1Da antwortete Ijob und sprach:2Wahrhaftig, ihr seid besondere Leute / und mit euch stirbt die Weisheit aus.3Ich habe auch Verstand wie ihr, / ich falle nicht ab im Vergleich mit euch. / Wer wüsste wohl dergleichen nicht? (Hi 13,2)4Dem eigenen Freund werde ich zum Gespött, / ich, der Gott anruft, dass er mich hört. / Zum Gespött wird der Gerechte, der Schuldlose. (Hi 19,13; Ps 31,12; Ps 38,12; Ps 69,9; Ps 88,19)5Dem Unglück Hohn! So denkt, wer ohne Sorge ist, / wer fest sich weiß, wenn Füße wanken. (Hi 42,4)6In Ruhe sind der Gewaltmenschen Zelte, / voll Sicherheit sind sie, die Gott erzürnen, / die wähnen, Gott in ihre Hand zu bringen.
Gottes unbegreifliches Walten
7Doch frag nur die Tiere, sie lehren es dich, / die Vögel des Himmels, sie künden es dir.8Oder rede zur Erde, sie wird dich lehren, / die Fische des Meeres erzählen es dir.9Wer von ihnen allen wüsste nicht, / dass die Hand des HERRN dies gemacht hat? (Jes 41,20)10In seiner Hand ruht die Seele allen Lebens / und jeden Menschenleibes Geist. (Weis 7,16)11Darf nicht das Ohr die Worte prüfen, / wie mit dem Gaumen man die Speisen schmeckt? (Hi 34,3)12Findet sich bei Greisen wirklich Weisheit / und ist langes Leben schon Einsicht? (Hi 32,6)13Bei ihm allein sind Weisheit und Heldenkraft, / bei ihm sind Rat und Einsicht. (Spr 8,14; Dan 2,20)14Wenn er einreißt, baut keiner wieder auf; / wen er einschließt, dem wird nicht mehr geöffnet. (Ps 127,1; Jes 22,22)15Wenn er die Wasser dämmt, versiegen sie, / lässt er sie frei, zerwühlen sie das Land.16Bei ihm ist Macht und Klugheit, / sein ist, wer irrt und wer irreführt.17Er lässt Ratsherren barfuß gehen, / Richter macht er zu Toren.18Fesseln von Königen löst er auf / und bindet einen Schurz um ihre Hüften.[1]19Er lässt Priester barfuß gehen, / alte Geschlechter bringt er zu Fall. (Lk 1,52)20Das Wort entzieht er den Bewährten, / den Ältesten nimmt er die Urteilskraft.21Verachtung gießt er auf die Edlen, / den Starken lockert er den Gurt. (Ps 107,40)22Verborgenes enthüllt er aus der Finsternis, / Todesschatten führt er ans Licht.23Völker lässt er wachsen und vernichtet sie; / er breitet Völker aus und treibt sie fort.24Den Häuptern des Landes nimmt er den Verstand, / lässt sie irren in wegloser Wüste.25Sie tappen umher im Finstern ohne Licht, / er lässt sie irren wie Trunkene.