1Mein Sohn, hast du für einen anderen Bürgschaft übernommen? Hast du dich durch Handschlag verpflichtet, für seine Schulden aufzukommen? (Spr 11,15; Spr 17,18; Spr 20,16; Spr 22,26; Spr 27,13; Sir 29,18)2Sind deine eigenen Worte dir zur Schlinge geworden? Bist du durch deine Versprechungen in eine Falle geraten?3Dann hat der andere dich in seiner Gewalt, mein Sohn, und dir bleibt nur noch ein Ausweg: Geh zu ihm, bestürme ihn mit Bitten, lass nicht nach, damit er dich freigibt.4Gönne dir keine Ruhe, gönne deinen Augen keinen Schlaf,5bis du ihm entronnen bist wie eine Gazelle aus der Hand des Fallenstellers oder ein Vogel aus dem Netz.6Sieh dir die Ameise an, du Faulpelz! Nimm dir ein Beispiel an ihr, damit du weise wirst! (Spr 19,24; Spr 20,4; Spr 26,13)7Sie hat keinen Aufseher und keinen Antreiber.8Und doch sorgt sie im Sommer für ihre Nahrung und sammelt zur Erntezeit ihre Vorräte. (Spr 30,25)9Wie lange willst du noch liegen bleiben, du Faulpelz? Wann geruhst du endlich aufzustehen?10»Nur ein kurzes Nickerchen«, sagst du, »nur einen Moment die Augen zumachen und die Hände in den Schoß legen.« (Spr 19,15; Spr 20,13; Spr 24,33)11Und während du das tust, kommt die Armut zu dir wie ein Landstreicher und die Not überfällt dich wie ein Einbrecher.12Nichtsnutzige, heimtückische Menschen laufen umher und verbreiten Lügen. (Spr 26,24)13Sie zwinkern mit den Augen, um andere zu täuschen, und geben Zeichen mit den Händen oder Füßen. (Spr 10,10; Spr 16,30)14Ihr Herz ist falsch; immerzu schmieden sie böse Pläne und zetteln Streitereien an.15Darum nehmen sie ein schreckliches Ende. Unerwartet wird das Verderben sie treffen und nichts wird es abwenden können.16Sechs Dinge verabscheut der HERR und das siebte kann er erst recht nicht ausstehen:17überhebliche Augen, eine lügnerische Zunge, Hände, die schuldlose Menschen töten,18einen Kopf, der böse Pläne ausheckt, Füße, die auf verbrecherischen Wegen laufen,19einen Zeugen, der nicht die Wahrheit sagt, und einen Menschen, der Brüder gegeneinander aufhetzt. (Spr 19,5)
Ehebruch bleibt nicht ohne Folgen
20Mein Sohn, halte dich an die Weisungen deines Vaters! Vergiss nicht, was deine Mutter dich gelehrt hat! (Spr 1,8)21Lass dir die Worte deiner Eltern am Herzen liegen, so nahe wie das Schmuckstück, das du an einer Schnur um den Hals trägst.22Diese Worte werden dich bei deiner Arbeit leiten, dich beschützen, während du schläfst, und dich beraten, sobald du wieder aufgewacht bist.23Was Vater und Mutter dir beibringen, ist wie eine helle Lampe für deinen Weg. Wenn sie dich ermahnen und zurechtweisen, leiten sie dich an zu einem erfüllten Leben.24Sie schützen dich vor der schlechten Frau, vor der Frau eines anderen, die dich mit Schmeichelworten lockt. (Spr 5,3)25Lass dich nicht von ihren Reizen verführen, und wenn sie dir schöne Augen macht, fall nicht darauf herein!26Für eine Prostituierte zahlst du nicht mehr als für einen Laib Brot, aber für die Frau eines anderen musst du mit deinem Leben bezahlen.[1]27Kann man Feuer in der Tasche seines Gewandes tragen, ohne das Gewand in Brand zu setzen?28Kann man über glühende Kohlen laufen, ohne sich die Füße zu verbrennen?29Ebenso wenig kann man mit der Frau eines anderen schlafen, ohne die Strafe dafür zu bekommen.30Einen Dieb verachtet man, auch wenn er nur stiehlt, weil der Hunger ihn treibt.31Wird er ertappt, so muss er es siebenfach bezahlen und schlimmstenfalls alles hergeben, was er besitzt.32Aber wer mit der Frau eines anderen Ehebruch begeht, muss den Verstand verloren haben. So etwas tut nur einer, der sein Leben leid ist!33Schläge bekommt er und dazu Schmach und Schande, die er nie wieder loswird.34Eifersucht steigert die Wut eines Ehemannes bis zum Äußersten; und wenn die Gelegenheit sich bietet, wird er sich rächen ohne jedes Mitleid.35Mit Sühnegeld lässt er sich nicht besänftigen. Du magst ihm noch so viele Geschenke anbieten, er bleibt hart.
