Psalm 78

Hoffnung für alle

1 Von Asaf, zum Nachdenken. Höre, mein Volk, auf meine Weisungen; gib acht auf das, was ich dir sage!2 Ich will in Sprüchen der Weisheit zu euch reden, die dunklen Rätsel aus alten Zeiten will ich euch erklären.3 Was wir gehört und erfahren haben, was schon unsere Väter uns erzählten,4 das wollen wir auch unseren Kindern nicht verschweigen. Jede Generation soll von Gottes mächtigen Taten hören, von allen Wundern, die der HERR vollbracht hat.5 Er gab Israel sein Gesetz, den Nachkommen von Jakob gab er seine Gebote. Unseren Vorfahren befahl er, sie ihren Kindern bekannt zu machen.6 So soll jede Generation seine Weisungen kennen lernen – alle Kinder, die noch geboren werden. Auch diese sollen sie ihren Nachkommen einprägen.7 Sie alle sollen auf Gott ihr Vertrauen setzen und seine Machttaten nicht vergessen. Was er befohlen hat, sollen sie tun8 und nicht so handeln wie ihre Vorfahren, die sich gegen Gott auflehnten und sich ihm widersetzten: Sie waren untreu und unbeständig.9 Die Ephraimiter verfügten über gut ausgerüstete Bogenschützen. Trotzdem flohen sie, als es zur Schlacht kam.10 Sie hatten den Bund gebrochen, den Gott mit ihnen geschlossen hatte, und weigerten sich, nach seinem Gesetz zu leben.11 Sie vergaßen seine großen Taten – alle Wunder, die er sie mit eigenen Augen hatte sehen lassen.12 Ja, schon ihre Vorfahren hatten seine Wunder erlebt, damals in Ägypten im Gebiet von Zoan.13 Er teilte das Meer und ließ sie hindurchziehen, das Wasser türmte er auf wie einen Wall.14 Am Tag führte er sie mit einer Wolke und in der Nacht mit hellem Feuerschein.15 In der Wüste spaltete er Felsen und gab ihnen Wasser aus der Tiefe in Hülle und Fülle.16 Ganze Bäche brachen aus den Felsspalten hervor und stürzten herab wie ein Wasserfall.17 Aber unsere Vorfahren sündigten weiter gegen Gott, den Höchsten, dort in der Wüste lehnten sie sich gegen ihn auf.18 Sie forderten Gott heraus und verlangten von ihm die Speise, auf die sie gerade Lust hatten.19 Voller Misstrauen fragten sie: »Ist Gott denn überhaupt in der Lage, uns hier in der Wüste den Tisch zu decken?20 Den Felsen hat er zwar gespalten, und das Wasser floss in Strömen heraus – aber kann er auch Brot herbeischaffen, kann er für sein Volk Fleisch auftreiben?«21 Als der HERR das hörte, wurde er zornig auf Israel; sein Zorn über sie entflammte wie ein zerstörendes Feuer.22 Denn sie glaubten ihm nicht und rechneten nicht mit seiner Hilfe.23 Dennoch gab er den Wolken Anweisungen und öffnete die Schleusen des Himmels.24 Er ließ das Manna auf sie herabregnen, Getreide vom Himmel gab er ihnen zu essen –25 ja, sie aßen das Brot der Engel![1] Gott gab ihnen mehr als genug zum Sattwerden.26 Dann ließ er den Ostwind losbrausen und schickte auch den Südwind auf seine stürmische Reise.27 Er ließ Fleisch auf sie herabregnen: Vögel, so zahlreich wie der Sand am Meer.28 Mitten ins Lager ließ er sie fallen, rings um ihre Zelte war alles damit bedeckt.29 Sie aßen davon und wurden mehr als satt; so gab Gott ihnen das, was sie verlangten.30 Doch sie hatten ihre Gier kaum gestillt und sich das Fleisch gerade erst in den Mund geschoben,31 als Gott aufs Neue zornig wurde. Er brachte ihre stärksten Männer um und vernichtete die jungen Krieger Israels.32 Dennoch sündigten sie weiter und vertrauten ihm nicht, obwohl er all diese Wunder vollbracht hatte.33 Da ließ er ihr Leben ohne jeden Sinn verstreichen, von Angst erfüllt gingen ihre Jahre dahin.34 Immer wenn Gott einige von ihnen tötete, fragten sie wieder nach ihm, von Reue ergriffen suchten sie Gott.35 Dann erinnerten sie sich, dass er ihr Beschützer war, dass er, der Höchste, sie befreit hatte.36 Aber ihre Reue war nicht echt: Jedes ihrer Worte war eine Lüge, nichts von dem, was sie sagten, war ehrlich.37 Ihr