1Mein Sohn,[1] hast du Unrecht begangen? Tu es nicht wieder! Und wegen deiner bisherigen Verfehlungen bitte um Vergebung! (Joh 8,11)2Flieh vor der Sünde wie vor einer Schlange; denn wenn du ihr zu nahe kommst, schnappt sie mit ihren Zähnen zu wie ein Löwe. Dann ist es um dein Leben geschehen!3Jedes Unrecht wirkt wie ein beidseitig geschliffenes Schwert: Es hinterlässt Wunden, für die es keine Heilung gibt.4Frechheit und Vermessenheit lassen den Reichtum schwinden; überhebliche Menschen bringen sich um Hab und Gut. (Hi 20,10)5Wenn die Armen beten, hört es Gott und schnell verhilft er ihnen zum Recht. (Ps 34,7; Sir 35,17)6Wer Zurechtweisung ablehnt, tritt in die Fußstapfen des Sünders; wer aber den Herrn ernst nimmt, wendet sich ihm mit ganzem Herzen zu.7Wenn jemand gut reden kann, merken es alle; aber wenn er danebengreift, merken es nur die Klugen.8Wer mit fremdem Geld sein Haus baut, ist wie jemand, der Steine für seinen eigenen Grabhügel sammelt. (Hab 2,6)9Eine Rotte von gewissenlosen Menschen ist wie ein Haufen Zunder und ihr Ende ist loderndes Feuer. (Jes 1,31)10Der Weg, auf dem Sünder gehen, ist eine bequeme Straße; aber sie führt in den Abgrund der Totenwelt. (Spr 7,27; Spr 14,12; Mt 7,13)
Weisheit und Torheit
11Ein Mensch, der das Gesetz befolgt, hat seine Gedanken in der Gewalt; und wer den Herrn in jeder Hinsicht ernst nimmt, besitzt Weisheit. (Sir 24,23)12Um Bildung anzunehmen, braucht es Klugheit; aber es gibt eine Klugheit, die bitteres Leid verursacht. (Sir 19,23)13Die Erkenntnis eines Weisen wächst an wie ein Strom; sein Rat ist wie eine Quelle, die Leben spendet. (Spr 18,4)14Aber der Verstand eines gottvergessenen Hohlkopfs ist wie ein gesprungener Krug: Er behält kein Wissen zurück.15Wenn ein verständiger Mensch einen klugen Spruch hört, sagt er: »Das war gut!«, und fügt noch andere hinzu. Doch ein oberflächlicher Mensch findet keinen Geschmack daran und vergisst den Spruch, sobald er ihn gehört hat.16Einem Dummkopf zuhören ist wie Wandern mit schwerem Gepäck; aber die Worte eines Klugen sind eine Wohltat. (Sir 22,14)17Was der Kluge zu sagen hat, darauf wird in der Gemeinde gehört; über seine Worte wird gründlich nachgedacht.18Den Unwissenden erscheint Weisheit so nutzlos wie ein zerfallenes Haus; aber was sie für Wissen halten, sind zusammenhanglose Sätze.19Der Unvernünftige hält Bildung für ebenso hinderlich wie Handschellen und Fußeisen.20Die Unwissenden lachen lauthals, wo die Klugen nur leise lächeln. (Pred 7,6; Sir 6,29)21Für den Verständigen ist Bildung wie ein schmückender goldener Armreif.22-23Ein unerzogener Dummkopf steckt den Kopf durch die Tür und rennt gleich ins Haus. Wer erfahren ist und sich benehmen kann, wartet bescheiden, bis er zum Eintreten aufgefordert wird.24An der Tür lauschen ist ein Zeichen von Ungezogenheit; ein vernünftiger Mensch würde sich schämen, so etwas zu tun.25Schwätzer wiederholen nur, was andere gesagt haben;[2] erfahrene Leute wägen ihre Worte genau ab.26Dummköpfe haben das Herz auf der Zunge; kluge Menschen denken, bevor sie reden. (Spr 13,3)27Wenn ein Unheilstifter den Satan verflucht, dann verflucht er sich selbst.28Wer über andere schlecht redet, verdirbt seinen eigenen Ruf; in seiner Nachbarschaft kann ihn niemand ausstehen. (Sir 5,13)
