Hesekiel 33

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Das Wort des HERRN erging an mich, er sagte: (Hes 3,16)2 »Du Mensch, sag zu den Leuten aus deinem Volk: ›Der HERR sagt: Angenommen, ich schicke Feinde gegen ein Land und die Männer des Landes haben einen aus ihrer Mitte zum Wächter bestellt, der drohende Gefahren melden soll.3 Wenn dieser Wächter die Feinde kommen sieht, hat er die Pflicht, das Alarmhorn zu blasen und die anderen zu warnen.4 Wenn jemand das Alarmsignal hört, sich aber nicht warnen lässt und deshalb umkommt, dann trägt die betreffende Person allein die Schuld.5 Sie ist gewarnt worden, aber hat die Warnung in den Wind geschlagen. Hätte sie die Warnung ernst genommen, so wäre sie mit dem Leben davongekommen.6 Anders ist es, wenn der Wächter es versäumt hat, Alarm zu blasen und die Leute zu warnen. Wenn dann jemand durch Feinde umgebracht wird, ereilt die betreffende Person damit zwar die Strafe für das Unrecht, das sie begangen hat; aber den unzuverlässigen Wächter ziehe ich zur Rechenschaft wie für einen Mord.‹7 Du Mensch, dich habe ich als Wächter bestellt, der die Leute von Israel vor drohender Gefahr warnen soll. Wenn du eine Botschaft von mir vernimmst, musst du sie ihnen weitersagen, damit sie wissen, was auf sie zukommt.8 Wenn ich dir ankündige, dass ein bestimmter Mensch wegen seiner schlimmen Taten sterben muss, dann bist du dafür verantwortlich, dass er gewarnt wird. Versäumst du es, so wird er zwar sterben, wie er es verdient; aber dich ziehe ich dafür zur Rechenschaft wie für einen Mord.9 Warnst du ihn, aber er hört nicht darauf, so wird er ebenfalls sterben, wie er es verdient hat; aber du hast dein Leben gerettet.10 Du Mensch, sag zu den Leuten von Israel: ›Ihr habt allen Mut verloren und klagt: Unsere Schuld ist zu groß, an den Folgen unserer Verfehlungen gehen wir zugrunde, wir haben keine Zukunft mehr! (Hes 7,3; Hes 18,1; Hes 37,11)11 Aber der HERR, der mächtige Gott, sagt: So gewiss ich lebe, mir macht es keine Freude, wenn ein Mensch wegen seiner Vergehen sterben muss. Nein, ich freue mich, wenn er seinen falschen Weg aufgibt und am Leben bleibt. Darum kehrt um, kehrt schleunigst um! Warum wollt ihr in euer Verderben laufen, ihr Leute von Israel?‹ (Jes 55,7; Joe 2,12)12 Du Mensch, sag auch das zu den Leuten aus deinem Volk: ›Wenn ein rechtschaffener Mensch anfängt, Unrecht zu tun, dann nützt ihm seine ganze frühere Rechtschaffenheit nichts – sie kann ihm nicht das Leben retten. Und wenn ein verbrecherischer Mensch anfängt, das Rechte zu tun, dann schaden ihm alle seine früheren Vergehen nichts – sie können ihn nicht das Leben kosten.13 Wenn ich einem rechtschaffenen Menschen zusichere: Du wirst am Leben bleiben!, und er denkt: Nun bin ich sicher!, und beginnt Unrecht zu tun, dann zählt sein ganzer vorbildlicher Lebenswandel nicht mehr; weil er Unrecht getan hat, muss er sterben. (Jer 18,7)14 Und wenn ich zu einem verbrecherischen Menschen sage: Du musst sterben!, und er wendet sich vom Unrecht ab,15 gibt dem armen Schuldner sein Pfand zurück, erstattet, was er widerrechtlich an sich gebracht hat, und hält sich an die Weisungen, die zum Leben führen, dann muss er nicht sterben.16 Alles Unrecht, das er früher getan hat, zählt dann