Richter 15

Einheitsübersetzung 2016

1 Und es geschah einige Zeit danach, zur Zeit der Weizenernte, da besuchte Simson seine Frau mit einem Ziegenböckchen und sagte: Ich will zu meiner Frau in die Kammer. Aber ihr Vater ließ ihn nicht hinein,2 sondern sagte: Ich war fest überzeugt, dass du sie wirklich hasst. Darum habe ich sie deinem Gefährten gegeben. Aber ist nicht ihre jüngere Schwester noch schöner als sie? Die kannst du an ihrer Stelle haben.3 Simson sagte zu ihnen: Diesmal bin ich frei von Schuld, wenn ich den Philistern etwas Böses antue.4 Simson ging weg und fing dreihundert Schakale. Dann nahm er Fackeln, kehrte Schwanz zu Schwanz und steckte je eine Fackel mitten zwischen zwei Schwänze.5 Er zündete die Fackeln an und ließ sie in die Getreidefelder der Philister laufen. So verbrannte er die Garben und das noch stehende Korn, ebenso die Weingärten und die Ölbäume.6 Als die Philister fragten: Wer hat das getan?, antwortete man: Simson, der Schwiegersohn des Timniters, weil dieser ihm seine Frau weggenommen und seinem Gefährten gegeben hat. Da zogen die Philister hinauf und verbrannten die Frau und ihren Vater.7 Darauf sagte ihnen Simson: Wenn ihr es so macht, dann werde ich nicht mehr aufhören, bis ich an euch Rache genommen habe.8 Und er schlug ihnen mit gewaltigen Schlägen die Knochen entzwei. Dann ging er hinab und hauste in der Felsenkluft von Etam.[1]9 Die Philister zogen hinauf, schlugen in Juda ihr Lager auf und streiften in Lehi umher.10 Die Männer von Juda fragten sie: Warum seid ihr gegen uns heraufgezogen? Sie antworteten: Um Simson zu fesseln, sind wir heraufgezogen, um es mit ihm so zu machen, wie er es mit uns gemacht hat.11 Da zogen dreitausend Männer aus Juda zur Felsenkluft von Etam hinab und sagten zu Simson: Weißt du nicht, dass die Philister unsere Herren sind? Was hast du uns da angetan? Er antwortete ihnen: Wie sie es mit mir gemacht haben, so habe ich es mit ihnen gemacht.12 Sie sagten zu ihm: Um dich zu fesseln, sind wir herabgezogen, und dich in die Hand der Philister zu geben. Simson sagte zu ihnen: Schwört mir, dass ihr selber nicht über mich herfallen werdet!13 Sie antworteten ihm: Nein, wir wollen dich nur fesseln und in ihre Hand geben, aber töten wollen wir dich nicht. Sie fesselten ihn also mit zwei neuen Stricken und führten ihn vom Felsen hinauf.14 Als er nach Lehi hinaufkam, liefen ihm die Philister mit Triumphgeschrei entgegen. Da kam der Geist des HERRN über ihn. Die Stricke an seinen Armen wurden wie Flachsfäden, die vom Feuer versengt werden, und die Fesseln schmolzen von seinen Händen. (Ri 3,10)15 Er fand den noch blutigen Kinnbacken eines Esels, streckte seine Hand aus, ergriff ihn und erschlug damit tausend Männer.16 Damals sagte Simson: Mit dem Kinnbacken eines Esels einen Haufen, zwei Haufen! Mit einem Eselskinnbacken habe ich tausend Männer erschlagen.17 Und es geschah, als er ausgeredet hatte, warf er den Kinnbacken aus seiner Hand weg; daher nannte man den Ort Ramat Lehi.18 Weil er großen Durst hatte, rief er zum HERRN und sagte: Du hast durch die Hand deines Knechtes diesen großen Sieg gegeben; jetzt aber muss ich vor Durst sterben und den Unbeschnittenen in die Hände fallen.19 Da spaltete Gott die Höhle von Lehi und es kam Wasser daraus hervor, sodass Simson trinken konnte. Seine Lebensgeister kehrten zurück und er lebte wieder auf. Deshalb nennt man die Quelle bei Lehi bis zum heutigen Tag Quelle des Rufers.20 Er richtete Israel in den Tagen der Philister zwanzig Jahre lang. (Ri 16,31)

