1.Könige 20

Einheitsübersetzung 2016

1 Ben-Hadad, der König von Aram, sammelte sein ganzes Heer. In seinem Gefolge waren zweiunddreißig Könige mit Pferden und Wagen. Er zog herauf, belagerte Samaria und bestürmte es.[1] (2Kön 6,24)2 Dann schickte er Boten in die Stadt zu Ahab, dem König von Israel,3 und ließ ihm sagen: So spricht Ben-Hadad: Dein Silber und dein Gold gehören mir. Auch deine Frauen und deine edlen Söhne gehören mir.4 Der König von Israel antwortete: Ganz wie du sagst, mein Herr und König, gehöre ich dir mit allem, was ich besitze.5 Aber die Boten kamen ein zweites Mal und meldeten: So spricht Ben-Hadad: Ich habe dir sagen lassen, dass du mir dein Silber und Gold, deine Frauen und Söhne ausliefern sollst.6 Doch morgen um diese Zeit werde ich meine Leute zu dir schicken, damit sie dein Haus und auch die Häuser deiner Diener durchsuchen und alles, was wertvoll ist, nehmen und forttragen.7 Da rief der König von Israel alle Ältesten des Landes zu sich und sagte: Seht und erkennt, dass dieser Mann Böses im Sinn hat. Er hat von mir meine Frauen und Söhne, mein Silber und Gold gefordert und ich habe ihm nichts verweigert. (2Kön 5,7)8 Da antworteten ihm alle Ältesten und das ganze Volk: Gehorch ihm nicht und willige nicht ein!9 Er gab daher den Abgesandten Ben-Hadads den Bescheid: Sagt zu meinem Herrn, dem König: Alles, was du zuerst von deinem Knecht verlangt hast, will ich tun; doch diese Forderung kann ich nicht erfüllen. Die Boten zogen ab und meldeten es ihrem Herrn.10 Darauf sandte Ben-Hadad abermals Boten und ließ sagen: Die Götter sollen mir dies und das antun, wenn der Staub Samarias ausreicht, um allen Leuten in meinem Gefolge die Hand zu füllen.11 Doch der König von Israel antwortete: Sagt zu ihm: Wer den Gürtel anlegt, soll sich nicht rühmen wie einer, der ihn bereits ablegt. (Spr 27,1)12 Als Ben-Hadad diese Meldung empfing, hielt er gerade in den Zelten ein Gelage mit den Königen. Er befahl seinen Leuten anzugreifen und diese begannen den Sturm auf die Stadt.13 Doch ein Prophet kam zu Ahab, dem König von Israel, und sagte: So spricht der HERR: Siehst du diese gewaltige Menge? Ich gebe sie heute in deine Hand und du wirst erkennen, dass ich der HERR bin.14 Ahab fragte: Durch wen? Er erwiderte: So spricht der HERR: Durch die Truppe der Provinzstatthalter. Als dann der König weiter wissen wollte, wer den Kampf eröffnen solle, sprach er: Du selbst.15 Daraufhin musterte er die Truppe der Provinzstatthalter; es waren zweihundertzweiunddreißig Mann. Nach ihnen musterte er das ganze Kriegsvolk, die Gesamtheit der Israeliten; es waren siebentausend Mann.16 Als sie um die Mittagszeit ausrückten, zechte Ben-Hadad mit den zweiunddreißig Königen, seinen Bundesgenossen, in den Zelten.17 Die Truppe der Provinzstatthalter rückte zuerst aus. Ben-Hadad hatte Beobachter ausgesandt und sie meldeten ihm, dass Leute aus Samaria herauskommen.18 Er befahl: Wenn sie in friedlicher Absicht kommen, ergreift sie lebendig! Wenn sie zum Kampf ausrücken, ergreift sie ebenfalls lebendig!19 Sobald nun die Truppe der Statthalter und das Heer, das ihr folgte, aus der Stadt ausgerückt waren,20 gelang es jedem Einzelnen, seinen Gegner zu überwinden. Die Aramäer mussten fliehen und die Israeliten setzten ihnen nach. Ben-Hadad, der König von Aram, konnte zu Pferd entkommen, ebenso einige Wagenkämpfer.21 Als dann auch der König von Israel ausrückte, vernichtete er die Pferde und Kriegswagen und bereitete den Aramäern eine schwere Niederlage.22 Da erschien der Prophet wieder beim König von Israel und sagte zu ihm: Sammle deine Kräfte und überleg dir gut, was du zu tun hast; denn um die Jahreswende wird der König von Aram abermals gegen dich ziehen.23 Zum König von Aram hatten nämlich seine Ratgeber gesagt: Ihr Gott ist ein Gott der Berge; darum waren sie uns überlegen. Wenn wir aber in der Ebene