1Danach fuhr Jesus über den See von Galiläa, der auch See von Tiberias heißt. (Mt 14,13; Mk 6,30; Lk 9,10)2Eine große Menge Menschen folgten ihm, weil sie seine Wunder an den Kranken gesehen hatten. (Joh 2,23)3Jesus stieg auf einen Berg[1] und setzte sich mit seinen Jüngern. (Mt 5,1)4Es war kurz vor dem jüdischen Passafest. (Joh 2,13)5Jesus blickte auf und sah die Menschenmenge auf sich zukommen. Er wandte sich an Philippus: »Wo können wir Brot kaufen, damit alle diese Leute zu essen bekommen?«6Das sagte er, um Philippus auf die Probe zu stellen; er selbst wusste schon, was er tun würde.7Philippus antwortete: »Zweihundert Silberstücke wären nicht genug, um so viel zu kaufen, dass jeder auch nur einen Brocken abbekommt.«8Andreas, ein anderer Jünger, der Bruder von Simon Petrus, sagte: (Mk 1,16; Mk 13,3; Joh 1,40; Joh 12,22)9»Hier ist ein Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische. Aber was ist das schon bei so einer Menschenmenge?«10»Sorgt dafür, dass die Leute sich setzen«, sagte Jesus. Es gab viel Gras an dem Ort. Sie setzten sich; ungefähr fünftausend Männer waren da.11Jesus nahm die Brote, sprach darüber das Dankgebet und verteilte sie an die Menge. Mit den Fischen tat er dasselbe, und alle hatten reichlich zu essen. (Joh 21,9; Joh 21,13)12Als sie satt waren, sagte er zu seinen Jüngern: »Sammelt die Brotreste auf, damit nichts verdirbt.«13Sie taten es und füllten zwölf Körbe mit den Resten. So viel war von den fünf Gerstenbroten übrig geblieben.14Als die Leute das Wunder sahen, das Jesus vollbracht hatte, sagten sie: »Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll!« (5Mo 18,15; 5Mo 18,18; Lk 7,16; Joh 1,21; Joh 4,19; Joh 7,40; Joh 9,17)15Jesus merkte, dass sie drauf und dran waren, ihn mit Gewalt zu ihrem König zu machen. Deshalb zog er sich wieder auf den Berg zurück, ganz für sich allein. (Joh 5,13)
Jesus geht über das Wasser
16Als es Abend geworden war, gingen seine Jünger zum See hinunter. (Mt 14,22; Mk 6,45)17Sie stiegen in ein Boot, um über den See nach Kafarnaum zurückzufahren. Es wurde Nacht und Jesus war immer noch nicht zu ihnen gekommen.18Das Wetter war sehr stürmisch und das Wasser schlug hohe Wellen.19Die Jünger hatten eine Strecke von etwa fünf Kilometern[2] zurückgelegt, da sahen sie plötzlich Jesus, wie er über das Wasser ging und sich ihrem Boot näherte. Die Angst packte sie.20Aber Jesus sagte: »Habt keine Angst, ich bin’s!«[3]21Sie wollten ihn zu sich ins Boot nehmen. Aber da waren sie auch schon am Ufer, dort, wo sie hinwollten.
Jesus ist das Brot, das Leben gibt
22Die Volksmenge, die am anderen Ufer geblieben war, erinnerte sich am nächsten Tag, dass nur ein einziges Boot am Ufer gelegen hatte. Die Leute wussten, dass Jesus nicht ins Boot gestiegen war und seine Jünger ohne ihn abgefahren waren.23Es legten aber andere Boote, die von Tiberias kamen, nahe bei dem Ort an, wo der Herr das Dankgebet gesprochen und die Menge das Brot gegessen hatte. (Joh 6,11)24Als die Leute nun sahen, dass Jesus nicht mehr da war und seine Jünger auch nicht, stiegen sie in diese Boote. Sie fuhren nach Kafarnaum und wollten Jesus dort suchen.25Sie fanden ihn tatsächlich auf der anderen Seite des Sees und fragten ihn: »Rabbi, wann bist du hierhergekommen?«26Jesus antwortete: »Amen, ich versichere euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr meine Wunder als Zeichen verstanden habt, sondern weil ihr von dem Brot gegessen habt und satt geworden seid. (Joh 2,11)27Bemüht euch nicht um vergängliche Nahrung, sondern um wirkliche Nahrung, die für das ewige Leben vorhält. Diese Nahrung wird euch der Menschensohn geben, denn ihn hat Gott, der Vater, als seinen Gesandten bestätigt.«28Da fragten sie ihn: »Was müssen wir denn tun, um Gottes Willen zu erfüllen?«29Jesus antwortete: »Gott verlangt nur eins von euch: Ihr sollt den anerkennen,[4] den er gesandt hat.«30Sie erwiderten: »Gib uns einen Beweis für deine Bevollmächtigung! Lass uns ein eindeutiges Wunderzeichen sehen, damit wir dir glauben. (Mt 12,38; Mk 8,11; Mk 13,22; Joh 4,48; 1Kor 1,22)31Unsere Vorfahren aßen das Manna in der Wüste. In den Heiligen Schriften heißt es von Mose:[5] ›Er gab ihnen Brot vom Himmel zu essen.