1HERR, wenn ich dich anklagte, dann würdest du am Ende ja doch recht behalten. Trotzdem will ich mit dir über deine Gerechtigkeit reden: Warum geht es den Menschen, die dich missachten, so gut? Warum leben alle, die dir untreu sind, in Ruhe und Frieden?2Du hast sie eingepflanzt, und sie haben Wurzeln geschlagen; sie wachsen und bringen Frucht. Ständig führen sie deinen Namen im Mund, aber ihr Herz ist weit von dir entfernt.3HERR, du kennst mich ganz genau, du siehst mich und weißt, dass mein Herz dir gehört. Reiß diese Menschen aus dem Leben wie Schafe, die man zur Schlachtbank führt! Sie dürfen dem Todesurteil nicht entgehen!4Wie lange soll die Dürre in unserem Land noch dauern? Das Gras ist längst vertrocknet, das Vieh ist verendet, und die Vögel sind fortgezogen. Dies alles geschah wegen der Bosheit der Menschen. Sie sagen: »Gott weiß doch selbst nicht, was aus uns wird.«5Gott antwortete mir: »Wenn du schon mit Fußgängern kaum Schritt halten kannst, wie willst du dann mit Pferden um die Wette laufen? Und wenn du dich nur im friedlichen Land sicher fühlst, was willst du dann erst im gefährlichen Dickicht am Jordan tun?6Denn sogar deine Brüder und andere Verwandte haben dich betrogen. Ja, auch sie verleumden dich hinter deinem Rücken. Darum trau ihnen nicht, selbst wenn sie freundlich mit dir reden!«
Gott klagt über sein Land
7»Ich habe Israel aufgegeben; das Volk, das ich über alles liebe, habe ich verstoßen und es seinen Feinden ausgeliefert.8Mein eigenes Volk hat sich gegen mich gewandt, es führte sich auf wie ein Löwe, der mich aus dem Dickicht anbrüllt. Darum ertrage ich es nicht mehr!9Nun sind sie wie ein Vogel mit buntem Gefieder, über dem[1] Raubvögel kreisen und auf den sie herabstoßen. Los, bringt alle wilden Tiere her, damit sie mein Volk fressen!10Viele fremde Hirten sind durch meinen Weinberg gezogen und haben ihn zerstört, meine Felder haben sie zertrampelt und meinen schönen Acker zur Einöde gemacht.11Ja, das ganze Land ist verwüstet; kahl und einsam liegt es da vor meinen Augen. Es ist zur Einöde geworden, aber niemanden kümmert das.12Über die kahlen Hügel in der Wüste rücken die Eroberer heran. Denn ich, der HERR, habe einen Krieg ausbrechen lassen, der die Bewohner des ganzen Landes ausrottet; niemand bleibt davon verschont.13Dieses Volk hat Weizen gesät, aber Dornen geerntet. Alle Mühe war umsonst: Sie konnten sich nicht über die Ernte freuen – mein glühender Zorn hat alles vernichtet.«
Gottes Botschaft für die Nachbarvölker
14»So spricht der HERR: Die grausamen Nachbarvölker, die das Land zerstören, das ich meinem Volk Israel gegeben habe – sie alle werde ich aus ihrer Heimat fortjagen, ebenso wie das Volk von Juda.15Aber nachdem ich sie vertrieben habe, werde ich mit ihnen Erbarmen haben und jedes Volk wieder in sein Land und in seine Heimat zurückbringen.16Und wenn diese Völker den Glauben der Israeliten von ganzem Herzen annehmen, wenn sie in meinem Namen schwören: ›So wahr der HERR lebt!‹, wie sie früher Israel gelehrt haben, im Namen Baals zu schwören, dann werden sie mitten unter meinem Volk wohnen und gedeihen.17Wenn aber ein Volk nicht auf mich hören will, reiße ich es mitsamt der Wurzel aus und lasse es zugrunde gehen. Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort.«
Jeremia 12
Gute Nachricht Bibel 2018
Jeremia fragt – Gott antwortet
