1Ein Gedicht Asafs. Mein Volk, höre auf meine Weisung! Ihr alle, gebt acht auf meine Worte!2Ich will euch an frühere Zeiten erinnern, euch Gottes geheimnisvolle Führungen zeigen.3Wir kennen das alles seit langen Jahren, weil wir immer wieder davon hörten, wenn unsere Väter es uns erzählten. (Ps 44,2)4Wir wollen es unseren Kindern nicht verschweigen. Auch die kommende Generation soll hören von der Macht des HERRN, von seinen Wundern, von allen Taten, für die wir ihn preisen. (5Mo 4,9)5Er hat mit Israel einen Bund geschlossen, den Nachkommen Jakobs seine Weisungen gegeben. Er hat unseren Vorfahren befohlen, ihren Kindern davon zu erzählen,6damit auch die folgende Generation es erfährt, die Kinder, die noch geboren werden. Und wenn sie selbst Eltern geworden sind, sollen sie es weitergeben an ihre Kinder.7Sie sollen auf Gott vertrauen, seine Taten nie vergessen und seine Gebote treu befolgen.8Sie sollen nicht ihren Vorfahren gleichen, der Generation von widerspenstigen Rebellen, unzuverlässig und unbeständig, untreu gegenüber Gott.9– Die Männer von Efraïm, mit Pfeilen und Bogen gerüstet, ergriffen am Tag des Kampfes die Flucht. –[1]10Sie hielten sich nicht an den Bund mit Gott und weigerten sich, seiner Weisung zu gehorchen.11Sie vergaßen die machtvollen Wunder, die er vor ihren Augen getan hatte.12In Ägypten, in der Gegend von Zoan, vor den Augen ihrer Väter, vollbrachte Gott gewaltige Taten:13Er zerteilte das Meer und ließ sie hindurchziehen; er türmte das Wasser auf wie einen Damm. (2Mo 14,21)14Tagsüber leitete er sie mit einer Wolke und in der Nacht mit hellem Feuerschein. (2Mo 13,21)15In der Wüste spaltete er Felsen und ließ sie Wasser aus der Tiefe trinken. (2Mo 17,6; 4Mo 20,11)16Aus hartem Gestein brachen Bäche hervor und stürzten mit mächtigem Schwall herab.17Sie aber sündigten weiter gegen den Höchsten, sie widersetzten sich ihm dort im dürren Land. (2Mo 16,3; 4Mo 11,4)18Sie wagten es, Gott auf die Probe zu stellen, als sie Nahrung verlangten nach ihrem Geschmack.19Sie zweifelten an ihm und sagten: »Bringt Gott es etwa fertig, uns hier in der Wüste den Tisch zu decken?20Es ist wahr, er hat den Felsen geschlagen und das Wasser strömte in Bächen heraus. Aber kann er uns auch Brot besorgen? Kann er Fleisch herbeibringen für sein Volk?«21Als der HERR sie so reden hörte, wurde er zornig auf die Nachkommen Jakobs, sein Zorn traf Israel wie ein Feuer. (4Mo 11,1)22Sie hatten ihrem Gott nicht vertraut und nicht mit seiner Hilfe gerechnet.23Trotzdem gab er den Wolken Befehl und öffnete die Himmelstore: (2Mo 16,4; 2Mo 16,13; 2Mo 16,31)24Er ließ das Manna auf sie regnen, er gab ihnen das Korn des Himmels zu essen.25Sie alle aßen das Brot der Engel; Gott schickte ihnen Nahrung und machte sie satt.26Am Himmel setzte er den Ostwind frei, er zwang den Südwind heranzustürmen. (2Mo 16,13)27Dann ließ er Fleisch auf sie regnen wie Staub, Vögel, so zahlreich wie Sand am Meer.28Mitten ins Lager ließ er sie fallen, rings um die Zelte der Israeliten.29Sie aßen und wurden mehr als satt; Gott gab ihnen, was sie gefordert hatten,30doch ihre Gier war noch nicht gestillt. Sie hatten das Fleisch noch zwischen den Zähnen, (4Mo 11,33)31da wurde Gott zornig auf sie und schlug zu, ihre jungen, starken Männer tötete er.32Aber trotz allem sündigten sie weiter, sie schenkten seinen Wundern kein Vertrauen.33Da nahm er ihrem Leben Sinn und Ziel und ließ sie vergehen in Angst und Schrecken.34Immer wenn Gott einige tötete, begannen die anderen, nach ihm zu fragen, sie wandten sich ihm zu und suchten ihn.35Sie erinnerten sich: Gott war doch ihr