Vertrauen auf Gott war schwach und unbeständig; sie standen nicht treu zu dem Bund, den er mit ihnen geschlossen hatte.38 Trotzdem blieb er barmherzig, vergab ihre Schuld und vernichtete sie nicht. Immer wieder hielt er seinen Zorn zurück, anstatt ihm freien Lauf zu lassen.39 Er wusste ja, wie vergänglich sie waren – flüchtig wie ein Hauch, der verweht und nicht wiederkehrt.40 Wie oft boten sie Gott die Stirn, wie oft verletzten sie ihn tief, dort in der Wüste!41 Immer wieder forderten sie ihn heraus, sie beleidigten den heiligen Gott Israels.42 Sie vergaßen seine Macht und den Tag, an dem er sie von ihren Feinden erlöst hatte.43 Damals vollbrachte er viele Zeichen und Wunder in dem Gebiet von Zoan im Land Ägypten.44 Er verwandelte die Ströme und Bäche der Ägypter in Blut, so dass niemand mehr daraus trinken konnte.45 Er schickte ihnen Insektenschwärme, die sie plagten, und Frösche, die ihnen Verderben brachten.46 Ihre Ernte überließ er gefräßigen Heuschrecken, die den Ertrag ihrer Arbeit vernichteten.47 Ihre Weinstöcke zerschlug er durch Hagel, ihre Feigenbäume wurden durch Eisstücke zerstört.48 Auch das Vieh lieferte er dem Hagel aus, ganze Herden kamen durch die Blitze um.49 Sein Zorn auf die Ägypter war grenzenlos, darum quälte er sie in seiner rasenden Wut und ließ eine Schar von Unglücksengeln[2] auf sie los.50 Ja, er hielt seinen Zorn nicht länger zurück; er verschonte sie nicht mehr vor dem Tod, sondern ließ sie durch die Pest umkommen.51 Jeden ältesten Sohn tötete er in den Familien der Ägypter, es traf alle Erstgeborenen der Nachkommen von Ham.52 Dann ließ Gott sein Volk aufbrechen und führte es durch die Wüste wie ein Hirte seine Schafe.53 Sie fürchteten sich nicht, so sicher führte er sie; für ihre Feinde aber wurde das Meer zum Grab.54 Er brachte sein Volk bis in sein Heiliges Land, bis zu den Bergen, die er mit eigener Hand für sie erwarb.55 Ganze Völker vertrieb er aus diesem Gebiet und verteilte es unter die Stämme Israels. Die Häuser der Vertriebenen waren nun ihre Wohnungen.56 Doch erneut forderten sie Gott, den Höchsten, heraus und lehnten sich wieder einmal gegen ihn auf. Seine Gebote waren ihnen gleichgültig.57 Sie wandten sich von ihm ab und verließen ihn treulos wie schon ihre Vorfahren; sie waren unzuverlässig wie ein schlaffer Bogen, mit dem man nicht schießen kann.58 Sie erzürnten Gott, indem sie auf den Bergen Opferstätten für fremde Götter errichteten; mit ihren Götzenbildern reizten sie ihn zum Zorn.59 Ja, er geriet außer sich vor Zorn und gab Israel völlig auf.60 Er verließ sein Heiligtum in Silo – das Zelt, in dem er den Menschen nahe gewesen war.61 Die Bundeslade, das Zeichen seiner Macht und Ehre, gab er in die Hände der Feinde.62 Er war zornig über sein Volk und lieferte es dem Schwert der Gegner aus.63 Die jungen Männer kamen im Feuer um, den Mädchen sang man kein Hochzeitslied mehr.64 Die Priester wurden mit dem Schwert getötet, ihre Witwen durften nicht einmal die Totenklage anstimmen.65 Doch dann erhob sich der HERR, als hätte er geschlafen; er stand auf wie ein starker Krieger, der aus seinem Rausch erwacht.66 Er schlug seine Feinde in die Flucht und machte sie für alle Zeiten zum Gespött.67 Die Nachkommen von Josef ließ er fallen, vom Stamm Ephraim wollte er nichts mehr wissen.68 Den Stamm Juda jedoch wählte er aus, den Berg Zion, dem seine Liebe gehört.69 Dort errichtete er sein Heiligtum – hoch ragt es auf; fest und unerschütterlich wie die Erde steht es da.70 Er wählte David als seinen Diener aus; von seiner Herde auf der Weide holte er ihn weg.71 Bis dahin hatte David bloß Schafe gehütet, doch nun machte Gott ihn zum Hirten über Israel, über die Nachkommen von Jakob, sein erwähltes Volk.72 David regierte mit aufrichtigem Herzen und führte die Israeliten mit kluger Hand.

