1Dieser Melchisedek nämlich war König von Salem und Priester des höchsten Gottes. Er ging Abraham entgegen, als der vom Sieg über die Könige heimkehrte, und segnete ihn. (Hebr 6,20)2Ihm gab Abraham den zehnten Teil von allem, was er erbeutet hatte. Sein Name bedeutet »König der Gerechtigkeit«; er heißt aber auch »König von Salem«, und das bedeutet »König des Friedens«.3Er hat weder Vater noch Mutter; einen Stammbaum von ihm gibt es nicht. Seine Lebenszeit hat weder Anfang noch Ende – darin gleicht er dem Sohn Gottes. Dieser Melchisedek also bleibt Priester auf ewig.
Melchisedek steht über Abraham und den Priestern aus dessen Nachkommenschaft
4Wie groß dieser Melchisedek ist, seht ihr daran, dass sogar der Stammvater Abraham ihm den zehnten Teil von allen wertvollen Stücken seiner Beute gab.5Nun sammeln ja die unter den Nachkommen von Levi, denen das Priestertum übertragen wurde, den Zehnten vom Volk Israel ein. Sie erheben den Zehnten von ihren Brüdern, obwohl diese genau wie sie selbst Nachkommen Abrahams sind; sie haben durch das Gesetz den Auftrag dazu. (4Mo 18,21)6Aber Melchisedek, der abstammungsmäßig überhaupt nichts mit Levi zu tun hat, nimmt sogar von Abraham den Zehnten! Und er segnet Abraham, dem doch Gott seine Zusagen gegeben hat.7Wer segnet, ist ohne Zweifel größer als der, der gesegnet wird.8Und hier, im Fall der Nachkommen von Levi, sind es sterbliche Menschen, die den Zehnten entgegennehmen. Dort aber, im Fall von Melchisedek, ist es einer, von dem in den Heiligen Schriften bezeugt wird, dass er ewig lebt!9Um es geradeheraus zu sagen: Als Abraham Melchisedek den Zehnten gab, da gab ihn zugleich auch Levi, dessen Nachkommen in Israel den Zehnten einsammeln.10Denn Levi war damals schon im Samen seines Ahnvaters Abraham gegenwärtig, als der mit Melchisedek zusammentraf.
Das Priestertum der Nachkommen Levis abgelöst durch das Priestertum nach der Art Melchisedeks
11Dem Volk Israel wurde das Priestertum der Nachkommen Levis gegeben; es wurde durch das Gesetz angeordnet, und das Gesetz steht und fällt mit ihm. Hätte nun durch dieses Priestertum die Vollendung des Volkes vor Gott erreicht werden können, dann wäre es ja nicht nötig gewesen, noch einen anderen Priester aufzustellen, einen »nach der Art Melchisedeks« und nicht nach der Art Aarons!12Wenn aber das Priestertum sich ändert, bedeutet das notwendig, dass auch das Gesetz sich ändert.13Und in der Tat: Der, auf den sich dies alles bezieht, gehört einem anderen Stamm an als dem Stamm Levi, einem Stamm, aus dem noch nie jemand als Priester am Altar gestanden hat.14Unser Herr ist bekanntlich aus dem Stamm Juda hervorgegangen, den Mose nie erwähnt hat, wenn er vom Priestertum sprach. (1Mo 49,10; Mt 2,6; Apg 13,23; Offb 5,5)15Aber noch viel deutlicher zeigt sich die Veränderung an Folgendem: Es wird ein Priester aufgestellt, der wie Melchisedek von ganz anderer Art ist –16der nicht Priester ist aufgrund einer menschlich-irdischen Bestimmung des Gesetzes, sondern aufgrund der Macht seines unvergänglichen Lebens.17In den Heiligen Schriften heißt es: »Du bist Priester auf ewig, nach der Art Melchisedeks«! (Ps 110,4; Hebr 5,6)18Die frühere Bestimmung wird außer Kraft gesetzt, weil sie schwach und nutzlos war.19Denn in keiner Hinsicht hat das Gesetz es geschafft, dass die Menschen vor Gott vollkommen und untadelig dastehen können. An die Stelle des vom Gesetz verordneten Priestertums tritt deshalb eines, das eine bessere Hoffnung begründet: das uns die Möglichkeit eröffnet, wirklich Gott nahen und vor ihm bestehen zu können. (Röm 3,20; Hebr 9,9)
Das neue Priestertum – eidlich bestätigt und von ewigem Bestand
