Psalm 74

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Ein Gedicht Asafs. Gott, hast du uns für immer verstoßen? Warum wütet dein Zorn so furchtbar gegen uns? Wir sind doch deine Herde und du bist unser Hirt! (Ps 23,1; Ps 79,1; Ps 79,13; Ps 80,2; Ps 95,7; Ps 100,3)2 Denke daran, wie du uns einst befreit hast! Damals hast du uns zu deinem Eigentum gemacht, schon seit uralter Zeit sind wir dein Volk. Denk an den Zionsberg, den du zu deinem Wohnsitz bestimmt hast! (2Mo 19,5; 2Mo 20,2; Ps 76,3)3 Komm doch, sieh dir die trostlosen Trümmer an! Die Feinde haben den Tempel völlig zerstört. (2Kön 25,9; Kla 3,18)4 Brüllend sind sie in die heilige Stätte eingebrochen und haben dort ihre Feldzeichen aufgepflanzt.5 Sie haben wild drauflosgeschlagen, als hätten sie ein Dickicht vor sich,6 die kostbaren Schnitzereien haben sie zertrümmert mit ihren Äxten und Eisenstangen.7 Sie haben Feuer in dein Heiligtum geworfen, deine Wohnung[1] niedergerissen und geschändet.8 Sie schrien: »Wir machen Schluss mit ihnen! Wir verbrennen[2] alle Göttertempel auf der Erde!«9 Es gibt kein Zeichen mehr dafür, dass du noch bei uns bist. Kein Prophet spricht mehr; niemand von uns weiß, wie lange das noch dauert.10 Gott, wie lange darf der Feind noch höhnen? Hört das nie auf, dass er deinen Namen beschimpft?11 Warum siehst du so untätig zu? Wann greifst du endlich ein?12 Gott, seit uralter Zeit bist du unser König, du hast gewaltige Taten auf der Erde vollbracht!13 Mit deiner Macht hast du das Meer gespalten und den Seeschlangen die Schädel zertrümmert. (2Mo 14,21; Ps 89,11; Jes 51,9)14 Dem Drachen[3] hast du die Köpfe abgeschlagen und ihn den wilden Tieren[4] zum Fraß gegeben.15 Du hast Quellen und Bäche sprudeln lassen und mächtige Ströme zum Versiegen gebracht.16 Der Tag gehört dir und auch die Nacht, Sonne und Mond hast du an ihren Platz gestellt. (Ps 104,19)17 Du hast alle Gebiete der Erde abgegrenzt, Sommer und Winter hast du gemacht.18 HERR, höre doch, wie unsere Feinde dich verhöhnen! Sie missachten dich und lästern deinen Namen.19 Gib dein hilfloses Volk nicht diesen Räubern preis! Wir werden unterdrückt; lass uns nicht endlos leiden!20 Denk an deinen Bund mit uns! Alle versteckten Winkel im Land sind voll von Verbrechen und Gewalttat.21 Enttäusche die Verfolgten nicht; rette die Armen und Unterdrückten, damit sie dich preisen!22 Steh auf, Gott! Es geht um deine Sache, verschaff dir Recht! Denk an die Schmähungen der Spötter, mit denen sie dich täglich überschütten!23 Hör doch, wie sie toben; immer lauter wird ihr Geschrei!

Psalm 74

Elberfelder Bibel

1 Ein Maskil[1]. Von Asaf. Gott, warum hast du verworfen für immer, ⟨warum⟩ raucht dein Zorn gegen die Herde[2] deiner Weide? (Ps 50,1; Ps 77,8; Ps 79,13; Ps 85,6; Ps 95,7; Ps 100,3)2 Gedenke deiner Gemeinde, die du erworben hast vor alters, erlöst zum Stamm deines Erbteils, ⟨gedenke⟩ des Berges Zion, auf dem du gewohnt hast! (5Mo 9,26; Ps 9,12; Ps 94,14; Apg 20,28)3 Erhebe deine Schritte zu den ewigen Trümmern! Alles hat der Feind im Heiligtum verwüstet. (Dan 9,17)4 Es brüllen deine Widersacher inmitten deiner Versammlungsstätte. Sie haben ihre Zeichen als Zeichen ⟨des Sieges⟩ gesetzt. (Kla 2,7)5 [3] Es sieht aus, wie wenn man[4] Äxte emporhebt im Dickicht des Waldes.6 Und jetzt – deine[5] Schnitzereien allesamt, mit Beilen und Brechstangen zerschlagen sie ⟨sie⟩.7 Sie haben dein Heiligtum[6] in Brand gesteckt, bis auf den Grund entweiht die Wohnung deines Namens. (Jer 52,13)8 Sie sprachen in ihrem Herzen:[7] Lasst sie uns allesamt niederzwingen![8] Sie haben alle Versammlungsstätten Gottes im Lande verbrannt. (Ps 83,5)9 Zeichen für uns sehen wir nicht. Kein Prophet ist mehr da, und keiner bei uns ist da, der weiß, bis wann.10 Bis wann, Gott, soll höhnen der Bedränger, soll der Feind deinen Namen verachten immerfort? (Ps 6,4; Jes 37,23)11 Warum ziehst du deine Hand und deine Rechte zurück? ⟨Zieh sie⟩ hervor aus deinem Gewandbausch, mach ein Ende[9]! (Kla 2,3)12 Doch Gott ist mein König von alters her, der Rettungen vollbringt auf der Erde. (Ps 5,3; Jer 10,10; Hab 1,12)13 Du hast aufgestört das Meer durch deine Macht, hast zerschmettert die Häupter der Seeungeheuer auf dem Wasser. (2Mo 14,21; Jes 51,9)14 Du hast zerschlagen die Köpfe des Leviatans[10], gabst ihn zur Speise den Haifischen des Meeres[11].15 Du ließest Quelle und Bach hervorquellen[12], immerfließende Ströme trocknetest du aus. (2Mo 17,6; Ps 114,3)16 Dein ist der Tag, dein auch die Nacht. Den Mond[13] und die Sonne hast du bereitet. (1Mo 1,16; Ps 104,19; Ps 136,8; Jer 33,25)17 Du hast festgelegt alle Grenzen der Erde. Sommer und Winter, du hast sie geschaffen. (Apg 17,26)18 Denk daran: Der Feind hat gehöhnt, HERR[14], und ein törichtes[15] Volk hat deinen Namen verachtet. (Jes 37,23)19 Gib nicht den Raubtieren hin die Seele deiner Turteltaube! Das Leben deiner Elenden vergiss nicht für immer! (Ps 10,12)20 Schaue hin auf den Bund! Denn die Schlupfwinkel des Landes sind voll von Stätten der Gewalttat.21 Lass den Unterdrückten nicht beschämt davongehen! Den Elenden und Armen lass deinen Namen loben!22 Stehe auf, Gott, führe deinen Rechtsstreit! Gedenke deiner Verhöhnung durch den Toren den ganzen Tag! (Ps 35,23)23 Vergiss nicht die Stimme deiner Widersacher, das ständig aufsteigende Getöse derer, die sich gegen dich erheben. (Ps 2,1)

