1Jesus verließ den Tempel und wollte weggehen. Da kamen seine Jünger zu ihm und wiesen ihn auf die Prachtbauten der Tempelanlage hin. (Mk 13,1; Lk 21,5)2Aber Jesus sagte: »Ihr bewundert das alles? Ich sage euch, hier wird kein Stein auf dem andern bleiben. Alles wird bis auf den Grund zerstört werden.« (Lk 19,44)
Der Anfang vom Ende
3Dann ging Jesus auf den Ölberg und setzte sich dort nieder. Nur seine Jünger waren bei ihm. Sie traten zu ihm und fragten ihn: »Sag uns, wann wird das geschehen, und woran können wir erkennen, dass du wiederkommst und das Ende der Welt da ist?« (Mk 13,3; Lk 21,7)4Jesus sagte zu ihnen: »Seid auf der Hut und lasst euch von niemand täuschen!5Viele werden unter meinem Namen auftreten und von sich behaupten: ›Ich bin der wiedergekommene Christus!‹ Damit werden sie viele irreführen. (Mt 24,24; 2Thess 2,9; 1Joh 2,18)6Erschreckt nicht, wenn nah und fern Kriege ausbrechen! Es muss so kommen, aber das ist noch nicht das Ende.7Ein Volk wird gegen das andere kämpfen, ein Staat den andern angreifen. In vielen Ländern wird es Hungersnöte und Erdbeben geben.8Das alles ist erst der Anfang vom Ende – der Beginn der Geburtswehen.«
Die Verfolgung der Jünger
9»Dann werden sie euch an die Gerichte ausliefern, euch misshandeln und töten. Die ganze Welt wird euch hassen, weil ihr euch zu mir bekennt. (Mt 10,17; Mk 13,9; Lk 6,22; Lk 21,12; Joh 16,1)10Wenn es so weit ist, werden viele vom Glauben abfallen und sich gegenseitig verraten und einander hassen. (Mt 10,35; 1Tim 4,1)11Zahlreiche falsche Propheten[1] werden auftreten und viele von euch irreführen. (Mt 7,15)12Und weil der Ungehorsam gegen Gottes Gesetz überhandnimmt, wird die Liebe bei den meisten von euch erkalten. (2Tim 3,1)13Wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, wird gerettet. (Offb 14,12)14Aber die Gute Nachricht, dass Gott schon angefangen hat, seine Herrschaft aufzurichten, wird in der ganzen Welt verkündet werden. Alle Völker sollen sie hören. Danach erst kommt das Ende.« (Mt 28,19)
Die letzte Schreckenszeit
15»Im Buch des Propheten Daniel ist die Rede von einem ›entsetzlichen Scheusal‹ – wer das liest, überlege sich, was es bedeutet! Wenn ihr das ›entsetzliche Scheusal‹ im Heiligtum stehen seht, (Dan 12,11; Mk 13,14; Lk 17,23; Lk 17,37; Lk 21,20)16dann sollen die Bewohner Judäas in die Berge fliehen.17Wer gerade auf dem Dach ist, soll keine Zeit damit verlieren, erst noch seine Sachen aus dem Haus zu holen.[2] (Lk 17,31)18Wer gerade zur Arbeit auf dem Feld ist, soll nicht zurückgehen, um noch sein Obergewand mitzunehmen, das er am Wegrand abgelegt hat.[3]19Besonders hart wird es die Frauen treffen, die gerade ein Kind erwarten oder einen Säugling stillen.20Bittet Gott, dass ihr nicht im Winter oder an einem Sabbat fliehen müsst.21Denn was dann geschieht, wird furchtbarer sein als alles, was jemals seit Beginn der Welt geschehen ist oder in Zukunft noch geschehen wird. (Dan 12,1; Offb 7,14)22Wenn Gott diese Schreckenszeit nicht abkürzen würde, dann würde kein Mensch gerettet werden. Er wird sie aber denen zuliebe abkürzen, die er erwählt hat.23Wenn dann jemand zu euch sagt: ›Seht her, hier ist Christus, der versprochene Retter!‹, oder: ›Dort ist er!‹ – glaubt ihm nicht.24Denn es werden so manche mit dem Anspruch auftreten, der versprochene Retter oder ein Prophet zu sein. Sie werden sich durch große und aufsehenerregende Wunder ausweisen und würden damit sogar die von Gott Erwählten irreführen, wenn das möglich wäre. (Mt 7,15; Mt 24,5; Apg 5,36; Apg 21,38; Offb 13,13)25Denkt daran, dass ich es euch vorausgesagt habe!26Wenn also die Leute zu euch sagen: ›Draußen in der Wüste ist er‹, dann geht nicht hinaus! Oder wenn sie sagen: ›Er ist hier und hält sich in einem Haus verborgen‹, dann glaubt ihnen nicht!27Denn der Menschensohn wird für alle sichtbar kommen, wie ein Blitz, der von Ost nach West über den Himmel zuckt. (Mt 25,31; Mk 13,26; Lk 17,24; 1Thess 5,1; Jak 5,7; 2Petr 3,4)28Er wird so sicher zu sehen sein wie die Geier, die hoch über einem verendenden Tier kreisen.«[4] (Hi 39,30; Offb 19,17)