‹« (Ps 78,24)32Jesus entgegnete: »Amen, ich versichere euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel.33Das wahre Brot Gottes ist das, das vom Himmel herabsteigt und der Welt das Leben gibt.«34»Herr«, sagten sie, »gib uns immer von diesem Brot!« (Joh 4,15)35»Ich bin das Brot, das Leben schenkt«,[6] sagte Jesus zu ihnen. »Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungrig sein. Wer sich an mich hält,[7] wird keinen Durst mehr haben. (Joh 4,13; Joh 6,48; Joh 7,37)36Aber ich habe es euch bereits gesagt: Obwohl ihr meine Taten gesehen habt, schenkt ihr mir keinen Glauben. (Joh 16,9; Joh 20,29)37Alle, die mein Vater mir gibt, werden zu mir kommen, und niemand, der zu mir kommt, wird von mir abgewiesen. (Joh 17,2; Joh 17,24)38Ich bin vom Himmel gekommen, nicht um zu tun, was ich will, sondern um zu tun, was der will, der mich gesandt hat. (Mk 14,36; Joh 4,34)39Und er will von mir, dass ich niemand von denen verliere, die er mir gegeben hat. Vielmehr soll ich sie alle am letzten Tag zum Leben erwecken. (Joh 10,28; Joh 17,12; Joh 18,9)40Mein Vater will, dass alle, die den Sohn sehen und sich an ihn halten,[8] ewig leben. Ich werde sie am letzten Tag vom Tod auferwecken.« (Joh 5,24)41Die Zuhörenden[9] murrten, weil er gesagt hatte: »Ich bin das Brot, das vom Himmel gekommen ist.«42Sie sagten: »Wir kennen doch seinen Vater und seine Mutter! Er ist doch Jesus, der Sohn Josefs! Wie kann er behaupten: ›Ich komme vom Himmel‹?« (Mk 6,3)43Jesus sagte zu ihnen: »Was murrt ihr?44Nur die können zu mir kommen, die der Vater, der mich gesandt hat, zu mir führt. Und ich werde alle, die zu mir kommen, am letzten Tag vom Tod auferwecken.45In den Schriften der Propheten heißt es: ›Alle werden von Gott unterwiesen sein.‹ Wer den Vater hört und von ihm lernt, kommt zu mir. (Jes 54,13)46Nicht, dass je ein Mensch den Vater gesehen hätte. Nur der Eine, der von Gott gekommen ist, hat den Vater gesehen. (Joh 1,18)47Amen, ich versichere euch: Wer sich an mich hält,[10] hat das ewige Leben.48Ich bin das Brot, das Leben schenkt. (Joh 6,35)49Eure Vorfahren aßen das Manna in der Wüste und sind trotzdem gestorben.50Hier aber ist das Brot, das vom Himmel herabkommt, damit, wer davon isst, nicht stirbt.51Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird ewig leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Leib.[11] Ich gebe ihn hin, damit die Menschen zum Leben gelangen können.«52Das löste unter den Zuhörern einen heftigen Streit aus. »Wie kann dieser Mensch uns seinen Leib, sein Fleisch, zu essen geben?«, fragten sie.53Jesus sagte zu ihnen: »Amen, ich versichere euch: Ihr habt keinen Anteil am Leben, wenn ihr das Fleisch des Menschensohns nicht esst und sein Blut nicht trinkt. (Mk 14,22; 1Kor 10,16)54Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn am letzten Tag vom Tod erwecken.55Denn mein Fleisch ist die wahre Nahrung, und mein Blut ist der wahre Trank.56Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt mit mir verbunden und ich mit ihm. (Joh 15,4)57Der Vater, von dem das Leben kommt, hat mich gesandt, und ich lebe durch ihn. Genauso wird jeder, der mich isst, durch mich leben.58Das also ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Es ist etwas ganz anderes als das Brot, das eure Vorfahren gegessen haben. Sie sind gestorben, wer aber dieses Brot isst, wird ewig leben.«59Dies sagte Jesus in der Synagoge von Kafarnaum, so lehrte er dort die Menschen.
Worte, die zum ewigen Leben führen
