1Und der HERR fragte Ijob:2»Mit mir, dem Mächtigen,[1] willst du dich streiten? Willst du mich tadeln oder gibst du auf?« (Hi 9,2; Jes 45,9)
Ijob erkennt Gottes Weisheit an
3Da antwortete Ijob dem HERRN:4»Ich bin zu wenig, HERR! Was soll ich sagen? Ich lege meine Hand auf meinen Mund! (1Mo 18,27)5Ich habe mehr geredet, als ich sollte, noch einmal tu ich es bestimmt nicht mehr!«
Gott fragt Ijob noch einmal: Beispiele seiner Macht und Weisheit
6Da sagte der HERR aus dem Sturm heraus zu Ijob: (Hi 38,1)7»Steh auf jetzt, Ijob, zeige dich als Mann! Ich will dich fragen, gib du mir Bescheid! (Hi 38,3)8Willst du im Ernst mein Recht infrage stellen, mich schuldig sehn, damit du recht behältst? (Hi 4,17)9Sag, nimmst du es an Stärke mit mir auf? Kann deine Stimme donnern wie die meine? (Ps 29,3)10Dann zeige dich in deiner ganzen Pracht, lass dich in Majestät und Hoheit sehen!11Halt deinen Zorn nicht länger mehr in Schranken, blick alles Hohe an und wirf es nieder, (Jes 2,11)12sieh alle Stolzen an und mach sie klein, zertrete die Verbrecher auf der Stelle!13Wirf alle miteinander in das Grab, schick sie hinunter in die Totenwelt! (Hes 32,18)14Dann werde ich nicht zögern, dich zu rühmen, weil deine Hand den Sieg errungen hat.15Sieh dir als Beispiel doch das Nilpferd[2] an, das mein Geschöpf ist gradeso wie du! Es frisst zwar Gras, nicht anders als ein Rind,16doch achte auf die Kraft in seinen Lenden und sieh die starken Muskeln seines Bauches!17Sein Schwanz ist kräftig wie der Stamm der Zeder, die Sehnen seiner Schenkel stark wie Seile.18Die Knochen gleichen festen Bronzeröhren, die Rippen sind so hart wie Eisenstangen.19Es ist ein Meisterwerk in meiner Schöpfung, und niemand als sein Schöpfer kann’s bezwingen.20Das Gras zum Fressen liefern ihm die Berge, wo neben ihm die wilden Tiere spielen.21Es hat sein Lager unter Dornenbüschen und sein Versteck im Sumpf und Ried des Ufers.22Die dichten Büsche spenden ihm den Schatten und auch die Weiden, die das Ufer säumen.23Auch wenn das Wasser steigt, bleibt’s ruhig liegen; wenn ihm der Fluss ins Maul dringt, flieht es nicht.24Wer könnte ihm von vorn entgegentreten und ihm ein Fangseil durch die Nase ziehen?25Fängst du das Krokodil[3] mit einer Angel, dass ihm die Schnur die Zunge niederdrückt? (Hes 32,2)26Ziehst du ein Binsenseil durch seine Nase und schlägst ihm einen Haken durch den Kiefer? (Hes 29,4)27Wird es dich vielmals um Erbarmen bitten und dir mit vielen Zärtlichkeiten schmeicheln?28Schließt du mit ihm gar einen Dienstvertrag, dass es als Knecht für immer bei dir bleibt?29Spielst du mit ihm, als wär’s ein kleiner Vogel, und legst es für die Mädchen an die Leine?30Versteigert es die Fischerzunft an Händler, die es in Stücken auf dem Markt verkaufen?31Kannst du mit Speeren seinen Körper spicken, mit der Harpune seinen Kopf durchbohren?32Fass es doch an – du tust es nicht noch einmal; an diesen Kampf denkst du ein Leben lang!
Hiob 40
Hoffnung für alle
Herr, ich kann dir nichts erwidern!