Beschützer, er, der Höchste, war ihr Befreier.36Aber alles war Heuchelei; was ihr Mund ihm sagte, war gelogen.37Ihr Herz hielt nicht entschieden zu ihm, sie standen nicht treu zu seinem Bund.38Trotzdem blieb er voll Erbarmen: Er tilgte sie nicht aus, sondern tilgte ihre Schuld. Oft genug verschonte er sie und hielt seinen Zorn im Zaum. (Ps 103,12)39Er wusste ja, sie waren Geschöpfe, vergänglich wie ein Windhauch, der verweht und niemals wiederkehrt. (Ps 39,5)40Wie oft widersetzten sie sich ihm in der Wüste und forderten seinen Zorn heraus!41Immer wieder stellten sie ihn auf die Probe und kränkten ihn, den heiligen Gott Israels.42Sie vergaßen seine großen Taten und den Tag der Befreiung von ihren Feinden.43Damals gab er den Ägyptern Beweise seiner Macht, in der Gegend von Zoan vollbrachte er Wunder. (2Mo 7,1; 2Mo 12,29)44Er verwandelte die Ströme und Bäche in Blut, sodass niemand mehr daraus trinken konnte.45Er schickte den Feinden Ungeziefer, das sie quälte, und Frösche, die ihr Land verseuchten.46Ihre Ernte lieferte er den Heuschrecken aus, die fraßen den Ertrag ihrer Arbeit.47Er zerschlug ihre Reben durch Hagel, ihre Feigen durch riesige Hagelkörner.48Auch ihr Vieh gab er dem Hagel preis und ihre Herden den Blitzen.49Er ließ seinen glühenden Zorn auf sie los, rasende Wut und furchtbare Plagen, ein ganzes Heer von Unglücksengeln.50Er ließ seinem Zorn freien Lauf; er bewahrte sie nicht länger vor dem Tod, sondern lieferte sie aus an die Pest.51Er tötete jeden erstgeborenen Sohn in den Häusern der Ägypter, der Nachkommen Hams.52Dann führte er sein Volk hinaus wie eine Herde von Schafen und leitete sie auf dem Weg durch die Wüste.53Er führte sie sicher, sie hatten nichts zu fürchten, aber ihre Feinde bedeckte das Meer. (2Mo 14,28)54Er brachte sie in sein heiliges Land, zu dem Berg, den er selbst erobert hatte. (Jos 23,3; Jos 24,8)55Vor ihnen her vertrieb er die Völker; das Land verloste er unter die Seinen und gab es ihnen als Erbbesitz. In den Häusern der Kanaaniter ließ er die Stämme Israels wohnen.56Sie aber forderten den Höchsten heraus, sie richteten sich nicht nach Gottes Geboten. (Ri 2,11)57Sie kehrten sich ab und verrieten ihn genauso wie früher ihre Väter, unzuverlässig wie ein Bogen, dessen Sehne reißt.58Sie ärgerten ihn mit ihren Opferstätten und reizten ihn mit Götzenbildern.59Gott sah das alles und wurde zornig, er ließ die Israeliten im Stich.60Das Zelt, das er bei ihnen aufgeschlagen hatte, seine Wohnung in Schilo, gab er auf. (Jos 18,1)61Den Feinden erlaubte er, die Bundeslade zu entführen, das Zeichen seiner Macht und Hoheit. (1Sam 4,17)62Er war so zornig auf sein eigenes Volk, dass er es dem Schwert der Feinde preisgab.63Das Feuer fraß die jungen Männer, den Mädchen sang niemand mehr das Hochzeitslied.64Die Priester wurden mit dem Schwert getötet und die Witwen konnten keine Totenklage halten.65Da wachte der Herr auf, geradeso als hätte er geschlafen, wie ein Krieger, der seinen Rausch abschüttelt. (2Sam 7,8)66Er schlug seine Feinde in die Flucht, bedeckte sie mit unauslöschlicher Schande.67Die Nachkommen Josefs verwarf er, den Stamm Efraïm lehnte er als Führer ab.68Doch den Stamm Juda erwählte er und den Berg Zion, den er liebte.69Dort hat er seinen Tempel gebaut, hoch wie der Himmel und fest wie die Erde, die er gegründet hat für alle Zeiten.70Er erwählte David als seinen Vertrauten. Er holte ihn von den Weideplätzen,71vom Hüten der Herde rief er ihn weg und machte ihn zum König Israels, zum Hirten über Gottes eigenes Volk.72Und David sorgte für sie mit redlichem Herzen, er leitete sie mit kluger Hand.
