1Gott hat Kyrus für eine besondere Aufgabe erwählt: Er wird ihn an seiner rechten Hand nehmen und ihm zum Sieg über viele Völker verhelfen; er wird die feindlichen Könige entwaffnen und ihm überall Tür und Tor öffnen. So spricht der HERR zu Kyrus:2»Ich gehe vor dir her und räume dir alle Hindernisse aus dem Weg. Ich zertrümmere die bronzenen Stadttore und zerbreche ihre eisernen Riegel.3Die verborgenen Schätze und die versteckten Reichtümer gebe ich dir. Daran sollst du erkennen, dass ich der HERR bin, der Gott Israels, der dich, Kyrus, in seinen Dienst ruft.4Warum berufe ich dich und verleihe dir einen Ehrentitel, obwohl du mich gar nicht kennst? Ich tue es für Israel, mein Volk, das ich erwählt habe, damit es mir dient.5Ich bin der HERR, ich allein. Außer mir gibt es keinen Gott. Ich rüste dich aus für deinen Eroberungszug, auch wenn du mich nicht kennst.6Der Westen und der Osten, ja, die ganze Welt soll daran erkennen, dass es außer mir keinen Gott gibt. Ich bin der HERR, ich allein.7Ich bilde das Licht und schaffe die Finsternis; ich wirke den Frieden, und auch das Unglück lasse ich kommen. Ich bin der HERR, dies alles vollbringe ich.8Ihr Wolken am Himmel, lasst Gerechtigkeit herabströmen; und du, Erde, sauge sie auf und lass Heil und Gerechtigkeit hervorsprießen! Ich, der HERR, bewirke dies alles.«
Wehe dem, der seinen Schöpfer anklagt!
9Wehe dem, der seinen Schöpfer anklagt! Er ist doch in Gottes Augen nicht mehr als ein Tonkrug unter vielen anderen. Fragt denn ein Tonklumpen den Töpfer: »Was tust du da mit mir?« Oder macht er sich lustig und sagt: »Mein Meister hat zwei linke Hände«?10Wehe dem, der seinem Vater vorwirft: »Warum hast du mich gezeugt?«, und der Mutter: »Weshalb hast du mich in die Welt gesetzt?«!11So spricht der HERR, der heilige Gott und Schöpfer Israels: »Wie könnt ihr nur in Frage stellen, was ich mit meinen Kindern vorhabe? Wollt ihr mir etwa vorschreiben, wie ich mit meinen eigenen Geschöpfen umgehen muss?[1]12Ich habe die Erde gemacht; und die Menschen, die darauf leben, habe ich geschaffen. Eigenhändig habe ich den Himmel ausgespannt wie ein Zelt und jedem einzelnen Stern seinen Platz zugewiesen.13Ich bin es auch, der Kyrus berufen hat, meine gerechten Pläne in die Tat umzusetzen. Ich will ihm alle Hindernisse aus dem Weg räumen. Er wird meine Stadt Jerusalem wieder aufbauen und mein verschlepptes Volk freilassen, ohne Lösegeld oder Bestechungsgeschenke. Das verspreche ich, der HERR, der allmächtige Gott!«
Es gibt keinen Gott außer dem Herrn
14So spricht der HERR zu seinem Volk: »Die Ägypter und Äthiopier werden zu euch kommen und ihren ganzen Reichtum bringen, allen Gewinn aus ihren Handelsgeschäften. Auch die hochgewachsenen Leute aus Seba unterwerfen sich euch und werden eure Sklaven. In Ketten ziehen sie hinter euch her. Sie werden vor euch auf die Knie fallen und bekennen: ›Wirklich, nur bei euch ist Gott! Außer ihm gibt es keinen anderen.‹«15Ja, Herr, du bist ein Gott, der sich verborgen hält, du Gott und Retter Israels.16Schämen müssen sich alle, die Götterstatuen anfertigen! Sie enden mit Schimpf und Schande.17Israel aber wird für alle Zeiten vom HERRN gerettet. Nie mehr müsst ihr euch schämen, in alle Ewigkeit werdet ihr bestehen.18Der HERR ist der einzige Gott. Er ist es, der den Himmel geschaffen hat. Er gab der Erde ihre Form und legte ihre Fundamente. Nicht als einsame Wüste hat er sie gebildet, sondern als Wohnraum für seine Geschöpfe. Dieser Gott spricht: »Ich bin der HERR, außer mir gibt es keinen Gott.19Ich habe nicht im Verborgenen geredet, nicht irgendwo im Dunkeln. Nie habe ich zu den Nachkommen von Jakob gesagt: ›Sucht mich vergeblich!‹ Ich bin der HERR, und was ich sage, das ist gerecht; was ich ankündige, das trifft ein!20Kommt alle her, die ihr den Untergang eurer Völker überlebt habt! Tretet noch einmal zu einer Gerichtsverhandlung an! Wer hölzerne Götterfiguren herumträgt, hat keinen Verstand. Er fleht einen Gott an, der ihm nicht helfen kann.21Berichtet von den Taten eurer Götter! Ja, beratet euch und bringt Beweise für ihre Gottheit vor! Wer hat vor langer Zeit angekündigt, was nun geschehen ist? Wer hat es längst vorausgesagt? War ich es nicht, der HERR? Es gibt keinen Gott außer mir, keinen, der gerecht ist und der rettet. Ich bin der einzige Gott.22Kommt zu mir und lasst euch retten, ihr Menschen aus allen Winkeln der Erde! Denn ich bin der einzige Gott.23Ich habe bei meinem Namen geschworen, ich sage die Wahrheit und nehme mein Wort nicht zurück: Vor mir werden alle niederknien, und alle werden bekennen:24›Nur beim HERRN gibt es Rettung und Hilfe!‹« Auch die, die den Herrn einmal gehasst haben, werden beschämt zu ihm kommen.25Dann wird der HERR das Recht der Nachkommen Israels wiederherstellen, und sie werden ihn dafür preisen.
