1Und er fügte hinzu: »Ich versichere euch: Einige von euch, die jetzt hier stehen, werden noch zu ihren Lebzeiten sehen, wie Gottes Herrschaft machtvoll aufgerichtet wird.« (Mt 10,23; Mk 13,30; Joh 21,23)
Drei Jünger sehen Jesus in Herrlichkeit (Die »Verklärung«)
2Sechs Tage später nahm Jesus die drei Jünger Petrus, Jakobus und Johannes mit sich und führte sie auf einen hohen Berg. Niemand sonst war bei ihnen. Vor den Augen der Jünger ging mit Jesus eine Verwandlung vor sich: (Mt 17,1; Lk 9,28)3Seine Kleider strahlten in einem Weiß, wie es niemand durch Waschen oder Bleichen hervorbringen kann.4Und dann sahen sie auf einmal Elija und dazu Mose bei Jesus stehen und mit ihm reden.5Da sagte Petrus zu Jesus: »Wie gut, dass wir hier sind, Rabbi! Wir wollen drei Zelte aufschlagen, eins für dich, eins für Mose und eins für Elija.«6Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte, denn er und die beiden andern waren vor Schreck ganz verstört.7Da kam eine Wolke und warf ihren Schatten über sie, und eine Stimme aus der Wolke sagte: »Dies ist mein Sohn, ihm gilt meine Liebe; auf ihn sollt ihr hören!« (5Mo 18,15; Mk 1,11)8Dann aber, als sie um sich blickten, sahen sie niemand mehr, nur Jesus allein war noch bei ihnen.9Während sie den Berg hinunterstiegen, befahl ihnen Jesus, mit niemand über das zu sprechen, was sie gesehen hatten, bevor nicht der Menschensohn vom Tod auferstanden wäre. (Mk 5,43; Mk 8,30)10Dieses Wort griffen sie auf und diskutierten darüber, was denn das heiße, vom Tod auferstehen.
Vom Kommen des Propheten Elija
11Die drei Jünger fragten Jesus: »Warum behaupten die Gesetzeslehrer, dass vor dem Ende erst noch Elija wiederkommen muss?« (Mt 17,10; Mk 8,28)12Jesus sagte: »Gewiss, Elija kommt zuerst, um das ganze Volk Gottes wiederherzustellen. Aber warum heißt es dann in den Heiligen Schriften, dass der Menschensohn vieles erleiden muss und verachtet sein wird?13Doch ich sage euch: Elija ist schon gekommen, und sie haben mit ihm gemacht, was sie wollten. Das steht über ihn in den Heiligen Schriften.« (Mt 11,14; Lk 1,17)
Jesus heilt ein besessenes Kind und mahnt Vertrauen an
14Als sie zu den anderen Jüngern zurückkamen, fanden sie diese im Streit mit einigen Gesetzeslehrern und umringt von einer großen Menschenmenge. (Mt 17,14; Lk 9,37)15Sobald die Menschen Jesus sahen, gerieten sie in Aufregung; sie liefen zu ihm hin und begrüßten ihn.16Jesus fragte sie: »Was streitet ihr mit meinen Jüngern?«17Ein Mann aus der Menge gab ihm zur Antwort: »Lehrer, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht; er ist von einem bösen Geist besessen, darum kann er nicht sprechen.18Immer wenn dieser Geist ihn packt, wirft er ihn zu Boden. Schaum steht dann vor seinem Mund, er knirscht mit den Zähnen und sein ganzer Körper wird steif. Ich habe deine Jünger gebeten, den bösen Geist auszutreiben, aber sie konnten es nicht.«19Da sagte Jesus zu allen, wie sie dastanden: »Was ist das für eine Generation, die Gott nichts zutraut! Wie lang soll ich noch bei euch aushalten und euch ertragen? Bringt den Jungen her!« (4Mo 14,27; 5Mo 32,5; 5Mo 32,20; Jes 65,2)20Sie brachten ihn zu Jesus. Sobald der böse Geist Jesus erblickte, zerrte er das Kind hin und her; es fiel hin und wälzte sich mit Schaum vor dem Mund auf der Erde.21»Wie lange hat er das schon?