Jesaja 5

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Hört mir zu! Ich singe euch das Lied meines Freundes[1] von seinem Weinberg: Auf fruchtbarem Hügel, da liegt mein Stück Land, (Ps 80,9; Jes 27,2; Jer 2,21; Mk 12,1)2 dort hackt ich den Boden mit eigener Hand, ich mühte mich ab und las Felsbrocken auf, baute Wachtturm und Kelter, setzte Reben darauf. Und süße Trauben erhofft ich zu Recht, doch was dann im Herbst wuchs, war sauer und schlecht.3 Jerusalems Bürger, ihr Leute von Juda, was sagt ihr zum Weinberg, was tätet denn ihr da?4 Die Trauben sind sauer – entscheidet doch ihr: War die Pflege zu schlecht? Liegt die Schuld denn bei mir?5 Ich sage euch, Leute, das tue ich jetzt: Weg reiß ich die Hecke, als Schutz einst gesetzt; zum Weiden solln Schafe und Rinder hinein! Und die Mauer ringsum – die reiße ich ein! Zertrampelnden Füßen geb ich ihn preis, schlecht lohnte mein Weinberg mir Arbeit und Schweiß!6 Ich will nicht mehr hacken, das Unkraut soll sprießen! Der Himmel soll ihm den Regen verschließen!7 Der Weinberg des HERRN[2] seid ihr Israeliten! Sein Lieblingsgarten, Juda, seid ihr! Er hoffte auf Rechtsspruch – und erntete Rechtsbruch, statt Liebe und Treue nur Hilfeschreie! (Jes 1,17)8 Weh denen, die sich ein Haus nach dem andern hinstellen und ein Feld nach dem andern kaufen, bis kein Grundstück mehr übrig ist und sie das ganze Land besitzen! (3Mo 25,23; Mi 2,2)9 Ich habe gehört, wie der HERR, der Herrscher der Welt,[3] geschworen hat: »Die vielen Gebäude sollen verwüstet werden, die großen und schönen Häuser leer stehen!10 Ein Weinberg von zehn Morgen bringt nur noch einen Eimer Wein, und zehn Zentner Aussaat bringen nur einen Zentner Ertrag.«11 Weh denen, die schon am Morgen hinter Bier her sind und noch spät am Abend beim Wein in Hitze geraten! (Spr 20,1; Jes 28,1; Jes 28,7; Jes 56,12; Hos 4,18; Am 6,5)12 Laute und Harfe, Pauke und Flöte erklingen bei ihren Gelagen, aber auf das Tun des HERRN achten sie nicht, sie sehen nicht, dass er hinter allem Geschehen steht.13 Deshalb sagt der HERR: »Mein Volk muss in die Verbannung, weil es nicht begreifen will. Die Angesehenen müssen Hunger leiden und das ganze Volk wird vor Durst verschmachten.«14 Die Totenwelt sperrt ihren Rachen weit auf, hinabfahren müssen Reichtum und Pracht Jerusalems, der ganze lärmende, johlende Haufen.15 So werden sie alle erniedrigt und müssen sich bücken. Die Hochmütigen müssen die Augen zu Boden schlagen.16 Der HERR, der Herrscher der Welt, erweist seine Hoheit, denn er verschafft dem Recht wieder Geltung. Der heilige Gott erweist sich als heilig, denn er hält gerechtes Gericht. (Jes 2,11; Jes 2,17)17 Zwischen den Trümmern der Stadt weiden die Schafe, und was die Reichen in ihren Ruinen zurücklassen mussten, das essen die umherziehenden Hirten auf.18 Weh denen, die sich vor den Karren des Unrechts spannen und ihre Schuld wie mit Wagenseilen hinter sich herziehen!19 Sie sagen: »Er soll sich beeilen und tun, was er vorhat, der heilige Gott Israels! Er will uns bestrafen? Wir wollen endlich etwas davon sehen!« (Ps 14,1; Jer 17,15)20 Weh denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die aus Schwarz Weiß und aus Weiß Schwarz machen, aus sauer süß und aus süß sauer! (Jes 32,5; Am 5,7; Am 5,10; Mi 3,1)21 Weh denen, die sich für weise und verständig halten! (Spr 3,7)22 Helden sind sie – im Weintrinken, und tüchtige Männer – im Mischen von scharfen Getränken.23 Als Richter lassen sie sich bestechen: Schuldige sprechen sie frei und Unschuldige verurteilen sie. (Spr 17,15)24 Deshalb werden sie vergehen wie eine Pflanze, deren Wurzeln verfaulen und deren Blüten verwelken, wie dürres Gras oder Stoppeln auf dem Feld, über das ein Feuer hinwegfegt. Sie haben das Gesetz verachtet, das der Herrscher der Welt, der heilige Gott Israels, seinem Volk gegeben hat. Seine Warnungen haben sie in den Wind geschlagen.25 Darum ist der HERR zornig auf sein Volk. Er reckt seine Hand hoch und schlägt zu. Davon erzittern die Berge, und auf den Straßen und Plätzen liegen die Leichen wie Abfall. Trotzdem legt sein Zorn sich nicht, noch ist seine Hand drohend erhoben.26 Er stellt ein Feldzeichen auf für ein Volk[4] aus der Ferne. Er pfeift, und schon kommen sie vom Ende der Erde, sie haben es eilig. (Jes 7,18; Jes 7,20; Jes 10,5; Jer 5,15)27 Keiner der Krieger ist erschöpft, keiner schleppt die Füße nach, keiner nickt ein, hellwach sind sie alle. Die Gürtel sind festgeschnallt, kein Schuhriemen löst sich.28 Die Pfeilspitzen sind geschliffen, die Bogen straff gespannt. Die Hufe ihrer Pferde sind hart wie Kiesel, die Räder ihrer Streitwagen drehen sich wie der Wirbelwind.29 Ihr Kriegsgeschrei ist wie das Brüllen eines Löwen, wie das raue Gebrüll eines jungen Löwen; er knurrt, packt seine Beute und schleppt sie weg. Und niemand wagt es, sie ihm zu entreißen.30 Der Tag kommt, an dem sie über das Land herfallen mit Getöse wie das Donnern des Meeres. Wohin man auch blickt: überall erdrückende Finsternis; schwarze Wolken verdunkeln das Tageslicht.

