1.Könige 8

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Nun ließ König Salomo die Ältesten Israels, die Vertreter aller Stämme und Sippen, zu sich nach Jerusalem kommen. Sie sollten die Bundeslade des HERRN von der Davidsstadt auf dem Zionsberg in den Tempel hinaufbringen. (2Sam 6,12; 2Chr 5,2)2 Auch alle Männer Israels kamen deshalb am Laubhüttenfest im siebten Monat, dem Monat Etanim, zu König Salomo. (2Mo 23,16)3 Als die Ältesten versammelt waren, hoben die Priester die Bundeslade auf ihre Schultern4 und trugen sie zum Tempel hinauf. Mithilfe der Leviten brachten sie auch das Heilige Zelt und alle seine Geräte dorthin.5 König Salomo und die ganze Festgemeinde opferten vor der Bundeslade eine große Menge Schafe und Rinder, mehr als man zählen konnte.6 Dann brachten die Priester die Lade des HERRN an den vorgesehenen Platz im hintersten Raum des Tempels, dem Allerheiligsten. Sie stellten sie unter die Flügel der Kerubim. (1Kön 6,23)7 Die Kerubim hielten nämlich ihre Flügel über der Lade ausgebreitet und überspannten damit die Lade samt ihren Tragstangen.8-9 Die Tragstangen waren so lang, dass ihre Enden nur zu sehen waren, wenn jemand direkt vor der Tür zum Allerheiligsten stand; vom Hauptraum des Heiligtums aus waren sie nicht zu sehen. In der Lade waren nur die beiden Steintafeln, die Mose am Berg Horeb hineingelegt hatte. Auf ihnen steht das Gesetz des Bundes, den der HERR mit den Israeliten geschlossen hat, als sie aus Ägypten kamen. Sie befinden sich noch heute dort. (2Mo 24,12; 5Mo 10,1)10 Als die Priester den Tempel wieder verließen, erfüllte eine Wolke das ganze Heiligtum. (2Mo 40,34)11 Die Priester konnten ihren Dienst nicht fortsetzen, denn die Herrlichkeit des HERRN erfüllte den Tempel.12 Da betete Salomo: »HERR, du hast gesagt: ›Ich wohne im Wolkendunkel.‹[1] (Ps 18,12; Ps 97,2)13 Darum habe ich dir dieses prächtige Haus gebaut, eine Stätte, an der du für immer wohnen kannst.« (Ps 132,14)14 Dann drehte sich der König um und wandte sich der ganzen Gemeinde Israel zu. Er grüßte alle Versammelten mit einem Segenswunsch. (2Chr 6,3)15 Dann sagte er: »Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels! Er hat wahr gemacht, was er meinem Vater David versprochen hat, als er sagte:16 ›In der ganzen Zeit, seit ich mein Volk Israel aus Ägypten in dieses Land brachte, habe ich in keinem der Stämme Israels eine Stadt erwählt, damit dort ein Wohnsitz für meinen Namen[2] errichtet wird. Aber dich habe ich als Herrscher über mein Volk Israel ausgewählt.‹17 Schon mein Vater David wollte dem HERRN, dem Gott Israels, einen Tempel bauen. (2Sam 7,1)18 Aber der HERR sagte zu ihm: ›Ich freue mich über deine Absicht, für mich ein Haus zu bauen.19 Aber nicht du, sondern erst dein Sohn, der dir noch geboren wird, soll mir dieses Haus bauen.‹[3]20 Dieses Versprechen hat der HERR gehalten: Ich bin als Sohn meines Vaters David König geworden und habe den Wohnsitz für den Namen des HERRN, des Gottes Israels, gebaut.21 In diesem Haus hat auch die Lade ihren Platz gefunden, in der die Tafeln des Bundes liegen, den der HERR mit unseren Vorfahren schloss, nachdem er sie aus Ägypten herausgeführt hatte.