«, fragte Jesus. »Von klein auf«, sagte der Vater,22»und oft hat der böse Geist ihn auch schon ins Feuer oder ins Wasser geworfen, um ihn umzubringen. Hab doch Erbarmen mit uns und hilf uns, wenn du kannst!«23»Was heißt hier: ›Wenn du kannst‹?«, sagte Jesus. »Wer Gott vertraut, dem ist alles möglich.« (Hi 42,2)24Da rief der Vater: »Ich vertraue ihm ja – und kann es doch nicht! Hilf mir vertrauen!«25Jesus sah, dass immer mehr Leute zusammenliefen; da sagte er drohend zu dem bösen Geist: »Du stummer und tauber Geist, ich befehle dir: Fahr aus aus diesem Kind und komm nie wieder zurück!«26Der Geist schrie anhaltend und zerrte den Jungen wie wild hin und her, dann fuhr er aus ihm aus. Der Junge lag wie leblos am Boden, sodass die Leute schon sagten: »Er ist tot.«27Aber Jesus nahm ihn bei der Hand und richtete ihn auf, und er stand auf. (Mk 5,41)28Als Jesus später im Haus war, fragten ihn seine Jünger: »Warum konnten wir den bösen Geist nicht austreiben?«29Er gab ihnen zur Antwort: »Nur durch Gebet[1] können solche Geister ausgetrieben werden.«
Jesus kündigt zum zweiten Mal seinen Tod an
30Sie gingen von dort weiter und zogen durch Galiläa. Jesus wollte nicht, dass es bekannt wurde, (Mt 17,22; Mk 8,31; Lk 9,43)31denn ihm lag daran, seinen Jüngern zu erklären, was ihm bevorstand. Er sagte zu ihnen: »Der Menschensohn wird nach dem Willen Gottes an die Menschen ausgeliefert werden, und sie werden ihn töten. Doch drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen.«32Die Jünger wussten mit dem, was Jesus da sagte, nichts anzufangen; aber sie scheuten sich, ihn zu fragen.
Wer ist der Größte?
33Sie kamen nach Kafarnaum. Im Haus angelangt,[2] fragte Jesus seine Jünger: »Worüber habt ihr euch unterwegs gestritten?« (Mt 18,1; Lk 9,46; Lk 22,24)34Sie schwiegen, denn sie hatten sich gestritten, wer von ihnen wohl der Größte wäre.35Da setzte Jesus sich hin, rief die Zwölf zu sich und sagte zu ihnen: »Wer der Erste sein will, der muss der Letzte von allen werden und allen anderen dienen!« (Mk 10,43)36Und er winkte ein Kind heran, stellte es in ihre Mitte, nahm es in seine Arme und sagte zu ihnen:37»Wer in meinem Namen solch ein Kind aufnimmt, nimmt mich auf. Und wer mich aufnimmt, nimmt nicht nur mich auf, sondern gleichzeitig den, der mich gesandt hat.« (Mt 10,40; Joh 13,20)
Wer nicht gegen uns ist, ist für uns
38Johannes sagte zu Jesus: »Lehrer, wir haben da einen Mann gesehen, der hat deinen Namen dazu benutzt, böse Geister auszutreiben. Wir haben versucht, ihn daran zu hindern, weil er nicht zu uns gehört.« (Mt 10,42; Lk 9,49)39»Lass ihn doch!«, sagte Jesus. »Wer meinen Namen gebraucht, um Wunder zu tun, kann nicht im nächsten Augenblick schlecht von mir reden.40Wer nicht gegen uns ist, ist für uns! (Mt 12,30)41Wer euch nur einen Schluck Wasser zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört – ich versichere euch, ein solcher Mensch wird ganz gewiss seinen Lohn erhalten!«
Warnung vor jeder Art von Verführung
42»Wer einen dieser kleinen, unbedeutenden Menschen, die mir vertrauen, an mir irrewerden lässt, der käme noch gut weg, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde. (Mt 18,6; Lk 17,1)43-44Wenn deine Hand dich zur Sünde verführt, dann hau sie ab! Es ist besser für dich, mit nur einer Hand ewig bei Gott zu leben, als mit beiden Händen in die Hölle zu kommen, in das Feuer, das nie ausgeht.[3] (Mt 5,30)45-46Und wenn dein Fuß dich zur Sünde verführt, dann hau ihn ab! Es ist besser für dich, mit nur einem Fuß ewig bei Gott zu leben, als mit beiden Füßen in die Hölle geworfen zu werden.[4]47Und wenn dein Auge dich zur Sünde verführt, dann reiß es aus! Es ist besser für dich, mit nur einem Auge in die neue Welt Gottes[5] zu kommen, als mit beiden Augen in die Hölle geworfen zu werden, (Mt 5,29)48wo die Qual nicht aufhört und das Feuer nicht ausgeht.« (Jes 66,24)
