Vom gegenseitigen Verhalten in der Jüngergemeinschaft
1Jesus wandte sich wieder seinen Jüngern zu, den Männern und Frauen,[1] und sagte zu ihnen: »Es ist unvermeidlich, dass Menschen an mir irrewerden. Aber wehe dem, der dazu beiträgt! (Mt 18,6; Mt 18,15; Mt 18,21; Mk 9,42)2Es wäre besser für ihn, er würde mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen, als dass er auch nur einen dieser kleinen, unbedeutenden Menschen, die zu mir halten,[2] an mir irremacht.3Seid wachsam gegen euch selbst! Wenn dein Bruder – und das gilt entsprechend für die Schwester[3] – ein Unrecht begangen hat, dann stell ihn zur Rede, und wenn er es bereut, dann verzeih ihm.4Selbst wenn er siebenmal am Tag an dir schuldig wird, sollst du ihm verzeihen, wenn er kommt und sagt: ›Es tut mir leid!‹«
Von der Macht des Gottvertrauens
5Die Apostel sagten zum Herrn: »Stärke doch unser Vertrauen zu Gott!« (Mt 14,31; Mt 17,20; Lk 6,13)6Der Herr antwortete: »Wenn euer Vertrauen auch nur so groß wäre wie ein Senfkorn, dann könntet ihr zu dem Maulbeerbaum dort sagen: ›Zieh deine Wurzeln aus der Erde und verpflanze dich ins Meer!‹, und er würde euch gehorchen.« (Mk 4,31; Mk 11,23)
Kein Anspruch auf besondere Anerkennung
7»Stellt euch vor, jemand von euch hat einen Sklaven und der kommt vom Pflügen oder Schafehüten nach Hause. Wird er wohl gleich als Erstes zu ihm sagen: ›Bitte, komm und setz dich zu Tisch‹?8Gewiss nicht! Er wird ihm sagen: ›Mach mir das Essen fertig, binde dir die Schürze um und bediene mich bei Tisch! Wenn ich fertig bin, kannst du auch essen und trinken.‹9Wird er sich etwa bei dem Sklaven bedanken, weil der getan hat, was ihm befohlen war?10So ist es auch mit euch. Wenn ihr alles getan habt, was Gott euch befohlen hat, dann sagt: ›Wir sind Diener, weiter nichts; wir haben nur getan, was uns aufgetragen war.‹« (1Kor 9,16)
Der dankbare Samariter
11Auf dem Weg nach Jerusalem zog Jesus durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa.[4] (Lk 13,22)12Als er in ein Dorf ging, kamen ihm zehn Aussätzige entgegen. Sie blieben in gehörigem Abstand stehen (3Mo 13,45)13und riefen laut: »Jesus! Herr! Hab Erbarmen mit uns!«14Jesus sah sie und befahl ihnen: »Geht zu den Priestern und lasst euch eure Heilung bestätigen!«[5] Und als sie unterwegs waren, wurden sie tatsächlich gesund. (Lk 5,14)15Einer aus der Gruppe kam zurück, als er es merkte. Laut pries er Gott,16warf sich vor Jesus nieder, das Gesicht zur Erde, und dankte ihm. Und das war ein Samariter. (Lk 10,33)17Jesus sagte: »Sind nicht alle zehn gesund[6] geworden? Wo sind dann die anderen neun?18Ist keiner zurückgekommen, um Gott die Ehre zu erweisen, nur dieser Fremde hier?«19Dann sagte er zu dem Mann: »Steh auf und geh nach Hause, dein Vertrauen hat dich gerettet.« (Lk 7,50)
Wann richtet Gott seine Herrschaft auf?
