Zur Beurteilung des »Redens in unbekannten Sprachen« (Zungenreden)
1Bemüht euch also darum, dass euch die Liebe geschenkt wird! Von den Gaben des Geistes wünscht euch besonders die Fähigkeit, prophetische Weisungen zu verkünden. (1Kor 12,10)2Wenn du in unbekannten Sprachen redest, sprichst du nicht zu Menschen, sondern zu Gott. Niemand versteht dich. Durch die Wirkung des Geistes redest du geheimnisvolle Worte. (Apg 2,4)3Wenn du aber prophetische Weisungen empfängst, kannst du sie an andere weitergeben. Du kannst damit die Gemeinde aufbauen, ermutigen und trösten.4Wenn jemand in unbekannten Sprachen spricht, hat niemand sonst etwas davon. Wer prophetische Weisungen gibt, dient der ganzen Gemeinde. (1Kor 14,26)5Ich wünschte, dass ihr alle in Sprachen des Geistes reden könntet; aber noch lieber wäre es mir, ihr alle könntet prophetische Weisungen verkünden. Das hat mehr Gewicht, als in unbekannten Sprachen zu reden, außer es gibt jemand gleich die Deutung dazu, damit die Gemeinde etwas davon hat. (4Mo 11,29)6Was nützt es euch, Brüder und Schwestern,[1] wenn ich zu euch komme und in unbekannten Sprachen rede? Ihr habt nur etwas davon, wenn ich euch göttliche Wahrheiten enthülle oder Erkenntnisse bringe oder Weisungen von Gott oder Lehren weitergebe.7Denkt an die Musikinstrumente, an die Flöte oder die Harfe. Wenn sich die einzelnen Töne nicht deutlich unterscheiden, ist keine Melodie zu erkennen.8Und wenn die Trompete kein klares Signal gibt, wird keiner zu den Waffen greifen.9Bei euch ist es genauso: Wenn ihr mit eurer Stimme undeutliche Laute von euch gebt, kann niemand verstehen, was ihr sagt. Ihr sprecht dann in den Wind.10Oder denkt an die vielen Sprachen in der Welt! Jedes Volk hat seine eigene.11Wenn ich nun die Sprache eines anderen Menschen nicht kenne, kann er sich nicht mit mir verständigen, und mir geht es genauso mit ihm.12Das gilt auch für euch. Wenn ihr schon so großen Wert auf die Gaben des Geistes legt, dann bemüht euch um die, die dem Aufbau der Gemeinde dienen. An solchen Gaben sollt ihr reich werden.13Wer also in unbekannten Sprachen spricht, soll um die Gabe bitten, das Gesprochene auch deuten zu können.14Wenn ich in solchen Sprachen rede, betet der Geist, der von mir Besitz ergriffen hat, aber mein Verstand ist untätig, und niemand hat etwas davon.15Was folgt daraus? Ich will beides tun: mit dem Geist beten und mit dem Verstand beten. Ich will mit dem Geist singen und auch mit dem Verstand.16Wenn du Gott nur in der Sprache des Geistes rühmst, wie können dann andere, die diese Sprache nicht verstehen, auf dein Gebet mit »Amen« antworten? Sie wissen ja gar nicht, was du gesagt hast. (2Kor 1,20)17Die anderen werden nicht in ihrem Glauben gefördert, auch wenn du ein noch so schönes Gebet sprichst.18Ich danke Gott, dass ich mehr als ihr alle in Sprachen des Geistes rede.19Aber in der Gemeindeversammlung spreche ich lieber fünf verständliche Sätze, um die anderen im Glauben zu unterweisen, als zehntausend Wörter, die niemand versteht.20Brüder und Schwestern, seid nicht Kinder dem Verstand nach! In der Schlechtigkeit sollt ihr wie kleine Kinder sein, aber im Denken müsst ihr erwachsen sein. (Eph 4,14)21Im Buch des Gesetzes heißt es: »Ich werde zu diesem Volk in unbekannten Sprachen reden und in fremden Worten, sagt der Herr. Aber auch dann werden sie nicht auf mich hören.