1Hört, was der HERR mir befohlen hat: »Vertritt meine Sache gegen mein Volk! Berge und Hügel sollen die Zeugen sein.« (Ps 50,4)2Ihr uralten Berge, ihr Fundamente, auf denen die Erde ruht: Hört, was der HERR seinem Volk zu sagen hat! Denn er zieht Israel zur Rechenschaft.3»Habe ich dir irgendetwas angetan, mein Volk?«, fragt der HERR. »Habe ich etwa zu viel von dir verlangt? Bring deine Klage vor!4Ich habe dich aus der Sklaverei in Ägypten befreit. Ich habe dir Mose, Aaron und Mirjam als Führer gegeben. (2Mo 4,13; 2Mo 15,20; 2Mo 20,2)5Denk daran, mein Volk, was der Moabiterkönig Balak gegen dich im Schilde führte und was ihm der Seher Bileam antworten musste! Denk an den Jordanübergang zwischen Schittim und Gilgal! Dann wirst du erkennen, wie viel Gutes ich für dich getan habe!« (4Mo 22,17; 4Mo 23,7; 4Mo 24,10; Jos 3,15; Jos 4,19)6Ihr fragt: »Womit soll ich vor den HERRN treten, diesen großen und erhabenen Gott? Was soll ich ihm bringen, wenn ich mich vor ihm niederwerfe? Soll ich einjährige Rinder als Opfer auf seinem Altar verbrennen? (Ps 15,1; Jes 1,10)7Kann ich ihn damit erfreuen, dass ich ihm Tausende von Schafböcken und Ströme von Olivenöl bringe? Soll ich meinen erstgeborenen Sohn opfern, damit er mir meine Schuld vergibt?« (2Mo 22,28; Hes 20,25)8Der HERR hat dich wissen lassen, Mensch, was gut ist und was er von dir erwartet: Halte dich an das Recht, sei menschlich zu deinen Mitmenschen und lebe in steter Verbindung mit deinem Gott! (5Mo 10,12; Hos 12,7)
Strafe für das Unrecht in Jerusalem
9Hört, was der HERR der Stadt zuruft![1] Lasst euch warnen durch den Stock, der euch schlägt, und durch den, der euch die Schläge geschickt hat!10»Wie lange noch häufen Verbrecher in dieser Stadt Schätze in ihren Häusern auf, die sie durch Betrug an sich gebracht haben?«, sagt der HERR. »Wie lange beleidigen sie mich noch mit ihren gefälschten Messgefäßen, die unter meinem Fluch stehen? (Am 8,5)11Ich muss diese Stadt schuldig sprechen,[2] weil ihre Händler falsche Gewichtssteine im Beutel haben,12weil ihre Reichen brutale Ausbeuter sind, weil alle ihre Bewohner lügen und betrügen! (Mi 3,1)13Aber jetzt gehe ich daran,[3] euch zu schlagen, ich richte euch zugrunde wegen eurer schlimmen Taten.14Ihr werdet nicht genug zu essen haben und ständig von Hunger gequält sein. Was ihr in Sicherheit zu bringen sucht, werdet ihr nicht retten können; und was ihr rettet, gebe ich dem Schwert eurer Feinde preis.15Ihr werdet säen, aber keine Ernte einbringen; ihr werdet Oliven auspressen, aber euch mit dem Öl nicht salben; ihr werdet Wein keltern, aber ihn nicht trinken. (Am 5,11; Zef 1,13)16Voll Eifer seid ihr dem schlimmen Beispiel der Könige Omri und Ahab und der ganzen Ahabsfamilie gefolgt; alles habt ihr ihnen getreulich nachgemacht. Darum bringe ich Unglück über euch, über die Stadt und alle ihre Bewohner. Die anderen Völker werden mit Fingern auf euch zeigen und sich entsetzt von euch abwenden. Ihr als mein Volk werdet für sie zum Gespött.« (1Kön 16,23; 1Kön 21,1; 2Kön 8,26; Zef 2,15)
Micha 6
Lutherbibel 2017
Der rechte Gottesdienst
1Hört doch, was der HERR sagt: »Mach dich auf, führe einen Rechtsstreit mit den Bergen, auf dass die Hügel deine Stimme hören!« (Hes 6,2)2Hört, ihr Berge, den Rechtsstreit des HERRN, ihr starken Grundfesten der Erde; denn der HERR will mit seinem Volk rechten und mit Israel ins Gericht gehen! (Jes 3,13; Hos 4,1; Hos 12,3)3»Was habe ich dir getan, mein Volk, und womit habe ich dich beschwert? Das sage mir! (Jer 2,5)4Habe ich dich doch aus Ägyptenland geführt und aus der Knechtschaft erlöst und vor dir her gesandt Mose, Aaron und Mirjam. (2Mo 15,20)5Mein Volk, denke doch daran, was Balak, der König von Moab, vorhatte und was ihm Bileam, der Sohn Beors, antwortete; wie du hinüberzogst von Schittim bis nach Gilgal, damit du erkennst, wie der HERR dir alles Gute getan hat.« (4Mo 22,1; Jos 2,1; Jos 4,19)6»Womit soll ich mich dem HERRN nahen, mich beugen vor dem Gott in der Höhe? Soll ich mich ihm mit Brandopfern nahen, mit einjährigen Kälbern? (Ps 50,8; Am 5,22)7Wird wohl der HERR Gefallen haben an viel tausend Widdern, an unzähligen Strömen von Öl? Soll ich meinen Erstgeborenen für meine Übertretung geben, meines Leibes Frucht für meine Sünde?« (3Mo 18,21)8Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben[1] und demütig sein vor deinem Gott. (5Mo 10,12; Hos 6,6; Am 5,24)
Gegen Lug und Trug in Jerusalem
9Des HERRN Stimme ruft über die Stadt – und weise ist es, deinen Namen zu fürchten! – Hört, Stamm und Stadtversammlung!10Kann ich vergessen unrecht Gut in des Gottlosen Hause und das verfluchte falsche Maß? (3Mo 19,35; Am 8,5)11Oder sollte ich unrechte Waage und falsche Gewichte im Beutel billigen? (Spr 20,10)12Ihre Reichen üben nichts als Gewalt, und ihre Einwohner gehen mit Lügen um und haben falsche Zungen in ihrem Halse.13Darum will auch ich anfangen, dich zu schlagen und dich um deiner Sünden willen wüst zu machen.14Du sollst essen und doch nicht satt werden. Und was du beiseiteschaffst, wirst du doch nicht retten; und was du rettest, will ich doch dem Schwert preisgeben. (Hos 4,10)15Du sollst säen und nicht ernten; du sollst Öl keltern und dich damit nicht salben und Wein keltern und ihn nicht trinken. (5Mo 28,38; Am 5,11)16Denn man hielt sich an die Weisungen Omris und alle Werke des Hauses Ahab. Ihr folgtet ihrem Rat. Darum mache ich dich zur Wüste. Die Einwohner der Stadt soll man auspfeifen, und ihr sollt die Schmach meines Volks tragen. (1Kön 16,29)