Passt auf! Ich bin entschlossen, Unglück über euch zu bringen, das zur Ausrottung von ganz Juda führt.12Ich werde den Rest von Juda wegraffen, nämlich alle, die unbedingt nach Ägypten auswandern wollten. Hier im Land Ägypten sollen sie fallen. Durch Schwert und Hunger sollen sie aufgerieben werden, vom Kleinsten bis zum Größten, durch Schwert und Hunger sollen sie sterben! Sie sollen zum Fluch und zu einem Bild des Entsetzens werden, zur Verwünschung und zum Gespött.13So wie ich Jerusalem bestraft habe mit Schwert, Hunger und Pest, werde ich es auch mit denen tun, die in Ägypten wohnen.14Unter dem Rest von Juda, der nach Ägypten ausgewandert ist, wird es keine Überlebenden geben, keine Entkommenen, die nach Juda zurückkehren, obwohl sie sich danach sehnen, wieder dort zu wohnen. Nur Einzelne werden es schaffen."
Der offene Abfall
15Alle Männer, die wussten, dass ihre Frauen fremden Göttern Räucheropfer brachten, und alle Frauen, von denen viele dabeistanden, und das ganze Volk, das jetzt in Oberägypten wohnte, erwiderten Jeremia:16"Was du uns da im Namen Jahwes gesagt hast, wollen wir nicht hören.17Nein, wir werden genau das tun, was wir versprochen haben. Wir werden der Himmelskönigin[3] Räucheropfer bringen und Trankopfer spenden, wie wir es früher in den Städten Judas und auf den Straßen Jerusalems getan haben, genauso wie unsere Väter, unsere Könige und Oberen. Damals ging es uns gut. Wir hatten genug zu essen und blieben von Unglück verschont.18Seitdem wir aber aufgehört haben, der Himmelskönigin Räucheropfer zu bringen und Trankopfer zu spenden, geht es uns in jeder Hinsicht schlecht und wir werden durch Schwert und Hunger aufgerieben.19Und wenn wir der Himmelskönigin Räucheropfer gebracht und Trankopfer gespendet haben, haben wir das dann etwa ohne unsere Männer getan? Haben wir vielleicht ohne ihre Zustimmung Opferkuchen nach dem Bild der Himmelskönigin gebacken und ihr Trankopfer gespendet?"20Jeremia erwiderte dem Volk, den Männern und Frauen, die ihm so geantwortet hatten:21"Eben dieses Räucheropfer ist es, das ihr in den Städten Judas und auf den Straßen Jerusalems gebracht habt, genauso wie eure Väter, eure Könige und Oberen und das ganze Volk des Landes. Das ist es, was Jahwe bis ins Herz getroffen hat. Er hat es sehr wohl gemerkt22und konnte euer abscheuliches und bösartiges Tun nicht mehr ertragen. Darum ist das Land ein menschenleeres Trümmerfeld geworden, zum Fluch und zum Entsetzen.23Gerade weil ihr Räucheropfer gebracht und gegen Jahwe gesündigt habt, weil ihr nicht auf Jahwes Weisung gehört, euch nicht nach seinem Gesetz, seinen Ordnungen und Mahnungen gerichtet habt, ist dieses Unheil bis heute über euch gekommen."24Jeremia sagte zum ganzen Volk, besonders zu den Frauen: "Hört das Wort Jahwes hier in Ägypten, ihr Leute aus Juda:25So spricht Jahwe, der allmächtige Gott Israels: Ihr Männer und Frauen, ihr haltet, was ihr versprochen habt. Ihr sagt: 'Wir wollen unsere Gelübde erfüllen, die wir abgelegt haben: Wir wollen der Himmelskönigin Räucheropfer bringen und Trankopfer spenden!' Nun gut, dann haltet eure Versprechen und erfüllt eure Gelübde!26Aber hört auch, was Jahwe euch sagt, ihr Judäer in Ägypten: Passt auf! Ich habe bei meinem großen Namen geschworen, spricht Jahwe: Keiner von euch in Ägypten soll je wieder meinen Namen in den Mund nehmen und sagen: 'So wahr Jahwe, der Herr, lebt!'27Denn ich wache über sie, aber nicht mehr zum Guten, sondern zum Bösen! Alle Judäer in Ägypten sollen durch Schwert und Hunger aufgerieben werden, bis sie vernichtet sind.28Nur wenige werden dem Schwert entkommen und aus Ägypten wieder nach Juda zurückkehren; es wird ein ganz kleines Häuflein sein. Doch der ganze Rest von Juda, der nach Ägypten ausgewandert ist, wird erkennen, welches Wort sich bestätigt, meins oder ihres.29An folgendem Zeichen, spricht Jahwe, werdet ihr erkennen, dass ich euch an diesem Ort zur Rechenschaft ziehe und dass meine Drohungen ganz gewiss eintreffen werden.30So spricht Jahwe: Passt auf! Ich werde Pharao Hofra, den König von Ägypten, seinen Todfeinden in die Hände fallen lassen, so wie ich König Zidkija von Juda seinem Todfeind, König Nebukadnezzar von Babylon, ausgeliefert habe."
