1Ein Arbeiter, der dem Alkohol verfällt, wird nicht reich. Wer nicht auf die kleinen Ausgaben achtet, richtet sich langsam, aber sicher selbst zugrunde.2Wein und Weiber bringen vernünftige Leute auf Abwege, und wer sich mit Prostituierten abgibt, verliert schließlich jede Hemmung. (Hos 4,11; Sir 9,1)3Seine Tollheit bringt ihm den Tod; dann werden die Würmer seinen faulenden Körper fressen. (Sir 10,11)
Über unverantwortliches Reden
4Wer anderen zu schnell Vertrauen schenkt, handelt leichtsinnig. Wer diesen Fehler begeht, hat selber den Schaden davon. (Sir 6,7)5Wer Vergnügen an Schlechtigkeiten[1] hat, verurteilt dadurch sich selbst.[2]6Wer sich aus Klatschereien heraushält, erspart sich manchen Ärger.7Erzähl nie ein Gerücht weiter, dann kann dir auch kein Schaden daraus entstehen.8Rede über keinen, weder Freund noch Feind! Du darfst nur dann etwas bekannt machen, wenn du durch Schweigen schuldig würdest. (Sir 27,16)9Wenn du über jemand redest und er erfährt es, dann traut er dir nicht mehr und bald hasst er dich.10Wenn du ein Gerücht hörst, nimm es mit ins Grab! Hab keine Angst, du wirst nicht davon platzen! (Spr 11,13)11Ein Schwachkopf, der etwas verschweigen soll, leidet darunter wie eine Gebärende, die ihr Kind zur Welt bringen will.12Jedes Wort, das er in sich behalten muss, schmerzt ihn wie ein Pfeil, der in seinem Oberschenkel steckt.13Wenn du hörst, dein Freund habe etwas Falsches getan, dann warne ihn, dass er es nicht wieder tut! (3Mo 19,17)14Wenn du hörst, dein Nachbar habe etwas Verkehrtes gesagt, dann warne ihn, dass er es nicht wieder sagt!15Wenn du etwas Schlimmes über deinen Freund hörst, frag ihn selbst! Glaub nicht gleich alles, was man dir sagt; denn oft genug ist es eine Verleumdung.16Manchmal tut jemand etwas Verkehrtes ohne böse Absicht. Wer hat noch nie wenigstens mit der Zunge gesündigt? (Sir 5,13; Sir 14,1; Sir 20,6; Sir 21,25; Sir 28,13)17-19Stell deinen Mitmenschen zur Rede, bevor du ihm Strafen androhst! Regle die Sache nach dem Gesetz Gottes, des Höchsten, und nicht nach deinem Zorn.[3] (3Mo 19,17; Ps 141,5; Mt 18,15)
Weisheit und was manche dafür halten
20-21Den Herrn ernst nehmen, das ist die ganze Weisheit, und deshalb gehört zur Weisheit immer auch, sein Gesetz zu befolgen.[4] (Sir 1,14; Sir 24,23)22Sich in allem Schlechten auszukennen ist keine Weisheit, und dem Rat von Verbrechern zu folgen ist keine Klugheit.23Manche handeln mit einer Art von Schlauheit,[5] die man nur verabscheuen kann; andere handeln wie Schwachköpfe, weil sie nicht genug Klugheit besitzen. (Sir 21,12)24Jemand, der nicht viel Wissen hat, aber Ehrfurcht vor Gott, ist besser als ein überaus schlauer Kopf, der sich über das Gesetz hinwegsetzt. (1Kor 1,21)25Es gibt eine Schlauheit, die so durchtrieben ist, dass sie unehrlich wird. Und es gibt eine Freundlichkeit, die jemand nur heuchelt, um zu bekommen, was er will.26Gewisse üble Leute sehen aus, als drücke sie der Kummer zu Boden, aber ihr Herz ist voller Hinterlist.27Sie schlagen die Augen nieder und stellen sich taub; aber wenn du am wenigsten damit rechnest, übervorteilen sie dich.28Vielleicht haben sie im Augenblick nicht genug Kraft, ihre bösen Absichten auszuführen; aber sobald sich die Gelegenheit ergibt, werden sie dir schaden.29An seinem Aussehen erkennst du einen Menschen; an seinem Auftreten erkennst du, ob er Einsicht und Lebensklugheit besitzt.30Seine Kleidung, sein Lachen und sein Gang sagen dir, was für einer er ist.