60Als sie das hörten, sagten viele, die sich Jesus angeschlossen hatten: »Was er da redet, geht zu weit! So etwas kann man nicht mit anhören!«61Jesus wusste schon von sich aus, dass sie murrten, und sagte zu ihnen: »Daran nehmt ihr Anstoß?62Wartet doch, bis ihr den Menschensohn dorthin zurückkehren seht, wo er vorher war!63Gottes Geist allein macht lebendig; alle menschlichen Möglichkeiten richten nichts aus.[12] Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind von diesem Geist erfüllt und bringen das Leben. (Joh 3,5; 1Kor 15,45; 2Kor 3,6)64Doch einige von euch haben keinen Glauben.« Jesus kannte nämlich von Anfang an die, die ihn nicht annehmen würden, und wusste auch, wer ihn verraten würde. (Joh 13,11; Joh 16,9)65Und er fügte hinzu: »Aus diesem Grund habe ich zu euch gesagt: Nur die können zu mir kommen, die der Vater dazu fähig macht.« (Joh 6,44)66Als sie das hörten, wandten sich viele seiner Anhänger von ihm ab und wollten nicht länger mit ihm gehen.67Da fragte Jesus die Zwölf: »Und ihr, was habt ihr vor? Wollt ihr mich auch verlassen?« (Mk 8,27)68Simon Petrus antwortete ihm: »Herr, zu wem sonst sollten wir gehen? Deine Worte bringen das ewige Leben.69Wir glauben und wissen, dass du der bist, in dem Gott uns begegnet.«[13] (Mk 1,24)70Jesus antwortete ihm: »Euch zwölf habe ich doch selber ausgewählt. Trotzdem ist einer von euch ein Teufel!«71Er meinte Judas, den Sohn von Simon Iskariot. Judas war es, der Jesus später verriet – einer aus dem Kreis der Zwölf. (Joh 12,4)
Johannes 6
Hoffnung für alle
Fünftausend werden satt
1Danach fuhr Jesus an das andere Ufer des Sees Genezareth, den man auch See von Tiberias nennt. (Mt 14,13; Mk 6,30; Lk 9,10)2Eine große Menschenmenge folgte ihm dorthin, weil sie die Wunder gesehen hatten, mit denen er Kranke heilte.3Zusammen mit seinen Jüngern ging Jesus auf einen Berg, und dort setzten sie sich.4Das jüdische Passahfest stand kurz bevor.5Als Jesus aufblickte, sah er die vielen Menschen, die zu ihm kamen. Darauf wandte er sich an Philippus: »Wo können wir für alle diese Leute Brot kaufen?«6Er fragte dies, um zu sehen, ob Philippus ihm vertraute; denn er wusste schon, wie er die Menschen versorgen würde.7Philippus überlegte: »Wir müssten über 200 Silberstücke ausgeben, wenn wir für jeden auch nur ein wenig Brot kaufen wollten.«8Da sagte ein anderer von seinen Jüngern zu Jesus – es war Andreas, der Bruder von Simon Petrus:9»Hier ist ein Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische dabei. Aber was ist das schon für so viele Menschen!«10Jetzt forderte Jesus die Jünger auf: »Sagt den Leuten, dass sie sich hinsetzen sollen!« Etwa fünftausend Männer ließen sich auf dem Boden nieder, der dort von dichtem Gras bewachsen war, außerdem noch viele Frauen und Kinder.11Dann nahm Jesus die fünf Gerstenbrote, dankte Gott dafür und ließ sie an die Menschen austeilen. Ebenso machte er es mit den Fischen. Jeder bekam so viel, wie er wollte.12Als alle satt waren, sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Sammelt die Reste ein, damit nichts verdirbt!«13Das taten sie und füllten noch zwölf Körbe mit den Resten. So viel war von den fünf Gerstenbroten übrig geblieben.14Als die Leute begriffen, was für ein Wunder Jesus getan hatte, riefen sie begeistert: »Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll, so wie Mose es angekündigt hat!«[1] (5Mo 18,15; 5Mo 18,18)15Jesus merkte, dass die Leute kurz davor standen, ihn festzuhalten und zu ihrem König auszurufen. Deshalb zog er sich wieder auf den Berg zurück, er ganz allein.
Jesus geht auf dem Wasser
16Am Abend gingen seine Jünger hinunter an den See. (Mt 14,22; Mk 6,45)17Sie stiegen in ein Boot, um nach Kapernaum überzusetzen. Die Nacht brach herein, und Jesus war nicht bei ihnen.18Ein heftiger Sturm kam auf und schlug hohe Wellen.19Die Jünger waren schon etwa fünf Kilometer weit gerudert, als sie plötzlich Jesus sahen. Er ging über das Wasser auf ihr Boot zu. Da packte sie die Angst.20Doch Jesus rief ihnen zu: »Habt keine Angst! Ich bin es!«21Sie wollten ihn noch zu sich ins Boot nehmen; aber da hatten sie schon ihr Ziel am Ufer erreicht.
Wo ist Jesus?
22Am nächsten Morgen erinnerten sich die Menschen, die auf der anderen Seite des Sees geblieben waren, dass nur ein Boot am Ufer gelegen hatte. Sie hatten gesehen, wie die Jünger damit wegfuhren, aber Jesus war nicht bei ihnen gewesen.23Inzwischen legten mehrere Boote aus Tiberias nahe bei der Stelle an, wo die Menschenmenge nach dem Dankgebet des Herrn das Brot gegessen hatte.24Weil nun Jesus und seine Jünger nirgends zu finden waren, stiegen alle in diese Boote und fuhren hinüber nach Kapernaum, um ihn dort zu suchen.
