1versammelte sich das ganze Volk vollzählig auf dem Platz vor dem Wassertor. Sie sagten zu Esra, dem Lehrer des Gesetzes: »Bring doch das Buch her, in dem das Gesetz steht, das der HERR den Israeliten durch Mose gegeben hat!«2Da brachte der Priester Esra das Gesetzbuch vor die Gemeinde, die Männer und Frauen und alle Kinder, die es schon verstehen konnten. Am 1. Tag des 7. Monats, (5Mo 29,20; Neh 7,6)3vom frühen Morgen bis zum Mittag, verlas er das Gesetzbuch auf dem Platz vor dem Wassertor und das ganze Volk hörte gespannt auf die Worte des Buches.4Esra, der Lehrer des Gesetzes, stand dabei auf einem hölzernen Podest, das man zu diesem Zweck errichtet hatte. Neben ihm standen auf der rechten Seite Mattitja, Schema, Anaja, Urija, Hilkija und Maaseja, auf der linken Pedaja, Mischaël, Malkija, Haschum, Haschbaddana, Secharja und Meschullam.5Esra öffnete die Buchrolle, und weil er höher stand als das Volk, konnten es alle sehen. Da stand das ganze Volk auf.6Zuerst pries Esra den HERRN, den großen Gott, und alle antworteten mit zum Gebet erhobenen Händen: »Amen, so soll es sein!« Sie warfen sich auf die Knie und berührten mit der Stirn die Erde, um dem HERRN Ehre zu erweisen. (Neh 5,13)7Die Leviten Jeschua, Bani, Scherebja, Jamin, Akkub, Schabbetai, Hodija, Maaseja, Kelita, Asarja, Josabad, Hanan und Pelaja gingen zu den Leuten hin und halfen ihnen, das Gelesene zu verstehen.8Sie gaben eine mündliche Übersetzung[1] des Gesetzes und erklärten es den Leuten so, dass sie es verstehen konnten.9Als das Volk die strengen Forderungen des Gesetzes hörte, fingen alle an laut zu weinen. Da sagten der Statthalter Nehemia, der Priester und Lehrer Esra und die Leviten zu ihnen: »Seid nicht traurig und weint nicht! Heute ist ein heiliger Tag, ein Festtag zur Ehre des HERRN, eures Gottes!«10Esra sagte zu ihnen: »Geht nun, esst und trinkt! Nehmt das Beste, was ihr habt,[2] und gebt auch denen etwas, die nichts haben. Der heutige Tag ist ein Festtag zur Ehre des HERRN! Macht euch keine Sorgen, denn die Freude am HERRN umgibt euch wie eine schützende Mauer.«11Auch die Leviten redeten den Leuten zu: »Beruhigt euch, denn dieser Tag ist ein Festtag des HERRN! Macht euch nur keine Sorgen!«12Da gingen alle nach Hause und feierten ein großes Freudenfest. Sie aßen und tranken und teilten ihr Festmahl mit denen, die nichts hatten. Denn sie hatten begriffen, was ihnen vorgelesen worden war.
Das Volk feiert das Laubhüttenfest
13Am zweiten Tag kamen die Sippenoberhäupter des ganzen Volkes mit den Priestern und den Leviten zu Esra, dem Lehrer, um die Worte des Gesetzes noch genauer zu studieren.14Da fanden sie im Gesetz, was Mose auf Befehl des HERRN geschrieben hatte: »Die Israeliten sollen während des Festes im siebten Monat in Laubhütten wohnen15und sie sollen in Jerusalem und in allen ihren Städten ausrufen und bekannt machen: ›Geht auf die umliegenden Berge und holt frische Zweige von edlen und wilden Ölbäumen, Myrten, Dattelpalmen und anderen dicht belaubten Bäumen, damit wir Laubhütten bauen können, wie das Gesetz es vorschreibt!‹« (2Mo 23,16)16Da ging das Volk hinaus, holte Zweige und baute sich Laubhütten, die einen auf den flachen Dächern ihrer Häuser, andere in ihren Höfen, in den Vorhöfen des Tempels und auf den freien Plätzen am Wassertor und am Efraïmtor.17Die ganze Gemeinde der Heimkehrer baute Laubhütten und wohnte in ihnen. Das hatten die Israeliten seit der Zeit Josuas, des Sohnes Nuns, bis zu diesem Tag nicht mehr getan. Alle waren glücklich und voller Freude.18Täglich, vom ersten bis zum letzten Festtag, las Esra laut aus dem Gesetzbuch Gottes vor. Sieben Tage wurde das Fest gefeiert. Am achten Tag fand die im Gesetz vorgeschriebene Festversammlung statt. (3Mo 23,36; Neh 8,2)