nicht mehr. Weil er jetzt das Rechte tut, soll er am Leben bleiben.17 Ihr Leute von Israel behauptet: Der HERR tut uns Unrecht! Aber ihr selbst tut Unrecht!18 Wenn ein Mensch, der früher vorbildlich gelebt hat, Unrecht zu tun beginnt, muss er dafür sterben.19 Und wenn ein verbrecherischer Mensch sich von seinen Verbrechen abwendet und das Rechte tut, rettet er damit sein Leben.20 Und da sagt ihr: Der HERR tut Unrecht! Nein, jeder bekommt von mir, was er mit seinen Taten verdient hat. Kommt zur Besinnung, ihr Leute von Israel!‹«21 Im zwölften Jahr unserer Verbannung, am 5. Tag des 10. Monats, kam ein Mann aus Jerusalem zu mir, der den Untergang der Stadt überlebt hatte. Er brachte die Nachricht: »Die Stadt ist gefallen!« (2Kön 25,4; Hes 24,25)22 Am Abend vorher hatte ich gespürt, wie sich die Hand des HERRN schwer auf mich legte. Als aber der Mann am Morgen bei mir eintrat, gab mir der HERR die Sprache wieder. Von da an war meine Zunge gelöst und ich konnte wieder frei reden. (Hes 3,22)23 Das Wort des HERRN erging an mich, er sagte:24 »Du Mensch, die Leute, die in den zerstörten Städten im Land Israel geblieben sind, sagen: ›Abraham war nur einer und Gott gab ihm dieses Land zum Besitz. Wir sind viele, also gehört es uns erst recht!‹ (Jes 51,2; Hes 11,15)25 Darum sag zu ihnen: ›So spricht der HERR, der mächtige Gott: Ihr esst das Fleisch mit dem Blut, betet Götzen an und mordet, und ausgerechnet euch soll ich das Land überlassen? (3Mo 17,10)26 Ihr übt Faustrecht, begeht Ehebruch und tut, was mir verhasst ist, und euch soll das Land gehören?‹27 Sag zu ihnen: ›So spricht der HERR, der mächtige Gott: Wer in den Ruinen haust, kommt durchs Schwert um; wer im offenen Land lebt, wird von wilden Tieren zerrissen; wer auf Berge und in Höhlen geflohen ist, stirbt an der Pest.28 Ich mache das Land zur menschenleeren Einöde, ich verwüste seine ganze stolze Pracht. Ich mache die Berge Israels zu einer Wildnis, durch die niemand mehr durchzieht.29 Ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich das Land zur Wüste mache wegen all der abscheulichen Taten, die ihr begangen habt!‹«30 Der HERR sagte zu mir: »Du Mensch, die Leute aus deinem Volk reden über dich, wenn sie vor ihren Häusern beisammenstehen. Sie sagen zueinander: ›Wir wollen zum Propheten gehen und hören, was der HERR zu ihm gesagt hat!‹31 Und dann kommen sie scharenweise zu dir, sitzen im Kreis um dich und hören, was du sagst; aber sie nehmen es nicht ernst. Ihr Mund lobt dich überschwänglich, aber ihr Herz ist nur damit beschäftigt, wie sie sich skrupellos bereichern können.32 Wie eingängige Musik klingen ihnen deine Worte, aber sie denken nicht daran, sie ernst zu nehmen.33 Doch wenn dann deine Ankündigungen eintreffen – und das werden sie mit Sicherheit –, werden sie erkennen, dass ein Prophet unter ihnen gelebt hat.« (Hes 2,5; Hes 6,10)

Hesekiel 33

Elberfelder Bibel