Psalm 78
Das Buch
Gottes Geschichte mit seinem Volk
1Ein MASKIL von Asaf. Höre doch auf meine Unterweisung, mein Volk! Achtet genau auf das, was ich sage!2Meinen Mund will ich auftun und in Bildern reden, Geheimnisse aus Urzeiten will ich aussprechen.3Was wir gehört und erfahren haben und was unsere Eltern uns erzählt haben,4das wollen wir unseren Kindern nicht vorenthalten, der kommenden Generation wollen wir das Lob des HERRN weitersagen und seine große Macht und die Wunder, die er getan hat.5Er hat für die Jakobsnachfahren seine verbindlichen Aussagen aufgerichtet, ja, eine Unterweisung setzte er in Israel fest. Er hat sie schon unseren Vorfahren als Gebot gegeben, damit sie sie ihren Kindern bekannt machen.6So sollte auch die nachfolgende Generation davon erfahren, die später geborenen Kinder, und die sollten es wiederum ihren Kindern erzählen.7Und diese sollten ihre Zuversicht auf Gott setzen und die Großtaten Gottes nicht vergessen, sondern sich an seine Gebote halten.8Sie sollten nicht so werden wie ihre Vorfahren, eine widerspenstige und rebellische Generation, Menschen, deren Herz nicht fest war, die in ihrem Innersten Gott nicht treu waren.9Die Leute vom Stamm Ephraim, ausgerüstet als Bogenschützen, flohen beim Entscheidungskampf.10Sie hielten sich nicht an Gottes Bund und wollten sich nicht an seine Lehre halten.11Sie vergaßen seine großartigen Taten, seine Wunder, die er sie hatte sehen lassen.12Vor den Augen ihrer Vorfahren hatte er Wunder bewirkt, im Land Ägypten, im Gebiet der Stadt Zoan.13Er zerteilte das Meer und führte sie hindurch, er hielt die Wasserfluten auf wie mit einem Damm.14Er leitete sie mit einer Wolke am Tag und die ganze Nacht mit dem Licht des Feuers.15Er spaltete Felswände in der Wüste und gab ihnen Wasser zu trinken, reichlich wie die Urfluten.16Er ließ Quellen aus dem Fels entspringen und ließ das Wasser herabströmen wie Bäche.17Doch sie machten einfach weiter und sündigten gegen ihn: Gegen den Höchsten erhoben sie sich dort in der Wüste.18In ihren Herzen forderten sie Gott heraus, als sie nach Essen für sich selbst verlangten.19Sie redeten gegen Gott. Sie sagten: »Kann Gott denn in der Wüste einen Tisch decken?20Es stimmt zwar, dass er den Felsen geschlagen hat und da strömte das Wasser, und die Bäche flossen heraus, doch kann er auch Brot besorgen und Fleisch beschaffen für sein Volk?«21Doch das hörte der HERR und wurde zornig, da brach Feuer aus im Stamm Jakob und auch Zorn erhob sich gegen Israel.22Denn sie setzten ihr Vertrauen nicht auf Gott und verließen sich nicht auf seine Rettung.23Da gab er den Wolken in der Höhe einen Befehl und öffnete die Tore des Himmels24und ließ Manna auf sie herabregnen zum Essen, ja, das Brot vom Himmel gab er ihnen.25So aß jeder das Brot, das den Mächtigen zukommt, Wegzehrung sandte er ihnen mehr als genug.26Den Ostwind ließ er am Himmel aufwehen und führte in seiner Macht den Südwind herbei.27Fleisch ließ er herabregnen auf sie wie den Staub und gefiederte Vögel wie den Sand am Meer.28Die ließ er herabfallen mitten in ihr Lager, rings um ihre Wohnzelte herum.29Da aßen sie und wurden sehr satt, das, wonach sie verlangt hatten, schickte er ihnen.30Doch ließen sie immer noch nicht von ihrer Gier ab, selbst jetzt, wo die Speise schon in ihren Mündern war.31Da brach Gottes Zorn gegen sie los, er tötete einige ihrer starken Männer, ja, die jungen Männer in Israel streckte er nieder.32Trotz all diesem luden sie weitere Schuld auf sich und verließen sich nicht auf seine gewaltigen Wundertaten.33Da ließ er ihre Tage wie ein Trugbild verwehen und ihre Jahre in Schrecken vergehen.34Wenn er sie so schlug, dann fragten sie nach ihm und richteten sich wieder nach Gott aus.35Sie erinnerten sich daran, dass Gott ihr Fels ist, ja, Gott, der Höchste, ihr