Jeremia 44
Neues Leben. Die Bibel
Die Strafe für Götzendienst
1Das Folgende ist die Botschaft, die Jeremia erhielt und die alle Judäer betraf, die in Ägypten wohnten, in den Städten Migdol, Tachpanhes, Memfis und im Land Patros[1]: (Jes 19,13; Jer 43,7; Jer 46,14)2»So spricht der HERR, der Allmächtige, der Gott Israels: Ihr habt gesehen, welches Unheil ich über Jerusalem und alle Städte Judas gebracht habe: Heute sind sie nur noch Trümmerstätten – niemand wohnt mehr darin. (Jes 6,11; Mi 3,12)3Die Bewohner haben mit ihren bösen Taten bewusst meinen Zorn herausgefordert. Sie verbrannten für andere Götter Rauchopfer und dienten ihnen – Götzen, die weder sie noch ihre Vorfahren gekannt haben. (5Mo 13,7; 5Mo 32,17; Jer 32,30)4Immer wieder, von früh bis spät, ohne Unterlass, habe ich meine Knechte, die Propheten, zu ihnen geschickt. Sie hörten nicht auf zu mahnen: Hört doch auf mit diesen Abscheulichkeiten, ich hasse sie so sehr! (Jer 32,34; Jer 35,15; Hes 8,10; Sach 7,7)5Doch mein Volk wollte mir nicht gehorchen, nicht einmal zuhören wollten sie; deshalb sind sie auch nicht von ihren falschen Wegen umgekehrt und haben weiterhin den fremden Göttern Rauchopfer verbrannt.6Aus diesem Grund kam mein Zorn über sie wie ein tosendes Feuer und zerstörte die Städte Judas und die Straßen Jerusalems. Deshalb liegt jetzt auch alles in Schutt und Asche, deshalb ist alles jetzt eine einzige Einöde. (Jes 51,17; Jer 7,17)7Und nun fragt euch der HERR, Gott, der Allmächtige, der Gott Israels: Warum beschwört ihr ein so großes Unheil herauf? Wollt ihr euer eigenes Grab schaufeln, bis alle aus Juda – Männer, Frauen, Kinder und sogar Säuglinge – ausgerottet sind und nicht einmal ein kleiner Rest von euch übrig geblieben sein wird? (Jer 9,20; Hes 33,11)8Warum fordert ihr meinen Zorn heraus, indem ihr euch mit euren eigenen Händen Götzen macht? Ihnen verbrennt ihr auch noch Rauchopfer, hier in Ägypten, wohin ihr unbedingt ziehen wolltet, um als Ausländer zu leben. Alles, was ihr damit erreicht, ist doch, dass ihr vollends vernichtet und bei allen Völkern der Erde zu Schimpf und Schande werdet und zu einem Fluchwort. (1Kön 9,7; 2Kön 17,15; 2Chr 7,19; Jer 11,12; 1Kor 10,21)9Habt ihr schon die bösen Taten vergessen, die eure Vorfahren begangen haben? Oder die Sünden der Könige von Juda oder das viele Böse, das ihr und eure Frauen in Juda und Jerusalem angerichtet habt? (Jer 7,9)10Bis heute hat keiner auch nur irgendeine Art von Reue darüber gezeigt[2]. Niemand hat Achtung vor mir, niemand lebt so, wie es meine Gesetze vorschreiben. Keiner kümmert sich um meine Gebote, die ich doch euch und euren Vorfahren als Richtschnur gab.