Rut 2

Einheitsübersetzung 2016

1 Noomi hatte einen Verwandten von ihrem Mann her, einen einflussreichen Mann; er war aus dem Geschlecht Elimelechs und hieß Boas.2 Da sagte Rut, die Moabiterin, zu Noomi: Ich möchte aufs Feld gehen und Ähren lesen, wo es mir jemand erlaubt. Sie antwortete ihr: Geh, meine Tochter! (3Mo 19,9; 3Mo 23,22; 5Mo 24,19)3 Rut ging hin und las auf dem Feld hinter den Schnittern her. Dabei war sie auf ein Grundstück des Boas aus dem Geschlecht Elimelechs geraten.4 Und nun kam Boas von Betlehem dazu. Er sagte zu den Schnittern: Der HERR sei mit euch! Sie antworteten ihm: Der HERR segne dich.5 Boas fragte seinen Knecht, der die Schnitter beaufsichtigte: Wem gehört dieses Mädchen da?6 Der Knecht, der die Schnitter beaufsichtigte, antwortete: Es ist eine junge Moabiterin, die mit Noomi aus dem Grünland Moabs gekommen ist.7 Sie hat gesagt: Ich möchte gern Ähren lesen und bei den Garben hinter den Schnittern her sammeln. So kam sie und hielt aus vom Morgen bis jetzt und gönnte sich kaum Ruhe.8 Boas sagte zu Rut: Höre wohl, meine Tochter, geh auf kein anderes Feld, um zu lesen; entfern dich nicht von hier, sondern halte dich an meine Mägde;9 behalte das Feld im Auge, wo sie ernten, und geh hinter ihnen her! Ich habe den Knechten befohlen, dich nicht anzurühren. Hast du Durst, so darfst du zu den Gefäßen gehen und von dem trinken, was die Knechte schöpfen.10 Sie sank nieder, beugte sich zur Erde und sagte zu ihm: Wie habe ich es verdient, dass du mich so achtest, da ich doch eine Fremde bin? (5Mo 23,4)11 Boas antwortete ihr: Mir wurde alles berichtet, was du nach dem Tod deines Mannes für deine Schwiegermutter getan hast, wie du deinen Vater und deine Mutter, dein Land und deine Verwandtschaft verlassen hast und zu einem Volk gegangen bist, das dir zuvor unbekannt war. (1Mo 2,24; 1Mo 12,1)12 Der HERR, der Gott Israels, zu dem du gekommen bist, um dich unter seinen Flügeln zu bergen, möge dir dein Tun vergelten und dich reich belohnen.13 Sie sagte: Ich habe Gnade gefunden in deinen Augen, Herr. Du hast mir Mut gemacht und zum Herzen deiner Magd gesprochen und ich bin nicht einmal eine deiner Mägde.14 Zur Essenszeit sagte Boas zu ihr: Komm hierher und iss von dem Brot, tauch deinen Bissen in die Würztunke! Sie setzte sich neben die Schnitter. Er reichte ihr geröstete Körner und sie aß sich satt und behielt noch übrig.15 Als sie wieder aufstand zum Ährenlesen, befahl Boas seinen Knechten: Auch wenn sie zwischen den Garben liest, dürft ihr sie nicht schelten.16 Ihr sollt sogar für sie eigens etwas aus den Bündeln herausziehen und liegen lassen; sie mag es auflesen und ihr dürft sie nicht schelten.17 So sammelte sie auf dem Feld bis zum Abend. Als sie ausklopfte, was sie aufgelesen hatte, war es etwa ein Efa Gerste.18 Sie hob es auf, ging in die Stadt und ihre Schwiegermutter sah, was sie aufgelesen hatte. Dann packte sie aus, was sie von ihrer Mahlzeit übrig behalten hatte, und gab es ihr.19 Ihre Schwiegermutter fragte: Wo hast du heute aufgelesen und gearbeitet? Gesegnet sei, der auf dich Acht hatte. Sie berichtete ihrer Schwiegermutter, bei wem sie gearbeitet hatte, und sagte: Der Mann, bei dem ich heute gearbeitet habe, heißt Boas.20 Da sagte Noomi zu ihrer Schwiegertochter: Gesegnet sei er vom HERRN, der seine Güte den Lebenden und Toten nicht entzogen hat. Und sie erzählte ihr: Der Mann ist mit uns verwandt, er ist einer unserer Löser. (3Mo 25,24; Jer 32,7)21 Die Moabiterin Rut sagte: Er hat noch zu mir gesagt: Halte dich an meine Knechte, bis sie meine Ernte eingebracht haben!22 Gut, meine Tochter, sagte Noomi zu Rut, ihrer Schwiegertochter, wenn du mit seinen Mägden hinausgehst, dann kann man dich auf einem anderen Feld nicht belästigen.23 Rut hielt sich beim Ährenlesen an die Mägde des Boas, bis die Gersten- und Weizenernte beendet war. Danach blieb sie bei ihrer Schwiegermutter.