Befreier.36Doch dann betrogen sie ihn wieder mit ihren Worten und belogen ihn weiter mit ihren Reden.37Ihr Herz war nicht fest auf ihn gerichtet und sie hielten sich nicht treu an seinen Bund.38Doch er ist barmherzig, er bedeckte ihre Schuld und vernichtete sie nicht. Immer wieder hielt er seinen Zorn auf und ließ seinem Grimm nicht freien Lauf.39Denn er dachte daran, dass sie sterbliche Menschen sind, wie ein Hauch, der vorübergeht und nicht mehr zurückkehrt.40Doch wie oft lehnten sie sich gegen ihn in der Wüste auf und beleidigten ihn dort in der Einöde!41Immer wieder stellten sie Gott auf die Probe, ja, ihm, dem Heiligen Israels, bereiteten sie Kummer!42Sie erinnerten sich nicht mehr an sein Handeln, an den Tag, an dem er sie von ihren Unterdrückern erlöste,43damals, als er seine Wunderzeichen gegen das Land Ägypten tat und seine mächtigen Taten im Gebiet von Zoan.44Er ließ dort ihre Kanäle zu Blut werden, sodass sie nicht mehr aus ihren Wasserläufen trinken konnten.45Stechmücken schickte er ihnen, die sie schier auffraßen, sogar Frösche, die ihnen Verderben brachten.46Er gab ihre Ernte dem Ungeziefer preis und den Ertrag ihrer Mühe den Heuschrecken.47Ihre Weinstöcke ließ er durch den Hagel zerschlagen und ihre Maulbeerbäume durch Eisbrocken.48Ihr Vieh lieferte er dem Hagel aus, ihre Herden den Blitzen.49So ließ er seine Zornesglut über sie entbrennen: Wut, Ärger und Bedrängnis, eine Schar von Boten, die Unheil brachten.50Seinem Zorn ließ er freien Lauf, er bewahrte sie nicht vor dem Tod; ja, ihr Leben gab er der Pest preis.51Er streckte alle Erstgeborenen in Ägypten nieder, die als Erste gezeugten Söhne in den Zelten derer, die von Ham abstammen.52Ausziehen ließ er sein Volk wie eine Schafsherde, ja, er leitete sie wie eine Herde durch die Wüste.53Sicher leitete er sie und sie mussten nichts fürchten, doch ihre Feinde begrub das Meer unter sich.54Er brachte sie zu dem Gebiet, das ihm heilig ist, zu dem Berg, den seine rechte Hand erworben hatte.55Er vertrieb die Völker vor ihnen und teilte deren Länder mit der Messschnur unter ihnen auf und ließ die Stämme Israels in ihren Wohnstätten Heimat finden.56Doch sie forderten Gott, den Höchsten, heraus und lehnten sich gegen ihn auf und seine mahnenden Worte beachteten sie nicht.57Sie verließen ihn und brachen ihm die Treue wie ihre Vorfahren, sie versagten wie ein abgeschlaffter Bogen.58Sie betrübten ihn auf ihren Opferhöhen und reizten ihn mit ihren Götzenbildern.59Das hörte Gott – da entbrannte sein Zorn und er wandte sich völlig von Israel ab.60Da verließ er seine Wohnstatt in Silo, das Zelt, in dem er bei den Menschen gewohnt hatte.61Er ließ seine machtvolle Bundeslade in Gefangenschaft geraten, das Zeichen seiner Herrlichkeit in die Hand der Unterdrücker.62Er lieferte sein Volk dem Schwert aus, über seinen Erbbesitz wurde er zornig.63Seine jungen Männer verzehrte das Feuer und seinen jungen Frauen sang man keine Brautlieder mehr.64Selbst seine Priester kamen durch das Schwert um und die Witwen konnten nicht einmal die Totenklage erheben.65Da machte sich der Herr auf, als erwachte er vom Schlaf, wie ein Krieger, der vom Wein überwältigt gewesen war.66Er schlug seine Feinde in die Flucht, unendliche Schmach fügte er ihnen zu.67Die Zelte des Stammes Josef verwarf er und nahm fort vom Stamm Ephraim die Erwählung.68Doch den Stamm Juda erwählte er, den Berg Zion, den er lieb hat.69Da erbaute er sein Heiligtum hoch in die Höhe wie die Erde selbst, die er für alle Zeit gegründet hat.70Dann erwählte er David, seinen Diener, er holte ihn fort von den Weideplätzen der Schafe.71Von den Muttertieren holte er ihn fort, um Hirte zu sein für Jakob, sein Volk, für Israel, seinen Erbbesitz.72Er weidete sie mit aufrichtigem Herzen, ja, mit weiser Hand führte er sie.