mit ihnen kämpfen, dann werden wir sie bestimmt besiegen. (Jdt 7,10)24 Tu also Folgendes: Entfern die Könige aus ihrer Stellung und ersetze sie durch Statthalter!25 Dann sammle ein ebenso großes Heer, wie du es verloren hast, und ebenso viele Pferde und Kriegswagen, wie du zuvor hattest! Wir werden in der Ebene mit ihnen kämpfen und sie gewiss besiegen. Ben-Hadad befolgte ihren Rat.26 Um die Jahreswende musterte er die Aramäer und rückte zum Krieg gegen Israel bis Afek vor.27 Auch die Israeliten wurden gemustert und mit Lebensmitteln versehen. Sie zogen den Aramäern entgegen und lagerten ihnen gegenüber wie zwei Ziegenherden; die Aramäer aber füllten die ganze Gegend.28 Nun trat der Gottesmann zum König von Israel hin und sagte: So spricht der HERR: Weil die Aramäer sagen, dass der HERR ein Gott der Berge und nicht ein Gott der Ebenen sei, gebe ich diese ganze gewaltige Menge in deine Hand; und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin.29 Sie lagen dann sieben Tage einander gegenüber. Am siebten Tag kam es zur Schlacht und die Israeliten töteten vom aramäischen Fußvolk hunderttausend Mann an einem Tag.30 Der Rest floh in die Stadt Afek; doch die Mauer stürzte über den siebenundzwanzigtausend Mann, die übrig geblieben waren, zusammen. Auch Ben-Hadad war in die Stadt geflohen und irrte von einem Gemach in das andere.31 Da sagten seine Ratgeber zu ihm: Wir haben gehört, dass die Könige des Hauses Israel milde Könige sind. Wir wollen daher Trauergewänder anlegen und mit Stricken um den Hals zum König von Israel hinausgehen. Vielleicht schenkt er dir das Leben.32 Sie legten also Trauergewänder an und mit Stricken um den Hals kamen sie zum König von Israel. Sie flehten ihn an: Dein Knecht Ben-Hadad bittet dich, ihm das Leben zu schenken. Er antwortete: Lebt er noch? Er ist mein Bruder.33 Die Männer nahmen das Wort als gutes Zeichen, gingen sogleich darauf ein und sagten: Ben-Hadad ist dein Bruder. Dann befahl der König von Israel: Geht, bringt ihn zu mir! Als Ben-Hadad kam, nahm er ihn zu sich auf seinen Wagen.34 Da erklärte Ben-Hadad: Die Städte, die mein Vater deinem Vater weggenommen hat, werde ich zurückgeben und in Damaskus magst du dir Handelsniederlassungen errichten, wie mein Vater es in Samaria getan hat. Auf diese Abmachung hin werde ich dich freilassen. So schloss er mit ihm einen Vertrag und ließ ihn frei. (2Kön 13,25)35 Einer von den Prophetenjüngern sprach im Auftrag des HERRN zu seinem Gefährten: Schlag mich! Als dieser sich weigerte, ihn zu schlagen,36 sagte er zu ihm: Weil du der Stimme des HERRN nicht gehorcht hast, wird dich ein Löwe töten, sobald du von mir weggegangen bist. Der Mann hatte sich kaum von ihm entfernt, als ihn ein Löwe anfiel und tötete. (1Kön 13,24)37 Hierauf traf der Prophet einen andern und befahl ihm: Schlag mich! Dieser schlug auf ihn ein und verwundete ihn.38 Sogleich begab sich der Prophet zum König und stellte sich ihm in den Weg. Durch eine Binde über den Augen hatte er sich unkenntlich gemacht.39 Als der König vorbeikam, rief er ihn und sagte: Dein Knecht ist in den Kampf gezogen. Da kam jemand herbei, brachte mir einen Gefangenen und befahl: Bewach diesen Mann! Wenn er entkommt, dann musst du es mit deinem Leben büßen oder du musst ein Talent Silber bezahlen.40 Während nun dein Knecht da und dort zu tun hatte, konnte der Gefangene entkommen. Da sagte der König von Israel: Du hast dir dein Urteil selbst gesprochen. (2Sam 14,13)41 Sogleich nahm der Prophet die Binde von den Augen und der König von Israel erkannte ihn als einen von den Propheten.42 Dieser aber sagte zu ihm: So spricht der HERR: Weil du den Mann, der meinem Bann verfallen war, aus deiner Hand entlassen hast, muss dein Leben für sein Leben, dein Volk für sein Volk einstehen.43 Missmutig und verdrossen ging der König von Israel nach Hause und kam nach Samaria.