Der Weltrichter kommt
29»Doch sofort nach dieser Schreckenszeit wird sich die Sonne verfinstern und der Mond wird nicht mehr scheinen, die Sterne werden vom Himmel fallen und die Ordnung des Himmels wird zusammenbrechen. (Jes 34,4; Joe 2,10; Hag 2,6; Hag 2,21; Mk 13,24; Lk 21,25; 2Petr 3,10; 2Petr 3,12)30Dann wird der Menschensohn für alle sichtbar am Himmel erscheinen. Dies ist das Zeichen, dass das Ende da ist.[5] Die Völker der ganzen Welt werden jammern und klagen, wenn sie den Menschensohn auf den Wolken des Himmels mit göttlicher Macht und Herrlichkeit kommen sehen. (Sach 12,10; Mk 13,26)31Dann wird die Posaune ertönen und der Menschensohn wird seine Engel in alle Himmelsrichtungen ausschicken, damit sie von überall her die Menschen zusammenbringen, die er erwählt hat.« (Mt 13,41; 1Kor 15,52; 1Thess 4,16)
Das Gleichnis vom Feigenbaum
32»Am Beispiel des Feigenbaums könnt ihr etwas lernen: Wenn der Saft in die Zweige schießt und der Baum Blätter treibt, dann wisst ihr, dass der Sommer bald da ist. (Mk 13,28; Lk 21,29)33So ist es auch, wenn ihr dies alles geschehen seht:[6] Dann wisst ihr, dass das Ende unmittelbar bevorsteht.34Ich versichere euch: Diese Generation wird das alles noch erleben. (Mt 16,28)35Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte vergehen nicht; sie bleiben gültig für immer und ewig.« (Jes 40,8)
Das Ende kommt überraschend
36»Doch den Tag und die Stunde, wann das Ende da ist, kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel – nicht einmal der Sohn. Nur der Vater kennt sie. (Mk 13,32; Lk 12,39; Lk 17,26; Lk 17,30; Lk 17,34; Apg 1,7)37Wenn der Menschensohn kommt, wird es sein wie zur Zeit Noachs. (1Mo 6,11; 1Mo 7,7; 2Petr 3,6)38Damals vor der großen Flut aßen die Menschen und tranken und heirateten, wie sie es gewohnt waren – bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche ging.39Sie begriffen nicht, was ihnen drohte, bis dann die Flut hereinbrach und sie alle wegschwemmte. So wird es auch sein, wenn der Menschensohn kommt.40Zwei Männer werden dann zusammen auf dem Feld arbeiten: Der eine wird angenommen, der andere zurückgelassen.41Zwei Frauen werden zusammen Korn mahlen: Die eine wird angenommen, die andere zurückgelassen.42Darum seid wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommen wird. (Mt 25,13)43Macht euch doch das eine klar: Wenn ein Hausherr im Voraus wüsste, um welche Zeit in der Nacht der Dieb kommt, würde er aufbleiben und den Einbruch verhindern. (1Thess 5,2; 2Petr 3,10; Offb 3,3; Offb 16,15)44Darum seid jederzeit bereit; denn der Menschensohn wird zu einer Stunde kommen, wenn ihr es nicht erwartet.«
Der verantwortungsbewusste Diener
