1Die Weisheit war es, die den erstgeschaffenen Menschen, den Vater der Welt, beschützt hat, als er noch ganz allein war. Als er dann in Sünde fiel, hat sie ihm das Leben gerettet (1Mo 2,17; 1Mo 3,1; Sir 49,16)2und ihn fähig gemacht, über alle anderen Geschöpfe zu herrschen. (1Mo 1,28; Weis 9,2)
Noach
3Der böse Mensch aber, der sich im Zorn von der Weisheit abwandte, ging durch die Leidenschaft zugrunde, die ihn zum Brudermord trieb. (1Mo 4,1)4Um seinetwillen wurde die Erde von Wasser überflutet, aber durch die Weisheit wurde sie gerettet; denn diese steuerte den guten Menschen auf ganz gewöhnlichem Holz durch die Flut. (1Mo 6,5; Weis 14,6)
Abraham
5Als die Völker zur Strafe für ihr böses Vorhaben die einheitliche Sprache verloren hatten und sich nicht mehr verständigen konnten, sonderte die Weisheit den guten Menschen aus und bewahrte ihn, sodass er in den Augen Gottes rein und fehlerlos blieb. Sie ließ ihn standhaft bleiben, sodass nicht einmal das Erbarmen mit seinem Kind ihn vom Gehorsam gegen Gott abbringen konnte. (1Mo 11,1; 1Mo 12,1; 1Mo 22,1; Sir 44,19)
Lot
6Sie war es auch, die den guten Menschen zur Flucht trieb und rettete, als Feuer auf die fünf Städte herabfiel und die Bösen vernichtete. (1Mo 19,1)7Noch heute sind die Folgen des Strafgerichts zu sehen, das sie sich durch ihre Verdorbenheit zugezogen haben: Ihr Land ist eine rauchende Wüste mit Pflanzen, die nur ungenießbare Früchte hervorbringen, und eine Salzsäule erinnert an den Menschen, der Gottes Warnung nicht ernst nahm. (1Mo 19,24; Lk 17,32)8Weil die Bewohner jener Städte von der Weisheit nichts wissen wollten und darum das Gute nicht erkannten, kamen sie nicht nur zu Schaden, sondern mussten auch der übrigen Menschheit ein Denkmal ihrer Uneinsichtigkeit hinterlassen. Es sollte nicht verborgen bleiben, wie töricht sie gewesen waren. (1Mo 19,4)9Die Menschen dagegen, die der Weisheit dienten, wurden von ihr aus der Not gerettet.
Jakob
10Den guten Menschen, der vor dem Zorn seines Bruders fliehen musste, führte sie den rechten Weg. Sie ließ ihn die himmlische Welt schauen und enthüllte ihm göttliche Geheimnisse. In schwieriger Lage sorgte sie für ihn und mehrte den Ertrag seiner Arbeit. (1Mo 27,41; 1Mo 28,10)11Sie half ihm gegen seine habgierigen Unterdrücker und machte ihn reich. (1Mo 30,25)12Sie rettete ihn vor seinen Verfolgern. Einen harten Wettkampf entschied sie zu seinen Gunsten, um ihm zu zeigen, dass Frömmigkeit stärker ist als alles. (1Mo 31,22; 1Mo 32,25)
Josef
13Den guten Menschen, der verkauft wurde, ließ sie nicht im Stich, sondern rettete ihn vor dem Anschlag der Sünder. (1Mo 37,23; 1Mo 39,20)14Sie stieg mit ihm hinunter in die Grube und harrte bei ihm aus, während er in Ketten lag. Zuletzt verlieh sie ihm königliche Macht und gab die Feinde, die ihm so übel mitgespielt hatten, in seine Gewalt. Seine Ankläger stellte sie als Lügner bloß und schenkte ihm ewigen Ruhm.