20Das neue Priestertum ist außerdem durch einen Eid eingeführt worden. Als die anderen zu Priestern eingesetzt wurden, hat Gott nicht geschworen.21Jesus aber wurde mit einem Schwur zum Priester eingesetzt; ihm gilt das Wort: »Der Herr hat geschworen, und er wird es nicht zurücknehmen: ›Du bist Priester auf ewig.‹«22Deshalb ist Jesus auch der Garant für einen besseren Bund. (Hebr 8,6)23Es gibt noch einen weiteren Unterschied: Von den anderen Priestern gab es viele, weil sie sterben mussten und der Tod sie hinderte, Priester zu bleiben.24Jesus aber lebt in alle Ewigkeit, und sein Priestertum ist deshalb unvergänglich.25Darum kann er auch vollständig und für immer alle retten, die sich durch ihn an Gott wenden. Er lebt für immer, um bei Gott für sie einzutreten. (Röm 8,34; Hebr 10,14; 1Joh 2,1)
Lobpreis auf Jesus als Obersten Priester
26Jesus ist der Oberste Priester, den wir brauchen: Er ist heilig, an ihm ist nichts Verwerfliches, er hat keinen Fehler. Er ist ganz anders als wir sündigen Menschen und wurde über alle Himmel erhoben. (Hebr 4,15)27Er muss nicht wie die Obersten Priester vor ihm täglich zuerst für die eigenen Sünden und dann für die des Volkes opfern. Er sühnte die Sünden aller ein für alle Mal, als er sich selbst zum Opfer brachte. (Röm 6,10; Hebr 5,3; Hebr 5,9; Hebr 7,25; Hebr 9,12; Hebr 9,26; Hebr 9,28; Hebr 10,10; Hebr 10,12; 1Petr 3,18)28Das Gesetz Moses machte Menschen voller Fehler zu Priestern; der göttliche Schwur, der nach dem Gesetz ergangen ist, ernannte dazu den Sohn, der für ewig zur Vollendung gelangt ist. (Hebr 3,6)
Hebräer 7
Hoffnung für alle
Melchisedek und das jüdische Priestertum
1Melchisedek war König von Salem und ein Priester des höchsten Gottes. Als Abraham aus der Schlacht gegen die Könige siegreich zurückkehrte, ging ihm Melchisedek entgegen und segnete ihn.[1] (1Mo 14,17)2Abraham gab ihm damals den zehnten Teil seiner ganzen Kriegsbeute. Der Name Melchisedek bedeutet »König der Gerechtigkeit«. Er heißt aber auch König von Salem, das bedeutet »König des Friedens«.3Weder der Vater noch die Mutter von Melchisedek sind bekannt, auch keiner seiner Vorfahren. Man weiß nicht, wann er geboren, auch nicht, wann er gestorben ist; sein Leben war gewissermaßen ohne Anfang und ohne Ende. Er gleicht dem Sohn Gottes und bleibt Priester für alle Zeit.4Wie bedeutend muss dieser König und Priester sein, dem Abraham, der Stammvater Israels, den zehnten Teil seiner Siegesbeute übergab!5Zwar haben die jüdischen Priester als Nachkommen von Levi ein Anrecht darauf, von den Angehörigen ihres Volkes den zehnten Teil vom Ernteertrag zu bekommen; und das, obwohl sie ihre Brüder sind und wie diese von Abraham abstammen.6Melchisedek aber gehörte gar nicht zu Abrahams Volk. Dennoch nahm er den zehnten Teil der Beute an und segnete Abraham, dem Gott seine Zusagen gegeben hatte.7Nun steht ohne jede Frage der Segnende über dem, der den Segen empfängt.8Die jüdischen Priester, die den zehnten Teil der Ernte erhalten, sind sterbliche Menschen. Mit Melchisedek aber nahm einer den zehnten Teil entgegen, von dem die Heilige Schrift bezeugt, dass er lebt.9Indem Abraham Melchisedek ein Zehntel der Beute gab, hat dies sozusagen auch Levi getan, obwohl er als Priester doch selbst den zehnten Teil empfängt.10Zwar war Levi damals noch gar nicht geboren, aber bei Abrahams Begegnung mit Melchisedek stand schon fest, dass Levi zu Abrahams Nachkommen zählen würde.11Das Priestertum der Leviten – und das Gesetz kennt nur dieses Priestertum – konnte uns offensichtlich nicht ans Ziel bringen und mit Gott versöhnen. Sonst hätte Gott doch nicht einen ganz anderen Priester vom Rang Melchisedeks zu uns schicken müssen. Dann hätte auch ein Priester vom Rang Aarons genügt.