«22 Dann trat Salomo vor den Augen der ganzen Gemeinde Israel vor den Altar des HERRN, breitete die Arme zum Himmel aus23 und betete: »HERR, du Gott Israels! Weder im Himmel noch auf der Erde gibt es einen Gott wie dich. Du stehst zu deinem Bund und erweist deine Güte und Liebe allen, die dir mit ungeteiltem Herzen dienen. (5Mo 4,35; 5Mo 4,39; 5Mo 6,4; 5Mo 7,9)24 So hast du an deinem Diener, meinem Vater David, gehandelt. Der heutige Tag ist Zeuge dafür, dass du dein Versprechen gehalten hast.25 HERR, du Gott Israels, nun erfülle auch die andere Zusage, die du meinem Vater David, deinem Diener, gegeben hast: dass stets einer aus der Familie Davids auf dem Thron Israels sitzen wird – wenn seine Nachkommen dir nur genauso treu dienen wie er. (2Sam 7,12; 1Kön 2,4)26 Gott Israels, lass doch in Erfüllung gehen, was du meinem Vater David, deinem Diener, versprochen hast!27 Aber bist du nicht viel zu erhaben, um bei uns Menschen zu wohnen? Ist doch selbst der ganze weite Himmel[4] zu klein für dich, wie viel mehr dann dieses Haus, das ich gebaut habe. (2Chr 2,5; 2Chr 6,18; Jes 66,1)28 HERR, mein Gott! Achte dennoch auf mein demütiges Gebet und höre auf die Bitte, die ich heute vor dich bringe:29 Richte deinen Blick Tag und Nacht auf dieses Haus, von dem du gesagt hast: ›Hier soll mein Name wohnen!‹[5] Höre mich, wenn ich von hier aus zu dir rufe, (5Mo 12,5)30 und höre auch die Gebete deines Volkes Israel! Wenn wir an dieser Stätte zu dir rufen, dann höre uns in deiner himmlischen Wohnung! Erhöre uns und vergib uns alle Schuld!«31 »Wenn jemand verdächtigt wird, sich gegen einen anderen vergangen zu haben, und er wird hierher zu deinem Altar gebracht und unter den Fluch gestellt, der ihn im Fall der Schuld treffen soll, (2Chr 6,22)32 dann höre du es im Himmel und sorge für Recht: Bestrafe ihn, wenn er schuldig ist, und lass sein böses Tun auf ihn selbst zurückfallen; aber verschone ihn, wenn er schuldlos ist, und lass seine Redlichkeit vor aller Augen offenbar werden!33 Wenn die Israeliten, dein Volk, von Feinden besiegt werden, weil sie dir nicht gehorcht haben, und sie wenden sich dir wieder zu, preisen deinen Namen und bitten hier in deinem Haus um Erbarmen,34 dann höre du es im Himmel: Vergib deinem Volk seine Schuld und bringe es wieder in das Land zurück, das du ihren Vorfahren gegeben hast!35 Wenn kein Regen auf das Land fällt, weil seine Bewohner dir nicht gehorcht haben, und sie erkennen deine strafende Hand, kehren um und beten zu dir, wenden sich diesem Haus zu und preisen deinen Namen,36 dann höre du es im Himmel: Vergib deinem Volk und seinen Königen ihre Schuld, zeige ihnen, was sie tun sollen, und lass es wieder regnen auf das Land, das du deinem Volk als bleibenden Besitz gegeben hast!37 Wenn im Land eine Hungersnot ausbricht, wenn das Getreide durch Glutwinde, Krankheiten oder Schädlinge vernichtet wird, wenn der Feind ins Land einfällt oder Seuchen wüten,38 dann höre das Gebet, das ein einzelner Mensch oder dein ganzes Volk an dich richtet. Wenn irgendjemand in der Not seines Herzens seine Arme betend zu diesem Haus hin ausbreitet,39 dann höre du ihn in deiner himmlischen Wohnung: Vergib ihm seine Schuld und hilf ihm! Doch handle so, wie es jeder verdient. Du kennst ja die verborgensten Gedanken der Menschen und