Jesus Sirach 21
Lutherbibel 2017
Warnung vor Sünden
1Mein Kind, hast du gesündigt? Tu es nicht wieder und bitte, dass dir die früheren Sünden vergeben werden. (Joh 8,11)2Flieh vor der Sünde wie vor einer Schlange; denn wenn du ihr zu nahe kommst, beißt sie dich. Ihre Zähne sind wie die Zähne der Löwen; sie rauben den Menschen das Leben. (1Mo 39,7)3Wie ein zweischneidiges Schwert ist jede Übertretung des Gesetzes; für die Wunde, die es schlägt, gibt es keine Heilung.4Gewalt und Hochmut werden den Reichtum vernichten; so wird das Haus des Hoffärtigen zerstört. (Hi 20,10)5Die Bitte aus dem Mund eines Bettlers kommt Gott zu Ohren, und sein Urteil folgt auf dem Fuße. (Ps 34,7)6Wer Tadel hasst, der ist schon auf dem Weg des Sünders; und wer den Herrn fürchtet, der wird im Herzen umkehren. (Ps 1,6)7Wer zu reden versteht, ist weithin bekannt, und ein Kluger merkt, wo er fehlgeht.8Wer sein Haus baut mit fremdem Hab und Gut, gleicht einem, der Steine für sein Grab sammelt.9Die Schar der Gottlosen ist wie Werg, das vom Feuer verzehrt wird. (Jes 1,31)10Die Sünder gehen auf einem gepflasterten Weg, aber an seinem Ende ist der Abgrund der Hölle. (Mt 7,13)
Weise und Narren
11Wer das Gesetz hält, der beherrscht seine Gedanken, und Vollendung der Furcht des Herrn ist Weisheit. (Hi 28,28; Sir 10,26)12Wer nicht klug ist, der lässt sich nicht erziehen; es gibt aber eine Klugheit, die viel Bitterkeit schafft. (Spr 15,32; Sir 19,23; Sir 32,14)13Die Erkenntnis eines Weisen wächst wie eine Flut, und wie eine Quelle des Lebens ist sein Rat. (Ps 36,10; Spr 18,4)14Das Innere des Narren ist wie ein Topf mit einem Sprung und kann keine Erkenntnis behalten.15Wenn ein Vernünftiger eine kluge Lehre hört, lobt er sie und fügt noch mehr hinzu; hört sie aber einer, der im Überfluss lebt, missfällt sie ihm, und er kehrt ihr den Rücken.16Die Rede des Narren drückt wie eine Last beim Gehen; aber wenn ein Verständiger redet, hört man gern zu. (Sir 22,14)17In der Gemeinde bittet man den Einsichtigen zu reden; und seine Worte bedenkt man im Herzen.18Weisheit ist für den Narren wie ein verfallenes Haus; und die Erkenntnis des Unverständigen hält der Prüfung nicht stand.19Erziehung ist für den Narren wie eine Fessel an den Füßen und an der rechten Hand.20Ein Narr lacht überlaut; ein kluger Mann lächelt ein wenig.21Für den Einsichtigen ist Erziehung wie goldener Schmuck und wie Geschmeide am rechten Arm. (Sir 6,29)22Ein Narr läuft einfach ins Haus; aber ein erfahrener Mann scheut sich davor.23Ein Narr schaut einfach zum Fenster hinein; aber ein Wohlerzogener bleibt draußen stehen.24Es ist ungezogen, an der Tür zu horchen; für den Vernünftigen wäre das eine große Schmach.25Die Fremden werden davon erzählen, die Einsichtigen aber halten ihre Worte im Zaum. (Sir 28,25)26Die Narren tragen ihr Herz auf der Zunge, aber die Weisen haben ihren Mund im Herzen. (Spr 13,3)27Wenn der Gottlose dem Satan flucht, so flucht er sich selbst.28Wer übel nachredet, befleckt seine eigene Seele, und in der Nachbarschaft wird er gehasst. (Sir 5,14)