1HERR, du bist gerecht; wie könnte ich gegen dich eine Anklage erheben! Aber ich muss dich fragen, wie ich deine Gerechtigkeit erkennen soll. Warum haben Menschen, die dein Gesetz missachten, immer Erfolg? Warum dürfen diese Abtrünnigen in Ruhe und Sicherheit leben? (Hi 12,6; Jer 15,18; Jer 20,18; Hab 1,13)2Du hast sie gepflanzt und sie haben Wurzeln geschlagen; sie wachsen und gedeihen und tragen Frucht. Ihr Mund redet dauernd von dir, aber ihr Herz ist weit von dir entfernt. (Jes 29,13)3HERR, du siehst mich, du kennst mich, du weißt, dass ich immer mit ungeteiltem Herzen auf deiner Seite gestanden habe. Darum hole sie doch weg wie Schafe und stelle sie für den Schlachttag bereit! (Ps 139,1; Ps 139,19)4Wie lange soll das Land noch trauern und alles Grün auf den Feldern verdorren? Wegen der Schlechtigkeit seiner Bewohner gehen Tiere und Vögel zugrunde. Diese Leute sagen von mir: »Was der da behauptet, trifft niemals ein.«5Der HERR antwortete mir: »Wenn es dir schon zu viel ist, mit Fußgängern Schritt zu halten, wie willst du dann den Wettlauf mit Pferden bestehen? Und wenn du dich nur im bewohnten Land sicher fühlst, was willst du dann im Dickicht am Jordan machen?6Denn auch deine Brüder, alle deine Verwandten, haben dich fallen lassen und haben voll eingestimmt in das Geschrei gegen dich. Sei vorsichtig, wenn sie dir freundlich kommen!« (Jer 9,3)
Zorn und bittere Trauer
7Der HERR sagt: »Ich habe Israel aufgegeben. Mein eigenes Volk habe ich verstoßen. Das Volk, das ich von ganzem Herzen liebte, habe ich an seine Feinde ausgeliefert.8Es ist mir fremd geworden, unheimlich wie ein Löwe im Dickicht; genauso wie ein Löwe brüllt es mich feindselig an. Darum ist es mir zuwider.9Ist das Land meines Volkes denn eine Hyänenhöhle[1] geworden, über der die Geier kreisen? Auf, bringt die wilden Tiere herbei, hier gibt es zu fressen! (5Mo 28,26; Jes 56,9; Jer 7,33; Jer 16,4)10Fremde Hirten in großer Zahl sind mit ihren Herden gekommen und haben meinen Weinberg zugrunde gerichtet und meine Felder zertrampelt; die herrlichen Felder haben sie in eine trostlose Wüste verwandelt. (Jer 2,21; Jer 6,3)11Traurig und öde liegt das Land vor mir, weil niemand meine Warnungen ernst genommen hat.«12Über alle kahlen Höhen der Steppe kamen Verwüster ins Land. Ein Krieg, den der HERR selber entfacht hat, verwüstet es vom einen Ende bis zum andern; niemand bleibt da verschont.13Das Volk hat Weizen gesät, aber Dornen musste es ernten. Es hat sich abgeplagt, aber nichts erreicht; nun steht es enttäuscht vor seinen Erträgen: Der glühende Zorn des HERRN hat alles vernichtet.
Juda und seine Nachbarvölker
14Der HERR sagt: »Die unverschämten Nachbarvölker, die mein Eigentum angetastet haben, das Land, das ich meinem Volk Israel[2] als bleibenden Besitz gab – sie alle werde ich aus ihren Ländern vertreiben. Aber ebenso treibe ich auch das Volk von Juda fort! (Jer 10,25)15Danach werde ich mit allen diesen Völkern wieder Erbarmen haben: Jedes wird in sein Land und zu seinem Besitz zurückkehren. (Jer 46,26)16Wenn die Nachbarn meines Volkes sich dann von ganzem Herzen seinem Glauben anschließen, wenn sie von ihm lernen, beim Schwören mich als Zeugen anzurufen, so wie sie früher mein Volk dazu verführt haben, sich auf Baal zu berufen – wenn sie also beim Schwören aus Überzeugung sagen: ›So gewiss der HERR lebt!‹, dann werde ich ihnen von Neuem Glück und Gedeihen schenken und sie mitten unter meinem Volk wohnen lassen. (Jer 3,17; Jer 4,2)17Wenn eins dieser Nachbarvölker sich jedoch weigert, auf mich zu hören, werde ich es endgültig vertreiben und es wird unweigerlich zugrunde gehen.« Das sagt der HERR.