Jesaja 5

Hoffnung für alle

1 Hört! Ich will ein Lied singen, ein Lied von meinem besten Freund und seinem Weinberg: »Auf einem Hügel, sonnig und fruchtbar, lag das Grundstück meines Freundes. Dort wollte er einen Weinberg anlegen.2 Er grub den Boden um und räumte alle großen Steine fort. Die beste Rebensorte pflanzte er hinein. Er baute einen Wachturm mittendrin und meißelte einen Keltertrog aus dem Felsen. Wie freute er sich auf die erste Ernte, auf saftige und süße Trauben! Doch die Trauben waren klein und sauer!3 Urteilt selbst, ihr Leute von Jerusalem und Juda:4 Habe ich für meinen Weinberg nicht alles getan? Konnte ich nicht mit Recht eine reiche Ernte erwarten? Warum brachte er nur kleine, saure Trauben?5 Wisst ihr, was ich jetzt mit meinem Weinberg mache? Zaun und Schutzmauer reiße ich weg! Tiere sollen kommen und ihn kahl fressen, Ziegen und Schafe, sie sollen ihn zertrampeln!6 Nie mehr werde ich die Reben beschneiden, nie mehr den harten Boden mit der Hacke lockern; Dornen und Disteln sollen ungehindert wuchern. Ich verbiete den Wolken, ihm Regen zu bringen. Soll der Weinberg doch vertrocknen!«7 Dies ist eure Geschichte, ihr Israeliten. Ihr seid der Weinberg, und euer Besitzer ist der HERR, der allmächtige Gott. Ihr aus Israel und Juda, ihr seid die Pflanzung, auf deren Erträge er sich freute. Er wollte von euch gute Taten sehen, doch er sah nur Bluttaten; ihr habt nicht Recht gesprochen, sondern es gebrochen!8 Wehe denen, die sich ein Haus nach dem anderen bauen und ein Grundstück nach dem anderen kaufen, bis keines mehr übrig ist! Sie finden erst Ruhe, wenn das ganze Land ihnen gehört.9 Ich habe die Worte des HERRN, des allmächtigen Gottes, noch im Ohr. Er schwor: »Die großen und schönen Häuser werden verwüstet daliegen, und niemand wird mehr darin wohnen.10 Ein Weinberg von über zwei Hektar bringt dann nur ein kleines Fass Wein ein, und von drei Zentnern Saatgut wird man höchstens ein Säckchen Getreide ernten.11 Wehe denen, die schon früh am Morgen losziehen, um sich zu betrinken. Bis spät in die Nacht bleiben sie sitzen und lassen sich mit Wein volllaufen.12 Lauten und Harfen, Pauken und Flöten und natürlich der Wein fehlen bei ihren Gelagen nie! Doch für mich, den HERRN, haben sie keinen Gedanken übrig; was ich in der Welt tue, nehmen sie nicht wahr.13 Weil sie das nicht einsehen wollen, wird mein Volk in die Verbannung verschleppt werden. Dann müssen die vornehmen Herren Hunger leiden, und das einfache Volk wird umkommen vor Durst.14 Das Totenreich reißt wie ein gieriges Ungeheuer seinen Schlund auf und verschlingt die ganze Pracht Jerusalems mitsamt der johlenden und lärmenden Menge.15 So werde ich die Menschen in die Knie zwingen, sie alle müssen sich vor mir beugen. Wer früher eingebildet und hochmütig war, wird beschämt den Blick zu Boden senken.