siehst ihnen ins Herz. (1Sam 16,7; Spr 15,11)40 Dann werden sie dich stets ernst nehmen, die ganze Zeit, die sie in dem Land leben, das du unseren Vorfahren gegeben hast.41-42 Wenn ein Ausländer, der nicht zu deinem Volk Israel zählt, der aber gehört hat, was für Taten du mit starker Hand und ausgestrecktem Arm für dein Volk vollbracht hast – wenn solch ein Mensch aus einem fernen Land kommt und im Anblick dieses Hauses zu dir betet,43 dann höre ihn in deiner himmlischen Wohnung und erfülle seine Bitten! Alle Völker auf der Erde werden dann erkennen, dass du der wahre Gott bist, und werden dich genauso ehren, wie dein Volk Israel es tut. Und sie werden erkennen, dass du von diesem Haus, das ich für dich gebaut habe, Besitz ergriffen hast.44 Wenn dein Volk in deinem Auftrag gegen Feinde in den Kampf zieht und dabei in der Ferne zu dir betet, den Blick zu der Stadt gerichtet, die du dir erwählt hast, und zu dem Haus, das ich deinem Namen[6] gebaut habe,45 dann höre sein Gebet im Himmel und verhilf ihm zu seinem Recht!46 Vielleicht kommt es auch so weit, dass die Israeliten sich gegen dich auflehnen – es gibt ja niemand, der nicht schuldig wird – und du dann zornig wirst und sie ihren Feinden preisgibst, die sie in ein fremdes Land verschleppen, in der Nähe oder in der Ferne.47 Dort kommen sie vielleicht zur Einsicht und wenden sich dir zu und bekennen vor dir: ›Wir haben Unrecht getan, wir haben dir nicht gehorcht.‹48 Und wenn sie dann von ganzem Herzen zu dir umkehren und dort zu dir beten, den Blick gerichtet zu dem Land, das du ihren Vorfahren gegeben hast, zu der Stadt, die du dir erwählt hast, und zu dem Haus, das ich deinem Namen gebaut habe, (Dan 6,11)49 dann höre ihr Gebet in deiner himmlischen Wohnung und verhilf ihnen zu ihrem Recht!50 Vergib ihnen alles, was sie gegen dich getan und womit sie sich gegen dich aufgelehnt haben. Verhilf ihnen dazu, dass ihre Feinde mit ihnen Erbarmen haben.51 Sie sind doch dein Eigentum; sie sind dein Volk, das du aus Ägypten, aus diesem glühenden Schmelzofen, herausgeführt hast! (5Mo 4,20)52 Sieh freundlich auf mich und auf dein ganzes Volk, HERR! Hilf uns, sooft wir in der Not zu dir rufen!53 Du hast doch die Israeliten aus allen Völkern der Welt als dein Eigentum ausgewählt. Das hast du ihnen durch Mose, deinen Diener und Bevollmächtigten, sagen lassen, als du unsere Vorfahren aus Ägypten herausgeführt hast, HERR, du mächtiger Gott!« (2Mo 19,5)54 Als Salomo sein Gebet beendet und dem HERRN alle diese Bitten vorgetragen hatte, stand er auf; er hatte nämlich beim Beten vor dem Altar des HERRN gekniet und die Arme zum Himmel ausgebreitet.55 Er trat vor die versammelte Gemeinde Israel hin, segnete sie und rief allen zu:56 »Wir wollen den HERRN, unseren Gott, preisen! Er hat Wort gehalten und seinem Volk Israel ein Land geschenkt, in dem es in Frieden leben kann. Die großartige Zusage, die er uns durch seinen Diener Mose gab, hat er Wort für Wort erfüllt; nichts ist ausgeblieben. (5Mo 12,10; Jos 21,44)57 Wie er unseren Vorfahren beistand, so stehe er nun auch uns zur Seite! Er möge uns nie verlassen oder verstoßen.58 Er schenke uns ein Herz, das ihm gehorsam ist, damit wir immer nach den Geboten und Weisungen leben, die