Jeremia 12
Neue evangelistische Übersetzung
Jeremia in innerer Not
1Du bist gerecht, Jahwe, wie könnte ich nur mit dir streiten? / Dennoch muss ich über das Recht mit dir reden. / Warum haben die Bösen Erfolg? / Weshalb können Abtrünnige sorglos sein?2Du hast sie gepflanzt, und sie haben Wurzeln geschlagen; / sie wachsen heran und bringen auch Frucht. / Doch nur in ihrem Reden bist du nah, / in ihrem Gewissen aber fern.3Du kennst mich, Jahwe, / du hast mich durchschaut / und meine Gesinnung geprüft. / Zerre sie fort wie Schafe zum Schlachten, / sondere sie zum Abschlachten aus!4Wie lange soll das Land vertrocknen, / das Grün auf den Feldern verdorren? / Wegen der Bosheit seiner Bewohner / gehen Vieh und Vögel zugrunde. / Denn sie sagen von mir: / "Der sieht unsere Zukunft nicht!"5"Wenn du mit Fußgängern läufst, / und sie dich schon ermüden, / wie willst du den Lauf gegen Pferde bestehen? / Wenn du dich nur im Land des Friedens sicher fühlst, / wie wirst du dich dann im Jordandickicht verhalten?6Selbst deine Brüder und deine Verwandten haben dich verraten. / Sie schreien laut hinter dir her. / Trau ihnen nicht, / auch wenn sie freundlich mit dir reden."
Gottes Klage über sein Land
7"Ich habe mein Haus verlassen, / mein Eigentum verstoßen. / Das Volk, das ich von Herzen liebe, / gab ich in die Gewalt seiner Feinde.8Mein Erbteil ist mir fremd geworden. / Es ist wie ein Löwe im Wald / und brüllt mich feindselig an. / Darum musste ich es hassen.9Nun ist es wie ein bunter Vogel, / über dem die Raubvögel kreisen. / Los! Bringt die wilden Tiere herbei! / Hier gibt es genug zu fressen.10Viele Hirten haben meinen Weinberg verwüstet, / meinen Acker zerstampft, / meine herrlichen Felder / zu einer trostlosen Wüste gemacht.11Alles ist zur Öde geworden, / verwüstet trauert es mich an. / Das ganze Land ist eine Wüste, / weil niemand es sich zu Herzen nahm."12Über alle Wüstenhöhen kamen Zerstörer ins Land, denn das Schwert Jahwes verwüstet es von einem Ende bis zum anderen. Kein Mensch kann sicher sein.13Sie haben Weizen gesät und Dornen geerntet. Sie haben sich geplagt, aber ohne Erfolg. Nun stehen sie enttäuscht vor ihren Erträgen, vor der Glut von Jahwes Zorn.14So spricht Jahwe: "Ich werde die unverschämten Nachbarn, die das Eigentum meines Volkes Israel antasten, ebenso aus ihrem Land herausreißen, wie ich das mit Juda tue.15Doch nachdem ich sie herausgerissen habe, werde ich mich wieder über sie erbarmen: Ich lasse jedes Volk in sein Land und seinen Grundbesitz zurückkehren.16Und wenn die Nachbarn dann die Lebensweise meines Volkes lernen, sodass sie bei meinem Namen schwören: 'So wahr Jahwe lebt!', so wie sie früher mein Volk lehrten, beim Baal zu schwören, dann werden sie mitten in meinem Volk wiederhergestellt werden.17Wenn solch ein Volk aber nicht hört, werde ich es endgültig ausreißen und vernichten", spricht Jahwe.