«16 Der HERR, der allmächtige Gott, vollstreckt sein Gerichtsurteil und erweist so seine Macht. Er zeigt, dass er ein heiliger und gerechter Gott ist.17 Zwischen den Trümmern der Stadt werden Lämmer weiden. Umherziehende Hirten werden dann essen, was die vertriebenen Reichen in den Ruinen zurücklassen mussten.18 Wehe denen, die an die Sünde gefesselt sind und ihre Schuld hinter sich herschleifen wie ein Ochse seinen Karren.19 Sie spotten: »Er soll sich beeilen, der ›heilige Gott Israels‹, wir möchten endlich sehen, wie er straft! Ständig spricht er von seinem Gericht. Also los, er soll zeigen, was er kann!«20 Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die Finsternis als Licht bezeichnen und Licht als Finsternis, die Saures für süß erklären und Süßes für sauer.21 Wehe denen, die sich selbst für klug und verständig halten!22 Wehe denen, die Helden sind im Weintrinken und tapfere Männer, wenn es darum geht, starke Getränke zu mischen.23 Als Richter sind sie bestechlich, für Geld sprechen sie Schuldige frei und verurteilen die Unschuldigen.24 Darum werden sie brennen wie die Stoppeln auf dem Acker, ja, wie ein Strohhaufen. Sie werden zugrunde gehen wie eine Blume, deren Wurzeln verfaulen, wie Blüten, die der Wind zerstreut. Denn sie haben das Gesetz des HERRN, des allmächtigen Gottes, abgelehnt und sich nicht zu Herzen genommen, was der heilige Gott seinem Volk Israel gesagt hat.25 Darum ist der HERR voller Zorn über sein Volk. Schon hat er seine Hand erhoben und schlägt zu, dass die Berge erbeben. Die Leichen liegen überall auf den Straßen herum wie Unrat. Aber noch hat sich Gottes Zorn nicht gelegt; noch ist seine strafende Hand erhoben.26 Er gibt den Völkern in der Ferne ein Zeichen. Ein Pfiff – und die Heere eilen vom Ende der Erde herbei; in kürzester Zeit sind sie da.27 Keiner der Soldaten ist müde und erschöpft, niemand gönnt sich eine Pause oder gar eine Stunde Schlaf. Der Gürtel mit dem Schwert sitzt fest, und die Schuhriemen reißen nicht.28 Ihre Pfeilspitzen sind scharf geschliffen, die Bogen gespannt. Die Hufe ihrer Pferde sind hart wie Stein, und die Räder der Streitwagen drehen sich wie ein Wirbelwind.29 Beim Angriff brüllen die Männer wie hungrige Löwen, die ihre Beute packen und knurrend wegschleppen. Kein Mensch wagt es, sie daran zu hindern.30 Genauso werden diese Heere eines Tages über Juda und Jerusalem herfallen. Ihr Siegesgebrüll gleicht dem Tosen des Meeres. Wohin man auch blickt: Dichte Wolken verdunkeln das Licht, Finsternis lastet auf dem Land und verbreitet Angst und Schrecken.