« (Jer 6,15; Jer 8,12)11Deshalb spricht der HERR, der Allmächtige, der Gott Israels: »Ich habe beschlossen, mich euch zuzuwenden, aber nicht zum Guten – nein, Unheil werde ich über euch bringen! Jeden Einzelnen von euch, ja, ganz Juda, will ich vernichten! (3Mo 26,17; Am 9,4)12Diesen Rest von Juda, der so darauf versessen war nach Ägypten zu ziehen, um dort als Ausländer zu wohnen – ich will sie wegraffen: Ausgelöscht sollen sie sein! Hier in Ägypten sollen sie umkommen, vernichtet durch Krieg oder Hunger. Alle, vom Geringsten bis hin zum Höchsten, sollen im Krieg sterben oder von Hunger überwältigt werden. Dann werden sie nur noch als abschreckendes Beispiel dienen und zum Inbegriff werden von Schimpf und Schande. Ihren Namen wird man sogar als Fluch verwenden! (Jes 65,15; Jer 42,15)13Ich will diejenigen, die sich in Ägypten niedergelassen haben, ebenso gnadenlos bestrafen wie die in Jerusalem: mit Krieg, Hungersnot und Pest. (Jer 24,10)14Von diesem kleinen Rest der Menschen aus Juda, der nach Ägypten floh, um dort als Ausländer zu leben, wird keiner dem angedrohten Schicksal entgehen und am Leben bleiben. Keiner wird in die Heimat zurückkehren, nach der sie sich alle so sehr sehnen und wo sie doch so gerne wieder leben wollen. Keiner soll zurückkehren – außer einer winzigen Schar von Flüchtlingen!« (Jes 10,20; Röm 9,27)15Da antworteten alle Männer, die ganz genau wussten, dass ihre Frauen für fremde Götter Rauchopfer verbrannt hatten, und alle Frauen, die in einer großen Menschenmenge dabeistanden, sowie das ganze versammelte Volk, das über Ägypten verteilt lebte: (Jer 5,1)16»Lass es dir gesagt sein: Wir wollen auf deine Botschaft, die du im Namen des HERRN zu uns geredet hast, nicht hören! (Jer 8,6; Jer 13,10)17Wir halten uns lieber daran, was wir der Himmelskönigin geschworen haben: ihr Rauchopfer zu bringen und ihr Trankopfer auszugießen. So haben wir es immer gemacht; auch unsere Vorfahren, unsere Könige und Fürsten opferten ihr in allen Städten Judas und in den Straßen Jerusalems. Deshalb ging es uns ja damals auch so gut, wir hatten genug zu essen und mussten uns um nichts sorgen. (2Mo 16,3; 2Kön 17,16; Jer 7,18; Hos 2,7; Phil 3,19)18Erst seit wir aufgehört haben, der Himmelskönigin Rauchopfer zu verbrennen und ihr Trankopfer auszugießen, geht es uns so schlecht. Es mangelt uns an allem und wir kommen um im Krieg oder durch Hunger.« (4Mo 11,5; Mal 3,13)19Und die Frauen fügten hinzu: »Wenn wir der Himmelskönigin unsere Rauchopfer verbrannten und unsere Trankopfer ausgossen oder ihr zu Ehren Kuchen backten, die wir mit ihrem Bild verziert hatten: Glaubt ihr etwa, wir hätten das alleine und ohne das Wissen unserer Männer gemacht?