Psalm 78
Hoffnung für alle
Israels Geschichte – Gott straft und rettet sein Volk
1Von Asaf, zum Nachdenken. Höre, mein Volk, auf meine Weisungen; gib acht auf das, was ich dir sage!2Ich will in Sprüchen der Weisheit zu euch reden, die dunklen Rätsel aus alten Zeiten will ich euch erklären.3Was wir gehört und erfahren haben, was schon unsere Väter uns erzählten,4das wollen wir auch unseren Kindern nicht verschweigen. Jede Generation soll von Gottes mächtigen Taten hören, von allen Wundern, die der HERR vollbracht hat.5Er gab Israel sein Gesetz, den Nachkommen von Jakob gab er seine Gebote. Unseren Vorfahren befahl er, sie ihren Kindern bekannt zu machen.6So soll jede Generation seine Weisungen kennen lernen – alle Kinder, die noch geboren werden. Auch diese sollen sie ihren Nachkommen einprägen.7Sie alle sollen auf Gott ihr Vertrauen setzen und seine Machttaten nicht vergessen. Was er befohlen hat, sollen sie tun8und nicht so handeln wie ihre Vorfahren, die sich gegen Gott auflehnten und sich ihm widersetzten: Sie waren untreu und unbeständig.9Die Ephraimiter verfügten über gut ausgerüstete Bogenschützen. Trotzdem flohen sie, als es zur Schlacht kam.10Sie hatten den Bund gebrochen, den Gott mit ihnen geschlossen hatte, und weigerten sich, nach seinem Gesetz zu leben.11Sie vergaßen seine großen Taten – alle Wunder, die er sie mit eigenen Augen hatte sehen lassen.12Ja, schon ihre Vorfahren hatten seine Wunder erlebt, damals in Ägypten im Gebiet von Zoan.13Er teilte das Meer und ließ sie hindurchziehen, das Wasser türmte er auf wie einen Wall.14Am Tag führte er sie mit einer Wolke und in der Nacht mit hellem Feuerschein.15In der Wüste spaltete er Felsen und gab ihnen Wasser aus der Tiefe in Hülle und Fülle.16Ganze Bäche brachen aus den Felsspalten hervor und stürzten herab wie ein Wasserfall.17Aber unsere Vorfahren sündigten weiter gegen Gott, den Höchsten, dort in der Wüste lehnten sie sich gegen ihn auf.18Sie forderten Gott heraus und verlangten von ihm die Speise, auf die sie gerade Lust hatten.19Voller Misstrauen fragten sie: »Ist Gott denn überhaupt in der Lage, uns hier in der Wüste den Tisch zu decken?20Den Felsen hat er zwar gespalten, und das Wasser floss in Strömen heraus – aber kann er auch Brot herbeischaffen, kann er für sein Volk Fleisch auftreiben?«21Als der HERR das hörte, wurde er zornig auf Israel; sein Zorn über sie entflammte wie ein zerstörendes Feuer.22Denn sie glaubten ihm nicht und rechneten nicht mit seiner Hilfe.23Dennoch gab er den Wolken Anweisungen und öffnete die Schleusen des Himmels.24Er ließ das Manna auf sie herabregnen, Getreide vom Himmel gab er ihnen zu essen –25ja, sie aßen das Brot der Engel![1] Gott gab ihnen mehr als genug zum Sattwerden.26Dann ließ er den Ostwind losbrausen und schickte auch den Südwind auf seine stürmische Reise.27Er ließ Fleisch auf sie herabregnen: Vögel, so zahlreich wie der Sand am Meer.28Mitten ins Lager ließ er sie fallen, rings um ihre Zelte war alles damit bedeckt.29Sie aßen davon und wurden mehr als satt; so gab Gott ihnen das, was sie verlangten.30Doch sie hatten ihre Gier kaum gestillt und sich das Fleisch gerade erst in den Mund geschoben,31als Gott aufs Neue zornig wurde. Er brachte ihre stärksten Männer um und vernichtete die jungen Krieger Israels.32Dennoch sündigten sie weiter und vertrauten ihm nicht, obwohl er all diese Wunder vollbracht hatte.33Da ließ er ihr Leben ohne jeden Sinn verstreichen, von Angst erfüllt gingen ihre Jahre dahin.34Immer wenn Gott einige von ihnen tötete, fragten sie wieder nach ihm, von Reue ergriffen suchten sie Gott.35Dann erinnerten sie sich, dass er ihr Beschützer war, dass er, der Höchste, sie befreit hatte.36Aber ihre Reue war nicht echt: Jedes ihrer Worte war eine Lüge, nichts von dem, was sie