er unseren Vorfahren gegeben hat.59 Der HERR, unser Gott, möge sich Tag und Nacht an mein Gebet erinnern, an alle Bitten, die ich ihm heute vorgetragen habe. Er möge mir, seinem Diener, und seinem Volk Israel beistehen und uns Recht verschaffen Tag für Tag, wie es jeweils nötig ist.60 Dann werden alle Völker der Welt erkennen, dass der HERR allein Gott ist und sonst niemand.61 Ihr aber sollt mit ungeteiltem Herzen dem HERRN, unserem Gott, angehören und stets nach seinen Geboten und Weisungen leben, wie ihr es heute tut.« (5Mo 6,5; 1Kön 8,23)62-63 Nun feierte der König zusammen mit der ganzen Festgemeinde die Einweihung des Tempels durch ein großes Opfer. Für das Opfermahl ließ er 22000 Rinder und 120000 Schafe schlachten. (2Chr 7,4)64 Weil der Bronzealtar vor dem Haus des HERRN für die Menge der Opfer zu klein war, machte Salomo den ganzen Mittelteil des Vorhofs zum Opferaltar. Dort ließ er die Brand- und Speiseopfer verbrennen und auch die Fettstücke des Mahlopfers. (2Mo 27,1)65 Sieben Tage lang feierten sie die Einweihung des Tempels.[7] Es war eine riesige Festgemeinde aus ganz Israel versammelt, von Lebo-Hamat im Norden bis zu dem Tal, das die ägyptische Grenze bildet, im Süden.66 Am achten Tag entließ der König das Volk. Die Leute riefen dem König ihre Segenswünsche zu und kehrten nach Hause zurück. Sie waren voll Freude und Dank für alles, was der HERR für seinen Diener David und sein Volk Israel getan hatte.

1.Könige 8

Hoffnung für alle

1 Salomo rief die führenden Männer von Israel, die Oberhäupter aller Stämme und Sippen, zu sich nach Jerusalem. Sie sollten dabei sein, wenn die Bundeslade des HERRN aus der »Stadt Davids«, dem Stadtteil Jerusalems auf dem Berg Zion, zum Tempel gebracht wurde. (2Chr 5,2)2 Und so kamen im Monat Etanim, dem 7. Monat des Jahres, alle männlichen Israeliten in Jerusalem zusammen. In diesem Monat wurde auch das Laubhüttenfest gefeiert.3 Als alle versammelt waren, hoben die Priester die Bundeslade hoch4 und trugen sie hinauf zum Tempel. Zusammen mit den Leviten brachten sie auch das heilige Zelt hinauf, mit all seinen geweihten Gegenständen.5 König Salomo und die ganze Gemeinschaft der Israeliten, die zu diesem Fest gekommen waren, hatten sich bei der Bundeslade versammelt. Sie opferten so viele Schafe und Rinder, dass man sie nicht mehr zählen konnte.6 Die Priester brachten die Bundeslade an den vorgesehenen Platz in den hinteren Raum des Tempels. Dort im Allerheiligsten stellten sie die Bundeslade unter die beiden Keruben.7 Deren ausgebreitete Flügel beschirmten nun die Bundeslade samt ihren Tragstangen.8 Die beiden Stangen waren so lang, dass man sie vom Heiligtum aus sehen konnte, wenn man direkt vor dem Allerheiligsten stand. Doch vom Vorhof aus sah man sie nicht. Noch heute befindet sich die Bundeslade an diesem Ort.9 Damals lagen nur die beiden Steintafeln darin, die Mose am Berg Horeb hineingelegt hatte, als der HERR mit den Israeliten nach dem Auszug aus Ägypten einen Bund schloss.10 Als die Priester den Tempel wieder verließen, kam eine Wolke auf ihn herab.11 Die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das ganze Haus, so dass die Priester es nicht mehr betreten konnten, um ihren Dienst darin zu verrichten.12 Salomo betete: »Du, HERR, hast gesagt, dass du im Dunkel einer Wolke wohnst.13 Nun habe ich dieses prachtvolle Haus für dich gebaut. Möge es ein Ort sein, an dem du dich für alle Zeiten niederlassen wirst.