1Wenn dir bei einem Festmahl der Vorsitz übertragen wird, dann spiel dich nicht auf! Benimm dich wie jeder andere Gast auch! Kümmere dich um das Wohl der anderen, bevor du dich selber hinsetzt.2Nachdem du alle deine Pflichten erfüllt hast, kannst du deinen Platz einnehmen und dich über die Zufriedenheit der anderen freuen. Zum Dank für dein vorbildliches Verhalten werden sie dir den Ehrenkranz aufsetzen.3Bist du älter als die anderen Gäste, so steht es dir zu, das Wort zu ergreifen. Sprich nur über Dinge, die du genau kennst, aber lass auch die Musik zu ihrem Recht kommen!4Wo es Musik und Gesang zu hören gibt, halte keine langen Reden! Es wäre der schlechteste Augenblick, deine Weisheit anzubringen.5Musik zu einem Festmahl mit Wein ist wie ein Rubin in einem goldenen Schmuckstück. (Lk 15,22; Lk 15,24)6Wie ein Smaragd in einem goldenen Siegelring, so ist eine schöne Melodie zusammen mit einem guten Wein.7Wenn du jung bist, sprich nur, wenn es nötig ist; aber höchstens zweimal und nur, wenn du gefragt wirst! (Hi 32,4)8Fass dich kurz und sag viel mit wenig Worten! Zeig, dass du Bescheid weißt und trotzdem schweigen kannst!9Wenn du unter angesehenen Leuten bist, halte dich nicht für ebenso wichtig. Und wenn Ältere da sind,[1] halte dich mit deinem Geschwätz zurück.10Einem bescheidenen Menschen geht ein guter Ruf voraus, genauso sicher wie der Blitz dem Donner.11Wenn es Zeit ist, zu gehen, musst du nicht zu den Letzten gehören! Geh schnell nach Hause und mach unterwegs keine Dummheiten!12Zu Hause kannst du dich weiter vergnügen und tun, was dir Spaß macht; aber versündige dich nicht durch überhebliches Gerede!13Und für alles danke deinem Schöpfer, der dich mit so vielen guten Gaben erfreut! (1Tim 4,4)
Mit dem Gesetz leben
14Wer den Herrn ernst nimmt, nimmt auch seine Weisung an. Alle, die schon frühmorgens nach ihm fragen, erfahren seine Liebe.15Wer sich ernsthaft mit dem Gesetz beschäftigt, entdeckt seine ganze Fülle. Aber wer nur vor den Leuten so tut, wird daran scheitern.16Wer den Herrn ernst nimmt, findet heraus, was recht ist. Seine guten Taten werden sichtbar wie das Licht.17Sünder lassen sich nicht zurechtweisen; sie legen sich das Gesetz so zurecht, wie es ihnen passt. (2Tim 4,3)18Ein einsichtiger Mensch beachtet jede andere Meinung, aber ein hochmütiger[2] nimmt auf nichts Rücksicht.19Tu nichts ohne Überlegung, dann hast du hinterher nichts zu bereuen.20Geh keiner Tätigkeit nach, die voller Gefahren ist; dann machst du auch nicht mehrmals denselben Fehler.21Fühl dich aber auch nicht zu sicher, wenn alles ganz einfach aussieht.22Sogar deinen Kindern gegenüber sei vorsichtig!23Bei allem, was du tust, verlass dich auf dein eigenes Gewissen; auch das gehört zum Befolgen der Gebote.24Wer dem Gesetz vertraut, beachtet seine Vorschriften. Und wer sich auf den Herrn verlässt, wird keinen Schaden erleiden.
Jesus Sirach 32
Lutherbibel 2017
Bescheidenheit beim Gastmahl
1Du sollst ein Gastmahl leiten? Erhebe dich nicht über die andern, sondern stelle dich ihnen gleich. Sorge erst für sie, dann setze dich. (Mt 23,6; Mt 23,11)2Und wenn du alles getan hast, was notwendig war, dann setz dich zu ihnen, damit sie dich loben und du einen Kranz erhältst, weil du alles so wohl geordnet hast.3Der du zu den Älteren zählst, ergreif das Wort, rede mit Bedacht, denn es steht dir zu; aber hindere die Spielleute nicht.4Wenn man ihnen lauscht, so schwatz nicht dazwischen und spare dir deine Weisheit für andere Zeiten.5Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert Musik das Festmahl.6Wie ein Smaragd auf schönem Gold, so wirken Lieder bei gutem Wein.7Du aber, junger Mann, rede nur, wenn du musst, aber ein zweites Mal höchstens, wenn man dich fragt. (Hi 32,6; Sir 7,14)8Mach es kurz und sage mit wenigen Worten viel; verhalte dich wie einer, der Bescheid weiß, aber doch schweigt.9Bei Vornehmen spiel dich nicht auf, und wo Alte sind, schwatz nicht viel.10Vor dem Donner leuchtet der Blitz; und dem Bescheidenen geht große Gunst voraus.11Steh beizeiten vom Tisch auf und sei nicht der Letzte; sondern geh eilends heim und halte dich nicht auf.12Dort sei unbeschwert und gehe deinen Gedanken nach, aber versündige dich nicht in übermütiger Rede,13sondern danke für all dies deinem Schöpfer, der dich mit seinen Gütern gesättigt hat. (5Mo 8,10)
Vertrauen auf das Gesetz
14Wer den Herrn fürchtet, der nimmt Erziehung an, und die sich früh darum bemühen, werden Gunst erfahren. (Sir 21,11)15Wer nach dem Gesetz fragt, der wird von ihm erfüllt; wer aber nur so tut, der wird daran zu Fall kommen. (Spr 2,3)16Wer den Herrn fürchtet, der findet das Recht, und gerechte Taten leuchten auf wie das Licht. (1Kön 3,16)17Ein Sünder lässt sich nicht zurechtweisen und findet Gründe, wie er sie gerade braucht.18Ein vernünftiger Mann verachtet guten Rat nicht, doch ein überheblicher schreckt vor nichts zurück.19Tu nichts ohne Rat, so gereut’s dich nicht nach der Tat. (Tob 4,18)20Geh nicht den Weg, auf dem du fallen oder dich an Steinen stoßen könntest.21Traue keinem Weg, der nicht bekannt ist;22ja, hüte dich auch vor deinen eignen Kindern. (2Sam 15,1)23Bei allem, was du tust, traue deiner Seele; denn auch so hält man die Gebote. (1Tim 4,16)24Wer dem Gesetz vertraut, achtet die Gebote; und wer dem Herrn vertraut, dem wird nichts fehlen. (Ps 23,1)