1Mein Sohn, achte auf meine Worte, / meine Gebote verwahre bei dir!2Bewahre meine Gebote, damit du am Leben bleibst, / hüte meine Unterweisung wie deinen Augapfel!3Binde sie dir an die Finger, / schreib sie auf die Tafel deines Herzens! (5Mo 6,8)4Sag zur Weisheit: Du bist meine Schwester! / und nenne die Klugheit deine Freundin!5Sie bewahrt dich vor der fremden Frau, / vor der Fremden, die ihre Worte glatt macht. (Spr 2,16; Spr 6,24)6Vom Fenster meines Hauses, / durch das Gitter, habe ich ausgeschaut;7da sah ich bei den Unerfahrenen, / da bemerkte ich bei den Burschen / einen jungen Mann ohne Verstand:8Er ging über die Straße nahe ihrer Ecke / und nahm den Weg zu ihrem Haus,9als der Tag sich neigte, in der Abenddämmerung, / um die Zeit, da es dunkel wird und die Nacht kommt.10Da! Eine Frau kommt auf ihn zu, / im Kleid der Dirnen, mit listiger Absicht;11voll Leidenschaft ist sie und unbändig, / ihre Füße blieben nicht mehr im Haus; (Spr 9,13)12bald auf den Gassen, bald auf den Plätzen, / an allen Straßenecken lauert sie.13Nun packt sie ihn, küsst ihn, / sagt zu ihm mit keckem Gesicht:14Ich war zu Heilsopfern verpflichtet / und heute erfüllte ich meine Gelübde. (3Mo 7,15)15Darum bin ich ausgegangen, dir entgegen, / ich habe dich gesucht und gefunden.16Ich habe Decken über mein Bett gebreitet, / bunte Tücher aus ägyptischem Leinen;17ich habe mein Lager besprengt / mit Myrrhe, Aloe und Zimt.18Komm, wir wollen bis zum Morgen in Liebe schwelgen, / wir wollen die Liebeslust kosten.19Denn der Mann ist nicht zu Hause, / er ist auf Reisen, weit fort.20Den Geldbeutel hat er mitgenommen, / erst am Vollmondstag kehrt er heim.21So macht sie ihn willig mit viel Überredung, / mit schmeichelnden Lippen verführt sie ihn. (Spr 2,16)22Sofort folgt er ihr, / wie ein Ochse, den man zum Schlachten führt, / wie ein Hirsch, den das Fangseil umschlingt,[1]23bis ein Pfeil ihm die Leber zerreißt; / wie ein Vogel, der in das Netz fliegt / und nicht merkt, dass es um sein Leben geht. (Spr 1,17)24Darum, ihr Söhne, hört auf mich, / achtet auf meine Reden!25Dein Herz schweife nicht ab auf ihre Wege, / verirre dich nicht auf ihre Pfade!26Denn zahlreich sind die Erschlagenen, die sie gefällt hat; / viele sind es, die sie getötet hat;27ihr Haus ist ein Weg zur Unterwelt, / er führt zu den Kammern des Todes. (Spr 5,5; Spr 9,18)
Sprüche 7
Neue evangelistische Übersetzung
Lass dich nicht verführen! (Lektion 12)
1Mein Sohn, bewahre meine Worte, / hüte meine Weisung wie einen Schatz!2Bewahre meine Gebote, damit du lebst; / hüte sie wie deinen Augapfel.3Binde sie um deine Finger, / schreibe sie tief in dein Herz!4Nenn die Weisheit deine Schwester / und lass die Einsicht deine Freundin sein,5dass sie dich bewahre vor der Frau eines andern, / vor der Fremden, die dir schöne Worte macht.6Einmal stand ich am Fenster meines Hauses / und blickte durch das Gitter hinaus.7Da bemerkte ich unter den Grünschnäbeln dort / einen jungen Burschen ohne Verstand.8Er ging über die Straße, bog um die Ecke / und nahm den Weg zu ihrem Haus.9Es war schon in der Dämmerung, / beim Einbruch der Nacht, wenn es dunkel wird.10Schau, da kommt eine Frau ihm entgegen, / wie eine Hure aufgemacht, ihre Absicht versteckt.11Leidenschaftlich ist sie und hemmungslos; / es hält sie nicht in ihrem Haus.12Bald ist sie draußen, bald auf den Plätzen, / an allen Straßenecken lauert sie.13Da greift sie ihn und küsst ihn ab / und spricht ihn herausfordernd an:14"Ich musste heute ein Freudenopfer[1] bringen, / nun habe ich mein Versprechen erfüllt.15Darum kam ich heraus, dir zu begegnen, / dich habe ich gesucht und gefunden.16Ich habe mein Bett neu bezogen. / Es ist buntes ägyptisches Leinen,17und ich habe es mit Myrrhe besprengt, / mit Aloë und Zimt.18Komm, wir lieben uns die ganze Nacht, / wir berauschen uns an Liebeslust!19Denn mein Mann ist nicht zu Hause, / er ist auf Reisen, sehr weit fort.20Den Geldbeutel hat er mit sich genommen. / Zum Vollmondtag erst kommt er zurück."21Mit solchen Worten verleitet sie ihn, / verführt ihn mit schmeichelnden Lippen.22Er folgt ihr sofort, / wie ein Ochse, den man zum Schlachten führt, / wie ein Hirsch, den das Fangseil umschlingt,23bis ein Pfeil seine Leber zerreißt / und er wie ein Vogel im Fangnetz hängt. / Er weiß nicht, dass es um sein Leben geht.24Hört mir zu, ihr jungen Männer! / Merkt euch gut, was ich sage!25Lasst euch von solch einer Frau nicht verführen, / verirrt euch nicht auf ihre Spur!26Denn sie hat schon viele gefällt und erschlagen, / die Zahl ihrer Todesopfer ist hoch!27Ihr Haus ist ein Weg zum Scheol[2] hinab, / er führt in die Kammern des Todes.