Ein ernstes Wort an die Jünger
49»Zu jeder Opfergabe gehört das Salz und zu jedem von euch das Feuer des Leidens, das euch reinigt und bewahrt.[6] (3Mo 2,13; Mt 5,13; Lk 14,34)50Salz ist etwas Gutes; wenn es aber seine Kraft verliert, wodurch wollt ihr sie ihm wiedergeben? Zeigt, dass ihr die Kraft des Salzes in euch habt: Haltet Frieden untereinander!« (Lk 2,14; 1Kor 7,15; 1Thess 5,13)
Markus 9
Hoffnung für alle
1Dann sagte Jesus zu seinen Zuhörern: »Ich versichere euch: Einige von euch, die hier stehen, werden nicht sterben, bevor sie gesehen haben, wie sich Gottes Reich in seiner Kraft durchsetzt.«
Die Jünger erleben die Herrlichkeit von Jesus
2Sechs Tage später nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes mit auf einen hohen Berg. Sie waren dort ganz allein. Da wurde Jesus vor ihren Augen verwandelt: (Mt 17,1; Lk 9,28)3Seine Kleider wurden so strahlend weiß, wie kein Mensch auf der Erde sie bleichen könnte.4Dann erschienen Elia und Mose und redeten mit Jesus.5Petrus rief: »Rabbi, wie gut, dass wir hier sind! Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elia.«6Er wusste aber nicht, was er da sagte, denn die drei Jünger waren vor Schreck ganz durcheinander.7Da kam eine Wolke und hüllte sie ein, und aus der Wolke hörten sie eine Stimme: »Dies ist mein geliebter Sohn! Auf ihn sollt ihr hören!«8Als sich die Jünger umschauten, sahen sie plötzlich niemanden mehr. Nur Jesus war noch bei ihnen.9Während sie den Berg hinabstiegen, befahl Jesus ihnen: »Erzählt keinem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist!«10So behielten sie es für sich. Aber als sie allein waren, sprachen sie darüber, was Jesus wohl mit den Worten »von den Toten auferstehen« meinte.11Deshalb fragten sie Jesus: »Warum behaupten die Schriftgelehrten, dass vor dem Ende erst noch Elia wiederkommen muss?«12Jesus antwortete ihnen: »Sie haben recht! Zuerst kommt Elia, um alles vorzubereiten. Und doch heißt es in der Heiligen Schrift über den Menschensohn, dass er viel leiden muss und von allen verachtet wird.13Das eine will ich euch sagen: Elia ist bereits gekommen. Sie haben mit ihm gemacht, was sie wollten. Genau das steht schon in der Schrift.«
Die Ohnmacht der Jünger und die Vollmacht von Jesus
14(Matthäus 17,14‒21; Bei ihrer Rückkehr fanden sie die anderen Jünger zusammen mit einigen Schriftgelehrten mitten in einer großen Volksmenge. Die Schriftgelehrten hatten die Jünger in ein Streitgespräch verwickelt. (Lk 9,37)15Sobald die Leute Jesus sahen, liefen sie ihm aufgeregt entgegen und begrüßten ihn.16»Worüber streitet ihr euch mit meinen Jüngern?«, fragte er sie.17Einer aus der Menge antwortete: »Lehrer, ich habe meinen Sohn hergebracht, damit du ihn heilst. Er kann nicht sprechen, weil er von einem bösen Geist beherrscht wird.[1]18Wenn dieser Geist Gewalt über ihn gewinnt, wirft er ihn zu Boden. Dann tritt dem Jungen Schaum vor den Mund, er knirscht mit den Zähnen, und sein Körper wird ganz starr. Ich habe schon deine Jünger gebeten, den bösen Geist auszutreiben, aber sie waren machtlos.