Christus, der Hohepriester des neuen Bundes
12Setzt Gott nun aber ein anderes Priestertum ein, dann muss auch das Gesetz geändert werden.13Immerhin kommt ja Christus, von dem hier die Rede ist, aus einem Stamm unseres Volkes, von dem nie einer als Priester am Altar Gottes gedient hat.14Denn wie jeder weiß, gehört unser Herr Jesus Christus zum Stamm Juda, obwohl Mose nie gesagt hat, dass aus diesem Stamm Priester kommen würden.15Schickt Gott also einen anderen Priester, einen vom Rang Melchisedeks, zu uns, dann wird ganz klar, dass er damit eine besondere Absicht verfolgt.16Denn Christus ist nicht aufgrund menschlicher Verordnungen und Gesetze Hoherpriester geworden, sondern weil in ihm unzerstörbares, ewiges Leben ist.17So heißt es ja von Christus: »In alle Ewigkeit sollst du ein Priester sein, so wie es Melchisedek war.« (Ps 110,4)18Die alte Ordnung ist damit ungültig geworden; sie war wirkungslos und brachte keinen Nutzen.19Das Gesetz, so wie es uns von Mose übergeben wurde, konnte uns nicht ans Ziel bringen und mit Gott versöhnen. Doch jetzt haben wir die Gewissheit, dass wir wirklich zu Gott kommen dürfen.20Gott hat das neue Priestertum durch einen Eid bekräftigt; die Leviten aber sind ohne Schwur Priester geworden.21Nur zu Christus hat Gott gesagt: »Der Herr hat es geschworen, und diesen Schwur wird er niemals zurücknehmen: ›In alle Ewigkeit sollst du Priester sein!‹« (Ps 110,4)22So wurde Jesus für uns zum Bürgen eines neuen, besseren Bundes mit Gott.23Zur Zeit des alten Bundes musste es außerdem viele Priester geben, denn sie waren alle sterbliche Menschen.24Christus aber lebt in alle Ewigkeit; sein Priesteramt wird nie von einem anderen eingenommen.25Und weil Jesus Christus ewig lebt und für uns bei Gott eintritt, wird er auch alle endgültig retten, die durch ihn zu Gott kommen.26Er allein ist der Hohepriester, den wir brauchen: Er ist heilig und ohne jede Schuld, rein und ohne Fehler, von Gott hoch erhoben auf den Ehrenplatz im Himmel.27Christus muss nicht – wie die anderen Hohenpriester – an jedem Tag zuerst wegen der eigenen Sünden für sich selbst ein Opfer darbringen, ehe er für sein Volk opfert. Als Jesus Christus am Kreuz für unsere Schuld starb, hat er ein Opfer dargebracht, das ein für alle Mal gilt.28Das Gesetz von Mose bestimmte Menschen mit all ihren Schwächen und Fehlern zu Hohenpriestern. Doch dieses Gesetz gilt nicht mehr, seit Gott seinen eigenen Sohn mit einem Schwur als unseren Hohenpriester eingesetzt hat. Und das wird er bleiben – für alle Zeiten in göttlicher Vollkommenheit.