Psalm 78

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Ein Gedicht Asafs. Mein Volk, höre auf meine Weisung! Ihr alle, gebt acht auf meine Worte!2 Ich will euch an frühere Zeiten erinnern, euch Gottes geheimnisvolle Führungen zeigen.3 Wir kennen das alles seit langen Jahren, weil wir immer wieder davon hörten, wenn unsere Väter es uns erzählten. (Ps 44,2)4 Wir wollen es unseren Kindern nicht verschweigen. Auch die kommende Generation soll hören von der Macht des HERRN, von seinen Wundern, von allen Taten, für die wir ihn preisen. (5Mo 4,9)5 Er hat mit Israel einen Bund geschlossen, den Nachkommen Jakobs seine Weisungen gegeben. Er hat unseren Vorfahren befohlen, ihren Kindern davon zu erzählen,6 damit auch die folgende Generation es erfährt, die Kinder, die noch geboren werden. Und wenn sie selbst Eltern geworden sind, sollen sie es weitergeben an ihre Kinder.7 Sie sollen auf Gott vertrauen, seine Taten nie vergessen und seine Gebote treu befolgen.8 Sie sollen nicht ihren Vorfahren gleichen, der Generation von widerspenstigen Rebellen, unzuverlässig und unbeständig, untreu gegenüber Gott.9 – Die Männer von Efraïm, mit Pfeilen und Bogen gerüstet, ergriffen am Tag des Kampfes die Flucht. –[1]10 Sie hielten sich nicht an den Bund mit Gott und weigerten sich, seiner Weisung zu gehorchen.11 Sie vergaßen die machtvollen Wunder, die er vor ihren Augen getan hatte.12 In Ägypten, in der Gegend von Zoan, vor den Augen ihrer Väter, vollbrachte Gott gewaltige Taten:13 Er zerteilte das Meer und ließ sie hindurchziehen; er türmte das Wasser auf wie einen Damm. (2Mo 14,21)14 Tagsüber leitete er sie mit einer Wolke und in der Nacht mit hellem Feuerschein. (2Mo 13,21)15 In der Wüste spaltete er Felsen und ließ sie Wasser aus der Tiefe trinken. (2Mo 17,6; 4Mo 20,11)16 Aus hartem Gestein brachen Bäche hervor und stürzten mit mächtigem Schwall herab.17 Sie aber sündigten weiter gegen den Höchsten, sie widersetzten sich ihm dort im dürren Land. (2Mo 16,3; 4Mo 11,4)18 Sie wagten es, Gott auf die Probe zu stellen, als sie Nahrung verlangten nach ihrem Geschmack.19 Sie zweifelten an ihm und sagten: »Bringt Gott es etwa fertig, uns hier in der Wüste den Tisch zu decken?20 Es ist wahr, er hat den Felsen geschlagen und das Wasser strömte in Bächen heraus. Aber kann er uns auch Brot besorgen? Kann er Fleisch herbeibringen für sein Volk?«21 Als der HERR sie so reden hörte, wurde er zornig auf die Nachkommen Jakobs, sein Zorn traf Israel wie ein Feuer. (4Mo 11,1)22 Sie hatten ihrem Gott nicht vertraut und nicht mit seiner Hilfe gerechnet.23 Trotzdem gab er den Wolken Befehl und öffnete die Himmelstore: (2Mo 16,4; 2Mo 16,13; 2Mo 16,31)24 Er ließ das Manna auf sie regnen, er gab ihnen das Korn des Himmels zu essen.25 Sie alle aßen das Brot der Engel; Gott schickte ihnen Nahrung und machte sie satt.26 Am Himmel setzte er den Ostwind frei, er zwang den Südwind heranzustürmen. (2Mo 16,13)27 Dann ließ er Fleisch auf sie regnen wie Staub, Vögel, so zahlreich wie Sand am Meer.28 Mitten ins Lager ließ er sie fallen, rings um die Zelte der Israeliten.29 Sie aßen und wurden mehr als satt; Gott gab ihnen, was sie