Jesaja 5

Neue evangelistische Übersetzung

1 Ich will singen von dem, den ich liebe, / ein Lied von meinem Freund und seinem Weinberg: / Mein Freund hatte einen Weinberg auf einer fruchtbaren Höhe.2 Er grub ihn um und entfernte die Steine / und bepflanzte ihn mit edelsten Reben. / Einen Turm baute er mitten darin / und hieb auch eine Kelter aus. / Dann wartete er auf die süße Frucht. / Doch die Trauben waren sauer und schlecht.3 Nun, ihr Bürger von Jerusalem, Männer von Juda: / Wie denkt ihr über meinen Weinberg und mich?4 Habe ich nicht alles an meinem Weinberg getan? / Warum hoffte ich auf süße Trauben / und er brachte saure Frucht?5 Jetzt sage ich euch, was ich ihm tue: / Ich reiße seine Hecke aus, / damit er von Herden abgeweidet wird, / ich breche seine Mauer ab, / dass er von allen zertrampelt wird.6 Zu einer Wüste soll er werden, / nicht mehr beschnitten und behackt – und von Dornen und Disteln bedeckt. / Und den Wolken will ich befehlen, / dass kein Regen mehr auf ihn fällt.7 Denn der Weinberg, der Jahwe, dem Allmächtigen, gehört, ist das Volk Israel. / Und die Männer von Juda sind die Pflanzung seiner Lust. / Er hoffte auf Rechtsspruch / und erntete Rechtsbruch, / er hoffte auf Gerechtigkeit / und hörte Geschrei über Schlechtigkeit.8 Wehe denen, die sich ein Haus neben das andere stellen, / ein Feld nach dem anderen kaufen, / bis kein Grundstück mehr da ist / und ihnen alles gehört.9 Da hörte ich den Schwur Jahwes: / "Die vielen Häuser werden öde und leer, / so groß und schön sie auch sind: / Sie werden ohne Bewohner sein.10 Denn zehn Joch[1] Rebland geben einen Eimer[2] Saft / und ein Sack[3] Saatgut nur einen Beutel[4] Ertrag."11 Wehe denen, die schon am frühen Morgen hinterm Bier her sind / und sich erhitzen am Wein bis spät in die Nacht.12 Zither und Harfe, Pauke und Flöte / und Wein gehören zu ihrem Gelage, / doch was Jahwe tut, beachten sie nicht, / vor seinem Wirken haben sie keinen Respekt.13 Weil mein Volk keine Einsicht hat, wird es gefangen weggeschleppt. / Seine Edelleute werden Hungerleider sein, / und seine lärmende Menge verschmachtet vor Durst.14 Das Totenreich reißt seinen Schlund weit auf, / und hinab fährt seine ganze Pracht, das ganze johlende und lärmende Gewühl.15 Da werden Menschen gebeugt und Männer geduckt, / da werden stolze Augen gesenkt.16 Und Jahwe, der allmächtige Gott, wird durch sein Urteil erhöht. / Der heilige Gott zeigt sich heilig im gerechten Gericht.17 Lämmer weiden zwischen den Trümmern der Stadt, / und Ziegen nähren sich in den Ruinen der Vertriebenen.18 Wehe denen, die die Strafe für ihre Schuld / herbeiziehen an Stricken des Wahns. / Das Gericht über ihre Sünde schleppen sie mit Wagenseilen herbei19 und sagen dazu: "Er soll sich beeilen, der heilige Gott Israels, / wir wollen endlich sehen, was er mit uns tut!"20 Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, / die Finsternis zum Licht erklären und Licht zur Finsternis, / die das Bittere süß und das Süße bitter machen.21 Wehe denen, die sich selbst für weise halten / und meinen, dass sie verständig sind.22 Wehe denen, die Helden im Weintrinken sind / und tapfer im Mischen von starkem Getränk.23 Sie sprechen den Gottlosen gerecht durch ein Bestechungsgeschenk, / und den Gerechten nehmen sie ihr Recht.24 Darum: Wie eine Feuerzunge Stoppeln verzehrt, / wie dürres Gras in der Flamme zusammensinkt, / wird ihre Wurzel wie Asche sein, / ihre Blüte auffliegen wie Staub. / Denn sie haben das Gesetz Jahwes, des Allmächtigen, verworfen, / das Wort des Heiligen Israels verschmäht.25 Darum entflammte der Zorn Jahwes gegen sein Volk, / er hob seine Hand und schlug zu, / dass die Berge erbebten / und Leichen wie Abfall auf den Straßen lagen. / Und immer noch hat sich sein Zorn nicht gelegt, / seine Hand bleibt drohend ausgestreckt.26 Er stellt ein Feldzeichen auf für ein Volk in der Ferne, / er pfeift es herbei vom Ende der Welt, / und schon kommen sie eilig heran.27 Keiner ist erschöpft, und keiner schleppt die Füße nach; / keiner nickt ein, sie alle sind wach; / keinem geht der Hüftgurt auf, und keinem löst sich ein Riemen vom Schuh.28 Ihre Pfeile sind scharf, ihre Bogen gespannt. / Die Hufe ihrer Pferde sind hart wie Stein, / die Räder sausen dahin wie der Sturm.29 Ihr Kriegsschrei ist wie Löwengebrüll. / Wie junge Löwen brüllen sie auf. / Sie knurren, packen die Beute und schleppen sie fort, / und niemand reißt sie ihnen weg.30 An dem Tag wird es dröhnen über dem Land, / es wird tosen wie die Brandung am Meer. / Wohin man dann auf der Erde auch blickt: / nur Finsternis und bedrückende Angst. / Dichte Wolken verdunkeln das Licht.