« (Jes 28,11)22Das Reden in Sprachen des Geistes ist also gar nicht für die Glaubenden bestimmt, sondern für die Ungläubigen – es ist ein Zeichen des Gerichts über ihren Unglauben. Bei den prophetischen Botschaften ist es umgekehrt: Sie sind nicht für die Ungläubigen bestimmt, sondern für die Glaubenden oder die, die zum Glauben kommen sollen.[2]23Stellt euch vor, die ganze Gemeinde versammelt sich und alle fangen an, in unbekannten Sprachen zu reden. Wenn nun Neulinge oder Ungläubige hereinkommen, werden sie euch bestimmt für verrückt erklären. (Apg 2,13)24Nehmt dagegen an, ihr alle verkündet prophetische Weisungen. Wenn dann ein Neuling, der noch nicht glaubt, hereinkommt, wird ihn alles, was er hört, von seiner Schuld überzeugen. Er wird sich von allen zur Rechenschaft gezogen sehen.25Seine geheimen Gedanken kommen ans Licht. Er wird sich niederwerfen, wird Gott anbeten und bekennen: »Wahrhaftig, Gott ist mitten unter euch!« (Jes 45,14; Joh 4,17)
Die Ordnung bei der Gemeindeversammlung
26Was folgt daraus für euch, Brüder und Schwestern? Wenn ihr zum Gottesdienst zusammenkommt, kann jeder und jede etwas dazu beitragen: ein Lied vorsingen oder eine Lehre vortragen oder eine Offenbarung weitergeben oder in unbekannten Sprachen reden oder die Deutung dazu geben. Aber alles muss dem Aufbau der Gemeinde dienen. (1Kor 8,1; 1Kor 12,7; 1Kor 12,8; 1Kor 14,4; 1Kor 14,12; Eph 4,11)27In unbekannten Sprachen sollen zwei oder höchstens drei sprechen, aber der Reihe nach, und jemand soll die Deutung geben.28Wenn niemand da ist, der es deuten kann, sollen die Betreffenden schweigen. Sie sollen dann für sich zu Hause reden, wo nur sie selbst und Gott es hören.29Auch von denen, die prophetische Weisungen verkünden können, sollen nur zwei oder drei sprechen. Die andern, die diese Fähigkeit haben, sollen das Gesagte beurteilen. (1Thess 5,21)30Vielleicht erhält von diesen andern, die dabeisitzen, jemand eine Botschaft, während gerade einer spricht; dann soll der Erste aufhören.31Ihr könnt doch alle der Reihe nach sprechen. Dann werden alle etwas lernen und alle werden ermutigt werden.32Die prophetisch Begabten werden von ihren Eingebungen nicht überwältigt, sondern haben es selbst in der Hand, wann und wie sie sie weitergeben.33Gott liebt doch nicht die Unordnung, sondern er schafft Frieden! Wie es bei allen christlichen Gemeinden[3] üblich ist, (1Kor 7,15)34sollen die Frauen in euren Versammlungen schweigen. Sie dürfen nicht lehren, sondern sollen sich unterordnen, wie es auch das Gesetz vorschreibt. (1Mo 3,16; 1Kor 11,3; Eph 5,22; 1Tim 2,11)35Wenn sie etwas wissen wollen, sollen sie zu Hause ihren Ehemann fragen. Denn es schickt sich nicht für eine Frau, dass sie in der Gemeindeversammlung spricht.[4]36Ist denn die Botschaft Gottes von euch in die Welt ausgegangen? Oder ist sie nur zu euch gekommen?37Wer von euch meint, die Prophetengabe zu besitzen oder vom Geist Gottes erfüllt zu sein, muss auch einsehen, dass meine Anweisungen vom Herrn kommen.38Wer das nicht anerkennt, wird auch von Gott nicht anerkannt.39Meine Brüder und Schwestern, bemüht euch also um die Gabe der prophetischen Rede, hindert aber auch niemand daran, in unbekannten Sprachen zu reden.40Nur soll alles anständig und geordnet zugehen.
