Der zweite Freund: Böse Menschen nehmen ein böses Ende
1Da sagte Bildad von Schuach:2»Wie lange redet ihr noch drumherum? Denkt nach! Dann lasst uns klar und deutlich reden!3Sind wir so dumm wie Vieh, wie er behauptet? Seid ihr der Meinung, dass wir unrein sind?4Du, Ijob, reißt dich selbst vor Wut in Stücke. Die ganze Erde soll entvölkert werden, die Felsen sollen fort von ihrer Stelle – und alles nur, damit du recht behältst!5Es bleibt dabei: Ein böser Mensch geht unter, das Licht in seinem Leben wird erlöschen, das Feuer seines Herdes nicht mehr leuchten; (Hi 21,17; Spr 13,9)6in seinem Zelte brennt die Lampe nieder – genauso geht sein Lebensglück zu Ende.7Sein Schritt, sonst weit und fest, wird kurz und zögernd; er stolpert über seinen eigenen Plan. (Spr 4,12)8Er läuft ins Netz, fällt durch das Zweiggeflecht, das er einst selber auf die Grube legte. (Ps 35,7)9Die Falle springt und packt ihn an der Ferse, die Schlinge zieht sich zu und hält ihn fest.10Ein Fallstrick liegt versteckt vor ihm am Boden, die Falle wartet schon auf seinem Weg.11Von überall bedrängen ihn die Schrecken, sie jagen ihn auf Schritt und Tritt in Angst. (Hi 15,20)12Der Hunger raubt ihm seine letzte Kraft, das Unglück ist sein ständiger Begleiter.13Und auch die Krankheit kommt, des Todes Tochter, lässt seine Haut und seine Glieder faulen.14Aus seinem sicheren Zelt wird er vertrieben, um vor den Herrn der Totenwelt zu treten.15Das herrenlose Zelt ist frei für jeden; wo der Verfemte wohnte, streut man Schwefel.[1]16Er gleicht dem Baum: Die Wurzel ist verdorrt, und seine Zweige oben sind verwelkt.17Sein Name wird im ganzen Land vergessen, bald kann sich niemand mehr an ihn erinnern. (Spr 10,7)18Aus der bewohnten Welt ist er verbannt und aus dem Licht ins Dunkel fortgetrieben.19Kein Kind, kein Enkel setzt die Sippe fort, an seinem Wohnort überlebt nicht einer.20Entsetzen herrscht im Osten wie im Westen bei allen, die von diesem Schicksal[2] hören.21Ja, so geht’s denen, die das Unrecht lieben; wer nicht nach Gott fragt, nimmt ein solches Ende.«
Hiob 18
Lutherbibel 2017
Bildads zweite Rede
1Da antwortete Bildad von Schuach und sprach:2Wie lange noch? Macht den Worten ein Ende! Kommt zur Einsicht; danach wollen wir reden!3Warum werden wir geachtet wie Vieh und sind so töricht in euren Augen?4Willst du vor Zorn bersten? Soll um deinetwillen die Erde veröden und der Fels von seiner Stätte weichen?5Dennoch wird das Licht der Frevler verlöschen, und der Funke seines Feuers wird nicht leuchten. (Spr 13,9)6Das Licht wird finster werden in seiner Hütte und seine Leuchte über ihm verlöschen.7Seine kräftigen Schritte werden kürzer, und sein eigener Plan wird ihn fällen.8Denn mit seinen Füßen gerät er ins Netz, und über Fanggruben führt sein Weg.9Das Netz wird seine Ferse festhalten, und die Schlinge wird ihn fangen.10Versteckt liegt der Fallstrick am Boden und die Falle auf seinem Weg.11Um und um schreckt ihn jähe Angst, dass er nicht weiß, wo er hinaus soll. (3Mo 26,36)12Unheil hungert nach ihm, und Unglück steht bereit zu seinem Sturz.13Die Glieder seines Leibes werden verzehrt; seine Glieder wird verzehren der Erstgeborene des Todes. (4Mo 12,10)14Er wird aus seiner Hütte verjagt, auf die er vertraute, und hingetrieben zum König der Schrecken[1].15In seiner Hütte wird wohnen, was nicht zu ihm gehört; über seine Stätte wird Schwefel gestreut.16Unten verdorren seine Wurzeln, und oben verwelken seine Zweige.17Sein Andenken wird vergehen im Lande, und er wird keinen Namen haben auf der Gasse.18Er wird vom Licht in die Finsternis vertrieben und vom Erdboden verstoßen werden.19Er wird keine Kinder haben und keine Enkel unter seinem Volk; es wird ihm keiner übrig bleiben in seinen Wohnungen.20Die im Westen werden sich über seinen Tag entsetzen, und die im Osten wird Furcht ankommen. (Ps 37,13)21Ja, so geht’s der Wohnung des Gottlosen und so der Stätte dessen, der Gott nicht kennt.