1Der HERR fragte Hiob:2»Willst du weiter mit mir streiten, mich, den Allmächtigen, immer noch tadeln? Du hast mich angeklagt, nun steh mir Rede und Antwort!«3Darauf antwortete Hiob nur:4»Herr, ich bin zu gering, ich kann dir nichts erwidern; darum lege ich jetzt die Hand auf den Mund.5Mehr als einmal habe ich geredet – aber ich will es nicht wieder tun; ich habe schon zu viel gesagt!«
Besitzt du Macht, wie ich sie habe?
6Da sprach der HERR zu Hiob aus dem Sturm:7»Tritt mir gegenüber wie ein Mann und antworte auf meine Fragen!8Willst du mein Urteil widerlegen und mich schuldig sprechen, nur damit du recht behältst?9Besitzt du Macht wie ich, kannst du mit gleicher Stimme donnern?10Dann schmück dich mit Würde und Macht, bekleide dich mit Pracht und Majestät!11Dann lass deinen Zorn losbrechen, finde jeden stolzen Menschen heraus und erniedrige ihn!12Spür jeden Überheblichen auf und zwing ihn in die Knie, tritt die Gottlosen an Ort und Stelle nieder!13Verscharre sie alle in der Erde, verbanne sie in das Reich der Toten[1]!14Dann will ich der Erste sein, der dich preist, weil du mit eigener Hand den Sieg errungen hast!«
Zwei Beispiele für Gottes Macht und Weisheit
15»Schau dir den Behemot[2] an, den ich geschaffen habe wie auch dich! Er frisst Gras wie ein Rind.16Wie stark sind seine Lenden, welche Kraft hat er in den Muskeln seines Bauches!17Er macht seinen Schwanz steif wie eine Zeder, dicht verflochten sind die Sehnen an den Schenkeln.18Seine Knochen sind fest wie Bronzeröhren, seine Rippen gleichen Eisenstangen.19Unter meinen Werken nimmt er den ersten Platz ein, und nur ich, sein Schöpfer, kann das Schwert gegen ihn ziehen.20Die Hügel bieten ihm ihr Gras als Futter, und die wilden Tiere spielen neben ihm.21Er liegt unter Lotusbüschen, versteckt sich im Schilf und im Sumpf.22Die Lotusbüsche verbergen ihn und spenden ihm Schatten, bei den Pappeln am Ufer findet er Schutz.23Schwillt der Fluss mächtig an – ihm wird nicht bange; er bleibt ruhig, selbst wenn der Jordan ihm ins Maul flutet.24Meinst du, ein Mensch kann dieses Tier von vorne packen, es fangen und ihm einen Ring durch die Nase ziehen?25Kannst du den Leviatan[3] am Angelhaken aus dem Wasser ziehen oder seine Zunge mit einem Seil hinunterdrücken?26Kannst du ihm einen Strick durch die Nase ziehen oder sein Kinn mit einem Haken durchstechen?27Meinst du, er wird dann um Gnade winseln und dich mit Worten umschmeicheln?28Meinst du, er wird sich dir ergeben und du kannst ihn für immer als Knecht behalten?29Was willst du mit ihm tun? Ihn anbinden und wie einen Vogel halten, ihn deinen Mädchen zum Spielen geben?30Meinst du, die Jäger könnten jemals um seine besten Stücke feilschen und sie an Händler verkaufen?31Kannst du seinen Panzer mit Harpunen spicken oder mit Fischerhaken seinen Kopf?32Versuch es nur, mit ihm zu kämpfen! Daran wirst du noch lange denken und es nicht noch einmal wagen!