1.Korinther 14
Neue Genfer Übersetzung
Prophetisches Reden und Reden in Sprachen, die von Gott eingegeben sind: ein Vergleich
1Das soll also euer Ziel sein: ein Leben, das von der Liebe bestimmt wird. Bemüht euch aber auch um die Fähigkeiten, die uns durch Gottes Geist gegeben werden, und wenn ich das sage, denke ich vor allem an die Gabe des prophetischen Redens.[1]2Wenn jemand in einer von Gott eingegebenen Sprache redet, richten sich seine Worte nicht an Menschen, sondern an Gott. Keiner versteht ihn; was er – durch Gottes Geist gewirkt – ausspricht, bleibt ein Geheimnis[2].3Wenn jemand hingegen eine prophetische Botschaft verkündet, richten sich seine Worte an die Menschen; was er sagt, bringt ihnen Hilfe, Ermutigung[3] und Trost.4Wer in einer von Gott eingegebenen Sprache redet, bringt damit sich selbst im Glauben weiter; wer prophetisch redet, dient der ganzen Gemeinde.5Ich wünschte, ihr alle könntet in Sprachen reden, die von Gott eingegeben sind; aber noch lieber wäre es mir, ihr alle hättet die Gabe, prophetisch zu reden. Denn wer prophetisch redet, ist von größerem Nutzen für die Gemeinde[4] als der, der in einer von Gott eingegebenen Sprache redet, es sei denn, dieser[5] gibt das Gesagte anschließend mit verständlichen Worten wieder[6]; dann ist auch sein Beitrag eine Hilfe für die Gemeinde.6Stellt euch vor, Geschwister, ich würde bei meinem nächsten Besuch nur in Sprachen zu euch reden, die von Gott eingegeben sind! Was hättet ihr davon? Nützen wird euch mein Kommen erst dann etwas, wenn ich mit verständlichen Worten zu euch spreche – zum Beispiel, indem ich eine Offenbarung, eine Erkenntnis, eine prophetische Botschaft oder eine Lehre weitergebe.7Denkt zum Vergleich an ein Musikinstrument, eine Flöte etwa oder eine Harfe. Wenn die Töne, die damit hervorgebracht werden, sich nicht deutlich voneinander unterscheiden, wie soll man dann erkennen, was[7] auf der Flöte oder der Harfe gespielt wird?8Oder – um ein anderes Beispiel zu nennen –: Wenn vor einer Schlacht die Trompete nicht ein klares Signal gibt, wer wird sich dann zum Kampf bereitmachen?9Genauso ist es nun auch, wenn ihr in einer von Gott eingegebenen Sprache redet, statt verständliche Worte zu gebrauchen.[8] Wie soll man da wissen, was ihr sagt? Eure Worte verhallen im Wind.10Es gibt in der Welt eine Vielzahl verschiedener Sprachen[9], und jede ist dazu da, dass Menschen sich verständigen können[10].11Wenn ich allerdings die Sprache, in der jemand mit mir redet, nicht verstehe, bleibe ich für ihn ein Fremder, und er bleibt es für mich.12Was folgt daraus im Hinblick auf euch? Ich weiß, wie eifrig ihr euch um die Gaben bemüht, die uns durch Gottes Geist gegeben werden[11]. Aber dabei muss es euer Ziel sein, vor allem die Gaben zu bekommen, die eine Hilfe für die ganze Gemeinde sind.13Wer daher in einer von Gott eingegebenen Sprache reden kann, soll Gott um die Fähigkeit bitten, das Gesagte auch mit verständlichen Worten wiederzugeben.14Denn wenn ich zum Beispiel bete und dabei eine von Gott eingegebene Sprache benutze, betet zwar mein Geist, aber mein Verstand bleibt untätig[12].15Was soll ich also tun? Ich will auf beide Weisen beten – auf die, bei der nur mein Geist zu Gott spricht, aber auch auf die, bei der mein Verstand tätig ist. Ich will auf die Weise singen, bei der nur mein Geist Gott lobt, aber auch auf die, bei der mein Verstand tätig ist.[13]16Denn wenn du Gott anbetest, ohne dass dein Verstand daran beteiligt ist, wie kann dann jemand, der diese Sprache nicht versteht[14], deinem Gebet mit einem Amen zustimmen? Er weiß ja gar nicht, was du sagst.17An deinem Dankgebet ist nichts Verkehrtes,[15] aber dem anderen bringt es für seinen Glauben keinen Gewinn.18Ich bin Gott dankbar, dass ich in Sprachen reden kann, die von ihm eingegeben sind, und ich mache davon mehr Gebrauch als ihr alle[16].19Aber wenn die Gemeinde versammelt ist, will ich lieber fünf verständliche Worte sagen[17], damit auch andere einen Gewinn davon haben und im Glauben unterrichtet werden, als zehntausend Wörter in einer Sprache, die keiner versteht.20Geschwister, seid doch nicht wie Kinder, wenn es darum geht, diese Dinge[18] zu beurteilen! Wie Kinder sollt ihr nur in Bezug auf das Böse sein; in eurem Urteilsvermögen erweist euch als erwachsene Menschen!21Im Gesetz heißt es: »Durch fremde Menschen mit fremden Sprachen[19] werde ich zu diesem Volk reden, sagt der Herr; aber auch dann werden sie nicht auf mich hören.