Siebter Vergleich: Untergang im Meer – Rettung durch das Meer
1Deine Feinde aber verfolgte dein unerbittlicher Zorn, bis sie völlig vernichtet waren. Du sahst genau voraus,2dass sie zwar dein Volk freigeben und sogar forttreiben würden, aber dann würde es sie reuen und sie würden hinter ihm herjagen. (2Mo 12,31; 2Mo 14,5)3So kam es auch: Während sie noch mit ihrer Trauer beschäftigt waren und an den Gräbern die Totenklage hielten, fassten sie einen törichten Entschluss. Dieselben Leute, die sie vorher händeringend angefleht hatten, das Land zu verlassen, verfolgten sie nun, als wären es entlaufene Sklaven. (Weis 18,12)4Ihr Verhängnis, das sie selbst verschuldet hatten, trieb sie dazu, bis zum Äußersten zu gehen, und ließ sie alles vergessen, was sie vorher erlebt hatten. Denn sie sollten das volle Maß der verdienten Strafe erleiden. (Weis 1,16)5Für dein Volk sollte sich ein überraschender Weg öffnen und seine Feinde sollten einen ebenso überraschenden Tod finden. (2Mo 14,21)6Die ganze Schöpfung stellte sich dir gehorsam zur Verfügung und wiederholte die Vorgänge bei ihrer Erschaffung auf neue Weise, damit deine Kinder unversehrt blieben. (Weis 5,20)7Die Wolke erschien und schwebte über dem Lager deines Volkes und trockenes Land zeigte sich, wo vorher das Wasser gestanden hatte.[1] Mitten im Roten Meer fand sich ein gangbarer Weg; aus den mächtigen Wogen tauchte eine grünende Ebene auf, (2Mo 14,19; 2Mo 14,22)8durch die deine Frommen, dein ganzes Volk, unter deinem Schutz ziehen konnten. Staunend sahen sie deine wunderbaren Taten.9Sie freuten sich über ihre Freiheit wie Pferde auf der Weide, sie hüpften wie die Lämmer und priesen dich, Herr, als ihren Retter. (2Mo 15,1; 2Mo 15,20)10Und sie dachten auch an das, was sie vorher in Ägypten erlebt hatten: wie die Erde aus sich selbst die Stechmücken hervorgebracht hatte und ebenso das Wasser des Nilstroms eine Unzahl von Fröschen. (Weis 16,9)11Später erlebten sie auch, wie Vögel neu erschaffen wurden. Denn als sie in ihrer Gier nach besserer Nahrung verlangten, (Weis 16,2)12stiegen zur Erfüllung ihres Begehrens Wachteln aus dem Meer auf.13Das Gericht über ihre Feinde aber hast du, Herr, mit gewaltigen Donnerschlägen angekündigt. Sie wurden zu Recht für ihre Untaten bestraft; denn sie hatten das Gastrecht auf schlimmste Weise verletzt. (Ps 77,16)14Die bösen Leute von Sodom hatten einst Besucher deshalb nicht bei sich aufgenommen, weil sie ihnen unbekannt waren. Die Ägypter aber zwangen Gäste, die sich als ihre Wohltäter erwiesen hatten, zum Sklavendienst. (1Mo 19,1; 2Mo 1,12)15Und wenn schon die bestraft werden, die Unbekannte feindselig abweisen,16wie viel mehr dann die, die Fremde zuerst mit Freudenfesten empfangen und ihnen volle Gleichberechtigung zusichern, sie dann aber mit schwerer Fronarbeit quälen.17Sie wurden aber genau wie die Leute von Sodom mit Blindheit gestraft, als undurchdringliche Finsternis sie umgab. Jene suchten vergeblich die Tür am Haus des frommen Lot, von ihnen aber suchte jeder im Dunkeln die eigene Tür. (1Mo 19,11; 2Mo 10,22)
Schlusswort zu den sieben Vergleichen
18Wie bei einer Harfe die Töne immer dieselben bleiben und doch die verschiedensten Melodien daraus gebildet werden, so vertauschen auch die Elemente der Schöpfung ihre Eigenschaften. Das bestätigt sich an dem, was damals geschehen ist: (Weis 5,20)19Landtiere wurden zu Wassertieren und Wassertiere stiegen an Land.[2]20Das Feuer brannte mitten im Wasser und das Wasser vergaß, es zu löschen.21Die Flammen verschonten die kleinen, leicht verwundbaren Tiere, die mitten hindurchhüpften, und brachten die Himmelsspeise, obwohl sie wie Eis war, nicht zum Schmelzen.22Durch alle diese Wunder hast du, Herr, dein Volk groß und herrlich gemacht. Du hast es niemals vergessen; immer und überall warst du da und hast ihm geholfen.