1Einer von den Pharisäern war Nikodemus, ein Mitglied des jüdischen Rates. (Joh 7,50; Joh 19,39)2Eines Nachts kam er zu Jesus und sagte zu ihm: »Rabbi, wir wissen, dass Gott dich gesandt und dich als Lehrer bestätigt hat. Nur mit Gottes Hilfe kann jemand solche Wunder vollbringen, wie du sie tust.« (Mk 2,11; Mk 12,14)3Jesus antwortete: »Amen, ich versichere dir: Nur wer von oben her[1] geboren wird, kann Gottes neue Welt zu sehen bekommen.« (Joh 1,13)4»Wie kann ein Mensch geboren werden, der schon ein Greis ist?«, fragte Nikodemus. »Er kann doch nicht noch einmal in den Mutterschoß zurückkehren und ein zweites Mal auf die Welt kommen!«5Jesus sagte: »Amen, ich versichere dir: Nur wer von Wasser und Geist geboren wird, kann in Gottes neue Welt hineinkommen.[2]6Was Menschen zur Welt bringen, ist und bleibt von menschlicher Art. Von geistlicher Art kann nur sein, was vom Geist Gottes geboren wird. (Joh 6,63)7Wundere dich also nicht, dass ich zu dir sagte: ›Ihr müsst alle von oben her geboren werden.‹8Der Wind weht, wo es ihm gefällt. Du hörst ihn nur rauschen, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. So geheimnisvoll ist es auch, wenn ein Mensch vom Geist geboren wird.«9»Wie ist so etwas möglich?«, fragte Nikodemus.10Jesus antwortete: »Du bist ein anerkannter Lehrer Israels und weißt das nicht?11Amen, ich versichere dir: Wir sprechen über Dinge, die wir kennen, und bezeugen das, was wir gesehen haben. Aber keiner von euch ist bereit, auf unsere Aussage zu hören. (Joh 3,32; Joh 8,26)12Wenn ich zu euch über die irdischen Dinge rede und ihr mir nicht glaubt, wie werdet ihr mir dann glauben, wenn ich über die himmlischen Dinge mit euch rede?«[3] (Joh 14,1; Weis 9,16)
Ohne Glauben an Jesus kein Leben
13Niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen als nur der eine, der vom Himmel herabgekommen ist, der Menschensohn. (Spr 30,4)14Mose richtete in der Wüste den Pfahl mit der bronzenen Schlange auf. Genauso muss auch der Menschensohn erhöht[4] werden, (4Mo 21,9; Joh 12,32)15damit alle, die sich im Glauben ihm zuwenden,[5] durch ihn ewiges Leben bekommen. (Joh 20,31)16Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn[6] hergab. Nun werden alle, die sich auf den Sohn Gottes verlassen, nicht zugrunde gehen, sondern ewig leben. (Joh 3,36; Joh 5,24; Röm 8,32; 1Joh 4,9)17Gott sandte den Sohn nicht in die Welt, um die Menschen zu verurteilen, sondern um sie zu retten. (Joh 12,47)18Wer sich an den Sohn Gottes hält, wird nicht verurteilt. Wer sich aber nicht an ihn hält, ist schon verurteilt, weil er Gottes einzigen Sohn nicht angenommen hat. (Joh 5,22)19So geschieht die Verurteilung: Das Licht ist in die Welt gekommen, aber die Menschen liebten die Dunkelheit mehr als das Licht; denn ihre Taten waren schlecht. (Joh 8,12)20Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und bleibt im Dunkeln, damit seine schlechten Taten nicht offenbar werden. (Eph 5,11)21Aber wer der Wahrheit gehorcht, kommt zum Licht; denn das Licht macht offenbar, dass er mit seinen Taten Gott gehorsam war.