Richter 15

Zürcher Bibel

1 Und nach einiger Zeit, in den Tagen der Weizenernte, besuchte Simson seine Frau mit einem Zicklein von der Herde und sagte: Ich möchte zu meiner Frau in die Kammer gehen. Aber ihr Vater liess ihn nicht hinein.2 Und ihr Vater sagte: Ich habe wirklich geglaubt, dass du sie hasst, und so habe ich sie deinem nächsten Freund gegeben. Ist ihre jüngere Schwester nicht schöner als sie? Sie sei dein an ihrer Stelle! (Ri 14,20)3 Da sprach Simson zu ihnen: Dieses Mal bin ich frei von Schuld an den Philistern, wenn ich ihnen Schlimmes antue.4 Und Simson ging und fing dreihundert Füchse, und er nahm Fackeln, kehrte Schwanz gegen Schwanz und band eine Fackel zwischen je zwei Schwänze.5 Dann entzündete er die Fackel und schickte sie in die Kornfelder der Philister und zündete alles an, vom Garbenhaufen bis zum stehenden Halm und bis zum Weinberg und Olivenbaum. (2Sam 14,30)6 Und die Philister sagten: Wer hat das getan? Und man sagte: Simson, der Schwiegersohn des Timniters, denn der hat ihm seine Frau genommen und sie seinem nächsten Freund gegeben. Und die Philister zogen hinauf und verbrannten sie und ihren Vater im Feuer. (Ri 12,1)7 Und Simson sagte zu ihnen: Wenn ihr das tut - erst wenn ich mich an euch gerächt habe, werde ich Ruhe geben.8 Und er brach ihnen alle Knochen, er brachte ihnen eine schwere Niederlage bei. Dann zog er hinab und wohnte in der Felsenkluft von Etam.9 Und die Philister zogen hinauf, lagerten in Juda und breiteten sich in Lechi aus.10 Die Männer von Juda aber sagten: Warum seid ihr gegen uns heraufgezogen? Und sie sagten: Um Simson zu fesseln, sind wir heraufgezogen, um mit ihm so zu verfahren, wie er mit uns verfahren ist.11 Und dreitausend Mann aus Juda zogen hinab zur Felsenkluft von Etam, und sie sagten zu Simson: Hast du nicht gewusst, dass die Philister über uns herrschen? Und was hast du uns damit angetan? Er aber sagte zu ihnen: Wie sie mit mir verfahren sind, so bin ich mit ihnen verfahren. (Ri 14,4)12 Und sie sagten zu ihm: Um dich zu fesseln, sind wir herabgekommen, um dich in die Hand der Philister zu geben. Und Simson sagte zu ihnen: Schwört mir, dass nicht ihr über mich herfallt.13 Und sie sprachen zu ihm: Nein! Wir werden dich nur fesseln und in ihre Hand geben, töten aber werden wir dich nicht. Dann fesselten sie ihn mit zwei neuen Stricken und führten ihn vom Felsen hinauf.14 Er war bis Lechi gekommen, und die Philister kamen ihm mit Geschrei entgegen, da durchdrang ihn der Geist des HERRN. Und die Stricke an seinen Armen wurden wie Flachsfäden, die vom Feuer versengt waren, und die Fesseln fielen ab von seinen Händen. (Ri 3,10; Ri 16,9)15 Und er fand den frischen Kieferknochen eines Esels, streckte seine Hand aus, ergriff ihn und erschlug damit tausend Mann. (Ri 3,31; 2Sam 23,8)16 Und Simson sprach: Mit dem Kieferknochen vom Esel einen Haufen, zwei Haufen,[1] mit dem Kieferknochen vom Esel erschlug ich tausend Mann.17 Und als er ausgeredet hatte, warf er den Kieferknochen fort und nannte jenen Ort Ramat-Lechi[2].18 Und ihn dürstete sehr, und er rief zum HERRN und sprach: Durch die Hand deines Dieners hast du diesen grossen Sieg gegeben, nun aber soll ich vor Durst sterben und in die Hand der Unbeschnittenen fallen. (Ri 14,3)19 Da spaltete Gott den Backenzahn, der in dem Kieferknochen steckte, und Wasser quoll daraus hervor. Und er trank, und sein Lebensgeist kehrte zurück, und er lebte wieder auf. Darum nennt man die Quelle, die in Lechi ist, En-Kore[3], bis auf den heutigen Tag. (4Mo 20,11; 1Sam 30,12)20 Und er verschaffte Israel Recht in den Tagen der Philister, zwanzig Jahre lang. (Ri 16,31)