Das Brot des Lebens
25Als sie Jesus auf der anderen Seite des Sees gefunden hatten, fragten sie ihn: »Rabbi, wann bist du denn hierhergekommen?«26Jesus antwortete ihnen: »Ich weiß, weshalb ihr mich sucht: doch nur, weil ihr von mir Brot bekommen habt und satt geworden seid; nicht weil ihr verstanden hättet, was diese Wunder bedeuten!27Bemüht euch doch nicht nur um das vergängliche Brot, das ihr zum täglichen Leben braucht! Setzt alles dafür ein, die Nahrung zu bekommen, die bis ins ewige Leben reicht[2]. Diese wird der Menschensohn euch geben. Denn Gott, der Vater, hat ihn als seinen Gesandten bestätigt und ihm die Macht dazu verliehen.«28Da fragten sie ihn: »Was sollen wir tun, um Gottes Willen zu erfüllen?«29Er erwiderte: »Nur eins erwartet Gott von euch: Ihr sollt an den glauben, den er gesandt hat.«30»Wenn wir an dich glauben sollen«, wandten sie ein, »musst du uns schon beweisen, dass du im Auftrag Gottes handelst! Kannst du nicht ein Wunder tun? Vielleicht so eines wie damals,31als unsere Vorfahren in der Wüste jeden Tag Manna aßen? Es heißt doch in der Heiligen Schrift: ›Er gab ihnen Brot vom Himmel.‹ « (2Mo 16,4; 2Mo 16,13; Ps 78,24)32Jesus entgegnete: »Ich versichere euch: Nicht Mose gab euch das Brot vom Himmel! Das wahre Brot vom Himmel gibt euch jetzt mein Vater.33Und nur dieses Brot, das vom Himmel herabkommt, schenkt den Menschen das Leben.«34»Herr, gib uns jeden Tag dieses Brot!«, baten sie ihn.35»Ich bin das Brot des Lebens«, sagte Jesus zu ihnen. »Wer zu mir kommt, wird niemals wieder hungrig sein, und wer an mich glaubt, wird nie wieder Durst haben.36Doch ich habe euch ja schon einmal gesagt: Ihr glaubt nicht an mich, obwohl ihr mich mit eigenen Augen seht.37Alle Menschen, die mir der Vater gibt, werden zu mir kommen, und keinen von ihnen werde ich je abweisen.38Denn ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um zu tun, was ich will, sondern um den Willen des Vaters zu erfüllen, der mich gesandt hat.39Und das ist sein Wille: Kein Einziger von denen, die er mir anvertraut hat, soll verloren gehen. Ich werde sie alle am letzten Tag vom Tod auferwecken.40Denn nach dem Willen meines Vaters hat jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, das ewige Leben. Ich werde ihn am letzten Tag zum Leben erwecken.«41Weil Jesus behauptet hatte: »Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist«, riefen die Juden empört:42»Was? Das ist doch Jesus, Josefs Sohn. Wir kennen schließlich seinen Vater und seine Mutter. Wie kann er da behaupten: ›Ich bin vom Himmel gekommen‹?«43Jesus antwortete auf ihre Vorwürfe: »Warum empört ihr euch so?44Keiner kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu mir bringt. Und alle diese Menschen, die er mir gibt, werde ich am letzten Tag vom Tod auferwecken.45Bei den Propheten heißt es: ›Alle werden von Gott lernen!‹[3] Wer also auf den Vater hört und von ihm lernt, der kommt zu mir. (Jes 54,13; Jer 31,33)46Das bedeutet aber nicht, dass jemals ein Mensch den Vater gesehen hat. Nur einer hat ihn wirklich gesehen: der Eine, der von Gott gekommen ist.47Ich sage euch die Wahrheit: Wer an mich glaubt, der hat das ewige Leben!48Ich selbst bin das Brot, das euch dieses Leben gibt!49Eure Vorfahren haben in der Wüste das Manna gegessen und sind doch alle gestorben.50Aber hier ist das wahre Brot, das vom Himmel herabkommt. Wer davon isst, wird nicht sterben.51Ich selbst bin dieses Brot, das von Gott gekommen ist und euch das Leben gibt. Wer von diesem Brot isst, wird ewig leben. Dieses Brot ist mein Leib, den ich hingeben werde, damit die Menschen leben können.«52Nach diesen Worten kam es unter den Juden zu einer heftigen Auseinandersetzung. »Will dieser Mensch uns etwa seinen Leib zu essen geben?«, fragten sie.53Darauf erwiderte Jesus: »Ja, ich versichere euch: Wenn ihr den Leib des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.54Nur wer meinen Leib isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ihn werde ich am letzten Tag auferwecken.55Denn mein Leib ist die wahre Nahrung und mein Blut der Leben spendende Trank.56Wer meinen Leib isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm.57Ich lebe durch die Kraft Gottes, des lebendigen Vaters, der mich gesandt hat. Ebenso wird jeder, der meinen Leib isst, durch mich leben.58Nun wisst ihr, was ich mit dem Brot meine, das vom Himmel zu euch herabgekommen ist! Eure Vorfahren haben zwar auch in der Wüste Brot vom Himmel gegessen, aber sie sind trotzdem gestorben. Doch wer dieses Brot isst, wird für immer leben.«
Jesus stellt seine Jünger vor die Wahl
59Dies alles lehrte Jesus in der Synagoge von Kapernaum.60Viele von denen, die ihm bisher gefolgt waren, hörten es und sagten: »Das ist eine Zumutung! Wer will sich so etwas anhören?«61Jesus wusste, dass selbst seine Jünger empört waren, und fragte sie deshalb: »Nehmt ihr schon daran Anstoß?62Was werdet ihr erst sagen, wenn ihr seht, wie der Menschensohn dahin zurückkehrt, woher er gekommen ist?63Gottes Geist allein schafft Leben. Ein Mensch kann dies nicht.[4] Die Worte aber, die ich euch gesagt habe, sind aus Gottes Geist und bringen das Leben.64Aber einige von euch glauben mir trotzdem nicht.« Jesus wusste nämlich von Anfang an, wer nicht an ihn glaubte und wer ihn später verraten würde.65»Deshalb«, so erklärte er weiter, »habe ich euch gesagt: Keiner kann zu mir kommen, wenn ihn nicht der Vater zu mir führt!«66Nach dieser Rede wandten sich viele, die ihm gefolgt waren, von Jesus ab und gingen nicht mehr mit ihm.67Da fragte Jesus seine zwölf Jünger: »Und ihr – wollt ihr mich auch verlassen?«68»Herr, zu wem sollten wir denn gehen?«, antwortete Simon Petrus. »Nur deine Worte schenken das ewige Leben.69Wir glauben und haben erkannt, dass du der Heilige bist, den Gott gesandt hat[5].«70Da sagte Jesus: »Ich selbst habe euch zwölf ausgewählt – und doch: Einer von euch ist ein Teufel!«71Damit meinte er Judas, den Sohn von Simon Iskariot, einen seiner zwölf Jünger. Und Judas war es dann auch, der Jesus später verriet.