Jesus und der Täufer
22Danach ging Jesus mit seinen Jüngern in das Gebiet von Judäa. Dort verbrachte er einige Zeit mit ihnen und taufte.23Auch Johannes taufte in Änon, nicht weit von Salim, denn dort gab es reichlich Wasser. Immer noch kamen Leute zu ihm und er taufte sie;24denn er war zu jener Zeit noch nicht im Gefängnis. (Mk 1,14; Mk 6,17)25Einmal stritten sich einige Jünger von Johannes mit einem anderen Juden darüber, welche Taufe den höheren Rang habe.[7]26Sie kamen deshalb zu Johannes und sagten zu ihm: »Rabbi, der Mann, der dich am anderen Jordanufer aufsuchte und auf den du als Zeuge hingewiesen hast, der tauft jetzt auch und alle gehen zu ihm!« (Joh 1,29)27Johannes antwortete: »Kein Mensch kann sich etwas nehmen, auch nicht das Geringste, wenn Gott es ihm nicht gegeben hat.28Ihr könnt selbst bestätigen, dass ich sagte: ›Ich bin nicht der versprochene Retter,[8] sondern ich bin nur vor ihm hergesandt worden.‹ (Joh 1,20)29Wer die Braut bekommt, ist der Bräutigam. Der Freund des Bräutigams steht dabei, und wenn er den Bräutigam jubeln hört, ist er voller Freude. Genauso geht es jetzt mir: An meiner Freude fehlt nichts mehr. (Mt 9,15; Mk 2,19)30Sein Einfluss muss wachsen, meiner muss abnehmen.«
Gottes Sohn bringt das Leben
31Er, der von oben kommt, steht über allen. Wer von der Erde stammt, gehört zur Erde und redet aus irdischer Sicht. Er aber, der vom Himmel kommt, (Joh 8,23; 1Joh 4,5)32bezeugt das, was er dort gesehen und gehört hat. Doch keiner hört auf ihn. (Joh 3,11)33Wer auf ihn hört, bestätigt damit, dass Gott die Wahrheit sagt.34Der von Gott Gesandte spricht ja die Worte Gottes, denn Gott gibt ihm seinen Geist in grenzenloser Fülle.35Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben. (Mt 11,27; Mt 28,18; Joh 5,20; Joh 10,17; Joh 13,3; Joh 14,10; Joh 17,2)36Wer sich an den Sohn hält,[9] hat das ewige Leben. Wer nicht auf den Sohn hört, wird niemals das Leben finden; er wird dem Zorngericht Gottes nicht entgehen. (Joh 3,16)
Johannes 3
Hoffnung für alle
Jesus und der Pharisäer Nikodemus
1Unter den Pharisäern gab es einen Mann namens Nikodemus; er war ein Mitglied des Hohen Rates.2Eines Nachts kam er zu Jesus: »Rabbi«, sagte er, »wir wissen, dass Gott dich als Lehrer zu uns gesandt hat. Denn niemand kann die Wunder tun, die du vollbringst, wenn Gott sich nicht zu ihm stellt.«3Darauf erwiderte Jesus: »Ich versichere dir, Nikodemus: Wer nicht neu[1] geboren wird, kann Gottes Reich nicht sehen und erleben.«4Verständnislos fragte der Pharisäer: »Wie kann jemand neu geboren werden, wenn er schon alt ist? Er kann doch nicht wieder in den Mutterleib zurück und noch einmal auf die Welt kommen!«5»Ich versichere dir«, entgegnete Jesus, »nur wer durch Wasser und durch Gottes Geist neu geboren wird, kann in Gottes Reich kommen!6Ein Mensch kann immer nur menschliches Leben hervorbringen. Wer aber durch Gottes Geist geboren wird, bekommt neues Leben.[2]7Wundere dich deshalb nicht, dass ich dir gesagt habe: ›Ihr müsst neu geboren werden.‹8Es ist damit wie beim Wind[3]: Er weht, wo er will. Du hörst ihn, aber du kannst nicht erklären, woher er kommt und wohin er geht. So ist es auch mit der Geburt aus Gottes Geist.«9Nikodemus ließ nicht locker: »Aber wie soll das nur vor sich gehen?