Jeremia 12
Neues Leben. Die Bibel
Jeremia zweifelt an der Gerechtigkeit des HERRN
1»HERR, du würdest immer recht behalten, wenn ich mit dir streiten wollte. Trotzdem will ich einige Rechtsfragen mit dir bereden: Warum geht es den Menschen, die gar nicht nach dir fragen, so gut? Wie kann es sein, dass ungerechte Menschen in Ruhe und Frieden leben können? (Esr 9,15; Hi 13,3; Jer 5,27; Jer 11,20; Hab 1,4)2Du hast sie selbst eingepflanzt; sie haben auch Wurzeln geschlagen. Sie gedeihen und bringen Frucht. Sie reden ständig über dich, aber in ihrem Innersten wollen sie nichts von dir wissen. (Jes 29,13; Hes 17,5; Hes 33,31; Tit 1,16)3HERR, du kennst mich durch und durch. Du kennst meine Gedanken und weißt genau, dass ich dich liebe. Schleppe diese Menschen vor den Schlächter, wie man es mit hilflosen Schafen macht! Sondere sie aus und stelle sie zu denen, die getötet werden sollen!4Wie lange soll dieses Land noch weinen, wie lange das Gras auf dem Feld noch verdorren? Die wilden Tiere und Vögel sind verschwunden – und das alles nur wegen der Bosheit der Menschen. Denn die Leute sagen: ›Der HERR kann gar nicht wissen, wie es mit uns weitergehen wird!‹« (Jer 5,31; Hos 4,3; Joe 1,10)
Die Antwort des HERRN
5Der HERR antwortete mir: »Wenn du schon müde wirst, wenn du mit Fußgängern um die Wette läufst, wie willst du dann mit Pferden mithalten? Wenn du dich nur in einem sicheren Land beschützt fühlst, was willst du dann erst machen, wenn du dich im Dickicht am Jordan aufhältst? (Jer 50,44)6Denn sogar deine eigenen Brüder und andere Verwandte haben sich gegen dich verschworen. Sie reden hinter deinem Rücken schlecht über dich. Deshalb trau ihnen nicht, selbst wenn sie freundlich mit dir reden.7Ich habe mein Volk, mein besonderes Eigentum, aufgegeben. Ich habe die Menschen, die ich liebe, ihren Feinden ausgeliefert. (Jer 7,29; Jer 11,15; Hos 11,1)8Mein erwähltes Volk hat sich grollend gegen mich erhoben und brüllt wie ein Löwe. Deshalb hasse ich es!9Das Volk, das ich mir als Eigentum erwählt habe, ist wie ein bunter Vogel geworden. Jetzt sammeln sich viele Raubvögel, um auf ihn herabzustoßen. Ja, alle wilden Tiere sollen herkommen! Sie sollen sich an ihm satt fressen! (2Kön 24,2; Jes 56,9; Jer 7,33; Jer 15,3; Jer 34,20)10Viele Hirten sind durch meinen Weinberg gezogen, sie haben alles niedergetrampelt. Meine Felder, an denen ich so viel Freude hatte, haben sie in eine schreckliche Wüste verwandelt. (Ps 80,9; Jes 5,1; Kla 1,10)11Sie haben sie zum Ödland gemacht. Traurig und verlassen liegt das Land vor mir, weil niemand es sich zu Herzen hat gehen lassen.12Über alle kahlen Höhen in der Wüste fallen plündernde Heere in das Land ein. Der HERR hat einen Krieg entfacht, der die Bewohner des ganzen Landes ausrotten wird. Niemand soll davon verschont bleiben! (Jes 34,6; Jer 47,6; Am 9,4)13Mein Volk hat Weizen gesät, doch es erntet Dornen. Sie haben hart gearbeitet, doch ohne Erfolg. Ihre Ernte ist ausgeblieben, weil mein Zorn sie vernichtet hat.« (3Mo 26,16; 5Mo 28,38; Jes 55,2; Jer 4,26; Jer 17,10; Jer 25,37)
Eine Botschaft für Israels Nachbarn
14So spricht der HERR: »Die Nachbarvölker, die sich an dem Land vergriffen haben, das ich doch meinem Volk Israel versprochen hatte, sollen wissen: Ich werde euch ausreißen, genauso wie ich auch den Stamm Juda ausreißen werde. (Jes 11,11; Jer 2,3; Jer 49,1; Zef 2,8; Sach 2,12)15Doch danach will ich zurückkehren und mit ihnen allen Erbarmen haben. Ich werde sie in ihre Länder zurückbringen, jedes Volk in sein eigenes Erbteil.16Und wenn diese Nachbarvölker dann die Lebensweise und den Glauben meines Volkes annehmen, wenn sie lernen, bei meinem Namen zu schwören und zu sprechen: ›So wahr der HERR lebt‹ – so wie sie mein Volk lehrten, beim Namen des Baal zu schwören –, dann sollen sie in mein Volk eingegliedert werden. (Jos 23,7; Jes 49,6)17Jedes Volk aber, das mir nicht gehorchen will, reiße ich mitsamt der Wurzel aus und vernichte es. Ich, der HERR, habe gesprochen!« (Ps 2,8; Jes 60,12)