20Einige Pharisäer fragten Jesus, wann die Herrschaft Gottes anbrechen werde. Jesus antwortete: »Ihr dürft nicht nach Vorzeichen ausschauen21und an allen möglichen Orten nach ihr suchen! Denn schon jetzt, mitten unter euch, richtet Gott seine Herrschaft auf!« (Lk 10,17; Lk 11,2; Lk 16,16)
Vom Kommen des Menschensohnes
22Dann sagte Jesus zu den Jüngern, den Männern und Frauen:[7] »Es wird die Zeit kommen, wo ihr euch danach sehnt, auch nur einen Tag unter der Herrschaft des Menschensohnes zu erleben. Aber es wird euch nicht vergönnt sein. (Mt 10,39; Mt 24,26; Mt 24,28; Mt 24,37)23Sie werden zu euch sagen: ›Schaut doch hierher!‹, oder: ›Schaut dorthin!‹ Aber geht nicht hin und gebt nichts darauf. (Mk 13,21)24Wenn sein Tag da ist, wird der Menschensohn kommen wie ein Blitz, der mit einem Schlag den ganzen Horizont ringsum erhellt. (Mt 24,27)25Aber zuvor muss er noch vieles erleiden und von den Menschen dieser Generation verworfen[8] werden. (Lk 9,21)26Wenn der Menschensohn kommt, wird es genauso sein wie zur Zeit Noachs:27Die Menschen aßen und tranken und heirateten, wie sie es gewohnt waren – bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche ging. Dann kam die Flut und vernichtete sie alle.28Und es wird auch genauso sein wie in den Tagen Lots: Sie aßen und tranken, sie kauften und verkauften, bestellten das Land und bauten Häuser, wie sie es gewohnt waren. (1Mo 19,24)29An dem Tag aber, an dem Lot die Stadt Sodom verließ, fiel Feuer und Schwefel vom Himmel und vernichtete sie alle.30Ganz genauso wird es an dem Tag sein, an dem der Menschensohn erscheint.31Wer an jenem Tag gerade auf dem Dach ist und seine Sachen unten im Haus liegen hat, soll keine Zeit damit verlieren, erst noch hineinzugehen, um sie zu holen.[9] Und wer gerade auf dem Feld ist, soll nicht einmal mehr zurückschauen, um sein Haus noch einmal zu sehen.[10] (Mk 13,15)32Denkt an Lots Frau! (1Mo 19,26)33Wer sein Leben retten will, wird es verlieren, und wer es verliert, wird es retten. (Mt 10,38)34Ich sage euch: Zwei Männer werden in jener Nacht auf einem Bett schlafen: Der eine wird angenommen, der andere zurückgelassen.35-36Zwei Frauen werden zusammen Korn mahlen: Die eine wird angenommen, die andere zurückgelassen.«[11]37Die Jünger fragten: »Wo wird das geschehen, Herr?« Jesus antwortete ihnen: »Wo Aas liegt, da sammeln sich die Geier.« (Hi 39,30)
Lukas 17
Hoffnung für alle
Achtet aufeinander und vergebt!
1»Es kann nicht ausbleiben, dass Dinge geschehen, die Menschen vom Glauben abbringen«, warnte Jesus seine Jünger. »Aber wehe dem, der daran schuld ist! (Mt 18,6; Mt 18,15; Mt 18,21; Mk 9,42)2Es wäre besser für ihn, mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen zu werden, als dass er einen dieser kleinen, unbedeutenden Menschen zu Fall bringt.3Nehmt euch also in Acht! Wenn dein Bruder Schuld auf sich geladen hat, dann weise ihn zurecht. Bereut er sein Handeln, dann vergib ihm!4Und wenn er dir siebenmal am Tag Unrecht tut und dich immer wieder um Vergebung bittet: Vergib ihm!«
Die Macht des Glaubens
5Die Apostel baten Jesus, den Herrn: »Hilf uns, dass unser Glaube größer wird!« (Mt 17,20)6Darauf antwortete er: »Wenn euer Glaube nur so groß wäre wie ein Senfkorn, könntet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: ›Reiß dich mitsamt deinen Wurzeln aus der Erde und verpflanze dich ins Meer!‹ – es würde sofort geschehen.«
Der selbstverständliche Dienst
7»Stellt euch vor«, sagte Jesus zu seinen Jüngern, »ihr habt einen Knecht, der vom Pflügen oder Schafehüten heimkommt. Was tut ihr dann? Sagt ihr etwa zu ihm: ›Komm an den Tisch und iss‹?8Doch bestimmt nicht! Ihr gebt ihm den Auftrag: ›Mach mir etwas zu essen, binde dir eine Schürze um und bediene mich bei Tisch! Wenn ich fertig bin, dann kannst du auch essen und trinken.‹9Kann der Knecht dafür etwa einen besonderen Dank erwarten? Ich meine nicht! Es gehört doch schließlich zu seiner Arbeit.10Das gilt auch für euch. Wenn ihr alles getan habt, was ich euch befohlen habe, dann sollt ihr sagen: ›Wir sind einfache Knechte und haben nur unseren Auftrag ausgeführt!‹«