sagten, war ehrlich.37Ihr Vertrauen auf Gott war schwach und unbeständig; sie standen nicht treu zu dem Bund, den er mit ihnen geschlossen hatte.38Trotzdem blieb er barmherzig, vergab ihre Schuld und vernichtete sie nicht. Immer wieder hielt er seinen Zorn zurück, anstatt ihm freien Lauf zu lassen.39Er wusste ja, wie vergänglich sie waren – flüchtig wie ein Hauch, der verweht und nicht wiederkehrt.40Wie oft boten sie Gott die Stirn, wie oft verletzten sie ihn tief, dort in der Wüste!41Immer wieder forderten sie ihn heraus, sie beleidigten den heiligen Gott Israels.42Sie vergaßen seine Macht und den Tag, an dem er sie von ihren Feinden erlöst hatte.43Damals vollbrachte er viele Zeichen und Wunder in dem Gebiet von Zoan im Land Ägypten.44Er verwandelte die Ströme und Bäche der Ägypter in Blut, so dass niemand mehr daraus trinken konnte.45Er schickte ihnen Insektenschwärme, die sie plagten, und Frösche, die ihnen Verderben brachten.46Ihre Ernte überließ er gefräßigen Heuschrecken, die den Ertrag ihrer Arbeit vernichteten.47Ihre Weinstöcke zerschlug er durch Hagel, ihre Feigenbäume wurden durch Eisstücke zerstört.48Auch das Vieh lieferte er dem Hagel aus, ganze Herden kamen durch die Blitze um.49Sein Zorn auf die Ägypter war grenzenlos, darum quälte er sie in seiner rasenden Wut und ließ eine Schar von Unglücksengeln[2] auf sie los.50Ja, er hielt seinen Zorn nicht länger zurück; er verschonte sie nicht mehr vor dem Tod, sondern ließ sie durch die Pest umkommen.51Jeden ältesten Sohn tötete er in den Familien der Ägypter, es traf alle Erstgeborenen der Nachkommen von Ham.52Dann ließ Gott sein Volk aufbrechen und führte es durch die Wüste wie ein Hirte seine Schafe.53Sie fürchteten sich nicht, so sicher führte er sie; für ihre Feinde aber wurde das Meer zum Grab.54Er brachte sein Volk bis in sein Heiliges Land, bis zu den Bergen, die er mit eigener Hand für sie erwarb.55Ganze Völker vertrieb er aus diesem Gebiet und verteilte es unter die Stämme Israels. Die Häuser der Vertriebenen waren nun ihre Wohnungen.56Doch erneut forderten sie Gott, den Höchsten, heraus und lehnten sich wieder einmal gegen ihn auf. Seine Gebote waren ihnen gleichgültig.57Sie wandten sich von ihm ab und verließen ihn treulos wie schon ihre Vorfahren; sie waren unzuverlässig wie ein schlaffer Bogen, mit dem man nicht schießen kann.58Sie erzürnten Gott, indem sie auf den Bergen Opferstätten für fremde Götter errichteten; mit ihren Götzenbildern reizten sie ihn zum Zorn.59Ja, er geriet außer sich vor Zorn und gab Israel völlig auf.60Er verließ sein Heiligtum in Silo – das Zelt, in dem er den Menschen nahe gewesen war.61Die Bundeslade, das Zeichen seiner Macht und Ehre, gab er in die Hände der Feinde.62Er war zornig über sein Volk und lieferte es dem Schwert der Gegner aus.63Die jungen Männer kamen im Feuer um, den Mädchen sang man kein Hochzeitslied mehr.64Die Priester wurden mit dem Schwert getötet, ihre Witwen durften nicht einmal die Totenklage anstimmen.65Doch dann erhob sich der HERR, als hätte er geschlafen; er stand auf wie ein starker Krieger, der aus seinem Rausch erwacht.66Er schlug seine Feinde in die Flucht und machte sie für alle Zeiten zum Gespött.67Die Nachkommen von Josef ließ er fallen, vom Stamm Ephraim wollte er nichts mehr wissen.68Den Stamm Juda jedoch wählte er aus, den Berg Zion, dem seine Liebe gehört.69Dort errichtete er sein Heiligtum – hoch ragt es auf; fest und unerschütterlich wie die Erde steht es da.70Er wählte David als seinen Diener aus; von seiner Herde auf der Weide holte er ihn weg.71Bis dahin hatte David bloß Schafe gehütet, doch nun machte Gott ihn zum Hirten über Israel, über die Nachkommen von Jakob, sein erwähltes Volk.72David regierte mit aufrichtigem Herzen und führte die Israeliten mit kluger Hand.