Johannes 6
Neue Genfer Übersetzung
Jesus gibt einer großen Menschenmenge zu essen
1Einige Zeit später fuhr Jesus mit dem Boot auf die Ostseite[1] des Sees von Galiläa (auch See von Tiberias genannt). (Mt 14,13; Mk 6,30; Lk 9,10)2Große Menschenmengen folgten ihm dorthin, weil sie die Wunder sahen, die er an den Kranken tat.3Er stieg auf einen Berg[2] und setzte sich dort mit seinen Jüngern.4Es war kurz vor den Tagen, in denen die Juden ihr Passafest feierten.5Als Jesus[3] die Menschenmenge sah, die zu ihm kam, fragte er Philippus: »Wo können wir so viel Brot kaufen, dass alle diese Leute zu essen bekommen?«6Jesus wollte ihn mit dieser Frage auf die Probe stellen; er selbst wusste genau, was er tun wollte.7Philippus entgegnete: »Selbst für zweihundert Denare würde man nicht genug Brot bekommen, um jedem auch nur ein kleines Stück zu geben.«8Ein anderer Jünger, Andreas, der Bruder von Simon Petrus, sagte zu Jesus:9»Hier ist ein Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische. Aber was ist das schon für so viele Menschen?«10»Sorgt dafür, dass die Leute sich setzen«, befahl Jesus. Der Ort, an dem sie sich befanden, war dicht mit Gras bewachsen. Als alle sich gesetzt hatten (die Zahl der Männer belief sich auf etwa fünftausend)[4],11nahm Jesus die Brote, dankte Gott dafür und ließ sie unter die Menge austeilen. Mit den Fischen machte er es genauso, und jeder aß, so viel er wollte.12Als die Leute satt waren, sagte er zu seinen Jüngern: »Sammelt auf, was übrig geblieben ist, damit nichts verdirbt.«13Die Jünger sammelten die Reste auf, die von den fünf Gerstenbroten übrig geblieben waren, nachdem alle davon gegessen hatten, und füllten zwölf Körbe damit.14Als die Leute begriffen[5], was für ein Wunder Jesus getan hatte, sagten sie: »Das ist wirklich der Prophet, von dem es heißt, dass er in die Welt kommen soll!«15Jesus wusste[6], dass sie als nächstes kommen und versuchen würden, ihn mit Gewalt[7] zum König zu machen. Deshalb zog er sich wieder auf den Berg zurück, um allein zu sein.
Jesus geht auf dem Wasser
16Als es Abend wurde, gingen die Jünger zum See hinunter, (Mt 14,22; Mk 6,45)17stiegen ins Boot und fuhren los; sie wollten auf die andere Seite des Sees nach Kafarnaum. Inzwischen war es dunkel geworden, und Jesus war noch nicht wieder zu ihnen gekommen.18Zudem kam ein starker Wind auf, und das Wasser schlug hohe Wellen.19Die Jünger waren etwa fünf bis sechs Kilometer[8] weit gerudert[9], als sie plötzlich Jesus sahen, wie er auf dem Wasser ging und auf ihr Boot zukam. Da packte sie die Angst.20Aber er rief ihnen zu: »Ich bin’s! Habt keine Angst!«21Voller Freude nahmen sie ihn zu sich ins Boot, und[10] da waren sie auch schon an dem Ufer, das sie erreichen wollten.
Die Menschenmenge sucht Jesus
22Die Menschenmenge, die auf der anderen Seite des Sees geblieben war, fragte sich am nächsten Morgen, wo Jesus wohl sein könnte. Sie hatten ja gesehen, dass nur ein einziges Boot am Ufer gelegen hatte und dass die Jünger damit abgefahren waren[11], ohne dass er zu ihnen ins Boot gestiegen war.23Inzwischen kamen von Tiberias andere Boote herüber und legten in der Nähe der Stelle an, wo die Menge nach dem Dankgebet des Herrn das Brot gegessen hatte.24Als die Leute schließlich merkten, dass Jesus nicht mehr da war und seine Jünger auch nicht, stiegen sie in diese Boote und setzten nach Kafarnaum über, um ihn dort zu suchen.25Und auf der anderen Seite des Sees fanden sie ihn dann auch. »Rabbi«, fragten sie ihn, »wann bist du denn hierher gekommen?«
Jesus Christus – das Brot des Lebens
26Jesus entgegnete: »Ich will euch sagen, warum ihr mich sucht: Ihr sucht mich nur, weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Aber was Gott euch durch die Wunder sagen will, wollt ihr nicht verstehen.[12]27Statt euch nur um die vergängliche Nahrung zu kümmern, bemüht euch um die Nahrung, die Bestand hat und das ewige Leben bringt[13]. Diese Nahrung wird euch der Menschensohn geben, denn ihn hat Gott, der Vater, als seinen Bevollmächtigten bestätigt[14].«28Da fragten sie ihn: »Was für Dinge müssen wir denn tun, um Gottes Willen zu erfüllen[15]?«29Jesus antwortete: »Gottes Wille wird dadurch erfüllt[16], dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.«30Doch nun sagten sie: »Wenn wir dir glauben sollen, dass du von Gott gesandt bist, dann lass uns ein Wunder sehen, das es uns beweist. Wo bleibt dieser Beweis?31Damals in der Wüste haben unsere Vorfahren Manna gegessen, wie es ja auch in der Schrift heißt: ›Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.‹ « (Ps 78,24)32Jesus erwiderte: »Ich sage euch: Das Brot vom Himmel hat euch nicht Mose gegeben; es ist mein Vater, der euch das wahre Brot vom Himmel gibt.