Nur einer dankt
11Auf dem Weg nach Jerusalem zog Jesus mit seinen Jüngern durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa.12Kurz vor einem Dorf begegneten ihm zehn Aussätzige. Im vorgeschriebenen Abstand blieben sie stehen13und riefen: »Jesus, Herr! Hab Erbarmen mit uns!«14Er sah sie an und forderte sie auf: »Geht zu den Priestern und zeigt ihnen, dass ihr geheilt seid!« Auf dem Weg dorthin wurden sie gesund[1].15Einer von ihnen lief zu Jesus zurück, als er merkte, dass er geheilt war. Laut lobte er Gott.16Er warf sich vor Jesus nieder und dankte ihm. Es war ein Mann aus Samarien.17Jesus fragte: »Waren es nicht zehn Männer, die gesund geworden sind? Wo sind denn die anderen neun?18Wie kann es sein, dass nur einer zurückkommt, um sich bei Gott zu bedanken, noch dazu ein Fremder?«19Zu dem Samariter aber sagte er: »Steh wieder auf! Dein Glaube hat dich geheilt.«
Wann kommt Gottes Reich?
20Die Pharisäer wollten von Jesus wissen: »Wann wird denn Gottes Reich kommen?« Er antwortete ihnen: »Gottes Reich kann man nicht sehen wie ein irdisches Reich. (Mt 24,23)21Niemand wird sagen können: ›Hier ist es!‹ oder ›Dort ist es!‹ Denn Gottes Reich ist schon jetzt da – mitten unter euch.«22Zu seinen Jüngern aber sagte er: »Die Zeit wird kommen, wo ihr alles dafür geben würdet, auch nur einen einzigen Tag die Herrlichkeit des Menschensohnes mitzuerleben. Aber dieser Wunsch wird sich nicht erfüllen.23Man wird euch zwar einreden wollen: ›Seht doch! Hier ist er!‹ oder ›Dort ist er!‹ Geht niemals dorthin und lauft solchen Leuten nicht nach!24Denn wenn der Tag da ist, kommt der Menschensohn für alle sichtbar – wie ein Blitz, der den ganzen Horizont erhellt.25Aber vorher muss der Menschensohn noch viel leiden und es erdulden, dass ihn die Menschen dieser Generation von sich stoßen.« (Matthäus 24,37‒39.17‒18)26»Wenn der Menschensohn kommt, wird es sein wie zur Zeit von Noah.27Die Menschen aßen, tranken und heirateten, wie sie es immer taten. So ging es, bis Noah in die Arche stieg. Dann kam die große Flut, und keiner von ihnen überlebte.28Es wird genauso sein wie zu Lots Zeiten. Auch damals ging alles seinen gewohnten Gang: Die Menschen aßen und tranken, kauften und verkauften, pflanzten und bauten.29So ging es bis zu dem Tag, an dem Lot die Stadt Sodom verließ. Da regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel, und alle kamen um.30Genauso wird es sein, wenn der Menschensohn erscheint.31Wer sich dann gerade auf dem Dach seines Hauses aufhält, soll nicht erst im Haus seine Sachen für die Flucht packen. Und dasselbe gilt für den, der auf dem Feld arbeitet: Er soll nicht erst in sein Haus zurückkehren.[2]32Denkt daran, was mit Lots Frau geschah!33Wer sich an sein Leben klammert, der wird es verlieren. Wer aber sein Leben aufgibt, der wird es für immer bewahren.« (Mt 24,40)34»Ich sage euch: Zwei schlafen in jener Nacht in einem Bett; einer wird angenommen, und der andere bleibt zurück.35-36Zwei Frauen werden gemeinsam Getreide mahlen; die eine wird angenommen, und die andere bleibt zurück.[3]«37»Herr, wo wird sich das ereignen?«, fragten die Jünger. Da antwortete ihnen Jesus: »Das werdet ihr schon sehen. Auch die Geier erkennen, wo ein verendetes Tier liegt, und sammeln sich dort.«
Lukas 17
Neue evangelistische Übersetzung
Vergeben und glauben
1Jesus sagte zu seinen Jüngern: "Es wird immer Verführungen geben, doch wehe dem, der daran schuld ist.2Für den wäre es besser, er würde mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen, als dass er einen dieser Geringsten zu Fall bringt.3Seht euch also vor!