45»Wer von euch ist nun der treue und kluge Diener, dem sein Herr den Auftrag gegeben hat, die übrige Dienerschaft zu beaufsichtigen und jedem pünktlich seine Tagesration auszuteilen? (Mt 25,21; Lk 12,42)46Ein solcher Diener darf sich freuen, wenn der Herr zurückkehrt und ihn bei seiner Arbeit findet.47Ich versichere euch: Der Herr wird ihm die Verantwortung für alle seine Güter übertragen.48Wenn er aber ein schlechter Mensch ist und sich sagt: ›So bald kommt mein Herr nicht zurück‹, (2Petr 3,4)49und anfängt, die ihm unterstellten Diener zu schlagen und mit Säufern Gelage zu halten,50dann wird sein Herr an einem Tag und zu einer Stunde zurückkehren, wenn der Diener überhaupt nicht damit rechnet. (Mt 25,13)51Er wird diesen Diener in Stücke hauen und dorthin bringen lassen, wo die Scheinheiligen ihre Strafe verbüßen. Dort gibt es nur noch Jammern und Zähneknirschen.« (Mt 8,12)
Matthäus 24
Hoffnung für alle
Jesus kündigt die Zerstörung des Tempels an
1Jesus verließ den Tempel und wandte sich zum Gehen. Da kamen seine Jünger und wollten ihm die riesigen Ausmaße der Tempelanlage zeigen. (Mk 13,1; Lk 21,5)2»Ihr bestaunt das alles, nicht wahr?«, sagte Jesus zu ihnen. »Aber ich versichere euch: Kein Stein wird hier auf dem anderen bleiben. Alles wird nur noch ein großer Trümmerhaufen sein.«
Die Zukunft der Welt
3Als Jesus später am Abhang des Ölbergs saß und mit seinen Jüngern allein war, baten sie ihn: »Sag uns doch: Wann wird das geschehen? Welches Ereignis wird dein Kommen und das Ende der Welt ankündigen?« (Mk 13,3; Lk 21,7)4Jesus antwortete: »Lasst euch von keinem Menschen täuschen!5Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und von sich behaupten: ›Ich bin der Christus, der von Gott erwählte Retter!‹ Und so werden sie viele in die Irre führen.6Ihr werdet von Kriegen hören und davon, dass Kriege drohen. Lasst euch dadurch nicht erschrecken! Das muss geschehen, doch es bedeutet noch nicht das Ende.7Ein Volk wird gegen das andere kämpfen und ein Königreich das andere angreifen. In vielen Teilen der Welt wird es Hungersnöte und Erdbeben geben.8Das alles ist aber erst der Anfang – so wie die ersten Wehen bei einer Geburt.«
Die Verfolgung der Christen und die Zerstörung Jerusalems
9»Dann werdet ihr gefoltert, getötet und in der ganzen Welt gehasst werden, weil ihr euch zu mir bekennt. (Mk 13,9; Lk 21,12)10Viele werden sich vom Glauben abwenden, einander verraten und hassen.11Falsche Propheten werden in großer Zahl auftreten und viele verführen.12Und weil Gottes Gebote immer stärker missachtet werden, setzt sich das Böse überall durch. Die Liebe wird bei den meisten von euch erkalten.13Aber wer bis zum Ende standhält, der wird gerettet.14Die rettende Botschaft von Gottes Reich wird auf der ganzen Welt verkündet werden, damit alle Völker sie hören. Dann erst wird das Ende kommen.15Im Buch des Propheten Daniel ist die Rede von einem ›abscheulichen Götzendienst‹[1]. – Überlegt doch einmal, was die Worte bedeuten, die ihr dort lest! – Wenn dieser Götzendienst vor euren Augen im Tempel eingeführt wird, (Dan 9,27)16dann sollen alle Bewohner Judäas ins Gebirge fliehen.17Wer sich gerade auf dem Dach seines Hauses aufhält, soll nicht erst im Haus seine Sachen für die Flucht packen.18Wer auf dem Feld arbeitet, soll nicht erst nach Hause laufen, um seinen Mantel zu holen.19Besonders hart trifft es in jener Zeit schwangere Frauen und Mütter, die gerade ein Kind stillen.20Betet darum, dass ihr nicht im Winter oder am Sabbat fliehen müsst!21Denn es wird eine Zeit der Not kommen, wie sie die Welt in ihrer ganzen Geschichte noch nicht erlebt hat und wie sie auch nie wieder eintreten wird.22Wenn Gott diese Leidenszeit nicht verkürzen würde, könnte niemand gerettet werden! Aber seinen Auserwählten zuliebe wird er diese Zeit begrenzen.«
Warnung vor falschen »Rettern«