Jesaja 45
Einheitsübersetzung 2016
1So spricht der HERR zu seinem Gesalbten, zu Kyrus: / Ich habe ihn an seiner rechten Hand gefasst,
um ihm Nationen zu unterwerfen; Könige entwaffne ich, / um ihm Türen zu öffnen und kein Tor verschlossen zu halten:[1]2Ich selbst gehe vor dir her / und ebne Ringmauern ein.
Ich zertrümmere bronzene Tore / und zerschlage eiserne Riegel.[2]3Ich gebe dir verborgene Schätze / und Reichtümer, die im Dunkel versteckt sind.
So sollst du erkennen, dass ich der HERR bin, / der dich bei deinem Namen ruft, ich, Israels Gott. (Jes 41,25)4Um meines Knechtes Jakob willen, / um Israels, meines Erwählten, willen / habe ich dich bei deinem Namen gerufen;
ich habe dir einen Ehrennamen gegeben, / ohne dass du mich kanntest.5Ich bin der HERR und sonst niemand; / außer mir gibt es keinen Gott.
Ich habe dir den Gürtel angelegt, / ohne dass du mich kanntest,6damit man vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang erkennt, / dass es außer mir keinen Gott gibt. / Ich bin der HERR und sonst niemand. (Jes 45,18; Jes 59,19)7Der das Licht formt und das Dunkel erschafft, / der das Heil macht und das Unheil erschafft,/ ich bin der HERR, der all dies macht. (Am 3,6)8Taut, ihr Himmel, von oben, / ihr Wolken, lasst Gerechtigkeit regnen!
Die Erde tue sich auf und bringe das Heil hervor, / sie lasse Gerechtigkeit sprießen. / Ich, der HERR, erschaffe es.
Weherufe über die mit dem Plan Gottes Unzufriedenen
9Wehe dem, der mit seinem Schöpfer rechtet, / eine Scherbe unter irdenen Scherben!
Sagt denn der Ton zu seinem Töpfer: / Was machst du?
und sagt dein Werk: / Er hat kein Geschick?[3] (Jes 29,16; Jer 18,6; Röm 9,20)10Wehe dem, der zum Vater sagt: Was zeugst du? / und zur Frau: Was gebierst du?11So spricht der HERR, / der Heilige Israels und sein Schöpfer:
Über die kommenden Dinge befragt mich, über meine Kinder / und über das Werk meiner Hände gebt mir doch Befehl!12Ich habe die Erde gemacht / und die Menschen auf ihr erschaffen.
Ich habe den Himmel ausgespannt mit meinen Händen / und ich befehle seinem ganzen Heer.13Ich habe ihn in Gerechtigkeit erweckt / und all seine Wege ebne ich.
Er baut meine Stadt wieder auf, / mein verschlepptes Volk lässt er frei,
aber nicht für Lösegeld oder Geschenke. / Der HERR der Heerscharen hat gesprochen.
Huldigung durch Ägypten und Kusch
14So spricht der HERR:
Die Ägypter mit ihren Erträgen, / die Kuschiter mit ihrem Gewinn
und die groß gewachsenen Sebaiter / werden zu dir kommen und dir gehören; / in Fesseln werden sie hinter dir herziehen.
Vor dir werfen sie sich nieder und flehen zu dir: / Nur bei dir ist Gott und sonst gibt es keine Götter.15Wahrhaftig, du bist ein verborgener Gott, / Israels Gott, der rettet.16Schmach und Schande kommt über sie alle, / die Götzenschmiede geraten in Schande. (Jes 41,11)17Israel ist vom HERRN gerettet, / ist auf immer errettet.
Über euch kommt keine Schmach und Schande / für immer und ewig.
Bekenntnis der Völker zum einzigen Gott
18Denn so spricht der HERR, der den Himmel erschafft, / er ist der Gott, der die Erde formt und macht -
er ist es, der ihr Bestand gibt, / er hat sie nicht als Nichtiges erschaffen,
er hat sie zum Wohnen geformt -: / Ich bin der HERR und sonst niemand. (Jes 45,6)19Ich habe nicht im Verborgenen geredet, / irgendwo in einem finsteren Land.
Ich habe nicht zum Geschlecht Jakobs gesagt: / Sucht mich als Nichtiges!
Ich bin der HERR, der die Wahrheit spricht / und der verkündet, was recht ist. (Jes 48,16)20Versammelt euch, kommt alle herbei, / tretet herzu, die ihr aus den Nationen entronnen seid!
Wer hölzerne Götzen umherträgt, hat keine Erkenntnis, / wer einen Gott anbetet, der niemanden rettet.21Macht es bekannt, bringt es vor, / beratet euch untereinander:
Wer hat das alles seit Langem verkündet / und längst im Voraus angesagt?
War es nicht ich, der HERR? / Es gibt keinen Gott außer mir; / außer mir gibt es keinen gerechten und rettenden Gott.22Wendet euch mir zu und lasst euch erretten, / alle Enden der Erde, / denn ich bin Gott und sonst niemand!23Ich habe bei mir selbst geschworen: / Aus meinem Mund ist Gerechtigkeit hervorgegangen, / ein unwiderrufliches Wort:
Vor mir wird jedes Knie sich beugen / und jede Zunge wird schwören: (Röm 14,11; Phil 2,10)24Nur beim HERRN - sagt man von mir - sind Heilstaten und Stärke. / Beschämt kommen alle zu ihm, die gegen ihn entbrennen.25Alle Nachkommen Israels bekommen ihr Recht / und erlangen Ruhm durch den HERRN.