Wenn dein Bruder sündigt, weise ihn zurecht; und wenn er Reue zeigt, vergib ihm.4Und wenn er siebenmal am Tag an dir schuldig wird und siebenmal wieder zu dir kommt und sagt: 'Es tut mir leid!', sollst du ihm vergeben!"5Die Apostel baten den Herrn: "Stärke unseren Glauben!"6Da sagte der Herr: "Wenn euer Vertrauen nur so groß wäre wie ein Senfkorn, könntet ihr zu diesem Maulbeerfeigenbaum hier sagen: 'Zieh deine Wurzeln aus der Erde und pflanze dich ins Meer!' Er würde euch gehorchen."
Dienst und Dankbarkeit
7"Wenn einer von euch einen Sklaven hat und dieser vom Pflügen oder Schafehüten zurückkommt, wird er ihm vielleicht sagen: 'Komm gleich zum Essen!'?8Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: 'Mach das Abendessen fertig, binde dir eine Schürze um und bediene mich am Tisch! Wenn ich fertig bin, kannst du auch essen und trinken!'?9Und bedankt er sich vielleicht bei seinem Sklaven, dass er das Befohlene getan hat?10So soll es auch bei euch sein. Wenn ihr alles getan habt, was euch aufgetragen war, dann sagt: 'Wir sind Sklaven, weiter nichts. Wir haben nur unsere Pflicht getan.'"11Auf dem Weg nach Jerusalem zog Jesus durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa.12Kurz vor einem Dorf kamen ihm zehn aussätzige Männer entgegen. Sie blieben in einiger Entfernung stehen13und riefen: "Jesus, Rabbi, erbarme dich über uns!"14Jesus sah sie an und sagte zu ihnen: "Geht zu den Priestern und stellt euch ihnen vor!" Auf dem Weg dorthin wurden sie gesund.15Einer aus der Gruppe kam zurück, als er es merkte, und lobte Gott mit lauter Stimme.16Er warf sich vor Jesus nieder und dankte ihm. Und das war ein Samaritaner.17Da sagte Jesus: "Sind denn nicht alle zehn geheilt worden? Wo sind die anderen neun?18War sonst keiner bereit, zurückzukehren, um Gott zu ehren, als nur dieser Fremde hier?"19Dann sagte er zu dem Mann: "Steh auf und geh ‹deinen Weg›! Dein Glaube hat dich gerettet."