gefordert hatten,30 doch ihre Gier war noch nicht gestillt. Sie hatten das Fleisch noch zwischen den Zähnen, (4Mo 11,33)31 da wurde Gott zornig auf sie und schlug zu, ihre jungen, starken Männer tötete er.32 Aber trotz allem sündigten sie weiter, sie schenkten seinen Wundern kein Vertrauen.33 Da nahm er ihrem Leben Sinn und Ziel und ließ sie vergehen in Angst und Schrecken.34 Immer wenn Gott einige tötete, begannen die anderen, nach ihm zu fragen, sie wandten sich ihm zu und suchten ihn.35 Sie erinnerten sich: Gott war doch ihr Beschützer, er, der Höchste, war ihr Befreier.36 Aber alles war Heuchelei; was ihr Mund ihm sagte, war gelogen.37 Ihr Herz hielt nicht entschieden zu ihm, sie standen nicht treu zu seinem Bund.38 Trotzdem blieb er voll Erbarmen: Er tilgte sie nicht aus, sondern tilgte ihre Schuld. Oft genug verschonte er sie und hielt seinen Zorn im Zaum. (Ps 103,12)39 Er wusste ja, sie waren Geschöpfe, vergänglich wie ein Windhauch, der verweht und niemals wiederkehrt. (Ps 39,5)40 Wie oft widersetzten sie sich ihm in der Wüste und forderten seinen Zorn heraus!41 Immer wieder stellten sie ihn auf die Probe und kränkten ihn, den heiligen Gott Israels.42 Sie vergaßen seine großen Taten und den Tag der Befreiung von ihren Feinden.43 Damals gab er den Ägyptern Beweise seiner Macht, in der Gegend von Zoan vollbrachte er Wunder. (2Mo 7,1; 2Mo 12,29)44 Er verwandelte die Ströme und Bäche in Blut, sodass niemand mehr daraus trinken konnte.45 Er schickte den Feinden Ungeziefer, das sie quälte, und Frösche, die ihr Land verseuchten.46 Ihre Ernte lieferte er den Heuschrecken aus, die fraßen den Ertrag ihrer Arbeit.47 Er zerschlug ihre Reben durch Hagel, ihre Feigen durch riesige Hagelkörner.48 Auch ihr Vieh gab er dem Hagel preis und ihre Herden den Blitzen.49 Er ließ seinen glühenden Zorn auf sie los, rasende Wut und furchtbare Plagen, ein ganzes Heer von Unglücksengeln.50 Er ließ seinem Zorn freien Lauf; er bewahrte sie nicht länger vor dem Tod, sondern lieferte sie aus an die Pest.51 Er tötete jeden erstgeborenen Sohn in den Häusern der Ägypter, der Nachkommen Hams.52 Dann führte er sein Volk hinaus wie eine Herde von Schafen und leitete sie auf dem Weg durch die Wüste.53 Er führte sie sicher, sie hatten nichts zu fürchten, aber ihre Feinde bedeckte das Meer. (2Mo 14,28)54 Er brachte sie in sein heiliges Land, zu dem Berg, den er selbst erobert hatte. (Jos 23,3; Jos 24,8)55 Vor ihnen her vertrieb er die Völker; das Land verloste er unter die Seinen und gab es ihnen als Erbbesitz. In den Häusern der Kanaaniter ließ er die Stämme Israels wohnen.56 Sie aber forderten den Höchsten heraus, sie richteten sich nicht nach Gottes Geboten. (Ri 2,11)57 Sie kehrten sich ab und verrieten ihn genauso wie früher ihre Väter, unzuverlässig wie ein Bogen, dessen Sehne reißt.58 Sie ärgerten ihn mit ihren Opferstätten und reizten ihn mit Götzenbildern.59 Gott sah das alles und wurde zornig, er ließ die Israeliten im Stich.60 Das Zelt, das er bei ihnen aufgeschlagen hatte, seine Wohnung in Schilo, gab er auf. (Jos 18,1)61 Den Feinden erlaubte er, die Bundeslade zu entführen, das Zeichen seiner Macht und Hoheit. (1Sam 