23»Wenn dann jemand zu euch sagt: ›Seht her, hier ist der Christus!‹ oder: ›Dort ist er!‹, glaubt ihm nicht! (Mk 13,21; Lk 17,23)24So mancher wird sich nämlich als ›Christus‹ ausgeben, und es werden falsche Propheten auftreten. Sie vollbringen große Zeichen und Wunder, um – wenn möglich – sogar die Auserwählten Gottes irrezuführen.25Denkt daran: Ich habe es euch angekündigt!26Wenn also jemand zu euch sagt: ›Kommt und schaut, der Retter ist draußen in der Wüste‹, so geht nicht hin. Oder wenn man behauptet: ›Hier in diesem Haus hält er sich verborgen‹, dann glaubt es nicht.27Denn der Menschensohn kommt für alle sichtbar – wie ein Blitz, der im Osten aufzuckt und den ganzen Himmel erhellt.28Dies wird so gewiss geschehen, wie sich die Geier um ein verendetes Tier scharen.«
Retter und Richter
29»Unmittelbar nach dieser großen Schreckenszeit wird sich die Sonne verfinstern und der Mond nicht mehr scheinen. Die Sterne werden aus ihrer Bahn geschleudert,[2] und die Kräfte des Weltalls geraten durcheinander. (Mk 13,24; Lk 21,25)30Dann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen, und alle Völker der Erde werden jammern und klagen. Sie werden sehen, wie der Menschensohn in großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels kommt.31Mit gewaltigem Posaunenschall wird er seine Engel aussenden, und sie werden seine Auserwählten aus allen Teilen der Welt zu ihm bringen.«
»Seid immer bereit!«
3217,26‒36; »Der Feigenbaum soll euch dafür ein Beispiel sein: Wenn seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, dann wisst ihr, dass es bald Sommer ist. (Mk 13,28; Lk 12,39; Lk 21,29)33Ebenso ist es, wenn all diese Ereignisse eintreffen. Dann könnt ihr sicher sein, dass das Ende unmittelbar bevorsteht.34Ja, ich sage euch: Diese Generation wird nicht untergehen, bevor das alles zu geschehen beginnt[3].35Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber haben für immer Bestand.36Und doch weiß niemand, wann das Ende kommen wird, auch die Engel im Himmel nicht, ja, noch nicht einmal der Sohn. Den Tag und die Stunde kennt nur der Vater.37Wenn der Menschensohn kommt, wird es sein wie zur Zeit Noahs.38Damals vor der großen Flut aßen, tranken und heirateten die Menschen, wie sie es immer taten. So ging es, bis Noah in die Arche stieg.39Die Leute merkten nichts von dem Unheil, das ihnen bevorstand, bis die Flut sie alle mit sich riss. So wird es auch beim Kommen des Menschensohnes sein.40Zwei Männer werden auf dem Feld arbeiten; der eine wird angenommen, und der andere bleibt zurück.41Zwei Frauen werden Getreide mahlen; die eine wird angenommen, die andere bleibt zurück.42Deshalb seid wachsam und haltet euch bereit! Denn ihr wisst nicht, wann euer Herr kommen wird.43Eins ist euch doch klar: Wenn der Hausherr wüsste, wann ein Dieb bei ihm einbrechen will, würde er wach bleiben und sich vor dem Einbrecher schützen.44Seid also zu jeder Zeit bereit, denn der Menschensohn wird gerade dann kommen, wenn ihr am wenigsten damit rechnet!«
Der treue Verwalter
45»Wie verhält sich denn ein kluger und zuverlässiger Verwalter?«, fragte Jesus die Jünger. »Angenommen, sein Herr hat ihm die Verantwortung für die übrige Dienerschaft übertragen und ihn beauftragt, jedem rechtzeitig sein Essen auszuteilen. (Lk 12,42)46Dieser Verwalter darf sich glücklich schätzen, wenn sein Herr dann zurückkehrt und ihn gewissenhaft bei der Arbeit findet!47Ich versichere euch: Einem so zuverlässigen Mann wird er die Verantwortung für seinen ganzen Besitz übertragen.48Wenn jener Verwalter aber unzuverlässig ist und im Stillen denkt: ›Ach was, es dauert bestimmt noch lange, bis mein Herr kommt‹,49und er fängt an, die anderen Diener zu prügeln, sich den Bauch vollzuschlagen und Trinkgelage zu veranstalten,50dann wird die Rückkehr seines Herrn ihn völlig überraschen. Denn sein Herr kommt, wenn er nicht damit rechnet.51Er wird den Verwalter hart bestrafen[4] und ihm den Lohn geben, den die Heuchler verdienen. Er wird ihn hinausstoßen, dorthin, wo es nur noch Heulen und ohnmächtiges Jammern[5] gibt.«