1.Könige 20

Neue evangelistische Übersetzung

1 Ben-Hadad, der König von Syrien, bot seine ganze Heeresmacht auf. Zweiunddreißig Vasallenkönige folgten ihm mit Pferd und Wagen. Er zog vor Samaria, schloss die Stadt ein und bereitete den Angriff vor.2 Dann schickte er Boten in die Stadt zu König Ahab von Israel3 und ließ ihm sagen: "So spricht Ben-Hadad: 'Dein Silber und dein Gold gehören mir, ebenso deine Frauen und deine besten Söhne.'"4 Der König von Israel ließ ihm antworten: "Ich unterwerfe mich dir, mein Herr und König, mit allem, was ich habe."5 Aber die Boten kamen zurück und sagten: "So spricht Ben-Hadad: 'Ja, ich habe dir gesagt: Gib mir dein Silber und Gold, deine Frauen und deine Söhne.6 Pass auf! Morgen um diese Zeit schicke ich meine Leute zu dir. Sie werden deinen Palast und die Paläste deiner Minister gründlich durchsuchen und alles mitnehmen, woran du Freude hast.'"7 Da rief der König von Israel alle Ältesten des Landes zu sich und sagte zu ihnen: "Ihr seht ja, dass dieser Syrer nur Böses will. Ich habe ihm nichts verweigert, weder meine Frauen und Söhne noch mein Silber und Gold."8 Da riefen ihm die Ältesten und alles Volk zu: "Hör nicht auf ihn! Geh nicht darauf ein!"9 So gab er den Boten Ben-Hadads Bescheid: "Sagt meinem Herrn und König: 'Alles, was du zuerst von mir verlangt hast, werde ich tun. Aber diese Forderung kann ich nicht erfüllen.'" Die Boten überbrachten die Antwort.10 Da ließ Ben-Hadad ihm ausrichten: "Die Götter sollen mich strafen, wenn der Schutt von Samaria auch nur für die hohlen Hände meiner Soldaten ausreicht!"11 Doch der König von Israel ließ ihm antworten: "Wer eine Sache beginnt, soll nicht so angeben wie einer, der sie schon erledigt hat!"12 Ben-Hadad zechte gerade im Zeltlager mit den Vasallenkönigen, als ihm die Antwort überbracht wurde. Da befahl er seinen Leuten: "Rammböcke ansetzen!" Sie brachten die Mauerbrecher in Stellung.13 Doch da kam ein Prophet zu König Ahab von Israel und sagte zu ihm: "Siehst du diese ganze gewaltige Menge? Ich gebe sie heute in deine Hand. Du sollst erkennen, dass ich Jahwe bin."14 "Durch wen soll das geschehen?", fragte Ahab. Er erwiderte: "So spricht Jahwe: 'Durch die Leute der Provinzstatthalter.'" – "Und wer soll den Kampf eröffnen?" – "Du!"15 Da ließ er die Leute der Provinzstatthalter antreten. Es waren 232 Mann. Danach musterte er das ganze Volk, alle Israeliten. Es waren 7000 Mann.16 Gegen Mittag rückten sie aus. Im Zeltlager zechte Ben-Hadad mit den 32 Vasallenkönigen und war schon betrunken.17 Zuerst waren die Leute der Provinzstatthalter losgezogen. Ben-Hadad hatte Beobachter aufgestellt, die ihm jetzt meldeten: "Es kommen Männer aus Samaria."18 Er befahl: "Wenn sie um Frieden bitten wollen, greift sie lebendig! Und wenn sie zum Kampf ausgezogen sind, nehmt sie gefangen!"19 Als die Leute der Provinzstatthalter jedoch herauskamen und hinter ihnen das ganze Heer Israels,20 machte jeder von ihnen seinen Gegner nieder. Da ergriffen die Syrer die Flucht, und die Israeliten verfolgten sie. König Ben-Hadad von Syrien jedoch entkam auf einem Pferd mit den Reitern.21 Dann rückte der König von Israel aus und vernichtete die ganze Streitwagenmacht. So brachte er den Syrern eine schwere Niederlage bei.22 Da kam der Prophet wieder zum König von Israel und sagte: "Sammle deine Kräfte und überlege gut, was du tun musst, denn im nächsten Frühjahr wird der König von Syrien wieder gegen dich ziehen."23 Die Ratgeber des syrischen Königs hatten nämlich zu ihrem König gesagt: "Die Götter Israels sind Berggötter, darum waren sie uns überlegen. Wir sollten in der Ebene mit ihnen kämpfen, dann werden wir sicherlich stärker als sie sein.24 Wir raten dir nur, deine Vasallenkönige zu entfernen und sie durch Statthalter zu ersetzen.25 