Hiob 40
Neues Leben. Die Bibel
1Dann sprach der HERR zu Hiob:2»Will der Tadler mit dem Allmächtigen streiten? Der Mann, der Gott zurechtweist, soll nun antworten!« (Hi 9,3; Hi 10,2; Hi 13,3; Hi 23,4; Hi 31,35; Hi 33,13)
Hiob antwortet dem HERRN
3Da antwortete Hiob dem HERRN:4»Ich bin ein Nichts – wie könnte ich dir etwas erwidern? Ich lege mir die Hand auf den Mund. (Hi 21,5; Hi 29,9)5Ich habe einmal geredet und werde nicht wieder damit anfangen, ein zweites Mal und ich will es nicht mehr tun.« (Hi 9,3)
Der HERR fordert Hiob ein zweites Mal heraus
6Da antwortete der HERR Hiob aus dem Sturm: (Hi 38,1)7»Tritt vor mich hin wie ein Mann![1] Ich will dir Fragen stellen und du sollst mich belehren! (Hi 38,3; Hi 42,4)8Willst du mir etwa meine Gerechtigkeit absprechen, mich für schuldig erklären, nur damit du recht behältst? (Hi 10,3; Hi 13,18; Hi 27,2; Röm 3,4)9Besitzt du die gleiche Macht wie Gott? Kannst du mit donnernder Stimme reden wie er? (Hi 37,5)10Nun, dann schmücke dich mit Hoheit und Pracht, bekleide dich mit Majestät und Herrlichkeit. (Ps 93,1; Ps 104,1)11Lass deinen Zorn hervorbrechen, finde jeden, der stolz ist, und drücke ihn nieder. (Jes 2,12; Jes 42,25; Dan 4,34; Nah 1,6)12Siehst du einen Hochmütigen, dann zwing ihn zu Boden, und wirf die Gottlosen an den Ort, wo sie hingehören! (Jes 13,11; Jes 63,3)13Lass sie alle im Staub versinken, bedecke ihr Gesicht mit dem Leichentuch[2]. (Jes 2,10)14Dann würde selbst ich dich loben, weil du mit deiner rechten Hand den Sieg errungen hast.15Sieh doch nur das mächtige Flusspferd[3] an! Ich habe es geschaffen, so wie ich dich geschaffen habe. Es frisst Gras wie das Rind. (Hi 40,19)16Schau, welche Kraft es in den Lenden hat und wie stark seine Bauchmuskeln sind.17Sein Schwanz ist gerade wie eine Zeder. Die Sehnen an seinen Schenkeln sind ein dichtes Geflecht.18Seine Knochen sind wie Metallröhren, seine Glieder wie Eisenstäbe.19Es ist das Erhabenste[4] von Gottes Werken. Sein Schöpfer hat es mit gewaltigen Schneidezähnen[5] ausgestattet. (Hi 40,15; Hi 41,25)20Die Berge geben ihm seine Nahrung, dort wo das Wild spielt.21Es ruht unter Lotosbüschen und versteckt sich im Schilfrohr und im Sumpf.22Der Lotos deckt es mit Schatten zu, die Weiden am Fluss umgeben es.23Wenn der Fluss anschwillt, fürchtet es sich nicht, es bleibt ganz ruhig, auch wenn die Flut des Jordan ihm bis ans Maul reicht.24Wer kann es fangen, während es seine Augen auf ihn richtet? Wer kann ihm einen Ring durch die Nase ziehen?25Kannst du ein Krokodil[6] mit einem Haken fangen oder seine Zunge mit einem Strick nach unten drücken? (Hi 3,8; Ps 74,14; Ps 104,26; Jes 27,1)26Kannst du einen Binsenring an seiner Nase festmachen oder seine Kinnbacken mit einem Haken durchbohren? (2Kön 19,28; Jes 37,29)27Wird es dich dann um Gnade anflehen oder schmeichelnde Worte zu dir sagen?28Wird es einen Vertrag mit dir abschließen, dass du es für immer als Sklaven in deinen Dienst nehmen kannst?29Kannst du mit ihm spielen wie mit einem Vogel oder es als Spielzeug für deine Mädchen zähmen[7]?30Wird die Fischerzunft darum feilschen und es stückweise unter die Landesbewohner[8] verteilen?31Kannst du seine Haut mit Spießen spicken und seinen Kopf mit der Fischharpune durchbohren?32Streck nur einmal deine Hand nach ihm aus und denke an den Kampf, auf den du dich einlässt: Du wirst es nie wieder tun!