1Ein Gedicht der Korachiter.[1]2Wie ein Hirsch nach frischem Wasser lechzt, so sehne ich mich nach dir, mein Gott! (Ps 17,15; Ps 84,3)3Ich dürste nach Gott, nach dem wahren, lebendigen Gott. Wann darf ich zu ihm kommen, wann darf ich ihn sehen?[2]4Tränen sind meine Nahrung bei Tag und Nacht, weil man mich ständig fragt: »Wo bleibt er denn, dein Gott?« (Ps 115,1)5Wenn ich an früher denke, geht das Herz mir über: Da zog ich mit der großen Schar zum Hause Gottes, da konnte ich jubeln und danken in der feiernden Menge. (Ps 122,1)6Warum bin ich so mutlos? Muss ich denn verzweifeln? Auf Gott will ich hoffen! Ich weiß, ich werde ihn noch einmal preisen, ihn, meinen Gott, der mir hilft.[3] (Ps 39,8; Ps 62,6)7Ich weiß nicht mehr aus noch ein! Darum gehen meine Gedanken zu ihm – aus der Ferne, vom Land an den Jordanquellen, vom Hermongebirge mit seinen Gipfeln.8Rings um mich tost es und braust es: Flut auf Flut, von ihm geschickt, Welle auf Welle rollt über mich hin. (Hi 22,11; Ps 18,5; Ps 69,2; Ps 88,8; Ps 124,4; Jon 2,4)9Am Tag wird er mir seine Güte erweisen und in der Nacht will ich ihm singen voller Dank; zu Gott will ich beten, der mir das Leben gibt. (Ps 119,55)10Ich sage zu ihm, meinem Beschützer: Warum hast du mich vergessen? Warum geht es mir so elend? Und dazu quälen mich noch meine Feinde! (Ps 22,2)11Wie eine tödliche Wunde ist ihr Hohn für mich, weil sie mich täglich fragen: »Wo bleibt er denn, dein Gott?«12Warum bin ich so mutlos? Muss ich denn verzweifeln? Auf Gott will ich hoffen! Ich weiß, ich werde ihn noch einmal preisen, ihn, meinen Gott, der mir hilft.
Psalm 42
Elberfelder Bibel
Psalm 42
1Dem Chorleiter. Ein Maskil[1]. Von den Söhnen Korachs. (2Mo 6,24; 4Mo 26,11)2Wie eine Hirschkuh lechzt nach Wasserbächen[2], so lechzt meine Seele nach dir, Gott!3Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott: Wann werde ich kommen und erscheinen vor Gottes Angesicht[3]? (2Mo 23,17; Ps 63,2; Ps 84,3; Ps 143,6; 1Tim 4,10)4Meine Tränen sind mein Brot geworden Tag und Nacht, da man den ganzen Tag zu mir sagt: Wo ist dein Gott? (Ps 79,10; Ps 80,6; Ps 102,10; Ps 115,2; Joe 2,17)5Daran will ich denken und vor mir ausschütten meine Seele, wie ich einherzog,[4] in der Schar sie führte[5] zum Hause Gottes, mit Klang des Jubels und Dankes – ein feierlicher Aufzug.6Was bist du so aufgelöst[6], meine Seele, und stöhnst[7] in mir? Harre auf Gott! – denn ich werde ihn noch preisen ⟨für⟩[8] die Heilstaten seines Angesichts[9]. (Ps 43,5)7Mein Gott[10], aufgelöst[11] in mir ist meine Seele; darum denke ich an dich aus dem Land des Jordan und des Hermon, vom Berg Misar.8Flut ruft der Flut zu[12] beim Brausen deiner Wassergüsse; alle deine Wogen und deine Wellen sind über mich hingegangen. (Ps 88,8; Ps 124,4; Jon 2,4)9Des Tages wird der HERR seine Gnade aufbieten, und des Nachts wird sein Lied bei mir sein, ein Gebet zu dem Gott meines Lebens. (Ps 92,3)10Sagen will ich zu Gott, meinem Fels: »Warum hast du mich vergessen? Warum muss ich trauernd einhergehen, bedrückt durch den Feind? « (Ps 43,2; Ps 55,4; Kla 5,20)11Wie[13] Mord in meinen Gebeinen höhnen mich meine Bedränger, indem sie den ganzen Tag zu mir sagen: Wo ist dein Gott? (Ps 79,10; Ps 102,9; Ps 115,2; Joe 2,17)12Was bist du so aufgelöst[14], meine Seele, und was stöhnst[15] du in mir? Harre auf Gott! – denn ich werde ihn noch preisen, die Heilstaten meines Angesichts[16] und meinen Gott. (Ps 43,5)
Psalm 42
Neue Genfer Übersetzung
Sehnsucht nach Gott
1Für den Dirigenten[1]. Ein kunstvoll gestaltetes Lied[2]. Von den Korachitern[3]. (4Mo 16,1; 4Mo 26,9; Ps 4,1; Ps 32,1)2Wie der Hirsch nach frischem Wasser lechzt, so lechzt meine Seele nach dir, o Gott.3Meine Seele dürstet nach Gott, ja, nach dem lebendigen Gott. Wann endlich werde ich wieder zum Heiligtum kommen und dort vor Gottes Angesicht stehen[4]?4Tränen sind meine einzige Speise Tag und Nacht. Ständig fragt man mich: »Wo ist denn nun dein Gott?«5Ich erinnere mich an frühere Zeiten, lasse meinen Gedanken und Gefühlen freien Lauf[5]: Wie schön war es doch, als ich mein Volk zu Gottes Heiligtum führte, begleitet von Jubel und Dank, im feierlichen Festzug mit vielen Menschen!6Warum bist du so bedrückt, meine Seele? Warum stöhnst du so verzweifelt? Warte nur zuversichtlich auf Gott! Denn ganz gewiss werde ich ihm noch dafür danken, dass er mir sein Angesicht wieder zuwendet und mir hilft[6].7Mein Gott[7], tiefe Trauer bedrückt meine Seele. In der Ferne des Jordanlandes und des Hermongebirges denke ich an dich. Vom Berg Misar aus gehen meine Gedanken zu dir.8Gewaltige Wassermassen brausen und tosen, so als riefe eine Flut die andere herbei.[8] Du hast sie geschickt; deine Wellen und Wogen rollen über mich hinweg.9Und dennoch: Am Tag wird der HERR mir seine Gnade schenken, und in der Nacht begleitet mich sein Lied, ein Gebet zu dem Gott meines Lebens.10Zu Gott, meinem Fels, will ich sagen: »Warum nur hast du mich vergessen? Warum muss ich so traurig meinen Weg gehen, bedrängt von meinem Feind?«11Der Hohn meiner Feinde zerfrisst mich wie eine tödliche Krankheit. Den ganzen Tag spotten sie: »Wo ist denn nun dein Gott?«12Warum bist du so bedrückt, meine Seele? Warum stöhnst du so verzweifelt? Warte nur zuversichtlich auf Gott! Denn ganz gewiss werde ich ihm noch dafür danken, dass er mir sein Angesicht wieder zuwendet und mir hilft[9]. Ja, er ist mein Gott.