4,17)62 Er war so zornig auf sein eigenes Volk, dass er es dem Schwert der Feinde preisgab.63 Das Feuer fraß die jungen Männer, den Mädchen sang niemand mehr das Hochzeitslied.64 Die Priester wurden mit dem Schwert getötet und die Witwen konnten keine Totenklage halten.65 Da wachte der Herr auf, geradeso als hätte er geschlafen, wie ein Krieger, der seinen Rausch abschüttelt. (2Sam 7,8)66 Er schlug seine Feinde in die Flucht, bedeckte sie mit unauslöschlicher Schande.67 Die Nachkommen Josefs verwarf er, den Stamm Efraïm lehnte er als Führer ab.68 Doch den Stamm Juda erwählte er und den Berg Zion, den er liebte.69 Dort hat er seinen Tempel gebaut, hoch wie der Himmel und fest wie die Erde, die er gegründet hat für alle Zeiten.70 Er erwählte David als seinen Vertrauten. Er holte ihn von den Weideplätzen,71 vom Hüten der Herde rief er ihn weg und machte ihn zum König Israels, zum Hirten über Gottes eigenes Volk.72 Und David sorgte für sie mit redlichem Herzen, er leitete sie mit kluger Hand.

Psalm 78

Neue Genfer Übersetzung

1 Ein kunstvoll gestaltetes Lied[1]. Von Asaf. Höre, mein Volk, auf meine Weisung, habt ein offenes Ohr für meine Worte. (Ps 32,1)2 Sprüche der Weisheit will ich vortragen, ich will verkünden, was seit grauer Vorzeit verborgen war.3 Was wir gehört und erfahren haben und was unsere Väter uns erzählt haben,4 das wollen wir auch unseren[2] Kindern nicht vorenthalten. Denen, die nach uns kommen, wollen wir von den großartigen Taten des HERRN erzählen, von seiner Macht und den Wundern, die er vollbracht hat.5 Für die Nachkommen Jakobs hat er Verordnungen erlassen, die seinen Willen bezeugen[3], ja, für ganz Israel hat er Gesetze aufgestellt. Unseren Vorfahren befahl er, sie ihren Kindern weiterzugeben.6 Denn die ganze Nachwelt sollte gut Bescheid darüber wissen, alle, die später geboren würden, sollten immer wieder bereit sein, es ihren Kindern zu erzählen.7 So würden sie alle ihr Vertrauen auf Gott setzen und seine großen Taten nicht vergessen. Ja, dann würden sie nach seinen Geboten leben.8 Auf keinen Fall sollten sie wie ihre Vorfahren werden, die sich immer wieder voller Trotz gegen Gott auflehnten – eine Generation, deren Herz nie ganz Gott gehörte und die ihm nie treu war[4].9 Die Männer vom Stamm Efraïm, gut gerüstete Bogenschützen, sind am entscheidenden Kampftag zurückgewichen.10 Sie hielten sich nicht an Gottes Bund, den er mit seinem Volk geschlossen hatte, sie weigerten sich, sein Gesetz zu befolgen.11 Seine großartigen Taten vergaßen sie, auch die Wunder, die er sie erleben ließ.12 Dabei hatte er vor den Augen ihrer Vorfahren Wunder vollbracht, in Ägypten, im Gebiet der Stadt Zoan.13 Er teilte das Meer und ließ sie hindurchziehen, zu beiden Seiten staute er das Wasser auf wie einen Damm.14 Er leitete das Volk am Tag durch eine Wolke und in der Nacht durch einen leuchtenden Feuerschein.15 In der Wüste spaltete er Felsen, Wasser in Fülle ließ er hervorströmen wie Meeresfluten und gab ihnen reichlich zu trinken.16 Bäche ließ er hervorbrechen aus dem Gestein, und das Wasser schoss herunter wie ein reißender Fluss.17 Sie aber sündigten weiter gegen ihn und lehnten sich dort in der Wüste gegen ihn, den Höchsten, auf.18 Ganz bewusst[5] stellten sie Gott auf die Probe und forderten von ihm die Speise, nach der sie Verlangen hatten.19 Sie beleidigten Gott und fragten: »Ist Gott wohl in der Lage, uns auch in der Wüste einen gedeckten Tisch vorzusetzen?20 Nun gut, er schlug auf den Felsen, das Wasser floss heraus, sogar ganze Bäche strömten hervor. Aber kann er seinem Volk auch Brot geben oder gar Fleisch verschaffen?