« (4Mo 30,7)20Da antwortete Jeremia dem ganzen versammelten Volk, den Männern und Frauen und allen, die ihm widersprochen hatten:21»Glaubt ihr denn, der HERR hätte nicht das Opfer gesehen, das ihr in den Städten Judas und den Straßen Jerusalems in Rauch aufgehen lassen habt – ihr, eure Vorfahren, eure Könige und Adligen, ja, das ganze Volk? Meint ihr etwa, er hätte das nicht bemerkt? (Jer 11,13; Jer 14,10; Hes 8,10; Hes 16,24; Hos 7,2)22Euer Land ist doch nur deshalb zum Trümmerhaufen, menschenleer und öde geworden, zum Fluch und zum Bild des Schreckens, weil der HERR weder eure Sünden noch die Abscheulichkeiten, die ihr getan habt, mit ansehen konnte! (Jes 7,13; Jer 4,4; Jer 25,11; Jer 30,14)23Ihr habt der Himmelskönigin Rauchopfer verbrannt – und damit gegen den HERRN gesündigt. Ihr habt nicht mehr darauf gehört, was der HERR euch gesagt hat, habt euer Leben nicht mehr an seinen Weisungen, Geboten und Gesetzen ausgerichtet: Deshalb kam dieses Unheil über euch, deshalb geht es euch heute so schlecht!« (1Kön 9,9; Jer 7,13; Jer 40,3; Dan 9,11)24Und er fuhr fort und sagte zu dem ganzen versammelten Volk, auch zu den Frauen: »Hört die Botschaft des HERRN, ihr Bewohner von Juda, die ihr in Ägypten lebt! (Jer 43,7)25Der HERR, der Allmächtige, der Gott Israels, spricht: ›Ihr und eure Frauen habt mir soeben gesagt, dass ihr nicht aufhören wollt, die Himmelskönigin anzubeten und ihr zu opfern, weil ihr es ihr gelobt habt. Ja, haltet doch eure Versprechen, tut doch, was ihr geschworen habt! (Hes 20,29; Jak 1,13)26Aber ihr Judäer, die ihr jetzt in Ägypten lebt, hört, was ich, der HERR, euch zu sagen habe: Ich schwöre bei meinem heiligen Namen: Kein Judäer in Ägypten soll mehr meinen Namen in den Mund nehmen, dass er damit einen Eid schwört und sagt: So wahr mein Gott, der HERR, lebt! (1Mo 22,16; 5Mo 32,40; Ps 50,16; Hebr 6,13)27Ich achte genau auf euch, aber nicht, damit es euch gut geht, sondern um euch zu schaden. Alle Judäer, die nach Ägypten geflohen sind, sollen im Krieg oder an den Folgen des Hungers sterben, bis sie vollständig vernichtet sind. (Jer 1,10)28Einzig und allein eine geringe Anzahl Judäer soll dem Schwert und dem Hungertod in Ägypten entkommen und nach Hause zurückkehren. Dann wird es für den Überrest der Judäer, die nach Ägypten geflohen sind, klar auf der Hand liegen, wessen Worte wahr sind, meine oder ihre! (Jes 14,27; Jes 46,9; Sach 1,5)29Ich will euch jetzt sogar noch einen Beweis dafür geben, dass ich euch hier in Ägypten strafen werde – dass ihr erkennt, dass meine Unheilsandrohungen keine leeren Worte sind, sondern tatsächlich eintreffen werden. (Jes 40,8; Mt 24,15)30So spricht der HERR: Ich will Pharao Hofra, den König von Ägypten, in die Gewalt seiner Feinde ausliefern und in die Hand derer geben, die ihn töten wollen. So wie ich es mit Zedekia gemacht habe, als ich ihn an Nebukadnezar, den babylonischen König, der sein Feind war und ihm nach dem Leben getrachtet hat, ausgeliefert habe.‹« (2Kön 25,4; Jer 46,25; Hes 29,3)