1Ein Lied Asafs. Gott, der HERR, spricht, der Große und Mächtige! Sein Ruf schallt über die ganze Erde, von dort, wo die Sonne aufgeht, bis dorthin, wo sie versinkt. (1Chr 6,24)2Auf dem Zion, dem schönsten aller Berge, zeigt sich Gott in strahlendem Glanz. (Ps 76,3)3Unser Gott kommt, er schweigt nicht länger. Vor ihm her läuft vernichtendes Feuer, um ihn stürmt und wütet das Wetter. (Ps 97,3)4Himmel und Erde ruft er als Zeugen auf, denn er will sein Volk zur Rechenschaft ziehen. (5Mo 4,26; Mi 6,1)5»Holt mir die Meinen zusammen«, sagt er, »sie haben einen Bund mit mir geschlossen und sich verpflichtet, mir zu gehorchen; mit einem Opfer haben sie den Bund besiegelt.« (2Mo 24,4)6Der Himmel kann es bezeugen: Gott ist im Recht, wenn er nun Rechenschaft von ihnen fordert.7»Höre, mein Volk, ich habe mit dir zu reden! Israel, ich klage dich an, ich selbst, dein Gott!8Du bringst mir viele Opfergaben, daran habe ich nichts auszusetzen; Brandopfer bringst du mir zu jeder Zeit. (Ps 40,7)9Aber ich nehme deine Opfer nicht an. Ich brauche ihn nicht, den Stier aus deinem Stall, auch nicht den Bock aus deinem Pferch!10Alle Tiere des Waldes gehören mir, das Wild auf Tausenden von Bergen ist mein Eigentum.11Auch die Vögel dort gehören mir und alle kleinen Tiere auf dem freien Feld.12Selbst wenn ich Hunger hätte, würde ich von dir nichts fordern; denn mir gehört die ganze Erde und alles, was darauf lebt.13Meinst du, ich esse das Fleisch von Rindern oder trinke das Blut von Böcken?14Nicht Opfer will ich von dir, sondern Dank: Löse deine Versprechen ein, die du mir in Bedrängnis gegeben hast, mir, dem Höchsten, deinem Gott!15Bist du in Not, so rufe mich zu Hilfe! Ich werde dir helfen und du wirst mich preisen.« (Ps 91,15)16Zu dem Ungehorsamen aber sagt Gott: »Was sprichst du ständig von meinen Geboten und berufst dich auf meinen Bund?17Du lässt dir ja nichts von mir sagen, jede Mahnung schlägst du in den Wind!18Mit Dieben freundest du dich an, bei Ehebrechern fühlst du dich zu Hause,19dein Mund fließt über von Lästerreden, deine Zunge knüpft lauter Lügengewebe.20Du ziehst über deine Mitmenschen her, sogar den eigenen Bruder verleumdest du.21Und ich sollte schweigen zu all diesem Unrecht? Hältst du mich etwa für deinesgleichen? Ich verlange Rechenschaft von dir, ich halte dir jede Schändlichkeit vor Augen!22Ihr alle, die ihr mich vergessen habt, hört, was ich sage, nehmt es zu Herzen! Sonst schlage ich zu und es gibt keine Rettung.23Dank ist die Opfergabe, an der ich Freude habe; und wer auf meinen Wegen geht, erfährt meine Hilfe.« (Ps 119,108)
Psalm 50
Elberfelder Bibel
Psalm 50
1Ein Psalm. Von Asaf. Gott[1], Gott, der HERR, hat geredet und die Erde gerufen, vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang. (1Chr 6,24; Ps 73,1)2Aus Zion, der Schönheit Vollendung, ist Gott hervorgestrahlt. (5Mo 33,2; Ps 48,3; Ps 80,2; Ps 94,1; Kla 2,15)3Unser Gott kommt, und er wird nicht schweigen; Feuer frisst vor ihm her, und rings um ihn stürmt es gewaltig. (Ps 18,9; Ps 96,13; Jes 35,4; Dan 7,10; Offb 1,7)4Er ruft dem Himmel droben und der Erde zu, um sein Volk zu richten:5»Versammelt mir meine Getreuen, die meinen Bund geschlossen haben beim Opfer!« (2Mo 24,3)6Und der Himmel verkündet seine Gerechtigkeit, dass Gott Richter ist, er selbst. // (1Mo 18,25; Ps 97,6)7»Höre, mein Volk, und ich will reden, Israel, und ich will dich verwarnen[2]! Ich bin Gott, dein Gott. (2Mo 20,2; Ps 81,9)8Nicht wegen deiner Schlachtopfer tadle ich dich, auch deine Brandopfer sind beständig vor mir. (Jer 7,21)9Ich nehme keinen Stier aus deinem Haus, noch Böcke aus deinen Hürden. (Ps 40,7; Apg 17,25)10Denn mein ist alles Getier des Waldes, das Vieh auf tausend Bergen[3]. (Ps 24,1)11Ich kenne alle Vögel der Berge, und was sich tummelt im Feld, ist mir bekannt.12Wenn mich hungerte, ich würde es dir nicht sagen; denn mein ist die Welt und ihre Fülle. (1Kor 10,26)13Sollte ich das Fleisch von Stieren[4] essen und das Blut von Böcken trinken?14Opfere Gott Dank und erfülle dem Höchsten deine Gelübde; (5Mo 23,22; Ps 22,26; Ps 61,9; Ps 69,32; Ps 76,12; Nah 2,1; Hebr 13,15)15und rufe mich an am Tag der Not; ich will dich retten, und du wirst mich verherrlichen!