«10Jesus erwiderte: »Du bist ein anerkannter Gelehrter in Israel und verstehst das nicht?11Ja, ich versichere dir: Wir reden nur von dem, was wir genau kennen. Und was wir bezeugen, das haben wir auch gesehen. Trotzdem nehmt ihr unser Wort nicht an.12Ihr glaubt mir ja nicht einmal, wenn ich von irdischen Dingen rede! Wie also werdet ihr mir dann glauben, wenn ich von himmlischen Dingen spreche?13Es ist noch nie jemand zum Himmel hinaufgestiegen außer dem Menschensohn, der vom Himmel herab auf die Erde gekommen ist.14Du weißt doch, wie Mose in der Wüste eine Schlange aus Bronze an einer Stange aufrichtete, damit jeder, der sie ansah, am Leben blieb.[4] Genauso muss auch der Menschensohn erhöht werden[5], (4Mo 21,4)15damit jeder, der glaubt, durch ihn das ewige Leben hat[6].16Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen, sondern das ewige Leben haben.17Gott hat nämlich seinen Sohn nicht zu den Menschen gesandt, um über sie Gericht zu halten, sondern um sie zu retten.18Wer an ihn glaubt, der wird nicht verurteilt. Wer aber nicht an ihn glaubt, über den ist das Urteil damit schon gesprochen. Denn er weigert sich, Gottes einzigem Sohn zu vertrauen.19Und so vollzieht sich das Urteil: Das Licht ist in die Welt gekommen, aber die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht. Denn was sie taten, war böse.20Wer Böses tut, scheut das Licht und bleibt lieber im Dunkeln, damit niemand ihm seine Taten nachweisen kann.21Wer aber die Wahrheit Gottes liebt und das tut, was er will,[7] der tritt ins Licht! Dann zeigt sich: Gott selbst bestimmt das Handeln dieses Menschen.«
Johannes der Täufer tritt hinter Jesus zurück
22Danach kam Jesus mit seinen Jüngern in die Provinz Judäa. Er blieb einige Zeit mit ihnen dort und taufte.23Auch Johannes taufte bei Änon, in der Nähe von Salim, weil es dort genügend Wasser gab. Immer wieder kamen Menschen zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen.24Denn damals war er noch nicht im Gefängnis.25Eines Tages kam es zwischen einigen Jüngern von Johannes und einem Juden zum Streit darüber, welche Taufe wichtiger sei[8].26Gemeinsam gingen sie schließlich zu Johannes und berichteten ihm: »Rabbi, der Mann, der damals am anderen Jordanufer zu dir kam und auf den du die Menschen hingewiesen hast, der tauft jetzt selber. Alle Leute gehen zu ihm, anstatt zu uns zu kommen.«27Doch Johannes erwiderte: »Kein Mensch kann sich auch nur das Geringste selber nehmen; es muss ihm von Gott gegeben werden.28Ihr selbst könnt doch bezeugen, dass ich gesagt habe: ›Ich bin nicht der Christus, der von Gott versprochene Retter. Ich soll ihn nur ankündigen, mehr nicht.‹29Die Braut gehört schließlich zum Bräutigam! Der Freund des Bräutigams freut sich mit ihm, auch wenn er nur danebensteht. So geht es mir jetzt. Meine Freude könnte nicht größer sein.30Christus soll immer wichtiger werden, und ich will immer mehr in den Hintergrund treten.[9]31Er ist vom Himmel gekommen und steht deshalb über allen. Wir gehören zur Erde und haben hier unseren Ursprung. Darum können wir nur aus irdischer Sicht reden. Christus aber kommt vom Himmel32und kann bezeugen, was er dort gesehen und gehört hat. Trotzdem glaubt ihm keiner!33Wer aber auf seine Botschaft hört, der bestätigt damit, dass Gott die Wahrheit sagt.34Christus ist von Gott zu uns gesandt. Er redet Gottes Worte, denn Gott gibt ihm den Geist in seiner ganzen Fülle.35Der Vater liebt den Sohn und hat alles seiner Macht unterstellt.36Wer an den Sohn Gottes glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber nicht auf ihn hört, wird nie zum Leben gelangen, sondern Gottes Zorn wird für immer auf ihm lasten.«