«19Da rief Jesus: »Was seid ihr nur für eine ungläubige Generation! Wie lange soll ich noch bei euch sein und euch ertragen? Bringt den Jungen her zu mir!«20Sie brachten ihn, und sobald der böse Geist Jesus erblickte, zerrte er den Jungen hin und her. Der stürzte zu Boden, wälzte sich umher, und der Schaum stand ihm vor dem Mund.21»Wie lange leidet er schon darunter?«, fragte Jesus den Vater. Der antwortete: »Von Kindheit an.22Schon oft hat ihn der böse Geist in ein Feuer oder ins Wasser geworfen, um ihn umzubringen. Hab doch Mitleid mit uns! Hilf uns, wenn du kannst!«23»Wenn ich kann?«, fragte Jesus zurück. »Alles ist möglich, wenn du mir vertraust.«24Verzweifelt rief der Mann: »Ich vertraue dir ja – hilf mir doch, meinen Unglauben zu überwinden!«25Als Jesus sah, dass immer mehr Leute zusammenliefen, bedrohte er den bösen Geist: »Du stummer und tauber Geist, ich befehle dir: Verlass diesen Jungen und kehre nie wieder zu ihm zurück!«26Da stieß der Dämon einen Schrei aus, zerrte den Jungen heftig hin und her und verließ ihn. Der Junge lag regungslos da, so dass die meisten sagten: »Er ist tot!«27Aber Jesus nahm seine Hand und half ihm aufzustehen.28Als Jesus ins Haus gegangen war und seine Jünger mit ihm allein waren, fragten sie ihn: »Weshalb konnten wir diesen Dämon nicht austreiben?«29Jesus antwortete: »Solche Dämonen können nur durch Gebet[2] ausgetrieben werden.«
Jesus kündigt wieder seinen Tod und seine Auferstehung an
30Jesus verließ mit seinen Jüngern diese Gegend und zog durch Galiläa. Er wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr, (Mt 17,22; Lk 9,43)31denn er hatte seinen Jüngern noch viel zu erklären. »Der Menschensohn wird bald in der Gewalt der Menschen sein«, sagte Jesus. »Sie werden ihn töten. Aber wenn sie ihn umgebracht haben, wird er nach drei Tagen auferstehen.«32Doch die Jünger verstanden nicht, was er da sagte, und trauten sich auch nicht, ihn zu fragen.
Gott hat andere Maßstäbe
33Sie kamen nach Kapernaum. Als sie im Haus waren, fragte Jesus die Jünger: »Worüber habt ihr unterwegs gesprochen?« (Mt 18,1; Lk 9,46)34Doch sie schwiegen verlegen; denn sie hatten sich darüber gestritten, wer von ihnen der Wichtigste sei.35Jesus setzte sich, rief die zwölf Jünger zu sich und sagte: »Wer der Erste sein will, der soll sich allen unterordnen und ihnen dienen.«36Er rief ein kleines Kind, stellte es in ihre Mitte und schloss es in die Arme.37Dann sagte er: »Wer solch ein Kind mir zuliebe aufnimmt, der nimmt mich auf. Und wer mich aufnimmt, der nimmt damit Gott selbst auf, der mich gesandt hat.«
Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns
38Johannes sagte zu Jesus: »Lehrer, wir haben gesehen, wie jemand deinen Namen dazu benutzte, um Dämonen auszutreiben. Wir haben versucht, ihn daran zu hindern, weil er ja gar nicht mit uns geht.« (Mt 10,42; Lk 9,49)39»Haltet ihn nicht davon ab!«, erwiderte Jesus. »Wer in meinem Namen Wunder vollbringt, kann nicht gleichzeitig schlecht von mir reden.40Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.41Erfrischt euch ein Mensch auch nur mit einem Schluck Wasser, weil ihr zu Christus gehört, so wird er seinen Lohn auf jeden Fall erhalten. Das versichere ich euch!«
Lasst euch nicht zum Bösen verleiten!
