1Hört dieses Wort, ihr vom Haus Israel, / hört die Totenklage, die ich über euch anstimme:2Gefallen ist sie und steht nicht wieder auf, / die Jungfrau Israel;
sie liegt zerschmettert auf ihrem Boden, / niemand richtet sie auf.3Denn so spricht GOTT, der Herr: / Die Stadt, die mit tausend auszieht, / behält nur hundert übrig,
und die mit hundert auszieht, / behält nur zehn übrig für das Haus Israel.4Ja, so spricht der HERR zum Haus Israel: / Sucht mich, dann werdet ihr leben!5Doch sucht nicht Bet-El auf, / geht nicht nach Gilgal, / zieht nicht nach Beerscheba!
Denn Gilgal droht die Verbannung / und Bet-El der Untergang. (Am 4,4; Am 8,14)6Sucht den HERRN, dann werdet ihr leben. / Sonst dringt er in das Haus Josef ein
wie ein Feuer, das frisst, / und niemand löscht Bet-Els Brand.7Weh denen, die das Recht in bitteren Wermut verwandeln / und die Gerechtigkeit zu Boden schlagen! (Am 6,12)8Er hat das Siebengestirn und den Orion erschaffen; / er verwandelt die Finsternis in den hellen Morgen,
er verdunkelt den Tag zur Nacht, / er ruft das Wasser des Meeres
und gießt es aus über die Erde / - HERR ist sein Name. (Hi 9,9; Am 9,6)9Plötzlich wird er den Starken vernichten / und über die befestigten Städte bricht die Vernichtung herein.10Sie hassen den, der im Tor zur Gerechtigkeit mahnt, / und wer Wahres redet, den verabscheuen sie.11Weil ihr vom Hilflosen Pachtgeld annehmt / und sein Getreide mit Steuern belegt,
darum baut ihr Häuser aus behauenen Steinen / - und wohnt nicht darin,
legt ihr euch prächtige Weinberge an / - und werdet den Wein nicht trinken. (5Mo 28,39; Zef 1,13)12Denn ich kenne eure vielen Vergehen / und eure zahlreichen Sünden.
Ihr bringt den Unschuldigen in Not, / ihr lasst euch bestechen / und weist den Armen ab im Tor.13Darum schweigt in dieser Zeit, wer klug ist; / denn es ist eine böse Zeit.14Sucht das Gute, nicht das Böse; / dann werdet ihr leben
und dann wird, wie ihr sagt, / der HERR, der Gott der Heerscharen, bei euch sein.15Hasst das Böse, liebt das Gute / und bringt im Tor das Recht zur Geltung!
Vielleicht ist der HERR, der Gott der Heerscharen, / dem Rest Josefs dann gnädig.16Darum - so spricht der HERR, / der Gott der Heerscharen, mein Herr:
Auf allen Plätzen herrscht Trauer / und auf allen Gassen schreit man: Wehe! Wehe!
Den Ackerknecht holt man zur Totenklage, / den Kenner der Totenlieder ruft man zum Klagen.17In allen Weinbergen herrscht Trauer; / denn ich schreite durch deine Mitte, / spricht der HERR.
Worte gegen den Kult
18Weh denen, die den Tag des HERRN herbeisehnen! / Was nützt euch denn der Tag des HERRN? / Finsternis ist er, nicht Licht. (Joe 2,11)19Es ist, wie wenn jemand einem Löwen entflieht / und ihn dann ein Bär überfällt;
kommt er nach Hause / und stützt sich mit der Hand auf die Mauer, / dann beißt ihn eine Schlange.20Ist nicht der Tag des HERRN Finsternis / und kein Licht, / Dunkel und ohne Glanz?21Ich hasse eure Feste, ich verabscheue sie / und kann eure Feiern nicht riechen. (Jes 1,11; Hos 8,13)22Wenn ihr mir Brandopfer darbringt, / ich habe kein Gefallen an euren Gaben / und eure fetten Heilsopfer will ich nicht sehen.23Weg mit dem Lärm deiner Lieder! / Dein Harfenspiel will ich nicht hören,24sondern das Recht ströme wie Wasser, / die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach.25Habt ihr mir etwa Schlachtopfer und Gaben dargebracht / während der vierzig Jahre in der Wüste, ihr vom Haus Israel? (Jer 7,22; Apg 7,42)26Ihr werdet den Sakkut als euren König vor euch hertragen müssen / und den Kewan, euren Sterngott, / eure Götter, die ihr euch selber gemacht habt.27Ich will euch in die Gebiete jenseits von Damaskus verbannen, / spricht der HERR; / Gott der Heerscharen ist sein Name. (2Kön 17,6; Am 4,13)