Johannes 3
Neue Genfer Übersetzung
Jesus und Nikodemus: Die Notwendigkeit, von neuem geboren zu werden
1Einer der führenden Männer des jüdischen Volkes, ein Pharisäer namens Nikodemus,2suchte Jesus einmal bei Nacht auf. »Rabbi«, sagte er zu ihm, »wir wissen, dass du ein Lehrer bist, den Gott gesandt hat. Denn niemand kann solche Wunder tun wie du, wenn Gott nicht mit ihm ist.«3Jesus entgegnete: »Ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem[1] geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.« –4»Wie kann ein Mensch, wenn er alt geworden ist, noch einmal geboren werden?«, wandte Nikodemus ein. »Er kann doch nicht in den Leib seiner Mutter zurückkehren und ein zweites Mal auf die Welt kommen!«5Jesus erwiderte: »Ich sage dir eins: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht ins Reich Gottes hineinkommen.6Natürliches Leben bringt natürliches Leben hervor; geistliches Leben wird aus dem Geist geboren.[2]7Darum sei nicht erstaunt, wenn ich dir sage: Ihr müsst von neuem geboren werden.8Der Wind weht, wo er will. Du hörst zwar sein Rauschen[3], aber woher er kommt und wohin er geht, weißt du nicht. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist.«9»Aber wie kann das geschehen?«, fragte Nikodemus.10»Du als Lehrer Israels weißt[4] das nicht?«, entgegnete Jesus.11»Ich will dir etwas sagen: Wir reden von Dingen, die wir kennen; das, was wir bezeugen, haben wir gesehen. Wir bezeugen es, aber ihr nehmt es nicht an.12Und da ihr mir nicht einmal glaubt, wenn ich über die irdischen Dinge zu euch rede, wie werdet ihr mir dann glauben können, wenn ich über die himmlischen Dinge zu euch rede?13Es ist noch nie jemand in den Himmel hinaufgestiegen; der Einzige, der dort war, ist der[5], der aus dem Himmel herabgekommen ist – der Menschensohn[6].14Und wie Mose damals in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss auch der Menschensohn erhöht werden,15damit jeder, der glaubt, in ihm das ewige Leben hat[7].16Denn Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt[8], dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht.17Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, um sie zu verurteilen, sondern um sie durch ihn zu retten.18Wer an ihn glaubt, wird nicht verurteilt. Wer aber nicht glaubt, ist damit schon verurteilt; denn der, an dessen Namen er nicht geglaubt hat, ist Gottes eigener[9] Sohn.19So vollzieht sich das Gericht an den Menschen.[10] Das Licht ist in die Welt gekommen, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, weil ihr Tun böse war.20Denn jeder, der Böses tut, hasst das Licht; er tritt nicht ins Licht, damit sein Tun nicht aufgedeckt wird.21Wer sich jedoch bei dem, was er tut, nach der Wahrheit richtet, der tritt ins Licht, und es wird offenbar[11], dass sein Tun in Gott gegründet[12] ist.«
Der Auftrag Johannes’ des Täufers und der Auftrag Jesu