Psalm 74

Neue Genfer Übersetzung

1 Ein kunstvoll gestaltetes Lied[1]. Von Asaf. Warum, o Gott, hast du uns für immer verstoßen? Warum trifft uns dein glühender Zorn? Wir sind doch deine Herde, und du bist unser Hirte, der uns auf seine Weide führt![2] (Ps 32,1)2 Denk an deine Gemeinde, die du dir vor langer Zeit als Eigentum erworben hast, die du erlöst und zu dem Volk gemacht hast, das dir allein gehört[3]! Denk an den Berg Zion, auf dem du Wohnung nahmst.3 Mach dich schnellen Schrittes auf zu den Trümmern, die schon seit ewigen Zeiten dort liegen! Alles im Heiligtum haben unsere Feinde verwüstet!4 Laut brüllen die Feinde dort, wo du deinem Volk begegnet bist, überall haben sie ihre Feldzeichen errichtet.5 Wie man mit der Axt zum Schlag ausholt gegen das dichte Geäst im Wald,6 so zerschlugen sie das Gebälk und seine Schnitzereien mit Beilen und mit Brechstangen.7 Dein gesamtes Heiligtum haben sie in Brand gesteckt. Entweiht und dem Erdboden gleichgemacht haben sie deine Wohnung, in der man deinen Namen anrief[4].8 Ihr Plan stand fest: »Wir wollen sie allesamt niederzwingen!«, so sagten sie. Sie verbrannten alle Stätten im Land, wo man sich zum Gottesdienst versammelt.9 Wir haben kein Zeichen mehr dafür, dass du noch einmal eingreifen wirst.[5] Auch kein Prophet ist mehr da, und niemand unter uns weiß, wie lange dies noch so weitergehen soll.10 Wie lange, o Gott, dürfen unsere Bedränger noch lästern, wie lange dürfen die Feinde deinen Namen immer wieder verhöhnen?11 Warum greifst du nicht ein mit deiner starken Hand? Zieh sie doch aus deinem Gewand hervor und bereite ihnen allen ein Ende![6]12 Und doch ist Gott mein König schon seit frühester Zeit, er vollbringt rettende Taten überall auf der Erde.13 Du selbst hast durch deine große Macht das Meer geteilt, und die Köpfe der Drachen, die sich aus dem Wasser erhoben, hast du zerschlagen.14 Dem Ungeheuer Leviatan hast du die Köpfe zerschmettert, und dann gabst du es den wilden Tieren in der Wüste zum Fraß[7].15 Du selbst hast Quellen und Bäche hervorsprudeln lassen, und Ströme, die nie versiegten, hast du ausgetrocknet.16 Dir gehört der Tag und auch die Nacht, dem Mond und der Sonne hast du ihren Platz zugewiesen.17 Du selbst hast alle Grenzen der Erde bestimmt, Sommer und Winter hast du geschaffen.18 Denk daran: Die Feinde verhöhnen dich, den HERRN! Sie sind ein gottloses Volk und lästern über deinen Namen!19 Gib uns nicht wie eine wehrlose Taube in die Gewalt dieser Raubtiere![8] Das Leben deines unterdrückten Volkes steht auf dem Spiel – vergiss es nicht für immer![9] (Ps 68,14)20 Blick wieder auf den Bund, den du mit uns geschlossen hast. Denn in den dunklen Schlupfwinkeln des Landes herrscht rohe Gewalt.21 Setz dich dafür ein, dass die Unterdrückten nicht beschämt davonschleichen müssen, lass die Armen und Gebeugten wieder deinen Namen preisen!22 Erhebe dich, Gott, und kämpfe für dein Anliegen! Denk daran, dass törichte Menschen dich den ganzen Tag verhöhnen.23 Vergiss nicht das Geschrei derer, die sich dir widersetzen! Sie lehnen sich gegen dich auf, und ihr lautes Toben nimmt kein Ende.[10]