1Dann rief der HERR vor meinen Ohren mit lauter Stimme: »Kommt herbei, die ihr das Strafgericht an Jerusalem vollstrecken sollt! Bringt euer Mordinstrument mit!«2Da kamen sechs Männer durch das nördliche Tempeltor. Jeder hatte ein Schwert in der Hand und mit ihnen kam ein siebter, der hatte ein leinenes Priestergewand an. An seinem Gürtel hing eine Schreibtafel. Sie kamen näher und blieben bei dem bronzenen Altar stehen.3Die strahlende Herrlichkeit Gottes, nämlich der Gott Israels in der Gestalt, wie er sich mir gezeigt hatte, erhob sich von den geflügelten Gestalten, den Kerubim, und trat an den Eingang des Tempels. Er rief dem Mann im Leinengewand mit dem Schreibzeug zu: (Hes 1,28; Hes 8,4)4»In Jerusalem gibt es noch Menschen, die sich an dem abscheulichen Treiben nicht beteiligt haben und die darüber Schmerz und Trauer empfinden. Geh durch die Stadt und mach ihnen ein Zeichen an die Stirn!« (Offb 7,2)5Ich hörte auch, wie er zu den sechs anderen sagte: »Geht hinter ihm her durch die Stadt und bringt ohne Schonung alle um:6alte Männer und junge, Mädchen, Kinder und Frauen. Rührt aber niemand an, der das Zeichen an der Stirn trägt! Beginnt hier beim Tempel!« Sie taten es und machten den Anfang mit den Ältesten, die vor dem Tempel standen.7Und der HERR sagte: »Füllt die Tempelhöfe mit Leichen; scheut euch nicht, den Tempel zu schänden! Dann geht in die Stadt und schlagt dort zu!«8Die Männer erschlugen alle, die im Tempelbezirk waren – nur mich verschonten sie. Ich warf mich nieder und schrie: »Ach HERR, du mächtiger Gott, willst du in deinem Zorn über Jerusalem den ganzen Rest deines Volkes ausrotten?« (Hes 11,13; Am 7,2; Am 7,5)9Er antwortete: »Die Leute von Israel und von Juda haben schwere Schuld auf sich geladen; in Stadt und Land haben sie gemordet und das Recht mit Füßen getreten. Sie denken: ›Der HERR kümmert sich nicht um unser Land, er sieht uns ja nicht!‹ (Ps 14,1)10Darum schone ich sie nicht und habe kein Erbarmen mit ihnen. Jetzt trifft sie die verdiente Strafe.« (Hes 5,11; Hes 7,3)11Da kam der Mann mit dem Leinengewand und dem Schreibzeug aus der Stadt zurück und meldete: »Ich habe deinen Befehl ausgeführt.«