[17]33Denn das Brot, das Gott gibt,[18] ist der, der vom Himmel herabkommt und der Welt das Leben schenkt.«34»Herr«, sagten sie da zu ihm, »gib uns immer von diesem Brot!«35Jesus antwortete: »Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungrig sein, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.36Aber es ist, wie ich euch schon gesagt habe: Trotz allem, was ihr von mir gesehen habt[19], glaubt ihr nicht.37Alle, die der Vater mir gibt, werden zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausweisen.38Denn ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um das zu tun, was ich selber will, sondern um den Willen dessen zu erfüllen, der mich gesandt hat.39Und der Wille dessen, der mich gesandt hat, ist, dass ich von all denen, die er mir gegeben hat, niemand verloren gehen lasse, sondern dass ich sie an jenem letzten Tag vom Tod auferwecke.40Ja, es ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, das ewige Leben hat; und an jenem letzten Tag werde ich ihn auferwecken.«41Die Juden waren empört darüber, dass Jesus gesagt hatte: »Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.«42»Ist das nicht Jesus, der Sohn von Josef?«, sagten sie. »Wir kennen doch seinen Vater und seine Mutter! Wie kann er da behaupten, er sei vom Himmel herabgekommen?«43»Warum seid ihr so empört?«, sagte Jesus zu ihnen. »Hört auf, so zu reden![20]44Niemand kann von sich selbst aus zu mir kommen. Der Vater, der mich gesandt hat, muss ihn zu mir ziehen. Und wer zu mir kommt, den werde ich an jenem letzten Tag auferwecken.45Es heißt in der Schrift bei den Propheten: ›Sie werden alle von Gott selbst gelehrt sein.‹[21] Jeder, der auf das hört, was der Vater sagt, und von ihm lernt, kommt zu mir.46Das heißt nun aber nicht, dass irgendjemand den Vater gesehen hat. Nur der eine, der von Gott kommt, hat den Vater gesehen.47Ich versichere euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben.48Ich bin das Brot des Lebens.49Eure Vorfahren, die in der Wüste das Manna gegessen haben, sind gestorben.50Hier aber ist das wahre Brot, das vom Himmel herabkommt: Wer davon isst, wird nicht sterben.[22]51Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wenn jemand von diesem Brot isst, wird er ewig leben. Dieses Brot, das ich ihm geben werde, ist mein Fleisch; ich gebe es hin für das Leben der Welt.«52Unter den Juden kam es daraufhin zu einer heftigen Auseinandersetzung. »Wie kann dieser Mensch uns sein Fleisch zu essen geben?«, fragten sie.53Jesus aber sagte zu ihnen: »Ich versichere euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.54Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn an jenem letzten Tag auferwecken.55Denn mein Fleisch ist die wahre Nahrung, und mein Blut ist der wahre Trank[23].56Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm.57Der Vater, der lebendige Gott, hat mich gesandt, und ich lebe durch ihn[24]. Genauso wird auch der, der mich isst, durch mich[25] leben.58Das ist also das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Bei diesem Brot ist es nicht wie bei dem, das die Vorfahren gegessen haben. Sie sind gestorben; aber wer dieses Brot isst, wird ewig leben.«59Diese Dinge sagte Jesus, als er in der Synagoge von Kafarnaum lehrte.
Viele Jünger wenden sich von Jesus ab
60Empört[26] sagten viele seiner Jünger: »Was er da redet, ist eine Zumutung! Wie kann man von jemand verlangen, sich so etwas anzuhören?«61Jesus war sich bewusst, dass die Jünger über seine Worte empört waren. »Daran nehmt ihr Anstoß?[27]«, fragte er sie.62»Und was werdet ihr sagen, wenn ihr den Menschensohn in den Himmel[28] zurückkehren seht, dorthin, wo er vorher war?63Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch ist dazu nicht fähig[29]. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben.64Aber es sind einige unter euch, die glauben nicht.« Jesus wusste nämlich von Anfang an, wer die waren, die nicht glaubten, und wusste auch, wer es war, der ihn verraten würde.65Er schloss mit den Worten: »Aus diesem Grund habe ich zu euch gesagt: Niemand kann von sich selbst aus zu mir kommen; es kann nur durch das Wirken des Vaters geschehen[30].«66Von da an[31] zogen sich viele seiner Jünger von ihm zurück und begleiteten ihn nicht mehr.
Das Bekenntnis des Petrus
67Da fragte Jesus die Zwölf: »Wollt ihr etwa auch weggehen?« –68»Herr, zu wem sollten wir gehen?«, antwortete Simon Petrus. »Du hast Worte, die zum ewigen Leben führen,69und wir glauben und haben erkannt, dass du der Heilige bist, den Gott gesandt hat.[32]«70Daraufhin sagte Jesus zu ihnen: »Habe ich nicht[33] euch alle zwölf erwählt? Und doch ist einer von euch ein Teufel!«71Er meinte damit Judas, den Sohn von Simon Iskariot[34]. Denn Judas, einer der Zwölf, war es, der ihn später verriet.