Psalm 78
Neue evangelistische Übersetzung
Gottes Geschichte mit seinem Volk
1Ein Lehrgedicht von Asaf.
Hör, mein Volk, auf meine Weisung! / Gebt alle Acht auf das, was ich sage!2Ich will euch Weisheitssprüche vermitteln, / Rätsel der Vorzeit erklären.[1] (Mt 13,35)3Was wir hörten und erkannten, / was unsre Väter uns erzählten,4wollen wir ihren Söhnen nicht verschweigen, / das sollen auch künftige Generationen erfahren: / die Ruhmestaten und die Stärke Jahwes / und die Wunder, die er tat.5Er stellte ein Gesetz in Jakob auf, / eine Weisung in Israel, / und gebot unseren Vätern, / dies ihre Kinder zu lehren,6damit auch die nächste Generation sie kennt, / die Kinder, die noch geboren werden, / und auch sie es ihren Kindern erzählen,7damit sie auf Gott ihr Vertrauen setzen, / die Taten Gottes nicht vergessen / und seine Gebote befolgen.8Denn sie sollen nicht ihren Vorfahren gleichen, / einer launischen Generation voll Trotz und Empörung, / deren Geist nicht treu zu Gott hielt.9Die Männer vom Stamm Efraïm,[2] / mit Pfeil und Bogen gerüstet, / ergriffen am Kampftag die Flucht.10Sie hielten sich nicht an Gottes Bund, / sie weigerten sich, seiner Weisung zu folgen.11Sie vergaßen seine machtvollen Taten, / die Wunder, die er sie sehen ließ.12Wunderbares hat er vor ihren Vätern getan / im Land Ägypten, der Gegend von Zoan.[3]13Er teilte das Meer, und sie gingen hindurch, / er ließ das Wasser stehen wie einen Damm.14Am Tag führte er sie mit einer Wolke, / die ganze Nacht mit einem Feuerschein.15Er spaltete Felsen in der Wüste, / aus Wasserfluten durften sie trinken.16Er ließ Bäche aus den Felsen kommen, / das Wasser floss in Strömen herab.17Doch sie hörten mit Sündigen in der Wüste nicht auf, / zeigten dem Höchsten nur ihren Trotz.18Sie forderten Gott heraus / und verlangten Speise nach ihrem Geschmack.19Sie redeten gegen Gott. / "Ist Gott denn fähig", sagten sie, / "uns einen Tisch in der Wüste zu decken?20Den Felsen hat er zwar geschlagen, / da floss auch Wasser / und Bäche strömten heraus. / Aber kann er uns auch Brot besorgen, / kann er Fleisch verschaffen seinem Volk?"21Als Jahwe das hörte, wurde er zornig. / Feuer flammte gegen Jakob auf, / ein Zorn entbrannte gegen Israel;22denn sie hatten ihrem Gott nicht vertraut / und nicht auf seine Hilfe gebaut.23Trotzdem gab er den Wolken Befehl / und öffnete die Tore des Himmels.24Er ließ Manna auf sie regnen zur Speise, / gab ihnen Himmels-Getreide.[4] (Joh 6,31)25Sie alle aßen das Brot der Engel. / Gottes Speise machte sie satt.26Am Himmel setzte er den Ostwind frei / und zwang den Südwind heran.27Dann ließ er Fleisch auf sie regnen wie Staub / und Vögel wie den Sand am Meer.28Mitten ins Lager ließ er sie fallen, / rings um Israels Zelte.29Da aßen sie und wurden völlig satt. / Er brachte ihnen, was sie verlangten.30Doch ihre Gier war noch nicht gestillt, / noch war die Speise in ihrem Mund, /31da wurde Gott zornig über sie. / Er streckte ihre Stärksten nieder / und brachte die jungen Männer Israels um.32Aber trotzdem sündigten sie weiter / und vertrauten seinen Wundern nicht.33Da nahm er ihrem Leben den Sinn / und ließ ihre Jahre in Schrecken vergehen.34Doch wenn er tötete, fragten sie nach ihm; / dann kehrten sie um und suchten nach Gott.35Dann dachten sie, er sei doch ihr Fels, / Gott, der Höchste, sei ihr Befreier.36Doch