«14 Nach diesem Gebet wandte sich der König zu den Israeliten um, die sich vor dem Tempel zusammengefunden hatten. Er segnete sie und sagte:15 »Ich preise den HERRN, den Gott Israels! Nun hat er das Versprechen eingelöst, das er meinem Vater David gab.16 Eines Tages sagte Gott zu ihm: ›Seit ich mein Volk aus Ägypten in dieses Land geführt habe, habe ich in keinem der Stämme Israels eine Stadt ausgewählt, damit man dort einen Tempel für mich baut. Aber ich habe dich, David, zum König über mein Volk Israel bestimmt.‹17 Mein Vater David hatte schon lange einen großen Wunsch: Er wollte dem HERRN, dem Gott Israels, einen Tempel bauen.18 Doch der HERR sagte zu ihm: ›Ich freue mich zwar, dass du ein Haus für mich bauen möchtest.19 Aber nicht du, David, sollst es bauen, sondern erst dein Sohn.‹20 Der HERR hat Wort gehalten: Ich bin als Nachfolger meines Vaters David König von Israel geworden, genau wie der HERR es vorausgesagt hat. Und nun habe ich auch den Tempel für den HERRN, den Gott Israels, gebaut21 und darin einen Raum für die Bundeslade eingerichtet. In dieser Lade liegen die beiden Gesetzestafeln. Sie sind die Wahrzeichen des Bundes, den der HERR mit unseren Vorfahren schloss, als er sie aus Ägypten führte.«22 Dann trat Salomo vor den Augen der versammelten Israeliten an den Altar des HERRN, erhob seine Hände zum Himmel (2Chr 6,12)23 und betete: »HERR, du Gott Israels! Es gibt keinen Gott wie dich – weder im Himmel noch auf der Erde. Du hältst den Bund, den du mit deinem Volk geschlossen hast, und erweist allen deine Liebe, die dir dienen und von ganzem Herzen mit dir leben.24 Und so hast du auch deine Zusage eingehalten, die du meinem Vater David gegeben hast. Was du ihm damals versprachst, hast du nun in die Tat umgesetzt, wie wir alle es heute sehen.25 HERR, du Gott Israels, ich bitte dich: Halte auch das andere Versprechen, das du meinem Vater David gegeben hast. Du sagtest zu ihm: ›Immer wird einer deiner Nachkommen König über Israel sein, solange sie mir dienen, wie du mir gedient hast.‹26 Ja, du Gott Israels, bitte erfülle alles, was du meinem Vater David, deinem Diener, versprochen hast!27 Doch wirst du, Gott, wirklich auf der Erde wohnen? Ist nicht sogar der weite Himmel noch zu klein, um dich zu fassen, geschweige denn dieses Haus, das ich gebaut habe?28 Trotzdem bitte ich dich, HERR, mein Gott: Höre mein Rufen und weise meine Bitten nicht zurück! Erhöre das Gebet, das ich heute in aller Demut an dich richte!29 Bitte, wache Tag und Nacht über dieses Haus! Es ist ja der Ort, von dem du selbst gesagt hast: ›Hier will ich wohnen.