Stell ein Heer auf, das ebenso groß ist wie das, das du verloren hast, und schaff dir genauso viele Pferde und Streitwagen an, wie du vorher hattest. Dann wollen wir in der Ebene mit ihnen kämpfen und einmal sehen, ob wir ihnen nicht überlegen sind." Der König hörte auf sie.26 Im folgenden Frühjahr musterte er die Syrer und zog mit seinen Truppen nach Afek,[1] um gegen Israel zu kämpfen.27 Auch die Israeliten wurden gemustert und mit Vorräten versorgt und zogen den Syrern entgegen. Wie zwei kleine Ziegenherden ließen sie sich ihnen gegenüber nieder, während die Syrer das ganze Land bedeckten.28 Wieder kam der Mann Gottes zum König von Israel und sagte zu ihm: "So spricht Jahwe: 'Weil die Syrer gesagt haben, Jahwe sei ein Gott der Berge, hätte aber keine Macht in den Tälern, will ich diese ganze gewaltige Menge in deine Hand geben. Ihr sollt erkennen, dass ich Jahwe bin.'"29 Sieben Tage lagen die beiden Heere einander gegenüber, am siebten Tag kam es zum Kampf. Die Israeliten besiegten die Syrer und erschlugen an diesem einen Tag 100.000 Fußsoldaten.[2]30 Die Übrigen flohen in die Stadt Afek. Aber die Stadtmauer dort stürzte in sich zusammen und begrub die 27.000 Entkommenen.[3] Ben-Hadad war ebenfalls in die Stadt geflohen und suchte nach einem sicheren Versteck.31 Da sagten seine Ratgeber zu ihm: "Wir haben gehört, dass die Könige Israels milde Könige sind. Lass uns doch den Trauersack anlegen und einen Strick um unseren Hals binden und so zum König von Israel hinausgehen. Vielleicht lässt er dich am Leben."32 So gürteten die Ratgeber Sackleinwand um und banden sich einen Strick um den Hals. Dann gingen sie zum König von Israel und richteten ihm aus: "Dein Diener Ben-Hadad lässt dir sagen: Lass mich doch bitte am Leben!" – "Lebt er denn noch?", fragte Ahab. "Er ist mein Bruder!"33 Das nahmen die Männer als gutes Vorzeichen und legten ihn gleich darauf fest: "Gewiss, Ben-Hadad ist dein Bruder!" – "Geht und holt ihn!", sagte der König. Als Ben-Hadad dann zu ihm herauskam, ließ er ihn zu sich auf den Wagen steigen.34 Ben-Hadad sagte: "Ich werde dir die Städte zurückgeben, die mein Vater deinem Vater weggenommen hat. Du kannst auch Handelsgassen[4] in Damaskus anlegen, wie mein Vater das in Samaria tat." – "Gut", sagte der König, "wenn du mir das schwörst, lasse ich dich gehen." Er schloss einen Vertrag mit ihm und ließ ihn ziehen.35 Einer von den Prophetenjüngern[5] sagte zu einem anderen im Auftrag Jahwes: "Schlage mich!" Doch der weigerte sich, ihn zu schlagen.36 Da sagte er zu ihm: "Du hast dich dem Befehl Jahwes widersetzt. Pass auf! Wenn du jetzt weggehst, wird ein Löwe dich schlagen." Als er dann wegging, fand ihn ein Löwe und tötete ihn.37 Der Prophetenjünger traf einen anderen Mann und sagte zu ihm: "Schlage mich!" Der schlug ihn so, dass er verwundet wurde.38 Da stellte sich der Prophet an den Weg, wo er den König treffen konnte. Er hatte sich den Kopf verbunden, sodass man ihn nicht erkannte.39 Als der König vorüberkam, rief er ihn an und sagte: "Dein Diener war mitten in den Kampf geraten. Da brachte mir auf einmal jemand einen Gefangenen und sagte: 'Bewach diesen Mann! Sollte er vermisst werden, kostet es dein Leben oder ein Talent Silber.'40 Während dein Diener nun hier und da zu tun hatte, war der Gefangene auf einmal fort." Der König sagte: "Du hast dir selbst das Urteil gesprochen."41 Da nahm er schnell die Binde von seinen Augen. Da erkannte ihn der König von Israel als einen der Propheten.42 "So spricht Jahwe", sagte der Prophet: "Du hast den Mann freigelassen, auf den ich meinen Bann gelegt hatte.[6] Deshalb wirst du mit deinem Leben für seins einstehen und mit deinem Volk für sein Volk!"43 Wütend ging der König weiter und kam schlecht gelaunt zu Hause in Samaria an.