Sprüche 6
Elberfelder Bibel
Warnung vor Bürgschaft, Trägheit und Falschheit
1Mein Sohn, hast du gebürgt für deinen Nächsten, für einen Fremden deinen Handschlag gegeben, (Spr 11,15; Spr 17,18; Spr 20,16; Spr 22,26; Spr 27,13)2bist du verstrickt durch deines Mundes Worte, gefangen durch die Worte deines Mundes,3so tu denn dies, mein Sohn: Reiß dich los, da du in deines Nächsten Hand gekommen bist! Geh unverzüglich hin und bestürme deinen Nächsten!4Gönne deinen Augen keinen Schlaf und keinen Schlummer deinen Wimpern! (Ps 132,4)5Reiße dich los wie die Gazelle aus der Hand ⟨des Jägers⟩[1] und wie ein Vogel aus der Hand des Vogelstellers! (Ps 124,7)6Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege an und werde weise! (Spr 10,26; Spr 15,19)7Sie, die keinen Anführer[2], Aufseher und Gebieter hat,8sie bereitet im Sommer ihr Brot, sammelt in der Ernte ihre Nahrung. (Spr 27,27; Spr 30,25)9Bis wann, du Fauler, willst du noch liegen? Wann willst du aufstehen von deinem Schlaf? (Spr 26,14)10Noch ein wenig Schlaf, noch ein wenig Schlummer, noch ein wenig Händefalten, um auszuruhen –11und schon kommt wie ein Landstreicher[3] deine Armut und dein Mangel wie ein unverschämter Mann[4]. (Spr 10,4; Spr 19,15; Spr 20,13; Spr 24,33; Pred 4,5)12Ein ruchloser Mensch, ein heilloser Mann ist, wer umhergeht mit Falschheit im Mund, (Spr 2,12; Spr 16,27)13wer zuzwinkert mit seinen Augen, ein Zeichen gibt[5] mit seinen Füßen, einen Hinweis mit seinen Fingern, (Ps 101,3; Spr 10,10; Jes 58,9)14wer Verkehrtheit ⟨trägt⟩ in seinem Herzen, Böses schmiedet[6] zu aller Zeit, freien Lauf lässt dem Zank[7]. (Ps 140,3; Spr 3,32; Spr 14,22; Mi 2,1; Mt 15,19)15Darum kommt plötzlich sein Unglück; im Nu wird er zerschmettert ohne Heilung. (Spr 24,22; Spr 29,1; Hes 11,13)16Sechs ⟨Dinge⟩ sind es, die dem HERRN verhasst sind, und sieben sind seiner Seele ein Gräuel: (Hi 5,19)17Stolze Augen, falsche Zunge und Hände, die unschuldiges Blut vergießen, (2Kön 21,16; 2Kön 24,4; Ps 5,7; Spr 12,22; Spr 16,5; Spr 21,4; Jes 1,15; Lk 16,15; 1Joh 2,16; Offb 21,8)18ein Herz, das heillose Anschläge schmiedet[8], Füße, die eilig dem Bösen nachlaufen, (Spr 1,16; Spr 15,26; Spr 24,8; Sach 8,17; Röm 3,14)19wer Lügen vorbringt[9] als falscher Zeuge und wer freien Lauf lässt dem Zank[10] zwischen Brüdern. (1Kön 21,10; Spr 8,13; Spr 14,5; Spr 16,28; Spr 19,5)
Erneute Warnung vor Ehebruch