Hebräer 7
Neue Genfer Übersetzung
Melchisedek – ein Priester wie Jesus Christus
1Was wissen wir denn von Melchisedek? Er war – wie es in der Schrift heißt – König von Salem und Priester des höchsten Gottes. Als Abraham siegreich vom Kampf gegen die Könige zurückkehrte, ging – so wird uns berichtet – Melchisedek ihm entgegen und segnete ihn,2und Abraham gab ihm den zehnten Teil von allem, was er erbeutet hatte. Der Name Melchisedek bedeutet »König der Gerechtigkeit«, und König von Salem[1] bedeutet »König des Friedens«. (1Mo 14,17)3Ansonsten wird nichts über ihn mitgeteilt: Kein Vater wird erwähnt, keine Mutter, kein Stammbaum, kein Anfang und kein Ende seines Lebens. Er, der dem Sohn Gottes gleicht, bleibt sozusagen Priester für immer und ewig.
Melchisedek und Abraham
4Wie bedeutend Melchisedek war, seht ihr daran, dass kein Geringerer als Abraham, der Stammvater unseres Volkes, ihm den besten Teil seiner Beute als Zehnten gab[2].5Nach den Bestimmungen des Gesetzes steht der Zehnte denen zu, denen das Priesteramt übertragen ist, den Nachkommen von Levi[3], und sie erheben ihn vom Volk, also von ihren Brüdern, die wie sie von Abraham abstammen.6Melchisedek jedoch war in keiner Weise mit den Leviten verwandt, und trotzdem nahm er von Abraham den Zehnten entgegen. Außerdem hat er ihn gesegnet – ihn, der die Zusagen Gottes für unser Volk bekommen hat;7und niemand wird bestreiten, dass der, der segnet, über dem steht, der gesegnet wird.8Dazu kommt noch etwas: Im Fall der Leviten sind es sterbliche Menschen, die den Zehnten erhalten; bei Melchisedek hingegen wird nichts von einem Ende seines Lebens berichtet[4].9Und im Grunde genommen hat durch Abraham auch Levi den Zehnten entrichtet – er, der normalerweise den Zehnten erhebt.10Denn weil er von Abraham abstammt, war er – so könnte man sagen – schon dabei[5], als Abraham und Melchisedek sich begegneten.
Die Ablösung des levitischen Priestertums durch eine neue Ordnung
11Wenn nun das levitische Priestertum zur Vollkommenheit führen könnte – und das Gesetz, das unserem Volk gegeben wurde, kennt ja kein anderes Priestertum[6] –, wäre es dann nötig gewesen, einen Priester einzusetzen, der zu einer ganz anderen Ordnung gehört – einen Priester wie Melchisedek und nicht einen wie Aaron?12Und wohlgemerkt: Eine Änderung der priesterlichen Ordnung bedeutet zwangsläufig eine Änderung des Gesetzes überhaupt!13Dieser Priester, auf den die Schrift hinweist[7], gehört in der Tat einem ganz anderen Stamm unseres Volkes an, einem Stamm, von dem nie jemand den Dienst am Altar versehen hat.14Denn wie wir alle wissen, kommt unser Herr aus Juda, und Mose hat nie etwas von Priestern aus diesem Stamm gesagt.15Und noch viel deutlicher wird das Ganze, wenn wir uns klar machen, dass sich die Einsetzung dieses anderen Priesters – genau wie bei Melchisedek –16nicht auf eine bestimmte vom Gesetz vorgeschriebene Abstammung[8] gründet, sondern auf die Kraft eines ewigen, unzerstörbaren Lebens.17Das wird von jener Stelle in der Schrift bestätigt, an der es heißt: »Du sollst für alle Zeiten Priester sein – ein Priester von derselben priesterlichen Ordnung wie Melchisedek.« (Ps 110,4)18Damit ist also die Ordnung, die früher galt, außer Kraft gesetzt, weil sie sich als ohnmächtig erwies und letztlich keinen Nutzen brachte;19das Gesetz ist nicht imstande gewesen, zur Vollkommenheit zu führen. An die Stelle jener Ordnung ist etwas getreten, was uns eine Hoffnung gibt, die alles Frühere in den Schatten stellt, und was uns einen ungehinderten Zugang zu Gott möglich macht.[9]
Jesus – der Garant eines besseren Bundes
20Wie groß der Unterschied zur alten Ordnung ist, zeigt sich auch daran, dass Jesus mit einem Eid in seinem Priesteramt bestätigt wurde. Bei den levitischen Priestern gab es keinen solchen Eid;21aber als Jesus zum Priester eingesetzt wurde, machte Gott ihm eine Zusage, die er mit einem Eid bekräftigte. Es heißt in der Schrift: »Der Herr hat geschworen: ›Du sollst für immer Priester sein‹, und er wird seine Zusage nie zurücknehmen.« (Ps 110,4)22Dieser Schwur macht unmissverständlich deutlich, dass Jesus der Garant eines besseren Bundes ist.23Nach der alten Ordnung gab es eine lange Reihe von Priestern; einer folgte auf den anderen, weil sie alle durch den Tod daran gehindert wurden, im Amt zu bleiben.24Jesus aber lebt für immer, weshalb sein Priestertum unvergänglich[10] ist.25Und das ist auch der Grund dafür, dass er alle vollkommen[11] retten kann, die durch ihn zu Gott kommen. Er, der ewig lebt, wird nie aufhören, für sie einzutreten.