Matthäus 24
Neues Leben. Die Bibel
Jesus spricht über die Zukunft der Welt
1Als Jesus das Tempelgelände verließ, zeigten seine Jünger ihm die verschiedenen Gebäude, die zum Tempel gehörten.2Doch er sagte zu ihnen: »Seht ihr diese Gebäude? Ich versichere euch: Sie werden alle zerstört werden, sodass kein Stein auf dem anderen bleibt.« (Lk 19,44)3Später saß Jesus am Hang des Ölbergs. Seine Jünger kamen zu ihm und fragten: »Wann wird all das geschehen? Und wird es vorher ein Zeichen geben, das deine Wiederkehr und das Ende der Welt[1] ankündigt?« (Mt 13,39; Mt 28,20; Lk 17,30)4Jesus antwortete ihnen: »Lasst euch von niemandem etwas weismachen. (Mk 13,5)5Viele werden in meinem Namen auftreten und behaupten: ›Ich bin der Christus‹, und sie werden viele irreführen. (Mt 24,11; Joh 5,43; 1Joh 2,18)6Überall werden Kriege ausbrechen. Aber habt keine Angst – diese Dinge müssen geschehen, doch das Ende wird noch nicht unmittelbar darauf folgen. (Dan 2,28)7Völker und Königreiche werden sich den Krieg erklären. In vielen Teilen der Welt wird es Erdbeben geben, und es wird zu Hungersnöten kommen. (Jes 19,2)8Doch all das wird erst der Anfang der Schrecken sein, die auf euch zukommen.9Ihr werdet verhaftet, verfolgt und umgebracht werden. Auf der ganzen Welt wird man euch hassen, weil ihr euch zu meinem Namen bekennt. (Mt 10,17; Joh 16,2)10Viele werden sich von mir abwenden und einander verraten und hassen.11Viele falsche Propheten werden auftreten und die Menschen täuschen. (Mt 24,5)12Die Gesetzlosigkeit wird immer mehr überhandnehmen und die Liebe wird bei vielen erkalten.13Doch wer bis zum Ende durchhält, wird gerettet werden.14Die Botschaft vom Reich Gottes wird auf der ganzen Welt gepredigt werden, damit alle Völker sie hören, und dann erst wird das Ende kommen. (Mt 28,19; Offb 3,10; Offb 16,14)15Es wird eine Zeit kommen, da werdet ihr sehen, wovon der Prophet Daniel gesprochen hat: das abscheuliche Götzenbild, das den heiligen Ort, an dem es steht, entweiht[2]« – Wer dies liest, der horche auf! – (Dan 9,27; Dan 11,31; Dan 12,11)16»Dann müssen alle Menschen in Judäa in die Berge fliehen.17Wer sich vor seinem Haus[3] befindet, darf nicht mehr hineingehen, um zu packen. (Lk 17,31)18Wer draußen auf dem Feld ist, darf nicht erst nach Hause gehen, um sich einen Mantel zu holen.19Besonders schlimm wird diese Zeit für schwangere Frauen sein und für Mütter, die ihre Kinder stillen.20Betet darum, dass ihr nicht im Winter oder an einem Sabbat fliehen müsst.21Denn es wird eine Schreckenszeit sein, wie die Welt sie noch nie erlebt hat und auch nie wieder erleben wird. (Dan 12,1; Joe 2,2; Offb 3,10; Offb 7,14)22Wenn diese Zeit der Not nicht abgekürzt würde, würde die gesamte Menschheit umkommen. Doch wegen der Auserwählten Gottes wird sie abgekürzt werden.23Wenn irgendjemand zu euch sagt: ›Schaut her, hier ist der Christus‹ oder ›Da ist er‹, beachtet ihn nicht. (Lk 17,21; 2Thess 2,9; 1Joh 4,1; Offb 13,13)24Denn falsche Erlöser und falsche Propheten werden überall auftauchen und große Zeichen und Wunder vollbringen, um selbst die von Gott Auserwählten zu verführen.25Ich habe euch gewarnt!26Wenn euch also jemand erzählt: ›Der Christus ist draußen in der Wüste‹, macht euch nicht die Mühe hinzugehen und