1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so:2 Menschensohn, rede zu den Söhnen deines Volkes, und sage zu ihnen: Wenn ich das Schwert über ein Land bringe, und das Volk des Landes nimmt einen Mann aus seiner Gesamtheit und setzt ihn sich als Wächter ein, (Hes 3,11; Hes 14,17)3 und er sieht das Schwert über das Land kommen und stößt ins Horn und warnt das Volk, (Am 3,6)4 wenn ⟨dann⟩ einer den Schall des Horns hört, sich aber nicht warnen lässt, und das Schwert kommt und rafft ihn weg: so wird sein Blut auf seinem Kopf bleiben. (Jer 25,3; Sach 1,4)5 Er hat den Schall des Horns gehört, hat sich aber nicht warnen lassen; sein Blut wird auf ihm bleiben. Doch hat er sich warnen lassen, so hat er seine Seele gerettet.6 Wenn aber der Wächter das Schwert kommen sieht, und er stößt nicht ins Horn, und das Volk wird nicht gewarnt, und das Schwert kommt und rafft von ihnen eine Seele weg: so wird dieser um seiner Schuld willen weggerafft; aber sein Blut werde ich von der Hand des Wächters fordern. (Jer 14,15)7 Dich nun, Menschensohn, habe ich als Wächter für das Haus Israel eingesetzt. Du sollst das Wort aus meinem Mund hören und sie vor mir warnen. (Jes 21,11; Hab 2,1)8 Wenn ich zu dem Gottlosen sage: »Du Gottloser, du musst sterben!«, du aber redest nicht, um den Gottlosen vor seinem Weg zu warnen; so wird er, der Gottlose, um seiner Schuld willen sterben; aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern. (Hes 18,4)9 Wenn du jedoch den Gottlosen vor seinem Weg warnst, damit er von ihm umkehrt, er aber von seinem Weg nicht umkehrt, so wird er um seiner Schuld willen sterben; du aber hast deine Seele gerettet. (Spr 15,10; Hes 18,19; Joh 8,24; Apg 20,26)10 Und du, Menschensohn, sage zum Haus Israel: So sprecht ihr und sagt: Unsere Vergehen und unsere Sünden sind auf uns, und in ihnen schwinden wir dahin. Wie könnten wir leben? (3Mo 26,39; 2Chr 34,24; Esr 9,15; Hes 24,23)11 Sage zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR[1]: Wenn ich Gefallen habe am Tod des Gottlosen[2]! Wenn nicht vielmehr daran, dass der Gottlose von seinem Weg umkehrt und lebt[3]! Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen! Ja, warum wollt ihr sterben, Haus Israel? (Ps 51,15; Jes 21,12; Jer 44,7; Kla 3,33)12 Und du, Menschensohn, sage zu den Söhnen deines Volkes: Die Gerechtigkeit des Gerechten wird ihn nicht retten am Tag seines Vergehens; und die Gottlosigkeit des Gottlosen – er wird durch sie nicht stürzen an dem Tag, da er von seiner Gottlosigkeit umkehrt. Und ⟨die Gerechtigkeit des⟩ Gerechten – er wird durch sie nicht leben können an dem Tag, da er sündigt. (2Chr 7,14; Jer 18,8)13 Wenn ich dem Gerechten sage: »Leben soll er!«, und er verlässt sich auf seine Gerechtigkeit und tut Unrecht, so wird all seiner gerechten Taten[4] nicht gedacht werden, sondern um seines Unrechts willen, das er getan hat, deswegen wird er sterben. (Jak 2,10)14 Wenn ich aber zum Gottlosen sage: »Sterben musst du!«, und er kehrt von seiner Sünde um und übt Recht und Gerechtigkeit,15 ⟨sodass⟩ der Gottlose das Pfand zurückgibt, Geraubtes erstattet, in den Ordnungen, ⟨die⟩ zum Leben ⟨führen⟩, lebt[5], ohne Unrecht zu tun, so soll er am Leben bleiben, er soll nicht sterben. (2Mo 21,37; 3Mo 5,21; Hes 18,7; Hes 20,11)16 All seiner Sünden, die er begangen hat, soll ihm nicht gedacht werden; Recht und Gerechtigkeit hat er geübt; er soll am Leben bleiben. (Ps 103,9; Hes 20,11; Mi 7,18)17 Und die Söhne deines Volkes sagen: Der Weg des Herrn ist nicht recht, wo doch ihr eigener Weg nicht recht ist.18 Wenn der Gerechte von seiner Gerechtigkeit umkehrt und