Johannes 6
Neues Leben. Die Bibel
Mehr als fünftausend Menschen werden satt
1Danach ging Jesus auf die andere Seite des galiläischen Meeres, das auch als See von Tiberias bekannt ist.2Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie seine Wunder sahen, mit denen er die Kranken heilte.3Jesus stieg in die Berge hinauf und lagerte dort mit seinen Jüngern.4Es war kurz vor dem jährlichen Passahfest, das die Juden feiern. (Joh 11,55)5Als Jesus seinen Blick hob, sah er eine große Menschenmenge auf der Suche nach ihm die Berge heraufkommen. Er wandte sich an Philippus und fragte: »Philippus, wo können wir so viel Brot kaufen, dass all diese Menschen zu essen bekommen?« (Joh 1,43)6Er stellte Philippus jedoch nur auf die Probe, denn er wusste schon, was er tun würde.7Philippus antwortete: »Es würde ein kleines Vermögen[1] kosten, sie mit Nahrung zu versorgen!«8Ein anderer Jünger, Andreas, der Bruder von Simon Petrus, meldete sich zu Wort: (Joh 1,40)9»Hier ist ein kleiner Junge mit fünf Gerstenbroten und zwei Fischen. Doch was nützt uns das bei so vielen Menschen?« (2Kön 4,43; Joh 21,9)10»Sagt den Leuten, sie sollen sich hinsetzen«, befahl Jesus. Da ließen sich alle – allein die Männer zählten schon fünftausend – auf den grasbewachsenen Hängen nieder.11Dann nahm Jesus die Brote, dankte Gott und reichte sie den Menschen, wie viel sie auch wollten. Ebenso machte er es mit den Fischen.12Und alle aßen, bis sie satt waren. »Sammelt die Reste wieder ein«, wies Jesus seine Jünger an, »damit nichts umkommt.«13Am Anfang waren es nur fünf Gerstenbrote gewesen, doch nach dem Essen wurden zwölf Körbe mit den Brotresten gefüllt, die übrig geblieben waren!14Als die Leute dieses Wunder sahen, riefen sie aus: »Dieser ist wirklich der Prophet, den wir erwartet haben. Er ist es, der in die Welt kommen soll.« (5Mo 18,15; Apg 3,22; Apg 7,37)15Jesus merkte, dass sie im Begriff waren, ihn mit Gewalt aufzuhalten und zum König zu machen. Da zog er sich wieder auf den Berg zurück und blieb dort für sich allein.
Jesus geht auf dem Wasser
16Am Abend gingen seine Jünger zum Ufer hinunter, um dort auf ihn zu warten.17Doch als es dunkel wurde und Jesus noch immer nicht kam, stiegen sie ins Boot, um über den See nach Kapernaum zu fahren.18Da überraschte sie auf dem See ein Sturm, der das Wasser aufpeitschte.19Sie waren etwa fünf Kilometer[2] weit gekommen, als sie plötzlich Jesus übers Wasser auf ihr Boot zukommen sahen. Sie erschraken fürchterlich, (Hi 9,8)20doch er rief ihnen zu: »Ich bin es! Habt keine Angst.« (Mt 14,27)21Sie beeilten sich, ihn ins Boot zu holen, und schon war das Boot am Ufer angekommen!
Jesus, das Brot des Lebens
22Am nächsten Tag versammelten sich die Menschen wieder auf der anderen Seite des Sees und warteten auf Jesus. Sie wussten, dass er mit seinen Jüngern zusammen herübergekommen war, die Jünger dann jedoch allein im Boot fortgefahren waren und ihn zurückgelassen hatten.23Mehrere Boote aus Tiberias legten in der Nähe der Stelle an, wo sie nach einem Dankgebet des Herrn das Brot gegessen hatten. (Joh 6,11)24Als die Menge sah, dass weder Jesus noch die Jünger da waren, stiegen sie in die Boote und fuhren nach Kapernaum hinüber, um ihn zu suchen.25Als sie dort ankamen und ihn fanden, fragten sie: »Rabbi, wie bist du hierhergekommen?«26Jesus erwiderte: »Ich sage euch: Ihr wollt bei mir sein, weil ich euch satt gemacht habe, und nicht, weil ihr das Wunder gesehen habt.27Ihr solltet euch um vergängliche Dinge wie Nahrung nicht solche Sorgen machen. Sucht stattdessen, was euch in das ewige Leben führt, das der Menschensohn euch schenken kann. Denn dazu hat Gott, der Vater, ihn gesandt.« (Mt 3,17; Mt 17,5; Mk 1,11; Mk 9,7; Lk 3,22; Joh 1,33; Joh 4,14; Joh 6,50; Apg 2,22; Röm 6,23)28Sie erwiderten: »Was sollen wir denn nach dem Willen Gottes tun?«29Jesus erklärte: »Dies ist der Wille Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.« (1Joh 3,23)30Sie entgegneten: »Wenn du willst, dass wir an dich glauben, dann zeige uns ein Wunder. Was wirst du für uns tun?31Immerhin haben unsere Vorfahren auf ihrer Wüstenwanderung Manna gegessen! In der Schrift heißt es: ›Mose gab ihnen Brot vom Himmel zu essen.‹[3]« (2Mo 16,15; 4Mo 11,7; Neh 9,15; Ps 78,1; Ps 78,24)32Jesus sagte: »Ich versichere euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel.33Das Brot, das Gott gibt, ist der, der vom Himmel herabkommt und der Welt das Leben gibt.« (Joh 6,41)34»Herr«, sagten sie, »gib uns dieses Brot an jedem Tag unseres Lebens.