«22Das Reden in Sprachen, die von Gott eingegeben sind, ist demnach nicht ein Zeichen für die Gläubigen, sondern für die Ungläubigen – ein Zeichen des Gerichts. Mit dem prophetischen Reden ist es umgekehrt: Es ist nicht ein Zeichen für die Ungläubigen, sondern für die Gläubigen – ein Zeichen von Gottes Gegenwart.23Stellt euch nur einmal Folgendes vor: Ihr seid als ganze Gemeinde am selben Ort versammelt und fangt alle an, in Sprachen zu reden, die von Gott eingegeben sind. Und nun kommen Leute dazu, die noch nicht viel oder noch gar nichts vom Glauben wissen[20]. Werden sie nicht sagen: »Ihr seid verrückt!«[21]?24Und dann stellt euch vor, ihr alle verkündet prophetische Botschaften. Wenn jetzt jemand dazukommt, der vom Glauben nichts oder nicht viel weiß, macht alles, was ihr sagt, ihm bewusst, dass er ein Sünder ist. Durch alles, was er hört, sieht er sich zur Rechenschaft gezogen[22],25und seine verborgensten Gedanken kommen ans Licht. Er wird sich niederwerfen[23], um Gott anzubeten, und wird ausrufen: »Gott ist wirklich in eurer Mitte!«
Der richtige Gebrauch der Geistesgaben im Gottesdienst
26Was ergibt sich aus dem allem für eure Zusammenkünfte, Geschwister? Es steht jedem frei, etwas beizutragen – ein Lied[24] oder eine Lehre oder eine Botschaft, die Gott ihm offenbart hat, oder ein Gebet in einer von Gott eingegebenen Sprache[25] oder dessen Wiedergabe in verständlichen Worten. Aber jedem soll es darum gehen, dass alle einen Gewinn für ihren Glauben haben[26].27Was ist beim Reden in Sprachen zu beachten, die von Gott eingegeben sind? Im Verlauf einer Zusammenkunft sollen nicht mehr als zwei oder höchstens drei reden, und zwar nacheinander, nicht gleichzeitig; außerdem soll[27] jemand[28] das Gesagte in verständlichen Worten wiedergeben.28Wenn niemand da ist, der das kann, sollen die Betreffenden schweigen. Sie sollen dann nicht in der Gemeinde reden, sondern wenn sie allein sind und nur Gott es hört[29].29Und wie steht es mit dem prophetischen Reden? Von denen, die diese Gabe haben, sollen ebenfalls nur zwei oder drei das Wort ergreifen[30]; die anderen Gläubigen[31] sollen das Gesagte beurteilen.30Und wenn, während jemand eine prophetische Botschaft verkündet, einem[32], der dabeisitzt und zuhört, von Gott etwas offenbart wird, soll der Redende seinen Beitrag beenden, um den Betreffenden zu Wort kommen zu lassen[33].31Auf diese Weise hat – ohne dass mehrere gleichzeitig reden – jeder von euch die Möglichkeit, eine prophetische Botschaft weiterzugeben[34], sodass dann alle etwas lernen und alle ermutigt[35] werden.32Propheten stehen schließlich nicht unter dem Zwang, reden zu müssen, wenn sie eine prophetische Botschaft empfangen.[36]33Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern ein Gott des Friedens. Wie in allen Gemeinden derer, die zu Gottes heiligem Volk gehören,34sollen sich auch bei euch die Frauen während der Zusammenkünfte still verhalten.[37] Es ist ihnen nicht erlaubt, das Wort zu führen[38]; vielmehr sollen sie sich unterordnen, wie es auch das Gesetz vorschreibt[39]. (1Mo 2,20; 1Mo 3,16)35Und wenn sie in einer Sache genauere Auskunft haben möchten[40], sollen sie zu Hause ihren Mann fragen. Denn es ist nicht ehrenhaft für eine Frau, bei einer Zusammenkunft der Gemeinde das Wort zu führen[41].36Ihr seid damit nicht einverstanden? Ja, ist denn Gottes Botschaft von euch aus in die Welt hinausgegangen? Oder seid ihr die Einzigen, zu denen sie gekommen ist?37Vielleicht meint jemand, er sei ein Prophet oder Gottes Geist habe ihm sonst irgendwelche Gaben geschenkt. Nun, dann muss er zuerst einmal anerkennen[42], dass das, was ich euch schreibe, vom Herrn angeordnet ist.38Wenn er das nicht anerkennt, braucht er auch nicht damit zu rechnen, dass man ihn anerkennt[43].39Um das Ganze zusammenzufassen, liebe Geschwister: Bemüht euch um die Gabe des prophetischen Redens, und hindert keinen daran, in Sprachen zu reden, die von Gott eingegeben sind.40Sorgt aber dafür, dass alles korrekt und geordnet zugeht.