22Danach ging Jesus mit seinen Jüngern in das Gebiet von Judäa. Er blieb einige Zeit mit ihnen dort und taufte.23-24Auch Johannes, der damals noch nicht im Gefängnis war, taufte noch, und zwar in Änon, einem Ort in der Nähe von Salim, wo es reichlich Wasser gab. Die Menschen kamen auch dort zu ihm und ließen sich taufen.25Eines Tages kam es zwischen den Jüngern des Johannes und einem jüdischen Mann[13] zu einer Auseinandersetzung über die Reinigungsvorschriften.26Sie wandten sich deswegen an Johannes. »Rabbi«, sagten sie, »jener Mann, der auf der anderen Seite des Jordans bei dir war und auf den du die Menschen hingewiesen hast[14], der tauft jetzt auch, und alle gehen zu ihm!«27Johannes erwiderte: »Ein Mensch kann sich nicht das Geringste selber nehmen; es muss ihm vom Himmel her gegeben werden.28Ihr selbst könnt bezeugen, dass ich sagte: Ich bin nicht der Messias[15]; ich bin nur als sein Wegbereiter vor ihm hergesandt.29Er ist der Bräutigam, ihm gehört die Braut.[16] Der Freund des Bräutigams steht dabei und hört ihm zu und freut sich, seine Stimme zu hören.[17] Das ist auch meine Freude; jetzt ist sie vollkommen.30Er muss immer größer werden und ich immer geringer.[18]31Der, der von oben kommt, steht über allen. Wer von der Erde ist, gehört zur Erde und redet aus irdischer Sicht.[19] Der, der vom Himmel kommt, steht über allen.32Er verkündet[20] das, was er gesehen und gehört hat, aber keiner nimmt seine Botschaft an.33Doch wer seine Botschaft angenommen hat, hat damit bestätigt, dass das, was Gott sagt, wahr ist[21].34Denn der, den Gott gesandt hat, verkündet Gottes eigene Worte; Gott gibt ihm den Geist in unbegrenzter Fülle[22].35Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gelegt.36Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen; der Zorn Gottes bleibt auf ihm.«
Johannes 3
Neues Leben. Die Bibel
Jesus und Nikodemus
1Eines Nachts kam ein Pharisäer mit Namen Nikodemus, der zu den führenden Juden zählte, (Joh 7,50; Joh 19,39)2zu Jesus. »Meister«, sagte er, »wir alle wissen, dass Gott dich gesandt hat, um uns zu lehren. Die Wunder, die du tust, beweisen, dass Gott mit dir ist.« (Mt 22,16; Apg 2,22; Apg 10,38)3Jesus erwiderte: »Ich versichere dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.« (Hes 36,26; Tit 3,5; 2Petr 1,11)4»Was meinst du damit?«, rief Nikodemus aus. »Wie kann denn ein alter Mensch wieder in den Leib seiner Mutter zurückkehren und zum zweiten Mal geboren werden?«5Jesus erwiderte: »Ich sage dir: Niemand kommt in das Reich Gottes, der nicht aus Wasser und Geist[1] geboren wird.6Menschen können nur menschliches Leben hervorbringen, der Heilige Geist jedoch schenkt neues Leben von Gott her. (Joh 1,13; Röm 8,15; 1Kor 15,50; Gal 4,6)7Darum wundere dich nicht, wenn ich sage, dass ihr von Neuem geboren werden müsst.8Der Wind weht, wo er will. Du hörst ihn zwar, aber du kannst nicht sagen, woher er kommt oder wohin er geht. So kannst du auch nicht erklären, wie die Menschen aus dem Geist geboren werden.« (Pred 11,5)9»Aber wie geschieht so etwas?«, fragte Nikodemus.10Jesus antwortete: »Du bist ein angesehener Lehrer Israels, und trotzdem weißt du das nicht?11Ich versichere dir: Wir reden nur von dem, was wir wissen und gesehen haben, und erzählen es weiter. Doch ihr wollt unseren Worten nicht glauben.12Aber wenn ihr mir nicht einmal glaubt, wenn ich euch von Dingen erzähle, die hier auf Erden geschehen, wie werdet ihr mir dann glauben können, wenn ich euch sage, was im Himmel geschieht?13Es ist noch nie jemand in den Himmel hinaufgestiegen, bis auf den Menschensohn,[2] der