42»Wer einen dieser kleinen, unbedeutenden Menschen, die mir vertrauen, zu Fall bringt, für den wäre es noch das Beste, mit einem Mühlstein[3] um den Hals ins Meer geworfen zu werden. (Mt 18,6; Lk 17,1)43-44Selbst wenn dich deine Hand zur Sünde verführen will, hack sie ab! Es ist besser, du gehst verstümmelt ins ewige Leben, als dass du mit beiden Händen ins unauslöschliche Feuer der Hölle kommst.[4]45-46Und wenn dein Fuß dich auf Abwege führen will, dann hack ihn ab! Es ist besser für dich, mit nur einem Fuß ins ewige Leben einzugehen, als mit beiden Füßen geradewegs in die Hölle zu marschieren.47Auch wenn dich dein Auge zu Fall bringen will, dann reiß es heraus. Es ist besser für dich, einäugig in Gottes Reich zu gelangen, als mit zwei gesunden Augen in die Hölle geworfen zu werden.48Dort wird die Qual nicht enden und das Feuer nicht verlöschen.49Niemand kann sich dem Feuer der Prüfung Gottes entziehen. Es gehört zum Leben so wie das Salz zum Opfer.[5] (3Mo 2,13)50Salz ist gut und notwendig, solange es wirkt. Wenn es aber fade geworden ist, wodurch soll es seine Würzkraft wiedergewinnen? Deshalb achtet darauf, dass man an euch die Wirkung des Salzes sieht, und haltet Frieden untereinander.«
Markus 9
Einheitsübersetzung 2016
1Und er sagte zu ihnen: Amen, ich sage euch: Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht schmecken, bis sie gesehen haben, dass das Reich Gottes in Macht gekommen ist. (Mt 10,23; Mt 24,34)
Die Verklärung Jesu
2Sechs Tage danach nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg, aber nur sie allein. Und er wurde vor ihnen verwandelt; (2Mo 24,1; Mt 17,1; Lk 9,28; 2Petr 1,16)3seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann.4Da erschien ihnen Elija und mit ihm Mose und sie redeten mit Jesus. (2Kön 2,10; Mal 3,23; Sir 48,10)5Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija.6Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren vor Furcht ganz benommen.7Da kam eine Wolke und überschattete sie und es erscholl eine Stimme aus der Wolke: Dieser ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören. (5Mo 18,15; Ps 2,7; Jes 42,1; Mt 3,17)8Als sie dann um sich blickten, sahen sie auf einmal niemanden mehr bei sich außer Jesus.
Über die Wiederkunft des Elija
9Während sie den Berg hinabstiegen, gebot er ihnen, niemandem zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei. (Mt 8,4; Mt 17,10)10Dieses Wort beschäftigte sie und sie fragten einander, was das sei: von den Toten auferstehen.11Da fragten sie ihn: Warum sagen die Schriftgelehrten, zuerst müsse Elija kommen?12Er antwortete: Ja, Elija kommt zuerst und stellt alles wieder her. Aber warum heißt es dann vom Menschensohn in der Schrift, er werde viel leiden müssen und verachtet werden? (Ps 22,2; Jes 52,13; Mal 3,23)13Ich sage euch: Elija ist schon gekommen, doch sie haben mit ihm gemacht, was sie wollten, wie es in der Schrift steht. (Mt 11,14)
Die erfolglosen Jünger
14Als sie zu den anderen Jüngern zurückkamen, sahen sie eine große Menschenmenge um sie versammelt und Schriftgelehrte, die mit ihnen stritten.[1] (Mt 17,14; Lk 9,37)15Sobald die Leute Jesus sahen, liefen sie in großer Erregung auf ihn zu und begrüßten ihn.16Er fragte sie: Warum streitet ihr mit ihnen?17Einer aus der Menge antwortete ihm: Meister, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht. Er ist von einem stummen Geist besessen;18immer wenn der Geist ihn überfällt, wirft er ihn zu Boden und meinem Sohn tritt Schaum vor den Mund, er knirscht mit den Zähnen und wird starr. Ich habe schon deine Jünger gebeten, den Geist auszutreiben, aber sie hatten nicht die Kraft dazu.19Da sagte er zu ihnen: O du ungläubige Generation! Wie lange