nachzusehen. Oder wenn einer sagt: ›Da und da hält er sich verborgen‹ – glaubt es nicht! (Lk 17,23)27Denn wenn der Menschensohn kommt, wird es sein wie ein Blitz, der den ganzen Himmel erhellt.28So wie ein Schwarm Geier ein Hinweis darauf ist, dass in der Nähe ein Tierkadaver liegt[4], sind diese Zeichen der Beweis, dass das Ende nahe ist. (Lk 17,37; Offb 19,17)29Unmittelbar nachdem diese schreckliche Zeit zu Ende ist, wird sich die Sonne verfinstern, der Mond wird nicht mehr leuchten, die Sterne werden vom Himmel stürzen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert.[5] (Jes 13,10; Jes 34,4; Hes 32,7; Joe 2,10; Joe 3,4; Joe 4,15; Offb 2,12)30Und schließlich wird das Zeichen für das Kommen des Menschensohns am Himmel erscheinen, und unter den Völkern der Erde wird tiefe Trauer herrschen. Sie werden sehen, wie der Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels kommt.[6] (Dan 7,13; Sach 12,10; Offb 1,7)31Er wird seine Engel mit lautem Posaunenschall vorausschicken, und sie werden seine Auserwählten von den Enden der Welt sammeln. (1Kor 15,52; 1Thess 4,16; Offb 8,2; Offb 11,15)32Lernt vom Feigenbaum: Wenn seine Knospen weich werden und die Blätter zu sprießen beginnen, wisst ihr, dass der Sommer kommt, ohne dass es euch jemand sagt.33Wenn ihr also seht, wie alle diese Dinge passieren, dann wisst ihr, dass die Wiederkunft des Menschensohnes vor der Tür steht. (Jak 5,9)34Ich versichere euch: Diese Generation[7] wird nicht von der Erde verschwinden, bevor all das geschehen ist. (Mt 16,28)35Himmel und Erde werden vergehen, doch meine Worte bleiben ewig. (Mt 5,18; Lk 16,17)36Niemand kennt den Tag oder die Stunde, in der diese Dinge geschehen werden, nicht einmal die Engel im Himmel, und auch nicht der Sohn[8]. Nur der Vater weiß es. (Apg 1,7; 1Thess 5,1)37Wenn der Menschensohn wiederkommt, wird es sein wie zur Zeit Noahs. (1Mo 6,9)38In den Tagen vor der Sintflut feierten die Menschen rauschende Feste, Orgien und Hochzeiten, bis Noah in seine Arche stieg.39Sie merkten nicht, was geschah, bis die Flut kam und sie alle hinwegschwemmte. Genauso wird es sein, wenn der Menschensohn kommt.40Zwei Männer werden zusammen auf dem Feld arbeiten; einer wird mitgenommen, der andere zurückgelassen. (Lk 17,34)41Zwei Frauen werden in der Mühle Mehl mahlen; eine wird mitgenommen, die andere zurückgelassen.42Deshalb haltet euch bereit, denn ihr wisst nicht, wann euer Herr wiederkommt. (Mt 25,13; Lk 12,40; 1Thess 5,6; Offb 3,3; Offb 16,15)43Macht euch eines klar: Ein Hausbesitzer, der weiß, wann der Dieb kommt, ist wachsam und lässt es nicht zu, dass in sein Haus eingebrochen wird.44Ihr müsst jederzeit bereit sein. Denn der Menschensohn wird kommen, wenn ihr es am wenigsten erwartet.45Wer ist also ein vertrauenswürdiger und kluger Diener, dem der Herr sein Haus und die Versorgung seiner Familie anvertrauen kann? (Spr 14,31; Spr 17,5)46Wenn der Herr zurückkommt und feststellt, dass der Diener seine Aufgabe zu seiner Zufriedenheit erfüllt, ist der Diener glücklich zu schätzen.47Ich versichere euch: Der Herr wird diesem Diener die Verantwortung für seinen gesamten Besitz übertragen.48Doch wenn der Diener böse ist und glaubt: ›Mein Herr wird ja erst einmal eine Weile fort sein‹,49wenn er anfängt, die anderen Diener schlecht zu behandeln, und Trinkgelage veranstaltet –50dann wird sein Herr unangemeldet und völlig überraschend zurückkehren.51Und er wird diesen Diener davonjagen und dorthin schicken, wo auch die Heuchler sind. Und an jenem Ort werden sie weinen und mit den Zähnen knirschen. (Mt 8,12; Mt 25,30)