Der dritte Freund: Den Verbrecher trifft die verdiente Strafe
1Da sagte Zofar von Naama:2»In meinem Herzen ist ein Sturm entfesselt, es kocht in mir, ich kann nicht an mich halten!3Ich fühle mich beschimpft durch deine Mahnung, doch mein Verstand gibt mir die rechte Antwort:4Es ist dir doch bekannt, dass immer schon, seit Gott die Menschen auf die Erde setzte,5der Jubelruf der Bösen schnell verstummte, die Freude des Verbrechers bald vorbei war.6Selbst wenn er in den Himmel wachsen sollte und mit dem Kopf bis an die Wolken reichte, (1Mo 11,4; Ps 37,35; Jes 14,13; Dan 4,8; Dan 4,17)7er muss hinunter wie sein eigener Kot, für immer fort! Und alle, die ihn kannten, sie werden fragen: ›Wo ist er geblieben?‹8Wie eine Nachtvision entschwindet er und wie ein Traum löst er sich auf in nichts. (Ps 73,20)9Kein Auge, das ihn sah, sieht ihn dann wieder, auch seine Wohnung sieht nichts mehr von ihm.10Sein Hab und Gut, mit viel Betrug erworben, muss er mit eigener Hand zurückerstatten und seine Kinder müssen betteln gehn.11Er schien voll jugendlicher Kraft zu sein, doch jetzt liegt sie vereint mit ihm im Staub.12Für seinen Gaumen ist das Böse süß; er hält es unter seiner Zunge fest;13ganz langsam lässt er es im Mund zergehen, um möglichst lang etwas davon zu haben.14Jedoch im Magen wird die Speise bitter, verwandelt sich in schlimmes Schlangengift.15Erbrechen muss er das geraubte Gut, Gott zwingt ihn, jeden Rest herauszuwürgen.16Was er verschlungen hat, das wirkt wie Gift, es ist so tödlich wie der Biss der Viper.17Er hat nichts mehr vom Reichtum dieses Landes, von Milch und Honig, die in Strömen fließen. (2Mo 3,8; Hi 29,6)18Was er erworben hat durch Tausch und Handel, er darf es nicht behalten und genießen,19weil er die Armen schamlos unterdrückte und Häuser raubte, statt sie selbst zu bauen. (Ps 109,16)20Er kann den Hals nie voll genug bekommen und trotzdem macht ihn sein Besitz nicht sicher. (Lk 12,19)21Vor seiner Fresslust kann sich niemand retten, drum ist sein Glück auch nur von kurzer Dauer.22Bei allem Überfluss ist ihm nicht wohl; dann schlägt die schwere Hand des Unglücks zu:[1]23Er kriegt genug, um seinen Bauch zu füllen, wenn Gottes Zorn wie Hagel auf ihn fällt; von dieser Mahlzeit wird er endlich satt!24Entrinnt er auch dem Eisenschwert des Feindes, so schießt ihn doch der Bronzebogen nieder.25Der Pfeil durchbohrt ihn, fährt aus seinem Rücken, die blitzend blanke Spitze tropft von Blut. Dann stürzen alle Schrecken über ihn.26Die Finsternis ist für ihn aufgespart; ein Feuer, das kein Mensch entzündet hat, frisst ihn und seine ganze Sippschaft auf.27Der Himmel zeigt sein volles Unrecht an, die Erde spricht als Zeuge gegen ihn.28Der Wohlstand seines Hauses wird vernichtet, wenn Gottes Zorn wie eine Sturzflut kommt.29So sieht das Schicksal böser Menschen aus; Gott selbst hat ihnen dieses Los bestimmt!« (Hi 27,13)