«35Jesus erwiderte: »Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie wieder hungern. Wer an mich glaubt, wird nie wieder Durst haben. (Joh 4,14; Joh 6,48; Joh 7,37)36Doch ihr habt nicht an mich geglaubt, obwohl ihr mich gesehen habt.37Alle aber, die der Vater mir gegeben hat, werden zu mir kommen, und ich werde sie nicht zurückweisen oder hinausstoßen. (Joh 10,28; Joh 17,2)38Denn ich bin vom Himmel herabgekommen, um den Willen Gottes zu tun, der mich gesandt hat, und nicht, um zu tun, was ich selbst will. (Joh 4,34; Joh 5,30)39Und es ist der Wille Gottes, dass ich von allen, die er mir gegeben hat, auch nicht einen verliere, sondern sie am letzten Tag zum ewigen Leben auferwecke. (Joh 10,28; Joh 17,12; Joh 18,9)40Denn mein Vater will, dass alle, die seinen Sohn sehen und an ihn glauben, das ewige Leben haben – und dass ich sie am letzten Tag auferwecke.« (Joh 12,45)41Da fingen die Leute[4] an aufzubegehren, weil er gesagt hatte: »Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.« (Joh 6,33)42Sie sagten: »Das ist doch Jesus, der Sohn Josefs. Wir kennen seinen Vater und seine Mutter. Wie kann er jetzt sagen: ›Ich bin vom Himmel herabgekommen‹?« (Lk 4,22; Joh 7,27)43Aber Jesus erwiderte: »Empört euch nicht über das, was ich gesagt habe.44Niemand kann zu mir kommen, wenn der Vater, der mich gesandt hat, ihn nicht zu mir zieht; und am letzten Tag werde ich ihn von den Toten auferwecken. (Jer 31,3; Joh 6,65; Joh 12,32)45In den Propheten steht geschrieben: ›Sie werden alle von Gott unterwiesen sein.‹[5] Wer aber den Vater hört und von ihm lernt, der kommt zu mir. (Jes 54,13; Jer 31,33; 1Thess 4,9; Hebr 8,10)46Nicht, dass irgendjemand den Vater je gesehen hat. Nur der eine, der von Gott kommt, hat den Vater gesehen. (Joh 1,18; Joh 5,37)47Ich versichere euch: Wer an mich glaubt, hat schon das ewige Leben. (Joh 3,15)48Ja, ich bin das Brot des Lebens! (Joh 6,35)49Eure Vorfahren aßen Manna in der Wüste, doch sie sind alle gestorben.50Dieses aber ist das Brot, das vom Himmel herabkommt. Wer davon isst, wird nicht sterben.51Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer dieses Brot isst, wird ewig leben; dieses Brot ist mein Fleisch, ich gebe es, damit die Welt leben kann.« (Joh 10,10; Hebr 10,10)52Da fingen die Leute an zu streiten. »Wie kann dieser Mann uns sein Fleisch zu essen geben?«, fragten sie.53Deshalb sagte Jesus noch einmal: »Ich sage euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, könnt ihr das ewige Leben nicht in euch haben.54Wer aber mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn am letzten Tag auferwecken. (Joh 6,39)55Denn mein Fleisch ist die wahre Nahrung und mein Blut der wahre Trank.56Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm. (Joh 14,20; Joh 15,4; Joh 17,21; 1Joh 2,24; 1Joh 3,24)57Ich lebe durch die Macht des lebendigen Vaters, der mich gesandt hat, und ebenso werden alle, die an mir teilhaben, durch mich leben[6]. (Joh 5,26)58Dies ist das Brot, das vom Himmel herabkommt. Wer dieses Brot isst, wird ewig leben und nicht sterben wie eure Vorfahren, die das Manna aßen.« (Joh 6,31)59Dies alles sagte er, als er in der Synagoge von Kapernaum lehrte.
Viele Jünger verlassen Jesus
60Daraufhin sagten selbst einige seiner Jünger: »Das ist ungeheuerlich. Wie kann man das glauben?«61Jesus wusste, dass seine Jünger sich über seine Worte aufregten; deshalb sagte er zu ihnen: »Nehmt ihr daran Anstoß?62Was werdet ihr dann erst denken, wenn ihr den Menschensohn wieder in den Himmel zurückkehren seht? (Apg 1,9; Eph 4,8)63Es ist der Geist, der lebendig macht. Das Fleisch hat keine Macht. Die Worte aber, die ich euch gesagt habe, sind Geist und Leben. (Röm 8,2; 1Kor 15,45; 1Petr 3,18)64Doch einige von euch glauben mir nicht.« Denn Jesus wusste von Anfang an, wer die waren, die nicht glaubten, und er wusste auch, wer ihn verraten würde. (Joh 13,11)65Er fuhr fort: »Deshalb habe ich gesagt: Niemand kann zu mir kommen, wenn der Vater ihn nicht zu mir zieht.« (Joh 6,44)66Von da an wandten sich viele seiner Jünger von ihm ab und folgten ihm nicht mehr nach.67Da fragte Jesus die Zwölf: »Werdet ihr auch weggehen?«68Simon Petrus antwortete: »Herr, zu wem sollten wir gehen? Nur du hast Worte, die ewiges Leben schenken. (Joh 6,63)69Wir glauben und haben erkannt, dass du der Heilige Gottes bist.« (Mt 16,16; Mk 1,24; Mk 8,29; Lk 9,20; 1Joh 2,20)70Da sagte Jesus zu ihnen: »Habe ich nicht euch, die Zwölf, auserwählt? Aber einer von euch ist ein Teufel.«71Er sprach von Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, einem der Zwölf, der ihn später verriet.