1Wer sich rächt, erfährt Rache vom Herrn / seine Sünden behält er gewiss im Gedächtnis. (5Mo 32,34; Spr 20,22; Röm 12,19)2Vergib deinem Nächsten das Unrecht, / dann werden dir, wenn du bittest, deine Sünden vergeben! (Mt 6,14)3Ein Mensch verharrt gegen einen Menschen im Zorn, / beim Herrn aber sucht er Heilung? (Ps 30,3)4Mit einem Menschen gleich ihm hat er kein Erbarmen, / aber wegen seiner Sünden bittet er um Verzeihung?5Er selbst - ein Wesen aus Fleisch, verharrt im Groll. / Wer wird seine Sünden vergeben?6Denk an das Ende, lass ab von der Feindschaft, / denk an Untergang und Tod und bleib den Geboten treu! (Sir 7,36; Sir 38,20)7Denk an die Gebote und grolle dem Nächsten nicht, / denk an den Bund des Höchsten und übersieh die Fehler!8Bleib fern dem Streit und du verringerst die Sünden; / denn ein wütender Mensch entfacht Streit!9Ein sündiger Mensch bringt Freunde durcheinander / und unter Friedfertige streut er Verleumdung. (Spr 15,18)10Je nach dem Holz des Feuers wird es entbrennen, / je nach Härte des Streites wird er wachsen.
Je nach der Kraft des Menschen wird seine Wut sein / und je nach Reichtum steigert er seinen Zorn. (Spr 26,20)11Ein übereilter Zank entzündet Feuer, / ein übereilter Streit führt zu Blutvergießen. (Sir 22,24)12Bläst du den Funken an, flammt er auf; / spuckst du auf ihn, so erlischt er: / Beides kommt aus deinem Mund.13Verflucht einen Verleumder und einen Doppelzüngigen, / denn viele Friedfertige haben sie zugrunde gerichtet! (Sir 5,14)14Eine dritte Zunge hat viele zum Wanken gebracht, / hat sie von Volk zu Volk getrieben,
hat befestigte Städte zerstört / und hat Paläste von Großen umgestürzt.15Eine dritte Zunge hat mutige Frauen vertrieben / und sie des Ertrags ihrer Mühen beraubt.16Wer auf sie achtet, findet keine Ruhe, / er wird nicht ruhig wohnen.17Ein Peitschenhieb verursacht Striemen, / ein Zungenhieb zerbricht Knochen.18Viele sind gefallen durch ein scharfes Schwert, / noch mehr sind gefallen durch die Zunge. (Spr 18,21; Jak 3,5)19Selig, wer vor ihr geschützt ist / und ihre Wut nicht erduldet,
der ihr Joch nicht ziehen muss, / an ihre Stricke nicht gebunden ist.20Denn ihr Joch ist ein eisernes Joch, / ihre Fesseln sind eherne Fesseln.21Der Tod durch sie ist ein schlimmer Tod, / besser als sie ist der Hades.22Keine Macht hat sie über Fromme, / sie werden nicht versengt durch ihre Flamme.23Die den Herrn verlassen, fallen in sie hinein, / sie flammt an ihnen auf und erlischt nicht mehr.
Sie folgt ihnen nach wie ein Löwe / und zerreißt sie wie ein Panther.24Siehe! Umzäune deinen Besitz mit Dornen, / dein Silber und dein Gold schließ ein! (Ps 141,3; Sir 22,27)25Auch für deine Worte mach Waage und Gewicht / und deinem Mund mach Tür und Riegel!26Achte darauf, dass du darin nicht ausgleitest / und nicht zu Fall kommst vor einem, der darauf lauert. (Sir 25,8)