Die Vollkommenheit des neuen Hohenpriesters
26Ein solcher Hoherpriester war genau das, was wir nötig hatten: einer, der durch und durch heilig und ohne jede Schuld ist und an dem Gott nichts auszusetzen hat, einer, der sich grundlegend von uns sündigen Menschen unterscheidet und dessen Platz hoch über dem höchsten Himmel ist[12].27Im Gegensatz zu den levitischen Hohenpriestern muss er nicht Tag für Tag Opfer darbringen und muss auch nicht mit einem Opfer für eigene Sünden beginnen, ehe er für die Sünden des Volkes opfern kann. Nein, Jesus hat nur ein einziges Mal ein Opfer dargebracht, nämlich sich selbst, und dieses Opfer gilt für immer.28Die vom Gesetz ernannten Hohenpriester sind schwache, mit Fehlern behaftete Menschen. Doch der, den Gott durch einen Eid zum Hohenpriester eingesetzt hat (und das tat er lange, nachdem er das Gesetz gegeben hatte!), ist sein eigener Sohn – ein für immer und ewig vollkommener[13] Hoherpriester.
Hebräer 7
Neues Leben. Die Bibel
Melchisedek und Abraham
1Dieser Melchisedek war König der Stadt Salem und ein Priester Gottes, des Höchsten. Als Abraham heimkehrte, nachdem er in einer großen Schlacht mehrere Könige besiegt hatte, zog Melchisedek ihm entgegen und segnete ihn. (1Mo 14,17)2Da nahm Abraham den zehnten Teil von allem, was er erbeutet hatte, und gab ihn Melchisedek. Melchisedek bedeutet »König der Gerechtigkeit« und auch »König des Friedens«, denn Salem bedeutet Frieden.3Es gibt keinen Hinweis auf seinen Vater, seine Mutter oder irgendeinen seiner Vorfahren, weder auf den Anfang noch das Ende seines Lebens. Er gleicht darin dem Sohn Gottes und bleibt für immer Priester. (Ps 110,4)4Seht doch, wie groß dieser Melchisedek war. Selbst Abraham, der Stammvater Israels, gab ihm den zehnten Teil seiner Beute. (1Mo 14,20)5Nun haben die Priester aus der Nachkommenschaft Levis nach dem Gesetz den Auftrag, vom ganzen Volk den zehnten Teil zu erheben, obwohl es ihre eigenen Brüder sind und Nachkommen Abrahams wie sie. (4Mo 18,21)6Melchisedek aber, der nicht einmal mit Levi verwandt war, erhielt von Abraham ebenfalls den zehnten Teil. Und Melchisedek segnete Abraham, einen Mann, der bereits die Zusagen Gottes empfangen hatte. (Röm 4,13)7Dabei ist zweifellos derjenige, der segnet, größer als derjenige, der gesegnet wird. (1Mo 14,19)8Im Fall der Leviten sind es sterbliche Menschen, die den zehnten Teil empfangen. Doch Melchisedek ist größer als sie, denn es wird uns gesagt, dass er weiterlebt. (Hebr 5,6; Hebr 6,20)9Man könnte sogar sagen, dass Levi selbst – der doch eigentlich den Zehnten erhebt – durch Abraham den zehnten Teil an Melchisedek abgab.10Levi war damals zwar noch nicht geboren, aber Abraham war sein Vater, und so war er bei ihm[1], als Melchisedek den zehnten Teil von ihm erhielt.11Hätte nun das Priestertum Levis den Plan Gottes erfüllt – und das Gesetz beruhte ja auf diesem Priestertum –, warum