«21 Der HERR hörte es und wurde so zornig, dass er ein Feuer um sich greifen ließ bei den Nachkommen Jakobs, sein Zorn entbrannte[6] gegen Israel.22 Denn sie glaubten Gott nicht, und sie vertrauten nicht auf seine Hilfe.23 Und trotzdem gab er den Wolken über ihnen einen Befehl, ja, er öffnete die Türen des Himmels.24 Er ließ Manna auf sie regnen, damit sie zu essen hatten, Getreide aus dem Himmel gab er ihnen.25 Jeder von ihnen aß das Brot der Engel[7], und Gott gab ihnen Speise in Fülle.26 Den Ostwind ließ er am Himmel aufkommen, und auch den Südwind trieb er mit Macht herbei.27 Auf sein Volk ließ er Fleisch regnen, unzählbar wie Staubkörner, Geflügel gab es wie Sand am Meer.28 Über den Lagerplatz seines Volkes ließ er die Vögel fallen, mitten hinein, rings um ihre Zelte.29 Sie aßen davon und wurden reichlich satt, alles, was sie so gierig verlangten, gab er ihnen.30 Doch noch war ihre Gier nicht gestillt, noch war die Speise in ihrem Mund,31 da brach Gottes Zorn gegen sie los. Er tötete viele ihrer starken, gesunden Leute, ja, zahlreiche junge Männer Israels streckte er nieder.32 Doch trotz allem sündigten sie weiter und weiter und schenkten seinen Wundern keinen Glauben.33 Da ließ er ihre Lebenstage wie nichts zerrinnen und ihre Jahre schwinden in Angst und Schrecken.34 Wenn er viele von ihnen umkommen ließ, fragten die Übrigen wieder nach ihm. Ja, sie kehrten um von ihren falschen Wegen und suchten Gott.35 Sie besannen sich darauf, dass Gott ihr Fels ist, und er, der Höchste, ihr Erlöser.36 Doch wieder betrogen sie ihn mit ihren Worten, sie belogen ihn mit allem, was über ihre Lippen kam.37 Sie blieben nicht von ganzem Herzen bei ihm und hielten sich nicht treu an den Bund, den er mit ihnen geschlossen hatte.38 Doch er war barmherzig, er vergab ihre Schuld und tötete sie nicht. Immer wieder hielt er seinen Zorn zurück und ließ seinem Unwillen keinen freien Lauf.39 Er dachte daran, dass sie Menschen aus Fleisch und Blut sind – ein Windhauch, der kurz aufkommt und nicht mehr wiederkehrt.40 Doch wie oft lehnten sie sich in der Wüste gegen ihn auf und bereiteten ihm Kummer dort in der Steppe!41 Wieder und wieder stellten sie ihn auf die Probe und beleidigten ihn, den heiligen Gott Israels.42 Sie dachten nicht mehr daran, wie er mit starker Hand eingegriffen und sie aus der Gewalt ihrer Unterdrücker befreit hatte.43 Damals vollbrachte er Zeichen und Wunder in Ägypten, im Gebiet der Stadt Zoan.44 Er ließ dort Flüsse und Bäche zu Blut werden, so dass man nicht mehr aus ihnen trinken konnte.45 Er schickte den Ägyptern Schwärme von Ungeziefer, die sie zerfraßen, und Frösche, die ihnen Verderben brachten.46 Die Frucht ihres Feldes gab er den Insekten preis; die Ernte, für die sie so mühsam gearbeitet hatten, überließ er den Heuschrecken.47 Ihre Weinstöcke schlug er durch Hagel nieder, und ihre Maulbeerbäume durch Brocken von Eis.48 Dem Hagel ließ er auch ihr Vieh zum Opfer fallen, ihre Herden dem Blitzschlag.49 Sein glühender Zorn brach gegen sie los, mit Wut und Grimm stürzte er sie ins Unglück. Er sandte eine Schar von Engeln, die Unheil über sie bringen sollten.