1Ein betrunkener Arbeiter wird nicht reich, / und wer das Wenige gering schätzt, scheitert bald.2Wein und Frauen verführen die Klugen, / und wer sich mit Huren einlässt, ist waghalsig. (Spr 20,1; Spr 23,20)3Fäulnis und Würmer werden ihn beerben / und eine waghalsige Seele wird hinweggerafft. (Sir 6,4; Sir 10,11)4Wer schnell vertraut, ist leichtfertig im Herzen, / und wer sündigt, verfehlt sich gegen sich selbst.5Wer sich über Schlechtigkeit freut, wird verurteilt werden, / wer aber Vergnügungen widersteht, krönt sein Leben.[1]6Wer die Zunge beherrscht, lebt unangefochten, / und wer das Gerede hasst, verringert das Übel.[2] (Spr 25,9)7Wiederhole niemals ein Wort! / Und niemals wird dir etwas fehlen. (Sir 8,18)8Rede weder über Freund noch Feind! / Wenn es für dich keine Sünde ist, enthülle nichts! (Sir 22,25; Sir 27,16)9Denn er hört dich und hütet sich vor dir / und zur gegebenen Zeit wird er dich hassen.10Du hast ein Wort gehört - es sterbe mit dir! / Sei zuversichtlich! Es wird dich sicher nicht zerreißen.11Vor einem Wort gerät ein Tor in Wehen / wie eine Gebärende vor einem ungeborenen Kind.12Wie ein Pfeil im Fleisch des Schenkels steckt, / so ist ein Wort im Bauch des Toren.13Stelle den Freund zur Rede! - Vielleicht hat er nichts getan. / Und wenn er etwas getan hat, setze er es nicht fort. (3Mo 19,17; Mt 18,15; Lk 17,3)14Stell den Nächsten zur Rede! - Vielleicht hat er nichts gesagt. / Und falls er etwas gesagt hat, damit er es nicht ein zweites Mal tut.15Stell einen Freund zur Rede! - Denn oft geschieht Verleumdung. / Und vertrau nicht jedem Wort!16Es geschieht, dass einer ausgleitet, doch ohne Absicht. / Wer hat mit seiner Zunge noch nicht gesündigt? (Jak 3,2; Sir 14,1)17Stell den Nächsten zur Rede, bevor du drohst! / Und gib dem Gesetz des Höchsten Raum! (3Mo 19,17)
Wahre und falsche Weisheit
18Furcht des Herrn ist der Anfang der Annahme bei ihm, / Weisheit aber erwirbt sich seine Liebe.19Kenntnis der Gebote des Herrn ist Erziehung zum Leben, / die aber tun, was ihm gefällt, ernten vom Baum der Unsterblichkeit. (1Mo 2,9)20Alle Weisheit ist Furcht des Herrn / und in jeder Weisheit ist das Tun des Gesetzes enthalten / und die Erkenntnis seiner Allmacht. (Hi 28,28; Ps 111,10; Spr 1,7; Spr 9,10; Sir 1,1)21Ein Haussklave, der zum Herrn sagt: Wie es dir gefällt, so werde ich nicht handeln; / wenn er so handelt, reizt er den, der ihn ernährt, zum Zorn.22Kenntnis der Bosheit ist nicht Weisheit / und ein Rat von Sündern ist nicht Klugheit.23Durchtriebenheit - auch diese ist ein Gräuel / und dumm ist, wem es an Weisheit mangelt.24Besser unterlegen an Einsicht, aber ehrfürchtig, / als herausragend an Verstand, aber ein Übertreter des Gesetzes.25Es gibt scharfsinnige Durchtriebenheit - sie ist ungerecht; / und es gibt einen, der Wohlwollen missbraucht, um ein Urteil herbeizuführen; / und es gibt einen Weisen, der Recht spricht im Urteil.26Es gibt einen, der böse ist, gebückt in Trauer, / und sein Inneres ist voller List.27Er neigt das Gesicht und stellt sich taub, / wenn er nicht erkannt wird, wird er dir zuvorkommen.28Und wenn er durch mangelnde Kraft abgehalten wird zu sündigen, / wird er doch Böses tun, wenn er Gelegenheit findet.29Am Aussehen wird ein Mann erkannt / und in persönlicher Begegnung wird ein Einsichtiger erkannt.30Die Kleidung eines Mannes und das Lachen seines Mundes / und der Schritt des Menschen sagen etwas über ihn aus.