« (Ps 4,2; Ps 34,5; Ps 77,3; Ps 86,5; Ps 120,1; Mt 8,25; Lk 18,43; Jak 5,13)16Zu dem Gottlosen aber spricht Gott: »Was hast du meine Ordnungen herzusagen und nimmst meinen Bund in deinen Mund?17Du hast ja die Zucht[5] gehasst und meine Worte hinter dich geworfen. (Spr 1,29; Spr 15,10)18Sahst du einen Dieb, so befreundetest[6] du dich mit ihm, und mit Ehebrechern hattest du Gemeinschaft. (Röm 1,32)19Deinen Mund schicktest du los zum Bösen, und deine Zunge spannte Betrug[7] davor. (Ps 10,7; Ps 52,4)20Du saßest da, redetest gegen deinen Bruder, gegen den Sohn deiner Mutter stießest du Schmähung aus. (3Mo 19,16)21Das hast du getan, und ich schwieg; du dachtest, ich sei ganz wie du. Ich werde dich zurechtweisen und es dir vor Augen stellen. (Pred 12,14; Jes 57,11)22Merkt doch dies, die ihr Gott vergesst, damit ich nicht zerreiße, und keiner kann retten! (5Mo 32,39; Ps 9,18)23Wer Dank opfert, verherrlicht mich[8] und bahnt einen Weg[9]; ihn werde ich das Heil Gottes[10] sehen lassen.« (Ps 34,5; Ps 91,16; Ps 120,1; Lk 18,43; Hebr 13,15)
Psalm 50
Neue Genfer Übersetzung
Gott zieht sein Volk zur Rechenschaft
1Ein Psalm Asafs. Gott[1], der HERR, er spricht; sein Ruf ergeht an alle, die auf der Erde wohnen, vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang.2Vom Zion aus, dem Berg von vollendeter Schönheit, erscheint er in herrlichem Glanz.3Unser Gott kommt, und er wird nicht schweigen! Verzehrendes Feuer geht ihm voran, gewaltige Stürme brausen rings um ihn.4Himmel und Erde ruft er als Zeugen, wenn er über seinem Volk zu Gericht sitzen wird.5Er sagt: »Versammelt vor mir alle, die mir treu ergeben sind, alle, die mir ihre Opfer dargebracht und dabei den Bund mit mir geschlossen haben.«6Der ganze Himmel verkündet, dass Gott gerecht ist, er selbst hat den Platz des Richters eingenommen[2]. //[3] (Ps 3,3)7»So höre doch, mein Volk, jetzt rede ich mit dir! Israel, ich muss dich ermahnen! Ich bin Gott, ja, dein Gott bin ich.8Nicht wegen deiner Schlachtopfer klage ich dich an, auch deine Brandopfer bringst du mir ja regelmäßig dar[4].9Ich brauche keine Stiere aus deinem Stall und keine Böcke von deinen Weiden.10Denn alle Tiere in Wald und Flur gehören mir ohnehin, auch das Vieh auf tausenden von Hügeln[5].11Ich kenne jeden Vogel in den Bergen, alles, was sich in Feld und Wiese regt, ist mir vertraut.12Würde ich je Hunger verspüren, ich bräuchte es dir nicht zu sagen, denn mir gehört der ganze Erdkreis mit all seiner Fülle.13Esse ich etwa Fleisch von Stieren? Trinke ich denn Blut von Böcken?14Zeige Gott deinen Dank – das ist das Opfer, das ihm gefällt![6] Erfülle die Gelübde, die du vor ihm, dem Höchsten, abgelegt hast!15Rufe zu mir in Tagen der Not. Dann werde ich dich retten, und du wirst mich preisen.«16Zu dem aber, der ihn missachtet, spricht Gott: »Was sagst du überhaupt meine Gebote auf? Warum nimmst du die Weisungen meines Bundes immer wieder in den Mund?17Gleichzeitig verabscheust du selbst jede Zurechtweisung, ja, meine Worte wirfst du achtlos hinter dich!18Wenn du einen Dieb siehst, freundest du dich mit ihm an, und mit Ehebrechern verbündest du dich.19Aus deinem Mund sprudelt Bosheit hervor, und mit deiner Zunge knüpfst du ein Lügennetz.20Wenn du mit anderen zusammensitzt, redest du schlecht über deinen Nächsten, sogar deinen leiblichen Bruder bringst du in Verruf.21Das alles hast du getan, und bisher habe ich dazu geschwiegen. Da dachtest du, ich sei genau wie du. Aber ich werde dich zur Rede stellen und dir dein Verhalten vor Augen führen.22Ihr, die ihr Gott vergesst, nehmt euch diese Warnung doch zu Herzen! Denn sonst werde ich euch zerreißen wie ein Löwe, und dann kann euch niemand mehr helfen!23Wer mir seinen Dank zeigt, der bringt mir ein Opfer dar, das mich ehrt.[7] So ebnet er den Weg, auf dem ich ihm Gottes Rettung zeige.[8]«