20Bewahre, mein Sohn, das Gebot deines Vaters, verwirf nicht die Weisung[11] deiner Mutter! (Spr 1,8)21Binde sie stets auf dein Herz, winde sie um deinen Hals! (2Mo 13,9; Spr 3,3; Spr 4,21)22Bei deinem Gehen leite sie dich, bei deinem Liegen behüte sie dich, und wachst du auf, so rede sie dich an! (Ps 3,6; Spr 3,23)23Denn eine Leuchte ist das Gebot und die Weisung ein Licht, und ein Weg zum Leben sind Ermahnungen[12] der Zucht, (Ps 119,105; Spr 4,13; Hes 20,11; 2Petr 1,19)24dich zu bewahren vor der Frau des Nächsten[13], vor der glatten Zunge der Fremden[14]. (Spr 2,16)25Begehre nicht in deinem Herzen ihre Schönheit, lass sie dich nicht mit ihren Wimpern fangen! (5Mo 5,21; 2Sam 11,3; Hi 31,1; Hl 4,9; 2Petr 2,14)26Denn der Preis für eine Hure ⟨geht⟩ bis zu einem Brot, doch die Frau eines Mannes macht Jagd auf ⟨dein⟩ kostbares Leben. – (1Mo 39,7; Spr 29,3)27Kann man Feuer wohl tragen in seinem Gewandbausch, ohne dass einem die Kleider verbrennen? (Hi 31,9)28Oder kann jemand wohl schreiten auf glühenden Kohlen, ohne dass er sich die Füße versengt?29So ⟨geht es auch dem⟩, der hineingeht zur Frau seines Nächsten: keiner bleibt ungestraft, der sie berührt. – (1Mo 20,2; 3Mo 18,20; 2Sam 11,27; Jer 5,8)30Verachtet man nicht ⟨schon⟩ den Dieb, auch wenn er ⟨nur⟩ stiehlt, um den Bauch[15] sich zu füllen, weil Hunger ihn treibt?31Und wird er ertappt, so muss er es siebenfach erstatten; den ganzen Besitz seines Hauses kann er dahingeben. (2Mo 21,37)32Wer aber Ehebruch treibt mit der Frau ⟨seines Nächsten⟩, ist ohne Verstand. Nur wer sich selber vernichten will, der mag das tun. (Spr 2,18; Hos 4,11)33Plage und Schande ⟨nur⟩ findet er, und seine Schmach wird nicht mehr gelöscht.34Denn Eifersucht ⟨weckt⟩ die Zornglut des Mannes, kein Mitleid verspürt er am Tage der Rache. (1Mo 39,19; Spr 27,4)35Er nimmt keine Rücksicht auf irgendein Sühnegeld[16] und willigt nicht ein, selbst wenn du die Bestechung häufst.
Sprüche 6
Neue Genfer Übersetzung
Warnung vor einer Bürgschaft
1Mein Sohn, hast du für jemand, den du kennst, eine Bürgschaft übernommen? Hast du dich bei einem Fremden mit Handschlag verpflichtet, notfalls für die Schulden deines Bekannten aufzukommen?2Wenn du an deine Zusage gebunden bist und dein Versprechen nicht mehr zurücknehmen kannst,3dann hat dein Bekannter dich in der Hand. Rette dich aus dieser Lage, mein Sohn, und tu folgendes: Geh so schnell wie möglich zu ihm und beknie ihn, dass er seine Schulden bezahlt.4Gönn deinen Augen keinen Schlaf mehr und schließe sie nicht mal einen Moment.[1]5Reiß dich los wie eine Gazelle aus der Hand des Jägers und wie ein Vogel aus der Hand des Vogelfängers.