‹ Darum erhöre das Gebet, das ich, dein ergebener Diener, an diesem Ort an dich richte.30 Nimm meine Gebete an und auch die deines Volkes, wenn wir zum Tempel gewandt mit dir reden. Hör unser Rufen im Himmel, dort, wo du thronst, und vergib uns!31 Wenn jemand beschuldigt wird, einem anderen etwas angetan zu haben, und er hier vor deinem Altar schwören muss, dass er unschuldig ist,32 dann höre du im Himmel, was er sagt, und sorge für Recht: Entlarve und bestrafe ihn, wenn er schuldig ist; wenn er aber unschuldig ist, verschaffe ihm Gerechtigkeit!33-34 Wenn die Israeliten von Feinden besiegt werden, weil sie gegen dich gesündigt haben, und sie dann ihre Schuld einsehen und dich wieder als ihren Gott loben, so höre sie im Himmel! Vergib deinem Volk Israel die Schuld, wenn sie hier im Tempel zu dir beten und dich um Hilfe anflehen! Bring sie wieder zurück in das Land, das du einst ihren Vorfahren geschenkt hast!35-36 Wenn es einmal lange Zeit nicht regnet, weil sie gegen dich gesündigt haben, und sie dann zu diesem Tempel gewandt beten und dich wieder als ihren Gott loben, so höre sie im Himmel! Wenn sie von ihren falschen Wegen umkehren, weil du sie bestraft und zur Einsicht gebracht hast, dann vergib deinem Volk und seinen Königen ihre Schuld! Denn du zeigst ihnen, wie sie ein Leben führen können, das dir gefällt. Lass es wieder regnen auf das Land, das du deinem Volk als bleibenden Besitz gegeben hast!37 Wenn im Land Hungersnot herrscht oder die Pest wütet, wenn das Getreide durch Glutwind, Pilzbefall oder Ungeziefer vernichtet wird, wenn Feinde kommen und israelitische Städte belagern – wenn also das Land von irgendeinem Unglück oder einer Seuche heimgesucht wird –,38-39 dann höre auf jedes Gebet, das an dich gerichtet wird, sei es von einzelnen Menschen oder vom ganzen Volk! Erhöre im Himmel, wo du thronst, die Bitten aller, die dich in ihrer Not suchen und die Hände flehend zu diesem Tempel hin ausstrecken. Gib jedem, was er verdient, denn du kennst sein Herz! Vergib ihm und handle so mit ihm, wie es seinen Taten entspricht! Denn du allein kennst alle Menschen durch und durch.40 Darum sollen sie dich als ihren Gott achten und ehren, solange sie in dem Land leben, das du unseren Vorfahren gegeben hast.41 Wenn Ausländer, die nicht zu deinem Volk Israel gehören, deinetwegen aus fernen Ländern hierherkommen,42 weil sie von deinem Ruhm und deinen mächtigen Taten gehört haben,43 dann erhöre auf deinem Thron im Himmel auch ihre Gebete, die sie vor diesem Tempel sprechen! Erfülle die Bitten dieser Menschen, damit alle Völker auf der Erde dich als den wahren Gott erkennen! Sie sollen dich achten und ehren, wie dein Volk Israel es tut, und sollen erkennen, dass du in diesem Tempel wohnst, den ich gebaut habe.44 Wenn die Israeliten Krieg führen und auf deinen Befehl gegen ihre Feinde ausziehen, wenn sie dann zu der Stadt blicken, die du erwählt hast, und zu dem Tempel, den ich für dich gebaut habe,45 dann höre im Himmel ihr Flehen und verhilf ihnen zum Recht!46 Wenn sie sich aber von dir abwenden – es gibt ja keinen Menschen, der nicht sündigt – und du zornig wirst und sie an ihre Feinde auslieferst, die sie als Gefangene in ihr Land verschleppen, sei es fern oder nah,47-49 dann höre sie doch im Himmel, wo du wohnst, wenn sie dort in der Fremde ihre Schuld bereuen und zu dir umkehren! Wenn sie dann zu dir um Hilfe flehen und dir bekennen: ›Wir haben Schuld auf uns geladen und gegen dich gesündigt, als wir dir den Rücken kehrten‹, dann erhöre ihr Flehen, wenn sie sich wieder von ganzem Herzen dir zuwenden! Hilf ihnen, wenn sie im Gebiet ihrer Feinde zu dir beten und zu dem Land