Das Volk Israel
15Die Weisheit hat dein heiliges, vollkommenes Volk, Herr, aus der Gewalt seiner Unterdrücker befreit. (2Mo 1,6; 2Mo 12,37; Weis 19,1)16Sie zog ein in die Seele des Mannes, der dir diente, und trat grimmigen Tyrannen mit staunenerregenden Wundern entgegen. (2Mo 7,1)17Sie schenkte den Frommen reiche Schätze als Lohn ihrer Leiden und führte sie wunderbare Wege. Bei Tag war sie als Wolke über ihnen und schützte sie vor der brennenden Sonne und bei Nacht leuchtete sie ihnen als Sternenlicht voran. (2Mo 3,21; Weis 10,20)18Sie führte sie durch das tiefe Wasser des Roten Meeres. (2Mo 14,21)19Ihre Verfolger aber ließ sie darin ertrinken und spülte deren Leichen aus der Tiefe des Meeres ans Land.20Die Frommen konnten deine Feinde ausplündern und stimmten zu deiner Ehre ein Siegeslied an. Einmütig priesen sie deine große Macht, die sie gerettet hatte. (2Mo 15,1)21Die Weisheit löste sogar den Stummen die Zunge und ließ die Säuglinge klar und deutlich in das Gotteslob einstimmen. (Ps 8,1; Jes 35,6)
Weisheit 10
Lutherbibel 2017
Das rettende Walten der Weisheit von Adam bis Mose
1Dieselbe Weisheit behütete den Ersterschaffenen, den Vater der Welt, als er noch als Einziger geschaffen war, und zog ihn aus seiner Sünde. (1Mo 2,7; Röm 5,15)2Sie gab ihm Kraft, über alles zu herrschen. (Weis 9,2)3Als aber ein Ungerechter in seinem Zorn von ihr abfiel, ging er zugrunde durch seinen Grimm, der ihn den Bruder morden ließ. (1Mo 4,3)4Und als die Erde seinetwegen von der Sintflut überschwemmt wurde, rettete die Weisheit sie wieder und steuerte den Gerechten auf einem Stück Holz hindurch. (1Mo 6,5; 2Petr 2,5; Weis 14,6)5Und als die Völker verwirrt waren in allgemeiner Bosheit, da entdeckte sie den Gerechten und bewahrte ihn untadelig vor Gott. Sie ließ ihn fest bleiben, als er sich erbarmen wollte über seinen Sohn. (1Mo 11,1; 1Mo 12,1; 1Mo 22,1)6Die Weisheit rettete den Gerechten, als er beim Untergang der Gottlosen vor dem Feuer floh, das auf die fünf Städte herabfiel. (1Mo 19,1; 2Petr 2,6)7Von ihrer Bosheit zeugen noch heute rauchendes und ödes Land, Bäume, die zur Unzeit Frucht bringen, und eine Salzsäule, die dasteht als Denkmal einer ungläubigen Seele.8Denn sie achteten die Weisheit nicht und hatten danach nicht nur den Schaden, dass sie das Gute nicht erkannten, sondern hinterließen den künftig Lebenden auch noch ein Denkmal ihrer Torheit, damit ihr Irrtum keinesfalls verborgen bliebe.9Die Weisheit aber errettete die aus allen Nöten, die ihr dienen.10Sie leitete den Gerechten, der vor dem Zorn seines Bruders fliehen musste, auf geraden Wegen; sie zeigte ihm das Reich Gottes und gab ihm zu erkennen, was heilig ist; sie half ihm aus, wo er es schwer hatte, und mehrte den Ertrag seiner Mühen. (1Mo 27,41; 1Mo 28,10; 1Mo 30,25)11Sie stand ihm bei, da er von Habsüchtigen Gewalt litt, und machte ihn reich.12Sie bewahrte ihn vor seinen Feinden und beschützte ihn vor denen, die ihm nachstellten; sie entschied einen schweren Kampf für ihn, damit er erkannte, dass die Frömmigkeit mächtiger ist als alles. (1Mo 31,1; 1Tim 4,8)13Die Weisheit verließ den Gerechten nicht, als er verkauft wurde, sondern rettete ihn vor der Sünde. (1Mo 37,12; 1Mo 39,7; 1Mo 41,37)14Sie stieg mit ihm hinab in die Grube und verließ ihn nicht, als er in Fesseln lag, bis sie ihm das Zepter des Königreichs brachte und Macht über seine Peiniger; sie erwies die als Lügner, die ihn geschmäht hatten, und gab ihm ewige Herrlichkeit.15Die Weisheit erlöste das heilige Volk, das Geschlecht, an dem kein Tadel war, vor den Heiden, die es bedrückten. (2Mo 1,6; 2Mo 12,29)16Sie ging ein in die Seele dessen, der Diener des Herrn war, und widerstand grausamen Königen durch Wunder und Zeichen. (2Mo 4,10; 2Mo 7,1)17Sie belohnte die Heiligen für ihre Mühen, leitete sie auf wunderbarem Wege und war ihnen am Tage ein Schutz und bei Nacht eine Flamme aus Sternen. (2Mo 12,35; 2Mo 13,21)18Sie führte sie durchs Rote Meer und leitete sie durch große Wasser. (2Mo 14,1)19Aber ihre Feinde ersäufte sie, warf sie wieder herauf aus der Tiefe des Abgrunds. (2Mo 14,30)20Darum raubten die Gerechten den Gottlosen ihre Waffen und priesen, Herr, deinen heiligen Namen und lobten einmütig deine sieghafte Hand. (2Mo 15,1; Mt 21,16)21Denn die Weisheit öffnete den Mund der Stummen und machte die Unmündigen beredt.