Das Reich Gottes kommt
20Einige Pharisäer fragten Jesus, wann das Reich Gottes komme. Er antwortete: "Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es an äußeren Zeichen erkennen kann.21Man wird auch nicht sagen können: 'Seht, hier ist es!' oder: 'Seht einmal, dort!' Nein, das Reich Gottes ist schon jetzt mitten unter euch."22Dann sagte Jesus zu seinen Jüngern: "Es wird eine Zeit kommen, wo ihr euch danach sehnt, auch nur einen Tag des Menschensohnes zu erleben, aber es wird euch nicht vergönnt sein.23Sie werden zu euch sagen: 'Seht einmal, dort ist er!' oder: 'Seht hier!' Geht dann nicht hin, und lauft auch keinem nach!24Denn wenn der Menschensohn kommt, wird es wie bei einem Blitz den ganzen Horizont erhellen.25Vorher muss er aber noch vieles leiden und von der jetzigen Generation verworfen werden.26Und wenn die Zeit des Menschensohns kommt, wird es so sein wie zur Zeit Noahs:27Die Menschen aßen, tranken, heirateten und wurden verheiratet – bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging. Dann kam die Flut und brachte alle um.28Und es wird auch so sein wie zur Zeit Lots: Die Menschen aßen und tranken, sie kauften und verkauften, sie pflanzten und bauten29– bis zu dem Tag, an dem Lot Sodom verließ. Da regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte alle um.30Genauso wird es an dem Tag sein, an dem der Menschensohn für alle sichtbar werden wird.31Wer sich dann gerade auf der Dachterrasse seines Hauses aufhält und seine Sachen im Haus hat, soll nicht erst hinuntersteigen, um sie zu holen; und wer auf dem Feld ist, soll nicht erst zurückkehren.32Denkt an Lots Frau!33Wer sein Leben zu retten versucht, wird es verlieren, wer es aber verliert, wird es bewahren.34Ich sage euch: Wenn in jener Nacht zwei Menschen in einem Bett liegen, wird der eine angenommen und der andere zurückgelassen.35-36Wenn zwei Frauen an derselben Handmühle arbeiten, wird die eine angenommen und die andere zurückgelassen werden."[1]37"Herr, wo wird das geschehen?", fragten die Jünger. Er erwiderte: "Wo das Aas liegt, da sammeln sich auch die Geier."
Lukas 17
Neue Genfer Übersetzung
Wehe dem, durch den andere zu Fall kommen!
1Jesus sagte zu seinen Jüngern: »Es ist unvermeidlich, dass Dinge geschehen, durch die Menschen zu Fall kommen. Doch wehe dem, der daran schuld ist! (Mt 18,6; Mk 9,42)2Es wäre besser für ihn, man würde ihm einen Mühlstein um den Hals legen und ihn damit ins Meer werfen, als dass von solchen gering Geachteten wie diesen hier auch nur einer[1] durch ihn zu Fall kommt.
Bereitschaft zur Vergebung
3Seht euch also vor!« »Wenn[2] dein Bruder sündigt[3], weise ihn zurecht, und wenn er sein Unrecht einsieht[4], vergib ihm. (Mt 18,15)4Selbst wenn er siebenmal am Tag gegen dich sündigt und siebenmal wieder zu dir kommt und sagt: ›Ich will es nicht mehr tun[5]‹, sollst du ihm vergeben.«
Die Bitte um einen größeren Glauben
5Die Apostel baten den Herrn: »Gib uns doch mehr Glauben!« (Mt 17,20)6Der Herr antwortete: »Selbst wenn euer Glaube nur so groß wäre wie ein Senfkorn, könntet ihr zu diesem Maulbeerbaum[6] hier sagen: ›Heb dich samt deinen Wurzeln aus der Erde und verpflanze dich ins Meer!‹, und er würde euch gehorchen.«
Bedingungslose Bereitschaft zum Dienst