blicken, das du ihren Vorfahren gegeben hast, zu der Stadt, die du für dich erwählt hast, und zu dem Tempel, den ich für dich gebaut habe.50 Vergib deinem Volk alles, was sie dir angetan haben, auch ihre Auflehnung gegen dich! Lass ihre Unterdrücker Erbarmen mit ihnen haben!51 Denn trotz allem sind sie noch dein Volk, dein Eigentum, das du aus Ägypten herausgeholt hast wie aus dem Feuer eines Schmelzofens.52 Bitte, verschließ deine Ohren nicht vor meinem Flehen und vor den Gebeten deines Volkes Israel! Erhöre uns, wann immer wir zu dir um Hilfe rufen!53 Denn du, HERR, hast Israel aus allen anderen Völkern der Erde zu deinem Volk erwählt. Dies hast du durch deinen Diener Mose schon unseren Vorfahren versprochen, als du sie aus Ägypten herausführtest, HERR, du großer Gott.«54 Als Salomo sein Gebet beendet hatte, stand er wieder auf. Er war zum Beten vor dem Altar des HERRN auf die Knie gefallen und hatte die Hände flehend zum Himmel erhoben.55 Nun trat er vor die versammelten Israeliten und segnete sie. Mit lauter Stimme rief er der Versammlung zu:56 »Lasst uns den HERRN preisen! Denn er hat sein Versprechen gehalten und seinem Volk Israel eine Heimat gegeben, in der es in Ruhe und Frieden leben kann. Was er damals unseren Vorfahren durch seinen Diener Mose sagen ließ, ist eingetroffen. Jede einzelne seiner Zusagen ist in Erfüllung gegangen.57 Der HERR, unser Gott, stehe uns bei, wie er schon unseren Vorfahren beigestanden hat! Möge er uns nie verlassen oder gar verstoßen!58 Er möge unser Herz ganz nach ihm ausrichten, damit wir seine Gebote befolgen und auf alle Weisungen und Gesetze achten, die er unseren Vorfahren gegeben hat!59 Möge der HERR, unser Gott, dieses Gebet nie mehr vergessen; ja, Tag und Nacht soll er an meine Bitten denken. Er möge mir, seinem Diener, und auch seinem Volk Israel zum Recht verhelfen und uns jeden Tag geben, was wir brauchen.60 Daran sollen alle Völker erkennen, dass der HERR Gott ist und dass es außer ihm keinen Gott gibt.61 Ihr aber, haltet dem HERRN, unserem Gott, von ganzem Herzen die Treue; lebt immer nach seinen Weisungen und befolgt seine Gebote, so wie ihr es heute tut!«62-63 Mit einem großen Opferfest weihte der König und mit ihm ganz Israel den Tempel des HERRN ein. Salomo ließ 22.000 Rinder und 120.000 Schafe als Friedensopfer schlachten. (2Chr 7,4)64 Am ersten Tag des Festes wurde die Mitte des Tempelvorhofs zur Opferstätte geweiht, weil der bronzene Altar viel zu klein war für die vielen Opfer. Denn unzählige Brand- und Speiseopfer wurden dargebracht, und auch das Fett der Tiere, die man für das Opfermahl schlachtete, wurde verbrannt.65 Vierzehn Tage lang feierten König Salomo und die Israeliten: in der ersten Woche die Einweihung des Tempels und in der zweiten Woche das Laubhüttenfest. Sehr viele Israeliten nahmen daran teil. Von weit her waren sie nach Jerusalem gekommen, vom äußersten Norden des Landes aus Lebo-Hamat bis zu dem Bach, der im Süden die Grenze nach Ägypten bildet.66 Nach diesen zwei Wochen beendete Salomo das Fest. Die Israeliten jubelten ihrem König zu und zogen wieder nach Hause. Voller Freude und Dankbarkeit dachten sie an das Gute, das der HERR seinem Diener David und seinem Volk Israel erwiesen hatte.