vom Himmel herab auf die Erde gekommen ist. (Joh 6,38; Eph 4,8)14Und wie Mose in der Wüste die Bronzeschlange auf einem Pfahl aufgerichtet hat, so muss auch der Menschensohn an einem Pfahl[3] aufgerichtet werden, (4Mo 21,8; Joh 8,28; Joh 12,34)15damit jeder, der glaubt, das ewige Leben hat. (Joh 20,31; 1Joh 5,1)16Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat. (Röm 5,8; Röm 8,32; 1Joh 4,9; 1Joh 5,13)17Gott sandte seinen Sohn nicht in die Welt, um sie zu verurteilen, sondern um sie durch seinen Sohn zu retten. (Joh 12,47)18Wer an ihn glaubt, wird nicht verurteilt. Wer aber nicht an ihn glaubt, ist schon verurteilt, weil er nicht an den Namen des einzigen Sohnes Gottes geglaubt hat. (Joh 5,24)19Und so vollzieht sich das Gericht: Das Licht ist vom Himmel in die Welt gekommen, aber sie liebten die Dunkelheit mehr als das Licht, weil ihre Taten böse waren. (Joh 1,5; Joh 8,12; Joh 9,5; Joh 12,46)20Sie hassen das Licht, weil sie im Dunkeln Böses tun. Sie bleiben dem Licht fern, weil sie Angst haben, dass ihre Taten aufgedeckt werden. (Eph 5,11)21Wer sich aber nach der Wahrheit ausrichtet, tritt ans Licht und jeder kann sehen, dass er in Verantwortung vor Gott handelt.« (1Joh 1,6)
Johannes der Täufer bezeugt Jesus
22Danach verließen Jesus und seine Jünger Jerusalem. Sie blieben aber noch eine Zeit lang in Judäa und tauften dort. (Joh 3,26; Joh 4,1)23Zu dieser Zeit taufte Johannes der Täufer in Änon, in der Nähe von Salim, weil es dort reichlich Wasser gab. Und viele Leute kamen zu ihm, um sich taufen zu lassen.24Das war, bevor Johannes ins Gefängnis geworfen wurde. (Mt 4,12)25Eines Tages fingen die Jünger des Johannes ein Streitgespräch mit einem Juden über die Reinigungsvorschriften an.26Daraufhin kamen sie zu Johannes und sagten: »Meister, der Mann, dem du auf der anderen Seite des Jordan begegnet bist und auf den du hingewiesen hast – der tauft auch Menschen. Und anstatt zu uns kommen nun alle zu ihm.« (Joh 1,7)27Johannes erwiderte: »Ein Mensch kann sich nichts nehmen, wenn es ihm nicht vom Himmel her gegeben wird. (1Kor 4,7; Hebr 5,4)28Ihr wisst selbst, dass ich euch ganz offen gesagt habe: ›Ich bin nicht der Christus. Ich bin von Gott beauftragt, ihm den Weg zu bereiten – mehr nicht.‹ (Mal 3,1)29Wo die Braut hingeht, da ist der Bräutigam. Und der Freund des Bräutigams, der dasteht und ihm zuhört, freut sich an der Stimme des Bräutigams. Darüber freue auch ich mich – und meine Freude ist nun vollkommen. (Mt 9,15; Offb 21,9)30Er muss immer größer werden und ich immer geringer.31Er ist von oben gekommen und ist größer als jeder andere. Ich bin von der Erde, und mein Verständnis beschränkt sich auf die irdischen Dinge. Davon kann ich sprechen. Er aber ist vom Himmel gekommen.[4] (1Joh 4,5)32Er sagt, was er gesehen und gehört hat, doch niemand glaubt, was er ihnen sagt!33Wer ihm glaubt, bestätigt damit, dass Gott wahrhaftig ist. (1Joh 5,10)34Denn er ist von Gott gesandt. Und er spricht Gottes Worte, denn Gott gibt ihm seinen Geist ohne jede Einschränkung. (Lk 4,18)35Der Vater liebt seinen Sohn und hat ihm Macht über alles gegeben. (Joh 5,20; Joh 15,9)36Und alle, die an den Sohn Gottes glauben, haben das ewige Leben. Doch die, die dem Sohn nicht gehorchen, werden das ewige Leben nie erfahren, sondern der Zorn Gottes liegt weiterhin auf ihnen.« (Joh 3,16; 1Joh 5,12)