wieder betrogen sie ihn mit ihrem Mund, / belogen ihn weiter mit ihrer Zunge.37Denn ihr Herz hing nicht an ihm, / sie blieben seinem Bund nicht treu.38Trotzdem blieb er voll Erbarmen, / vergab ihre Schuld und tötete sie nicht. / Oft hielt er seinen Zorn zurück / und ließ seine Wut nicht erwachen.39Er wusste ja, dass sie vergänglich sind, / ein Hauch, der verweht und nicht wiederkehrt.40Wie oft haben sie ihm in der Wüste getrotzt, / wie oft ihn dort in der Steppe betrübt!41Immer wieder provozierten sie Gott, / kränkten den Heiligen Israels.42Sie dachten nicht mehr an seine mächtigen Taten, / als er sie vom Unterdrücker befreite;43sie vergaßen seine Zeichen in Ägypten, / seine Wunder in der Gegend von Zoan:44Er verwandelte deren Ströme in Blut, / ungenießbar wurde fließendes Wasser.45Er schickte ihnen quälende Fliegen; / Frösche verseuchten ihr Land.46Den Heuschrecken gab er ihren Ernteertrag, / den grässlichen Fressern, was sie erarbeitet hatten.47Ihren Weinstock zerschlug er mit Hagel, / ihre Maulbeerfeigen mit dem Wettersturz.48Auch ihr Vieh gab er dem Hagel preis / und ihre Herden den Blitzen.49Er ließ seinen glühenden Zorn auf sie los, / rasende Wut, furchtbare Plagen, / eine Schar von Engeln des Unheils.50Er ließ seinem Zorn freien Lauf, / verschonte sie nicht vor dem Tod, / sondern lieferte sie aus an die Pest.51Jede Erstgeburt in Ägypten tötete er, / die Erstlinge ihrer Kraft in den Zelten Hams.[5] (1Mo 9,18)52Wie Schafe führte er sein Volk weg, / wie eine Herde brachte er sie durch die Wüste.53Er führte sie sicher, sie mussten nichts fürchten, / aber ihre Feinde bedeckte das Meer.54Er brachte sie in sein heiliges Land, / zu diesem Berg, den er ihnen erworben hat.55Er vertrieb die Völker vor ihnen ‹aus dem Land› / und verteilte dies mit der Messschnur als Erbbesitz. / So ließ er die Stämme Israels in deren Zelten wohnen.56Doch sie stellten Gott auf die Probe. / Sie trotzten dem Höchsten / und hielten seine Gebote nicht.57Wie ihre Väter fielen sie treulos von ihm ab. / Wie ein trügerischer Bogen schnellten sie herum.58Durch ihre Opferhöhen erbitterten sie ihn, / mit ihren Götzen reizten sie seine Eifersucht.59Da entbrannte sein Zorn, / und er verwarf Israel ganz.60Er gab seine Wohnung in Schilo auf, / das Zelt, in dem er bei ihnen wohnte. (Jer 7,12)61Seine Kraft[6] gab er in Gefangenschaft, / seine Herrlichkeit in die Hand der Bedränger. (1Sam 4,17; 2Chr 6,41; Ps 132,8)62Sein Volk übergab er dem Schwert, / so zornig war er über sein Erbe.63Seine jungen Männer fraß das Feuer, / den Mädchen sang keiner das Hochzeitslied.64Seine Priester fielen durch das Schwert, / und die Witwen konnten ihren Tod nicht betrauern.65Da erwachte der Herr, als hätte er geschlafen / wie ein Held, der sich aufrüttelt vom Wein.66Er schlug seine Feinde zurück / und bedeckte sie mit ewiger Schande.67Doch die Nachkommen Josefs verwarf er, / lehnte den Stamm Efraïm als Führer ab,68wählte aber den Stamm Juda aus / und den Zionsberg, den er liebte.69Wie Himmelshöhen baute er sein Heiligtum, / wie die Erde, die er auf Dauer gegründet hat.70Als seinen Diener wählte er David, / nahm ihn weg von den Pferchen der Schafe.71Von den Muttertieren holte er ihn weg, / dass er weiden sollte Jakob, sein Volk, / und Israel, sein Eigentum.72Aufrichtig sorgte David für sie / und führte sie mit kluger Hand.