1Als ich wieder aufblickte, sah ich: Da flog eine Buchrolle durch die Luft; sie war ganz entrollt.2Der Engel fragte mich: »Was siehst du?«, und ich antwortete: »Eine fliegende Buchrolle, zehn Meter lang und fünf Meter breit.«[1] (Jer 1,11)3Da sagte er zu mir: »Das ist der Fluch, der in das ganze Land ausgeht. Auf der Rolle steht er geschrieben und wird alle ereilen, die gestohlen oder einen Meineid geschworen haben. Zu lange schon sind diese Vergehen unbestraft geblieben. (5Mo 27,14)4Der HERR, der Herrscher der Welt, sagt: ›Ich sende diesen Fluch in das Haus jedes Diebes und in das Haus eines jeden, der unter Anrufung meines Namens einen Meineid schwört. Der Fluch setzt sich dort fest und zerstört das ganze Haus, die Balken samt den Steinen.‹«
Siebte Vision: Die Frau im Fass
5Der Engel, der mit mir redete, trat vor und sagte: »Blick auf und sieh, was da erscheint!«6»Was ist denn das?«, fragte ich und er antwortete: »Es ist ein Fass. Darin steckt das, worauf das ganze Land versessen ist.«[2]7Das Fass war mit einem Deckel aus Blei verschlossen; als er aufging, kam eine Frau zum Vorschein.8Der Engel sagte: »Das ist die Auflehnung gegen Gott«, stieß die Frau wieder hinein und schlug den bleiernen Deckel zu.9Dann sah ich, wie der Wind zwei Frauen mit Storchenflügeln dahertrug; die nahmen das Fass und flogen mit ihm davon.10Ich fragte den Engel: »Wohin bringen sie die Frau?«11Er antwortete: »Ins Land Schinar. Dort baut man ihr einen Tempel und stellt sie auf ein Podest.«