Unrecht tut, so wird er deswegen sterben. (2Petr 2,20)19 Und wenn der Gottlose von seiner Gottlosigkeit umkehrt und Recht und Gerechtigkeit übt, so wird er um ihretwillen leben.20 Ihr aber sagt: Der Weg des Herrn ist nicht recht. Ich werde euch richten, jeden nach seinen Wegen, Haus Israel. (Ps 62,13; 2Kor 5,10; Offb 22,12)21 Und es geschah im zwölften Jahr unserer Wegführung, im zehnten ⟨Monat⟩, am Fünften des Monats, da kam ein Entkommener aus Jerusalem zu mir und sagte: Die Stadt ist geschlagen! (Jer 39,2; Hes 1,2; Hes 40,1)22 Und die Hand des HERRN war am Abend über mich gekommen vor der Ankunft des Entkommenen, und er[6] hatte meinen Mund geöffnet auf ⟨den Augenblick⟩ hin, als jener am Morgen zu mir hereinkam. So wurde mein Mund ⟨wieder⟩ geöffnet, und ich war nicht mehr stumm. (Hes 1,3; Hes 3,27; Hes 24,25)23 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so:24 Menschensohn, die Bewohner jener Trümmerstätten im Land Israel sagen: Abraham war ein Einzelner, und er nahm das Land in Besitz; wir aber sind viele, uns ist das Land ⟨erst recht⟩ zum Besitz gegeben! (1Mo 17,8; Neh 9,8; Jes 51,2; Hes 11,15)25 Darum sage zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Ihr esst ⟨euer Opferfleisch⟩ mit dem Blut und erhebt eure Augen zu euren Götzen und vergießt Blut! Da solltet ihr das Land besitzen? (1Mo 9,4; 3Mo 7,26; Jer 7,9; Hes 18,6; Hes 22,3; Hes 36,18)26 Ihr verlasst euch[7] auf euer Schwert, verübt Gräuel und macht ein jeder die Frau seines Nächsten unrein! Da solltet ihr das Land besitzen? (4Mo 5,13; Jer 7,9; Hes 22,11)27 So sollst du zu ihnen sagen: So spricht der Herr, HERR: So wahr ich lebe, wenn nicht ⟨alle,⟩ die in den Trümmerstätten ⟨leben,⟩ durchs Schwert fallen[8], und ⟨wenn ich nicht jeden,⟩ der auf dem freien Feld ist, den wilden Tieren hingebe, dass sie ihn fressen[9]; und ⟨wenn nicht⟩ die, die in den Festungen und in den Höhlen sind, an der Pest sterben[10]! (Hes 5,17; Hes 6,11)28 Und ich mache das Land zur Öde und zum Grausen, und der Stolz seiner Macht[11] wird ein Ende haben; und die Berge Israels werden wüst daliegen, sodass niemand darüber hinwandert. (3Mo 26,19; Hes 6,14; Hes 7,24)29 Und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich das Land zur Öde und zum Grausen mache wegen all ihrer Gräuel, die sie verübt haben. (Hes 5,9; Hes 7,4; Hes 15,7)30 Und du, Menschensohn, die Söhne deines Volkes reden über dich an den Wänden und in den Türen der Häuser; und einer redet mit dem anderen, jeder mit seinem Bruder, und sagt: Kommt doch und hört, was das für ein Wort ist, das vom HERRN ausgeht.31 Und sie kommen zu dir, wie ⟨eben⟩ Volk zusammenkommt, und sitzen vor dir als mein Volk und hören deine Worte, aber sie tun sie nicht, denn Liebesverlangen ist in ihrem Mund[12]; ⟨danach⟩ handeln sie, ihr Herz läuft ihrem unrechten Gewinn nach. (Jes 42,20; Jer 42,21; Jak 1,22)32 Und siehe, du bist ihnen wie ⟨einer, der⟩ ein Liebeslied[13] ⟨singt⟩, der eine schöne Stimme hat und gut zu spielen versteht; und sie hören deine Worte, doch sie tun sie nicht. (Jes 42,20; Jer 42,21; Jak 1,22)33 Wenn es aber kommt – siehe, es kommt! –, so werden sie erkennen, dass ein Prophet in ihrer Mitte war. (1Sam 3,20; Jer 23,1; Jer 28,9; Hes 2,5; Hes 30,9; Hes 39,8; Sach 11,15)