Warnung vor der Faulheit
6Beobachte die Ameise, du Faulpelz! Nimm ihr Verhalten zum Vorbild, damit du weise wirst.7Sie hat keinen Anführer, keinen Aufseher oder Vorgesetzten,8und doch sorgt sie im Sommer für ihre Nahrung und sammelt in der Erntezeit ihre Vorräte ein.9Wie lange willst du Faulpelz noch liegen bleiben? Wann stehst du endlich auf?10»Ein bisschen will ich noch schlafen«, sagst du, »nur ein kleines Nickerchen halten, mal kurz die Hände in den Schoß legen und mich ausruhen« –11da ist schon die Armut im Anmarsch, und die Not überfällt dich wie ein bewaffneter Mann.
Warnung vor dem Nichtsnutz
12Wer umhergeht und Lügen verbreitet, ist ein nichtsnutziger, übler Mensch.13Er verdreht hämisch die Augen, gibt Gleichgesinnten heimlich Zeichen mit seinen Füßen und Winke mit den Händen.14Er hat ein falsches Herz, er schmiedet böse Pläne, und wo er auftaucht, stiftet er Streit.15Deshalb wird das Unglück plötzlich über ihn hereinbrechen, ganz unerwartet wird er zerschmettert, ohne dass es Rettung gibt.
Was der Herr verabscheut - ein Zahlenspruch
16Sechs Dinge sind dem HERRN verhasst, und das siebte verabscheut er ganz besonders:[2]17Augen voller Hochmut, eine falsche Zunge, Hände, die unschuldiges Blut vergießen,18ein Herz, das heimtückische Pläne schmiedet, Füße, die eilig dem Bösen nachlaufen,19einen falschen Zeugen, der Lügen verbreitet, und einen Menschen, der Brüder gegeneinander aufhetzt.
Warnung vor Ehebruch
20Mein Sohn, halte dich an die Gebote deines Vaters und lehne die Anweisungen deiner Mutter nicht ab.21Bewahre sie in deinem Herzen und trage sie wie eine Kette um deinen Hals.[3]22Wenn du gehst, leiten sie dich, wenn du liegst, behüten sie dich. Und bist du wieder aufgewacht, dann geben sie dir guten Rat[4].23Das Gebot leuchtet dir, wo immer du gehst, und die Weisung ist ein Licht auf deinem Weg. Strenge Erziehung ist der Weg zum Leben24und bewahrt dich vor der boshaften Frau, vor der Unbekannten, die dich mit schmeichlerischen Worten umgarnen möchte[5].25Lass dich von ihrer Schönheit nicht verführen[6] und von ihrem Augenaufschlag nicht gefangen nehmen.26Denn der Lohn für eine Hure ist nicht mehr als ein Laib Brot[7], aber die Frau eines anderen Mannes kann dich dein Leben kosten[8].27Kann einer etwa unter seinem Gewand Feuer mit sich tragen, ohne sich die Kleidung zu versengen?28Oder kann jemand über glühende Kohlen gehen, ohne sich die Füße zu verbrennen?29So ergeht es auch dem, der sich mit der Frau eines anderen einlässt: keiner, der sie berührt, kommt ungestraft davon.30Verachtet man nicht bereits einen Dieb, der nur stiehlt, um seinen Hunger zu stillen?31Wird er dabei ertappt, dann muss er das Gestohlene siebenfach ersetzen, und das kostet ihn im schlimmsten Fall seinen ganzen Besitz.32Wer jedoch mit einer verheirateten Frau die Ehe bricht, hat den Verstand verloren. Wer so etwas tut, der zerstört sein Leben.33Schimpf und Schande[9] erntet er, und seine Schmach wird er nie wieder los[10].34Denn ein eifersüchtiger Ehemann tobt vor Zorn und kennt kein Mitleid am Tag der Rache.35Er nimmt keine Entschädigung an und lässt sich nicht besänftigen, wenn du ihn auch mit noch so vielen Geschenken bestichst.