1Deinen Heiligen dagegen strahlte hellstes Licht. / Die anderen hörten zwar ihre Stimme, sahen aber keine Gestalt / und priesen sie glücklich, weil sie nicht auch zu leiden hatten. (2Mo 10,21; 5Mo 4,12)2Sie waren ihnen dankbar, dass sie ihnen keinen Schaden zufügten, obwohl sie früher Unrecht erlitten hatten, / und baten um Verzeihung für ihr feindliches Verhalten. (2Mo 12,32; Ps 105,38)3Stattdessen gabst du den Deinen eine flammende Feuersäule / als Führerin auf unbekanntem Weg, / als freundliche Sonne, die nicht schadet bei ihrem ehrenvollen Aufenthalt in der Fremde. (2Mo 13,21; 2Mo 40,38; Ps 78,14; Ps 105,38; Ps 119,105)4Jene hingegen hatten es verdient, des Lichtes beraubt und in Finsternis gefangen zu sein,/ weil sie einst deine Söhne und Töchter eingeschlossen und gefangen hielten, / durch die das unvergängliche Licht des Gesetzes der Welt gegeben werden sollte. (Spr 6,23; Jes 42,1; Jes 49,6; Jes 51,4)
Tod als Strafe und die Errettung der Gerechten
5Sie hatten beschlossen, die Kinder der Heiligen zu töten: / Da hast du für das eine ausgesetzte und gerettete Kind / zur Strafe eine Menge ihrer eigenen Kinder weggenommen / und sie alle auf einmal in gewaltiger Wasserflut vernichtet. (2Mo 1,16; 2Mo 15,10; Ps 78,51)6Jene Nacht wurde unseren Vätern vorher angekündigt; / denn sie sollten sich freuen in sicherem Wissen, welch eidlichen Zusagen sie vertrauten. (1Mo 15,6; 2Mo 12,42; Joh 8,56)7So erwartete dein Volk / die Rettung der Gerechten und den Untergang der Feinde.8Wodurch du die Gegner straftest, / dadurch hast du uns zu dir gerufen und verherrlicht. (2Mo 5,3; Jes 44,23; Jes 52,13)9Denn im Verborgenen opferten die heiligen Kinder der Guten; / sie verpflichteten sich einmütig auf das göttliche Gesetz, / dass die Heiligen in gleicher Weise Güter / wie Gefahren teilen sollten, / und stimmten dabei schon im Voraus die Loblieder der Väter an. (2Mo 12,43; 2Mo 13,1; 2Chr 30,21)10Da hallte ihnen das misstönende Geschrei der Feinde entgegen / und die Wehklage um die betrauerten Kinder breitete sich aus. (2Mo 11,6; 2Mo 12,30)11Das gleiche Strafurteil traf Herrn und Knecht; / der Mann aus dem Volk und der König hatten das gleiche Leid zu tragen.12Gemeinsam hatten alle durch eine einzige Todesart / unzählige Tote.
Es waren nicht genügend Lebende da, um sie zu begraben; / denn mit einem Schlag war ihre beste Nachkommenschaft vernichtet worden. (4Mo 33,4)13Bisher waren sie durch die Künste ihrer Zauberer ungläubig geblieben; / jetzt aber bekannten sie beim Untergang der Erstgeborenen: Dieses Volk ist Gottes Sohn. (2Mo 4,22; 2Mo 7,11; 2Mo 8,3)14Als tiefes Schweigen das All umfing / und die Nacht in ihrem Lauf bis zur Mitte gelangt war, (2Mo 11,4; 2Mo 12,29)15da sprang dein allmächtiges Wort vom Himmel, vom königlichen Thron herab / als harter Krieger mitten in das Land des Verderbens. (2Mo 12,13; 2Mo 15,3; Jes 55,11; Hebr 4,12)16Es trug als scharfes Schwert deinen unerbittlichen Befehl, / trat hin und erfüllte alles mit Tod; / es berührte den Himmel und stand auf der Erde. (1Chr 21,16)17Plötzlich schreckten sie furchtbare Traumgesichte auf / und ungeahnte Ängste überfielen sie. (Hi 4,13)18Einer stürzte hier, ein anderer dort halbtot zu Boden / und ließ erkennen, aus welchem Grund er sterben musste.19Denn die beunruhigenden Träume hatten es ihnen vorausgesagt; / sie sollten nicht umkommen, ohne zu wissen, warum sie so schlimm litten.20Auch die Gerechten berührte eine Erfahrung des Todes: / Eine große Anzahl wurde in der Wüste dahingerafft; / doch der Zorn hielt nicht lange an. (4Mo 17,6)21Ein Mann ohne Tadel sprang als Vorkämpfer ein, / mit der Waffe seines Dienstes, / mit Gebet und sühnendem Räucheropfer.
Er trat dem Zorn entgegen, machte dem Unheil ein Ende / und zeigte so, dass er dein Diener war.22Er besiegte die Menge nicht durch Körperkraft / und nicht durch Waffengewalt, / sondern durch das Wort bezwang er den Strafenden, / indem er an die den Vätern gegebenen Eide und die Bundesschlüsse erinnerte.23Denn als die Toten sich schon häuften, / trat er dazwischen und hielt den Zorn auf / und schnitt ihm den Weg zu den Lebenden ab.24Auf seinem langen Gewand war die ganze Welt dargestellt / und die Erweise der Herrlichkeit an den Vätern auf Steinen in vier Reihen eingraviert / und deine Größe auf dem Diadem seines Hauptes. (2Mo 28,1; 2Mo 29,5; 2Mo 39,1; Sir 45,11)25Davor wich der Verderber voll Furcht zurück; / es genügte allein schon diese Erfahrung des Zorns.