muss ich noch bei euch sein? Wie lange muss ich euch noch ertragen? Bringt ihn zu mir!20Und man führte ihn herbei. Sobald der Geist Jesus sah, zerrte er den Jungen hin und her, sodass er hinfiel und sich mit Schaum vor dem Mund auf dem Boden wälzte.21Jesus fragte den Vater: Wie lange hat er das schon? Der Vater antwortete: Von Kind auf;22oft hat er ihn sogar ins Feuer oder ins Wasser geworfen, um ihn umzubringen. Doch wenn du kannst, hilf uns; hab Mitleid mit uns!23Jesus sagte zu ihm: Wenn du kannst? Alles kann, wer glaubt.24Da rief der Vater des Knaben: Ich glaube; hilf meinem Unglauben!25Als Jesus sah, dass die Leute zusammenliefen, drohte er dem unreinen Geist und sagte: Ich befehle dir, du stummer und tauber Geist: Verlass ihn und kehr nicht mehr in ihn zurück!26Da zerrte der Geist den Knaben hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei. Er lag da wie tot, sodass alle Leute sagten: Er ist gestorben.27Jesus aber fasste ihn an der Hand und richtete ihn auf und er erhob sich.28Jesus trat in das Haus und seine Jünger fragten ihn, als sie allein waren: Warum konnten denn wir den Dämon nicht austreiben?29Er antwortete ihnen: Diese Art kann nur durch Gebet ausgetrieben werden.[2]
Die zweite Ankündigung von Leiden, Tod und Auferstehung Jesu
30Sie gingen von dort weg und zogen durch Galiläa. Er wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr; (Mt 17,22; Lk 9,43; Lk 17,11)31denn er belehrte seine Jünger und sagte zu ihnen: Der Menschensohn wird in die Hände von Menschen ausgeliefert und sie werden ihn töten; doch drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen. (Mk 8,31; Mk 10,33)32Aber sie verstanden das Wort nicht, fürchteten sich jedoch, ihn zu fragen.
Der Rangstreit der Jünger
33Sie kamen nach Kafarnaum. Als er dann im Haus war, fragte er sie: Worüber habt ihr auf dem Weg gesprochen? (Mt 18,1; Lk 9,46)34Sie schwiegen, denn sie hatten auf dem Weg miteinander darüber gesprochen, wer der Größte sei. (Lk 22,24)35Da setzte er sich, rief die Zwölf und sagte zu ihnen: Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein. (Mt 20,26; Mk 10,43; Lk 22,26)36Und er stellte ein Kind in ihre Mitte, nahm es in seine Arme und sagte zu ihnen:37Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.
Der fremde Wundertäter
38Da sagte Johannes zu ihm: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt. (Lk 9,49)39Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen eine Machttat vollbringt, kann so leicht schlecht von mir reden.40Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.
Warnung vor der Verführung zum Bösen
41Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört - Amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen. (Mt 18,6; Lk 17,1)42Wer einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis gibt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde.[3]43-44Wenn dir deine Hand Ärgernis gibt, dann hau sie ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen, in das nie erlöschende Feuer.[4] (Mt 5,30)45-46Und wenn dir dein Fuß Ärgernis gibt, dann hau ihn ab; es ist besser für dich, lahm in das Leben zu gelangen, als mit zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden.[5]47Und wenn dir dein Auge Ärgernis gibt, dann reiß es aus; es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes zu kommen, als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden, (Mt 5,29)48wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. (Jes 66,24)49Denn jeder wird mit Feuer gesalzen werden.50Das Salz ist etwas Gutes. Wenn das Salz die Kraft zum Salzen verliert, womit wollt ihr ihm seine Würze wiedergeben? Habt Salz in euch und haltet Frieden untereinander! (Mt 5,13; Lk 14,34)