[8]50 Seinem Zorn ließ er freien Lauf, selbst vor dem Tod verschonte er sie nicht, sondern ließ sie[9] durch die Pest umkommen.51 Alle Erstgeborenen in Ägypten streckte er nieder, ja, er tötete die ältesten Söhne, die kräftigsten im Land der Nachkommen Hams[10].52 Dann führte er sein Volk heraus wie ein Hirte seine Schafe, und in der Wüste leitete er sie wie eine Herde.53 Er führte sie sicher, darum hatten sie keine Angst. Ihre Feinde jedoch begrub das Meer.54 Er brachte sie in sein heiliges Land[11] und führte sie zu dem Berg, den er mit eigener Hand zu seinem Eigentum gemacht hatte.55 Die anderen Völker vertrieb er vor ihnen aus dem Land und verteilte es als Erbbesitz an die Stämme Israels. So konnten sie in den Zelten dieser Völker wohnen.56 Doch wieder forderten sie Gott heraus; sie lehnten sich gegen ihn, den Höchsten, auf und hielten sich nicht an seine Mahnungen.57 Sie sagten sich von ihm los und brachen ihm die Treue wie schon zuvor ihre Väter. Unzuverlässig waren sie wie ein Bogen, dessen Pfeile in die falsche Richtung schnellen.[12]58 Sie bereiteten ihm Kummer durch ihre heidnischen Altäre auf den Anhöhen, mit ihren Götterbildern reizten sie ihn zur Eifersucht.59 Als Gott hörte, wie sie zu anderen Göttern beteten, entbrannte sein Zorn[13]; voll Abscheu wandte er sich von Israel ab.60 Er gab sein Heiligtum in Schilo auf, das Zelt, in dem er unter den Menschen gewohnt hatte.61 Die Bundeslade, das Sinnbild seiner Macht, ließ er zur Beute werden[14], ja, seinen Ruhm gab er in die Hand des Feindes.62 Er lieferte sein Volk dem Schwert aus, sein Zorn traf die Nation, die ihm gehörte.63 Die jungen Männer wurden vom Feuer verzehrt, und den jungen Frauen sang man keine Hochzeitslieder mehr.64 Die Priester kamen durch das Schwert um, und die Witwen konnten nicht einmal die Totenklage halten.65 Da aber machte sich der Herr auf wie einer, der vom Schlaf erwacht, wie ein Held, der gestärkt durch Wein nur noch mutiger wird[15].66 Nun schlug er seine Feinde zurück, in ewige Schande stürzte er sie.67 Er entzog den Nachkommen Josefs die Führung seines Volkes, seine Wahl fiel nicht mehr auf den Stamm Efraïm.[16]68 Vielmehr erwählte Gott nun den Stamm Juda und damit den Berg Zion, dem seine Liebe gilt.69 Dort errichtete er sein Heiligtum, majestätisch wie die hohen Berge[17], unverrückbar wie die Erde, deren Fundament er für immer befestigt hat.70 Er erwählte David, seinen Diener, und holte ihn weg von den Schafpferchen:71 Von den Muttertieren nahm er ihn fort, damit er in Zukunft der Hirte sei für die Nachkommen Jakobs, für Gottes eigenes Volk Israel[18].72 Und David leitete sie wie ein Hirte mit aufrichtigem Herzen, ja, er führte sie mit Weisheit und geschickter Hand.