Rut 2

New International Version

1 Now Naomi had a relative on her husband’s side, a man of standing from the clan of Elimelek, whose name was Boaz.2 And Ruth the Moabite said to Naomi, ‘Let me go to the fields and pick up the leftover grain behind anyone in whose eyes I find favour.’ Naomi said to her, ‘Go ahead, my daughter.’3 So she went out, entered a field and began to glean behind the harvesters. As it turned out, she was working in a field belonging to Boaz, who was from the clan of Elimelek.4 Just then Boaz arrived from Bethlehem and greeted the harvesters, ‘The Lord be with you!’ ‘The Lord bless you!’ they answered.5 Boaz asked the overseer of his harvesters, ‘Who does that young woman belong to?’6 The overseer replied, ‘She is the Moabite who came back from Moab with Naomi.7 She said, “Please let me glean and gather among the sheaves behind the harvesters.” She came into the field and has remained here from morning till now, except for a short rest in the shelter.’8 So Boaz said to Ruth, ‘My daughter, listen to me. Don’t go and glean in another field and don’t go away from here. Stay here with the women who work for me.9 Watch the field where the men are harvesting, and follow along after the women. I have told the men not to lay a hand on you. And whenever you are thirsty, go and get a drink from the water jars the men have filled.’10 At this, she bowed down with her face to the ground. She asked him, ‘Why have I found such favour in your eyes that you notice me – a foreigner?’11 Boaz replied, ‘I’ve been told all about what you have done for your mother-in-law since the death of your husband – how you left your father and mother and your homeland and came to live with a people you did not know before.12 May the Lord repay you for what you have done. May you be richly rewarded by the Lord, the God of Israel, under whose wings you have come to take refuge.’13 ‘May I continue to find favour in your eyes, my lord,’ she said. ‘You have put me at ease by speaking kindly to your servant – though I do not have the standing of one of your servants.’14 At mealtime Boaz said to her, ‘Come over here. Have some bread and dip it in the wine vinegar.’ When she sat down with the harvesters, he offered her some roasted grain. She ate all she wanted and had some left over.15 As she got up to glean, Boaz gave orders to his men, ‘Let her gather among the sheaves and don’t reprimand her.16 Even pull out some stalks for her from the bundles and leave them for her to pick up, and don’t rebuke her.’17 So Ruth gleaned in the field until evening. Then she threshed the barley she had gathered, and it amounted to about an ephah.[1]18 She carried it back to town, and her mother-in-law saw how much she had gathered. Ruth also brought out and gave her what she had left over after she had eaten enough.19 Her mother-in-law asked her, ‘Where did you glean today? Where did you work? Blessed be the man who took notice of you!’ Then Ruth told her mother-in-law about the one at whose place she had been working. ‘The name of the man I worked with today is Boaz,’ she said.20 ‘The Lord bless him!’ Naomi said to her daughter-in-law. ‘He has not stopped showing his kindness to the living and the dead.’ She added, ‘That man is our close relative; he is one of our guardian-redeemers.[2] (3Mo 25,25)21 Then Ruth the Moabite said, ‘He even said to me, “Stay with my workers until they finish harvesting all my grain.” ’22 Naomi said to Ruth her daughter-in-law, ‘It will be good for you, my daughter, to go with the women who work for him, because in someone else’s field you might be harmed.’23 So Ruth stayed close to the women of Boaz to glean until the barley and wheat harvests were finished. And she lived with her mother-in-law.