1Gerüchte weiterzutragen, etwas Vertrauliches auszuposaunen. In all diesen Fällen ist Scham angebracht. Wenn du dich entsprechend verhältst, werden die Leute dich achten. Es gibt aber auch Fälle, in denen Scham fehl am Platz ist; da würdest du dich schuldig machen, wenn du falsche Rücksicht nimmst. (Sir 19,8; Sir 27,16)2Schäm dich nicht, dich zum Gesetz des Höchsten und zum Bund mit ihm zu bekennen, dich an das Recht zu halten, weil du sonst einen Schuldigen freisprechen könntest,3mit einem Geschäftspartner oder Reisegefährten die Kosten abzurechnen, mit anderen ein Erbe zu teilen,4genaue Gewichte und Maße zu benutzen,[1] großen oder kleinen Besitz zu erwerben,5beim Kaufen und Verkaufen über den Preis zu verhandeln, deine Kinder mit Strenge zu erziehen, einem boshaften Sklaven den Rücken blau zu schlagen. (Spr 20,14; Sir 30,1; Sir 33,25; Sir 33,27)6Wenn du deiner Frau nicht trauen kannst oder wenn in deinem Haus zu viele Hände sind, tust du gut daran, deine Wertsachen unter Verschluss zu halten.7Mach eine genaue Aufstellung von allem, was du in Verwahrung gibst oder nimmst! Schreib auch alle Ausgaben und Einnahmen auf!8Schäm dich nicht, einen uneinsichtigen Dummkopf zurechtzuweisen, ebenso auch den Greis, der wegen Unzucht angeklagt ist. Durch all das zeigst du, dass du eine gute Erziehung genossen hast, und alle werden deinem Verhalten zustimmen. (Sir 25,2)
Über die Sorgen mit Töchtern und Frauen
9Eine Tochter hält ihren Vater ständig in Unruhe, auch wenn er es sich nicht anmerken lässt. Die Sorgen um sie rauben ihm den Schlaf. Solange sie jung ist, sorgt er sich, sie könnte vor der Heirat verblühen, und wenn sie verheiratet ist, sie könnte von ihrem Mann verstoßen werden. (5Mo 24,1; Sir 7,24; Sir 22,3; Sir 26,10)10Wenn sie noch Jungfrau ist, hat er die Sorge, sie könnte verführt werden und ein Kind bekommen, während sie noch im Haus des Vaters wohnt. Und wenn sie einen Mann hat, sorgt er sich, sie könnte diesem untreu werden, oder es könnte sich herausstellen, dass sie keine Kinder bekommt.11Auf eine hemmungslose Tochter musst du scharf aufpassen. Sonst bringt sie es so weit, dass deine Feinde dich verspotten, die ganze Stadt über dich redet, das Volk zusammengerufen wird und du mit Schande bedeckt vor der großen Versammlung stehst.[2] (Sir 26,10)12Sieh bei keinem Menschen auf Schönheit! Setz dich nicht zum Gespräch in einen Kreis von Frauen![3] (Sir 9,8)13Denn aus einer Frau kommt Bosheit hervor, ebenso wie aus einem Kleidungsstück Motten.14Selbst die Schlechtigkeit eines Mannes ist immer noch besser als die Güte einer Frau und eine schändliche Frau bringt ihren Mann in Schande. (Pred 7,26)
Gottes Größe in der Schöpfung
15Ich will an die Werke des Herrn erinnern und beschreiben, was ich gesehen habe. Durch seine Worte entstanden seine Werke und sein Befehl wurde ausgeführt unter seinem Segen.[4] (Hi 38,4; Ps 104,1; Ps 148,1; Sir 16,26)16Die Sonne blickt strahlend auf alles herab, vom Glanz des Herrn ist die Schöpfung erfüllt.17Selbst seine Engel sind nicht imstande, von all den Wundern zu erzählen, die der Herr der Welt fest aufgerichtet hat, sodass durch seine Macht das All besteht.18Er blickt in das Meer und ins menschliche Herz und durchschaut sie beide bis auf den Grund. Denn er, der Höchste, hat alles Wissen, er kennt die Zeichen der wechselnden Zeiten. (Sir 16,17)19Er tut kund, was einst war und was kommen wird; die verstecktesten Spuren deckt er auf.20Nicht ein Gedanke kann ihm entgehen, kein einziges Wort bleibt ihm verborgen. (Ps 139,1)21Die herrlichen Werke seiner Weisheit, er hat sie alle genau geordnet. Er ist derselbe[5] seit uralten Zeiten und wird es für immer und ewig bleiben. Nichts ist hinzuzutun, nichts wegzunehmen, nie braucht er jemand, der ihn berät. (Ps 104,24; Spr 3,19; Pred 3,14; Hebr 13,8)22Wie wundervoll sind alle seine Werke, bis hin zum kleinsten sichtbaren Funken!23Und all das lebt und besteht für immer; für alles, was nötig ist, ist gesorgt.24Alle Dinge sind paarweise da, eins ist das Gegenstück zum anderen. Und keins hat er fehlerhaft geschaffen, (Pred 3,1; Sir 33,14)25eins macht die Güte des anderen vollkommen. Wer kann jemals genug sehen von dieser Pracht?