7»Angenommen, einer von euch hat einen Knecht[7], der ihm den Acker bestellt[8] oder das Vieh hütet. Wenn dieser Knecht vom Feld heimkommt, wird dann sein Herr etwa als Erstes zu ihm sagen: ›Komm[9] und setz dich zu Tisch!‹?8Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: ›Mach mir das Abendessen, binde dir einen Schurz um und bediene mich! Wenn ich mit Essen und Trinken fertig bin, kannst auch du essen und trinken.‹?9Und bedankt er sich hinterher bei dem Knecht dafür, dass dieser getan hat, was ihm aufgetragen war?[10]10Wenn ihr also alles getan habt, was euch aufgetragen war, dann sollt auch ihr sagen: ›Wir sind Diener, weiter nichts[11]; wir haben nur unsere Pflicht getan.‹«
Die Heilung der zehn Aussätzigen und der Dank des Samaritaners
11Auf seinem Weg nach Jerusalem zog Jesus durch das Grenzgebiet von[12] Samarien und Galiläa.12Kurz vor einem Dorf kamen ihm zehn Aussätzige entgegen; sie blieben in einigem Abstand stehen13und riefen laut: »Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns!«14Jesus sah sie an und sagte zu ihnen: »Geht und zeigt euch den Priestern!« Auf dem Weg dorthin wurden sie gesund[13].15Einer von ihnen kam zurück, als er sah, dass er geheilt war. Er pries Gott mit lauter Stimme,16warf sich vor Jesu Füßen nieder und dankte ihm. Dieser Mann war ein Samaritaner.17Jesus aber sagte: »Sind denn nicht alle zehn gesund geworden? Wo sind die anderen neun?18Ist es keinem außer diesem Fremden in den Sinn gekommen, zurückzukehren und Gott die Ehre zu geben?«19Dann sagte er zu dem Mann: »Steh auf, du kannst gehen! Dein Glaube hat dich gerettet[14].«
Das Kommen des Reiches Gottes
20Die Pharisäer fragten Jesus, wann das Reich Gottes komme. Darauf antwortete er: »Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es an äußeren Anzeichen erkennen kann[15]. (Mt 24,26; Mt 24,37)21Man wird auch nicht sagen können: ›Seht, hier ist es!‹ oder: ›Es ist dort!‹ Nein, das Reich Gottes ist mitten unter euch[16].«22Dann sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Es wird eine Zeit kommen, da werdet ihr euch danach sehnen, auch nur einen Tag der Herrschaft[17] des Menschensohnes zu erleben, aber euer Sehnen wird vergeblich sein[18].23Wenn man zu euch sagt: ›Seht, dort ist er!‹ oder: ›Seht, er ist hier!‹, dann geht nicht hin; lauft denen, die hingehen, nicht nach.24Denn wie der Blitz aufleuchtet und den Himmel von einem Ende zum anderen erhellt, so wird es an dem Tag sein, an dem der Menschensohn kommt[19].25Vorher muss er jedoch vieles erleiden und wird von der jetzigen Generation verworfen werden.26In den Tagen, in denen der Menschensohn kommt,[20] wird es sein wie in den Tagen Noahs.27Die Menschen aßen und tranken, sie heirateten und wurden verheiratet – bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging; dann brach die Flut herein, und sie kamen alle um.28Es wird auch[21] sein wie in den Tagen Lots. Die Menschen aßen und tranken, sie kauften und verkauften, sie pflanzten und bauten –29doch an dem Tag, als Lot Sodom verließ, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel, und sie kamen alle um.30Genauso wird es an dem Tag sein, an dem der Menschensohn wiederkommt[22].31Wer sich an jenem Tag gerade auf dem Dach seines Hauses aufhält und seine Sachen unten im Haus liegen hat, soll nicht erst noch hinuntersteigen, um sie zu holen. Das Gleiche gilt für den, der auf dem Feld ist: Er soll nicht mehr nach Hause zurücklaufen[23].32Denkt an Lots Frau!33Wer sein Leben zu erhalten sucht, wird es verlieren; wer es aber verliert, wird es bewahren[24].34Ich sage euch: Von zwei Menschen, die in jener Nacht in einem Bett liegen, wird der eine angenommen[25] und der andere zurückgelassen.35-36Und von zwei Frauen, die zusammen Getreide mahlen, wird die eine angenommen und die andere zurückgelassen.[26]«37Die Jünger fragten Jesus: »Wo wird das geschehen, Herr?« Er antwortete: »Wo Aas liegt, da sammeln sich die Geier.«