hätte Gott dann noch einen anderen Priester senden sollen, der zur Ordnung Melchisedeks gehört und nicht ein Priester war wie Aaron? (Ps 110,4; Hebr 5,6; Hebr 7,17)12Wenn nun aber die priesterliche Ordnung verändert wird, muss auch das ganze Gesetz entsprechend geändert werden.13Denn der, von dem wir reden, gehört zu einem anderen Stamm, dessen Angehörige nie am Altar dienten.14Unser Herr kam ja aus dem Stamm Juda, doch Mose hat Juda nie in Verbindung mit dem Priestertum erwähnt. (1Mo 49,10; Jes 11,1; Mt 1,3; Mt 2,6; Lk 3,33; Röm 1,3; Offb 5,5)
Christus ist wie Melchisedek
15Die Änderung im Gesetz Gottes wird dadurch noch deutlicher, dass nun ein anderer Priester gekommen ist, der Melchisedek gleicht.16Er wurde nicht Priester, weil er die frühere Bedingung der Zugehörigkeit zum Stamm Levi erfüllte, sondern durch die Kraft eines unzerstörbaren Lebens.17Genau das wird auch über Christus in der Schrift bezeugt: »Du bist für immer Priester nach der Ordnung Melchisedeks.«[2] (Ps 110,4; Hebr 5,6; Hebr 6,20)18Die frühere Bedingung für das Priestertum wurde dadurch aufgehoben, weil sie schwach und nutzlos war. (Röm 8,3)19Denn das Gesetz machte nichts vollkommen. Nun ist eine bessere Hoffnung an seine Stelle getreten. Und sie zeigt einen Weg, auf dem wir zu Gott kommen. (Röm 3,20; Hebr 9,9; Hebr 10,19)20Gott hat Jesus durch einen Eid in seinem Priesteramt bestätigt; bei keinem Priester vor ihm hatte es so einen Eid gegeben.21Nur zu Jesus sprach Gott: »Der Herr hat einen Eid geschworen und wird ihn nicht brechen: ›Du bist für immer Priester.‹«[3] (Ps 110,4; Hebr 5,6; Hebr 6,20; Hebr 7,17)22So ist Jesus der Garant eines besseren Bundes geworden. (Hebr 8,6; Hebr 12,24)23Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass es nach der alten Ordnung viele Priester gab, denn wenn ein Priester starb, musste ein anderer seinen Platz einnehmen.24Jesus dagegen bleibt für immer Priester; sein Priestertum wird nie enden. (Jes 9,5; Offb 1,18)25Deshalb kann er auch für immer[4] alle retten, die durch ihn zu Gott kommen. Er lebt ewig und wird vor Gott für sie eintreten. (Röm 8,34; 1Joh 2,1)26Er ist ein Hoher Priester, wie wir ihn nötig haben, denn er ist heilig, ohne jede Schuld und unberührt von der Sünde. Er wurde von den sündigen Menschen getrennt und hat den höchsten Ehrenplatz im Himmel erhalten. (2Kor 5,21; Hebr 4,14)27Er braucht nicht täglich Opfer zu bringen, wie es die anderen Hohen Priester zunächst für ihre eigenen Sünden und dann für die Sünden des Volkes tun mussten, sondern er tat dies ein für alle Mal, als er sich selbst am Kreuz opferte. (3Mo 9,7; 3Mo 16,6; Eph 5,2; Hebr 9,12)28Diejenigen, die unter dem Gesetz als Hohe Priester eingesetzt wurden, waren Menschen mit menschlichen Schwächen. Doch nachdem das Gesetz gegeben worden war, setzte Gott mit einem Eid seinen Sohn ein, und dieser Sohn wurde auf ewig vollkommen. (Hebr 2,10; Hebr 5,1)