1Ein Faulpelz ist mit einem schmutzverklebten Stein zu vergleichen: Wer ihn sieht, schüttelt sich vor Ekel.2Auch mit einem Mistklumpen lässt er sich vergleichen: Wer ihn berührt hat, schüttelt sich die Hand ab.3Einen missratenen Sohn zu haben ist für jeden Vater eine Schande; aber bei einer Tochter ist der Schaden noch größer. (Spr 17,21; Spr 17,25; Sir 42,9)4Eine vernünftige Tochter bekommt einen Mann, aber eine schändliche macht ihrem Vater viel Kummer.5Eine überhebliche Frau macht ihrem Mann wie ihrem Vater Schande; keiner von beiden kann noch Achtung vor ihr haben. (Spr 12,4)6-8Belehrung zur falschen Zeit ist so unangebracht wie lustige Musik zur Zeit der Trauer; aber strenge Erziehung und eine Tracht Prügel sind immer am Platz.[1] (Sir 30,1)
Über die Unbelehrbarkeit dummer Menschen
9Wer versucht, einen Uneinsichtigen zu belehren, ist wie jemand, der die Scherben eines Kruges zusammenleimen oder einen Menschen aus tiefem Schlaf aufwecken will.10Mit einem Dummkopf kannst du dich ebenso gut unterhalten wie mit einem, der gerade einschläft: Wenn du aufhörst zu reden, fragt er: »Ja – was ist?«11Über einen Toten weint man, weil sein Lebenslicht erloschen ist; über einen Dummkopf muss man weinen, weil sein Verstand erloschen ist. Über einen Toten muss man nicht so viel weinen, denn er hat wenigstens Ruhe gefunden; aber das Leben eines Dummkopfs ist schlimmer als der Tod.12Die Trauer um einen Toten dauert eine Woche; über einen gottvergessenen Narren trauert man, solange er lebt. (1Mo 50,10; 1Sam 31,13; Jdt 16,24; Sir 38,17)13Verschwende deine Worte nicht an jemand, der keinen Verstand hat! Meide den Umgang mit jemand, der sich aufführt wie ein Schwein.[2] Komm einem solchen Menschen nicht zu nahe, sonst hast du nur Ärger und wirst schmutzig, wenn er seinen Dreck abschüttelt. Geh ihm aus dem Weg; dann hast du Ruhe und musst dich nicht über seine Verrücktheiten aufregen. (Spr 26,4)14Was ist eine schwerere Last als Blei? Darauf gibt es nur eine Antwort: »Der Dummkopf!« (Spr 27,3; Sir 21,16)15An Sand, Salz und Eisen hat man schwer zu tragen; aber ein Uneinsichtiger ist untragbar.16Holzbalken, die man beim Hausbau fest miteinander verbindet, werden auch von einem Erdbeben nicht auseinandergerissen. So ist jemand, der gelernt hat, seine Entschlüsse genau zu überlegen: In schwierigen Augenblicken kann ihn nichts erschüttern. (Mt 7,24)17Entscheidungen, die sich auf einsichtsvolle Überlegungen gründen, sind wie ein schöner Verputz, der fest auf der geglätteten Mauer sitzt.18Holzpfähle, die man auf einer Anhöhe aufstellt,[3] halten nicht stand, wenn der Wind dagegen bläst. So geht es einem Menschen, der durch dumme Überlegungen ängstlich geworden ist: Jeder Schrecken wirft ihn um.
Über Freundschaft und Treue
19Wer ein Auge verletzt, bringt Tränen hervor; wer ein Herz verletzt, bringt dessen wahre Gefühle zum Vorschein.20Wer mit einem Stein nach Vögeln wirft, verscheucht sie; und wer einem Freund beleidigende Vorwürfe macht, zerstört die Freundschaft.21-22Wenn du deinem Freund harte Worte gesagt hast, ja sogar wenn du gegen ihn das Schwert gezogen hast, ist noch nicht alles verloren; du kannst mit ihm wieder ins Reine kommen. Aber kein Freund bleibt bei dir, wenn du ihn beschimpfst, ihn von oben herab behandelst, seine Geheimnisse ausplauderst oder ihm in den Rücken fällst. (Sir 6,5)23Gewinne das Vertrauen deines Nachbarn, solange er arm ist; dann lässt er dich nicht verhungern, wenn es ihm besser geht. Halt ihm in Notzeiten die Treue; dann teilt er mit dir, wenn er zu Wohlstand kommt.[4]24Rauch und Qualm sieht man früher als das Feuer: Erst hört man Schimpfworte, dann fließt Blut. (Spr 22,3; Sir 28,11)25Ich will mich nie scheuen, einen Freund zu verteidigen; ich werde mich ihm nie entziehen, wenn er mich braucht.26Wenn mir seinetwegen Schaden entsteht, werden alle, die es erfahren, sich vor ihm in Acht nehmen.[5]
Ein Gebet um Hilfe zur Selbstbeherrschung
27Ich wünschte, jemand stellte einen Posten ans Tor meiner Lippen und verschlösse meinen Mund mit einem sicheren Siegel! Dann würde ich nichts Verkehrtes reden und meine Zunge könnte mich nicht ins Verderben bringen. (Sir 28,24)